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Samstag, 18. März 2017

TUAMOTUS ADE

15./16.03.2017

Florian

Die Nacht war ein wenig unruhig, da der Wind "aufgedreht"  und sich an unserem Ankerplatz neben dem Pass von Tikehau Welle gebildet hat. Wir werden daher bereits um 6:00 Uhr aus dem Schlaf gebeutelt.

Um 5:40 Uhr ist Hochwasser, 7:45 Uhr gehen wir Anker auf und durch den Pass - problemlos - 2 Knoten auslaufende Strömung und keine Welle - so gefällt uns das - Tuamotus Ade!! Bei gemütlichen 10 - 12 Knoten Wind segeln wir im Wellenschatten von Tikehau Richtung Tetiaroa, dem Atoll 30 sm nördlich von Tahiti, das einstmals Marlon Brando gehört hat, und das er beim Filmdreh zur "Meuterei auf der Bounty" gekauft hat.

Wir verlassen den Wellenschatten und eine unruhige Welle baut sich auf, dafür ist der Wind stark genug, um uns stabil segeln zu lassen. Die Angel ist natürlich draußen und ich fange einen Tölpel (nomen est omen), den wir aber nicht essen.


So gehts in die Nacht. Wir waren seit 3 Monaten nicht mehr auf hoher See und bei so einer Nachtfahrt ist es laut, dunkel, es haut eine herum und man ist übernachtig - nicht angenehm und wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen und die Angst beiseite schieben.

Der Wind ist leider zu weit nördlich und außerdem über weite Strecken zu schwach für diese Welle, sodass wir Tetiaroa nicht anlaufen können. Dort gibt es aber eh keine Ankerplätze und mit dem Dingi muss man über die Riffwelle ins Atoll einlaufen - wir können das verpasste Abenteuer verschmerzen.

Also weiter nach Tahiti. der Wind legt zu und wir düsen mit 7 - 8 Knoten die letzten 30 sm von Tetiaroa zur Hafeneinfahrt von Papeete - Wir sind die gesamte Überfahrt von den Tuamotus mit über 6 Knoten Schnitt gesegelt - es war eine gute und schnelle Überfahrt. Wir gehen gleich an die Tankstelle und füllen unsere Tanks (115 Liter Diesel) voll. Knapp drei Monate waren wir in den Tuamotus,


8 Atolle haben wir besucht - wir haben sie gesehen und es war ein unvergessliches Erlebnis - Tuamotus wir werden euch vermissen!!

INNEN UMADUM

14.3.2017

Martina

Florian hält an dem Plan fest das gesamte Atoll Tikehau zu erkunden. So verlassen wir unseren geschützten Ankerplatz gleich nach dem Besuch des Garten Eden und segeln einige Meilen gegen den Urzeigersinn weiter. Jetzt ankern wir vor dem ehemaligen Hauptort von Tikehau, ehemalig deshalb weil er 1906 von einem Taifun völlig zerstört wurde. Heute leben nur noch wenige Menschen hier, die von Kopra herstellen und verkaufen.
Uns bleibt noch Zeit das Außenriff nach Muscheln und Schnecken abzusuchen und wir sind sehr erfolgreich. Ein selten schöner weißer Außenriffstrand und dahinter große blaue Wellen, die sich an der Riffkante aufstellen und brechen. Dies ist wieder ein besonderer Platz, denn wir finden hier erstmalig tote grüne Seeigel mit ihren grünen kurzen Stacheln.





Etwas weiter im Südosten von Tikehau waren es Unmengen von Geldkauris, in Apataki waren es Kegelschnecken und in Fakarava waren es Schlangenkopfkauris. Die Natur ist einmalig.


Am Abend fragt Florian noch das aktuelle Wetter über unser Funkgerät und unseren Paktor ab. Ab da geht es dann Schlag auf Schlag. Passendes Segelwetter für die Strecke nach Papeete ist ab 16.3.2017 angesagt. Wieder einmal werfen wir unsere Pläne über den Haufen und begeben uns schon am Dienstag den 15.3.2017 zum Ankerplatz gleich neben der Passausfahrt.



Die auslaufende Tide soll morgen ab 5:40 Uhr in der Früh sein, und mit dem Strom wollen wir auslaufen und nach Papeete segeln.

Gleich nach unserer Ankunft um 16 Uhr unternehmen wir einen Driftschnorchelgang. Die Strömung ist leicht einlaufend und so treiben wir ganz langsam zurück in das Atoll. Die Sicht ist sehr klar, die Korallen sind großteils tot, aber wir sehen trotzdem viele Fische. Die Reusen der hier lebenden Fischer sind übervoll. Die Herren bieten uns auch Fisch an, aber wir trauen uns auch dieses Mal nicht einen zu nehmen. Haben wir doch erst vor ein paar Tagen am Funk gehört, dass die nette Miriama  von Apataki nach dem Verzehr eines Napoleonfilets ganz stark an Ciguatera erkrankt ist.


Adieu Tuomotus

Freitag, 17. März 2017

GARTEN EDEN

12.3. und 13.3.2017

Martina

Wir verlassen nach dem Frühstück unseren Ankerplatz und segeln Richtung Garten Eden. Der Wind bläst uns wieder einmal auf die Nase und Florian entscheidet, dass wir Segel setzen und aufkreuzen.
Die Sicht ist gut und so sitze ich wieder am Bugsprit und halte nach diversen Untiefen Ausschau. Unser Anker fällt auf weißem Sandboden mit einigen Korallenköpfen. Heute sollten wir keine Windüberraschungen erleben und nach zwei Nächten wieder ruhig und entspannt schlafen.

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Dingi zum Garten Eden. Es erwartet uns ein sehr gepflegter langer Bootsanleger mit einigen Wasserbungalows. Große Plakate werben für diesen Garten Eden der von Taiwanesen bewirtschaftet wird.


Die Sekte „Prophet of all nations“ wurde 1993 von Eljah Hong aus Taiwan gegründet. Kernbotschaft dieser Sekte ist natürlich zu leben, wie es im Garten Eden der Fall war – also vor allem biologische Landwirtschaft betreiben. Elijah Hong eröffnete den ersten Garten Eden hier in Tikehau. Wenn man sich die Räumlichkeiten vor Ort anschaut, sieht man, dass hier früher viele Menschen gelebt haben. Es wurde auch eine Perlenzucht betrieben (die gab es im Garten Eden aber sicher nicht). Heute leben nur noch zwei Familien dieser Sekte auf Tikehau. Die Kinder werden selbst unterrichtet und bis auf Kleinigkeiten wie Benzin und Gartengeräte leben sie sehr ursprünglich.


Wir werden herzlich begrüßt und durch ihren Garten geführt. Hier wachsen: Feigen, Papaya, Salat, Mangold, Bananen, Kürbis, Kokospalmen, diverse Kräuter und sie stellen ihr eigenes Salz her.



Neben etlichen Hühnern halten sie sich auch Schweine. Diese werden in kleinen Stallungen gehalten und meine Vorstellung von ursprünglicher Tierhaltung sieht anders aus. (Bei meiner Oma ist das Schwein noch im Garten herum gelaufen und wir sind als Kinder darauf geritten.




Ein schöner grüner Salat, Spinat, eine reife Papaya und Salz aus Tikehau kaufen wir ein, einen reifen Kürbis bekommen wir geschenkt. Einem gesunden Abendessen steht jetzt nichts mehr im Weg.

LEGERWALL


10.03.2017

Florian

Legerwall bezeichnet das Ankern vor nahem Land in Lee – also ganz schlecht. Aber wir sind ja mittlerweile erfahrene Segler und ankern nie auf Legerwall.

Der Wind kommt derzeit von Osten und wir haben daher gestern vor dem Motu der Adventisten im Schutz der Ostküste von Tikehau geankert.


Mitten in der Nacht bin ich durch starkes Schaukeln aufgewacht. Der Wind hat auf West(!) gedreht und wir lagen daher auf Legerwall – und die Welle war natürlich ebenfalls auflandig und hat uns ordentlich durchgebeutelt. Zwar war der Wind nicht stark (so um die 10 Knoten), aber die Welle hatte es in sich. Ein Verlegen in der Nacht war illusorisch, da wir mitten zwischen Riffen geankert haben (wie das in Atollen halt so üblich ist).


Heute Morgen gehen wir daher gleich Anker auf und weg von hier zu einem kleinen Motu, in dessen südlichem Schutz bereits zwei Franzosen ankern. Dort angekommen finden wir einen guten Ankerplatz und die CINDERELLA ankert auch gleich hinter uns – alles wunderbar. Wir genießen den Wellenschutz, denn der Wind hat auf 15 Knoten aus Nord zugelegt und wir haben ordentliche Schaumkronen neben dem Motu.

Am Nachmittag flaut der Wind ab und wir wollen nach dem Abendessen gerade zur CINDERELLA auf eine obligate Partie Mexican Train Domino, als plötzlich von Süden (!) her starker Wind einsetzt. Es ist verrückt; Südwind gibt´s hier nie!! In Kürze baut sich wieder eine ca.1m hohe Welle auf und unsere ESPERANZA macht Bocksprünge. Die CINDERELLA und ein Franzose ankern um, nur einige Meter weiter weg vom Motu; weiter geht nicht, denn es ist bereits dunkel und wir haben wieder Riffe um uns herum. Wir hängen offenbar gut an einer Koralle fest, denn ca. 10 m hinter uns (wir liegen ja schon wieder auf Legerwall) ist ein Korallenkopf, der bis 3 m unter die Wasseroberfläche reicht, dem wir uns aber nicht nähern. Das sollte für uns zwar tief genug sein, aber bei der Welle möchte ich nicht die Probe aufs Exempel machen.

4 Stunden reiten wir wie wild, der Wind bläst mit bis zu 30 Knoten und im Rücken das Motu – nicht angenehm. Doch die ESPERANZA meistert die Schwierigkeiten wieder einmal bravourös und dann flaut der Wind ab und ein Stunde später herrscht „Ententeich“ – spiegelglatt, kein Lüftchen regt sich – der Squall ist vorbei und wir freuen uns auf eine – hoffentlich - ruhige restliche Nacht. 

ZERBROCHENE TRÄUME

09.03.2017

Florian

Wir verabschieden uns vom Dorf Tuherahera. Die zwei Nächte an der Mole waren höchst angenehm, aber wir segeln einige Meilen nach Nordost zu einer verlassenen Siedlung der Sieben-Tage-Adventisten.

5 Häuser und Nebengebäude – alles seit ca. 2006 verlassen – da sind wohl einige Träume vom sorglosen Leben in der Südsee zerbrochen.





Die Wassercontainer bei den Häusern sind voll funktionsfähig und blattleben mit gutem Regenwasser gefüllt. Wir füllen unseren Tank voll, duschen wieder ausgiebig und waschen unsere Wäsche.


Man hat viel hinterlassen – das meiste unbrauchbar, aber auch einige verwendbare Sachen; ein brauchbarer Bohrersatz (ich breche eh genug ab), ein Delphin als Flaschenöffner (eher kurios aber ein gutes Andenken), eine optisch gute Bohrmaschine und ein 9,9 PS Johnson Außenbordmotor. Ich finde auch zwei große Bambusmatten und wir legen uns erstmals seit ewigen Zeiten – sandfrei – an den Strand.


Die Bohrmaschine funktioniert nicht gleich. Ich kann sie aber zerlegen und reparieren und sie kommt in den Werkzeugfundus der ESPERANZA.


Dem Außenborder kann ich leider kein Leben mehr einhauchen – er ist zu stark korrodiert.

Kopramesser, mit dem man das Kokos aus der Kokosnuss bekommt findet sich auch noch - besonders wertvoll!


Falls jemand ein einsames Plätzchen sucht, das er man mit wenig Aufwand bewohnbar machen kann – hier ist es.


Freitag, 10. März 2017

WELTFRAUENTAG

Martina

8.3.2017

Florian geht mit Erwin von der SY Sagitta laufen, und ich gehe mit Lambrini spazieren. Soweit der Plan, aber es kommt ganz anders. Wir beiden Damen schauen neugierig in den Veranstaltungsraum der Kirche und werden sofort von einer Mann/Frau aufgeklärt was hier los ist. Es ist nämlich Weltfrauentag heute und die Damen aller verschiedener Religionen feiern diesen Tag gemeinsam und wir sind auch herzlich eingeladen.
Das lassen wir uns nicht zwei Mal sagen und treten ein. Einige Damen kochen, die anderen werden geschminkt und frisiert. Auf zwei Tischen sind weiße Baumwolltücher gespannt, die gerade begonnen werden zu bemalen. Die Künstlerin Judith zeigt den örtlichen Damen wie man diese Pareos mit traditionellen Blumenmustern bemalt.



Ich bekomme auch einen Pinsel und Stofffarbe und schon geht es los. Bunte Hibiskus- und Tiareblüten und Blätter strahlen nach wenigen Stunden auf dem Gemeinschaftswerk.


Um 12 Uhr sind die Tische gedeckt und wir wollen uns verabschieden, denn eigentlich haben wir uns mit unseren Männern nach dem Lauf verabredet. Die Damen meinten nur, wir sollen doch zum Essen bleiben und unsere Männer laufen lassen. Naja, Weltfrauentag ist eben ein Frauentag, also nehmen wir die Einladung an und hinterlegen einen Zettel auf der Esperanza wo wir zu finden sind.
Nach Poisson Cru de Coco, Salat, Fisch, gelber Wassermelone, Kuchen und Eis darf ich mir einen eigenen Pareo bemalen. Judith zeichnet mir mit Bleistift verschiedene Blüten auf das weiße Baumwolltuch und hilft mit der einen oder anderen Pinseltechnik. Lambrini war am Anfang noch etwas schüchtern, doch mit etwas Zeitverzögerung hat sie dann auch voller Freude mitgemalt.



Die Damen waren alle sehr nett und hilfsbereit, ich werde mich am Weltfrauentag immer an den netten Tag in Tikehau und meinem Pareo erinnern.

Morgen segeln wir weiter und erkunden die Ostküste von Tikehau. Wir sind dann wieder in der Einsamkeit und ohne Internet. Tikehau ist unser letztes Atoll, von hier geht es dann um den 22.3. 2017 auf nach Papeete von wo wir uns dann wieder melden werden.

Donnerstag, 9. März 2017

TUHERAHERA

07.03.2017

Florian

Das Versorgungsschiff DORY ist für heute angesagt und nach längerem Warten sehen wir es auch durch das Atoll zur Ortschaft fahren. Also „Anker auf“ und hinüber ins Dorf Tuherahera. Wir legen an der Innenseite der Mole an; seit fast 3 Monaten waren wir nicht mehr an einer Mole, aber das Anlegemanöver gelingt uns wunderbar.



Martina geht Einkaufen und ich ziehe eine Laufrunde und erkunde die Ortschaft; sie ist gepflegt, viel Grün, nette Häuser. Am einen Ende des Ortes endet das Motu in einer kitschig-türkisen Lagune und am anderen Ende der Ortschaft liegt der Flughafen – Distanz dazwischen 3,5 km – also eigentlich ziemlich lange, und es gibt zwei(!) Straßen – für hiesige Verhältnisse eine „Großstadt“.





Und da es in dieser „Großstadt“ auch ein Snack gibt, lassen wir uns am Abend mit Huhn und Steak und Pommes Frites verwöhnen – hier gefällt es uns.


Dienstag, 7. März 2017

ABENTEUERLUSTIG

Martina

5.3. und 6.3.2017

Immer wieder staunen wir, wie viele österreichische Schiffe unterwegs sind. Gestern in der Früh ist die SY Plastik Plankton (aus Wien) nach Papeete aufgebrochen, und am Abend hat die SY Sagitta (aus Wien) neben uns ihren Anker in den weißen Sand fallen lassen. Scheinbar sind die Österreicher abenteuerlustig. Wir treffen bis auf Franzosen kaum andere Europäer.

Wir haben die beiden nur zwei mal kurz getroffen (Panama und Bora Bora), doch nach wenigen Momenten haben sich unsere Segelwege wieder getrennt. Wir verabreden uns zu einer Grillerei auf einem ganz in der Nähe unseres Ankerplatzes gelegenen Motu.

Davor wollen wir aber noch ins Tikehau Pearl Beach Resort, um ein Eis essen zu gehen.


Dagmar und ich ziehen nach langer Zeit wieder einmal ein Kleid an und die beiden Herren tragen ihr Sonntagshemd.



Laut Auskunft anderer Fahrtensegler darf man die Anlage, wenn man kein Hotelgast ist, nur in ordentlicher Kleidung betreten. Es wäre schade gewesen, hätte man uns nicht hinein gelassen, denn die Anlage ist sehr schön und wenn wir eine Empfehlung für eine Hotelanlage mit Südseefeeling, Abgeschiedenheit und Ruhe empfehlen müssten, würden wir diese empfehlen.

Nach einem köstlichen Eisbecher gehts rasch zurück auf die Esperanza. Es bleibt eine Stunde, um den Thunfisch zu marinieren, Steckerlbrot mit Bärlauch vorzubereiten und einen Kokosbananenkuchen zu backen. Mit unseren Campingsesseln, Schüsseln, Geschirr und Gitarre ist es jedesmal ein "Auszug aus Ägypten", aber es lohnt sich. Wieder einmal erleben wir einen tollen Tag in sehr netter Gesellschaft.


Montag, 6. März 2017

DER TYPISCHE SAMSTAG

04.03.2017

Florian

Wir und auch die CINDERELLA brauchen Benzin für unsere Dingis, also "satteln" wir unsere ESPERANZA, laden Franz und Dagmar auf und segeln gemütlich die 2,5 sm ins Dorf an der Südspitze von Tikehau.



Das Dorf - Tuherahera - ist sauber, gepflegt und verschlafen.


Beim Bäcker gibts auch Benzin.


Brot kann man hier am Vormittag bestellen und am Nachmittag abholen. Wir wollen nicht so lange warten, denn wir wollen Grillen fahren. Unsere Damen gehen noch ins Geschäft einkaufen, wir Männer tragen den Sprit zurück ins Dingi und holen 4 Wasserkanister, die wir im Geschäft befüllen wollen. Als wir zum Geschäft kommen, ist dieses bereits zu - Mittagspause. Wir gehen zurück zum Hafen, als eine Frau unsere leeren Kanister sieht und uns einlädt diese an ihrem Wassertank zu füllen - Polynesische Freundlichkeit!

Wir tuckern durch die Riffe zurück zum Ankerplatz, beladen unsere Dingies wieder und ab gehts zum kleine Motu mit der verlassenen Fischerhütte. Dort finden wir einen alten Griller, genug Brennbares. einen Tisch und Sessel, und auch eine riesige Hängematte lädt zum Entspannen ein, Sandflöhe gibt es nur wenige - alles für einen gelungenen Samstag-Grillnachmitttag an diesem lauschigen Plätzchen. Martina nutzt den Regenwassertank gleich auch zum Wäschewaschen und Duschen; viel Süßwasser ist für uns immer ein Luxus.


Interessant ist, dass es hier sehr viele Einsiedlerkrebse in wunderschönen Schneckenhäusern gibt. Wir sammeln die schönsten ein, holen die darin hausenden Einsiedlerkrebse heraus und bieten ihnen stattdessen ein weniger schönes Schneckenhaus als Ersatzwohnung an - das funktioniert auch in vielen Fällen, ein Umsiedlungsprogramm der anderen Art.



Nach erfolgreichem Grillen verabschiedet sich die Plastik Plankton. Sie brechen Morgen zeitig nach Tahiti auf.


Wir sollten sie in einem Monat am Ende der Gesellschaftsinseln wiedersehen, denn auch sie verlassen bald Französisch Polynesien Richtung Westen.

Sonntag, 5. März 2017

ROSA SAND

Martina

Tikehau, unser letztes Atoll in Französisch Polynesien entwickelt sich für uns zu einem Höhepunkt in den Tuamotus.
Unberührte Motus bedeckt mit feinem rosa Korallensand und stramm gewachsenen Kokospalmen bringen uns den Vorstellungen des Südseeparadieses sehr nahe. Der Tourismus ist hier absolut zu vernachlässigen. Wir ankern zwar vor einer sehr netten Hotelanlage mit Wasserbungalows (sonst hätten wir kein Internet), aber es sind kaum Gäste zu sehen. Im Allgemeinen machen die Urlauber auch so eine Art Atollhüpfen, das heißt, sie bleiben meistens nur 4 Tage auf einem Atoll und dann geht es weiter zum Nächsten. Wer so weit fliegt, möchte natürlich nicht nur ein Atoll sehen.


Wir erkunden die Unterwasserwelt und finden viele schöne und auch einige neue Schnecken. Den um uns herumschwimmenden Schwarzspitzenhaien schenken wir mittlerweile keine Aufmerksamkeit mehr. Florian war so vertieft auf der Schneckenjagd, dass er danach meinte: "Hier gibt es gar keine Haie!" Falsch, denn ich war erstaunt, dass er auf die 5 Meter neben ihm schwimmenden Haie überhaupt nicht reagiert hat.




Nach unserem Schnorchelausflug erkunden wir noch ein kleines Motu, welches im Moment nicht bewohnt ist. Es dürfte auch schon seit längerem niemand mehr hier gewesen sein, denn die Spuren des letzten Sturmes sind hier noch eindeutig zu sehen. Der große Regenwassertanks ist auch prall gefüllt und so können wir wieder einmal unseren Wassertank auf der Esperanza füllen. Es hat seit 2 Wochen nicht mehr geregnet und wir wollen noch 3 Wochen in den Tuamotus bleiben, da sind wir über jegliches Süßwasser sehr dankbar.