Sonntag, 17. Februar 2019

IN EIGENER SACHE

17.02.2019

Florian


Nachdem ich nun wieder in der Zivilisation bin...

Zivilisation
... und die Kommentare zu meinem Blog zur Kenntnis genommen habe, möchte ich ausnahmsweise doch dazu Stellung nehmen.

1. Dass mir die ESPERANZA unter dem Hinter weggerostet wäre, kann man nicht behaupten, denn: a) ist sie aus Polyester und kann daher nicht rosten und 
b) hat sie im Vergleich zu den anderen Schiffen, die mit mir von SRI LANKA losgesegelt sind, die geringsten Schäden gehabt.

2. Was dem Verkaufspreis betrifft, ist sie so viel wert, wie jemand zu bezahlen bereit ist. Sie wird in wenigen Monaten das einzige Schiff in Österreich sein, das drei Mal um die Welt gesegelt ist und voll einsatzfähig für die vierte Runde zurück kommt. Wer ein Schiff für solche Zwecke sucht, wird sie zu schätzen wissen und um diesen Preis (EUR 49.900,00) kein vergleichbares Schiff in dieser Qualität finden. Wer eine Weltumsegelung noch nicht hinter sich hat, kann das nicht beurteilen.

3. Tanja: jeder darf gerne einmal einen Menschen, den er eine halbe Stunde kennt mit einem Segelschiff von Sri Lanka nach Sudan mitnehmen. Warum ich das gemacht habe? Weil sie mich darum mit Tränen in den Augen inständig gebeten hat (um - wie sie mir später mitgeteilt hat - ihren letzten großen Ozean zu überqueren und das als Segellehrerin verwerten möchte) und ich ihr schlicht helfen wollte. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Bei Angelo ging das gut (und der ist seit Phuket dabei). Bei Tanja nicht. Ich habe es trotzdem geschafft und mein Schiff und meine Crew gut und sicher nach Suakin in den sicheren Hafen gebracht - und dabei viel gelernt.

4. Wie sag ich immer: "Es ist einfach daheim im warmen Wohnzimmer Weltmeister zu sein." 

Ich danke in jedem Fall für die vielfältigen Kommentare. So habe ich endlich auch einmal etwas Amüsantes zu lesen und wie ihr seht, haben mir die Strapazen meinen Humor nicht geraubt.


p.s.: Der (hervorragende) Skipper der befreundeten französischen Yacht L´ETOILE, der mit uns aus Sri Lanka aufgebrochen ist, hat vor wenigen Tagen kurz nach Bab el Mandeb Blut erbrochen. Seine französischen Begleitschiffe BICHE DU VENT und ORION haben einen "Mayday"-Notruf abgesetzt. Der Skipper wurde von einem Rettungsschiff aus Saudi Arabien abgeborgen und sein Schiff von Einsatzkräften nach Saudi Arabien verbracht. Sein Zustand ist mir nicht bekannt.
Worüber soll ich mich da aufregen???

4 Kommentare:

  1. Ja es ist leicht aus der Ferne zu erteilen-- Vorsicht damit!

    AntwortenLöschen
  2. Ich bin sehr froh, dass ihr gut und sicher angekommen seid. Chapeau für eure Leistung!

    AntwortenLöschen
  3. G R A T U L A T I O N.... mit Sicherheit eine der schwierigsten Überfahrten in den letzten 5 Jahren. Werdet Euch - nach derzeitiger Windinfo wahrscheinlich bis 22.2. oder 23.2. noch von der Überfahrt erholen können, dann gibts wieder Südwinde.
    NUR noch 840 NM bis Part Said, dann seid ihr wieder im Mittelmeer !!!!! Und dann wird die Kurslinie irgendwo gekreuzt......= rundumadum... Alles Gute und Liebe Grüße A&P

    AntwortenLöschen
  4. Niemand der so etwas nicht gemacht hat,kann nachvollziehen wie es ist bei euch. Gratulation was ihr geschafft habt. weiterhin gute Heimreise. Sabine

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.