16.02.2019
Florian
Nach 11 Stunden Schlaf wache ich um 6 Uhr auf, 5 Minuten vor
dem Wecker. Um 6:30 Uhr geht es Anker auf. Der Wind ist leider nicht schwächer
geworden, es pfeift mit 20-25 Knoten. Es hilft alles nichts, wir wollen nach
Suakin. Ein kleiner Eklat mit Tanja hilft mir bei meiner Entscheidungsfindung,
ob sie weiter an Bord der ESPERANZA bleiben darf – NEIN, es reicht.
Angelo und
ich kreuzen den ganzen Tag zwischen Riff und Festland gegen Wind und Welle. Ich
versuche uns mit dem Motor zu helfen, aber der überhitzt, weil die
Wasseransaugöffnung für das Kühlwasser aus dem Wasser kommt, wenn wir kreuzen –
so schief liegen wir. Also kein Motor,
dafür 20-25 Knoten Wind, und Welle und Riffe – ein echter Spaß. Nach 23 Tagen auf See kann ich allerdings
nicht mehr so wirklich darüber lachen.
Für die 16 sm bis Suakin segeln wir 35 sm. Um 15 Uhr sind
wir endlich in der Hafeneinfahrt. Links und rechts Sand, Sand, und Sand – uns
erscheint es aber wie das Paradies; endlich Schutz! Das alte Suakin ist zwar nur
noch ein Trümmerhaufen, aber der Hafen bzw.
die Lagune ist wunderbar geschützt und ruhig. Es war der letzte
Sklavenhafen Afrikas - aktiv bis zum zweiten Weltkrieg - und zu den Blütezeiten
von Suakin waren hier 600 Schiffe vor Anker.
Unsere Freunde, die bereits gestern angekommen sind,
begrüßen uns freudig. Wir haben es geschafft. 2910 sm seit Sri Lanka – jetzt
wird ausgespannt, Diesel, Wasser und Lebensmittel aufgebunkert und die
ESPERANZA gewartet. Schäden auf der Überfahrt? Der Holzgriff vom Motorkasterl
ist abgebrochen und die Tasche von der Winschkurbel am Mast ist aufgerissen und
muss neu genäht werden – das wars. ESPERANZA hat ihre Qualitäten wieder einmal
bewiesen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.