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Montag, 24. März 2014

AB IN DEN SÜDEN

Florian

Heut war´s also soweit – ab zurück nach Grenada, um dort den Motor sanieren zu lassen. Marina bezahlen, ab noch zur Tankstelle und die Tanks steuerfrei auffüllen. Um 12:45 Uhr legen wir von der Tankstelle ab den Motor behandeln wir mit Glaceehandschuhen. Wir wollen mit einer Nachtfahrt dann morgen in der Tyrell Bay auf Carriacou/Grenada Zwischenstopp machen – ca. 110 sm.

Der Wind ist optimal und unsere ESPERANZA pflügt gemächlich mit 4,5 Knoten raumschot durch die Wellen. Wir versuchen von der Küste wegzukommen, um nicht in den Windschatten der Insel zu gelangen. Bei den Pitons am Südende hilft das alles nichts. Die knapp 1000m sind zu hoch und der Wind ist weg - die Segel beginnen zu schlagen, aber bald sind wir aus dem Windschattten und im St. Lucia Kanal, der für seine Strömungen berüchtigt ist.

Der Wind ist stark genug und so versetzt es uns nicht zu sehr nach Westen bzw. kommen wir doch ganz gut (teilweise nur mit 3 Kn) nach Süden. Als Martina ihre 2. Wache – von 01:00 – 04:00 Uhr beginnt sind wir diesmal im Windschatten von St. Vincent (dort sind die Berge über 1000m). Also Motor starten und zittern, dass dieser nicht überhitzt.



Um 02:00 Uhr hören wir seit langem wieder einmal das Morgenjournal von Ö1 auf 6155 MHz am Kurzwellenfunkgerät. Mir ist das zu diesem Zeitpunkt egal – ich will lieber schlafen. Um 04:00 Uhr ist meine 2. Wache und der Motor läuft noch immer auf 1250 U/Min - Temperatur knapp 80°C – alles im grünen Bereich. Als der Wind nicht und nicht kommen will, nehme ich Kurs auf Bequia, doch 5 sm vor der Buchteinfahrt – bei Tagesanbruch - frischt der Wind wieder auf und ich ziehe die Segel auf.

Es ist ein super Segeltag – wie aus dem Bilderbuch. Welle gering, Wind 10-15 Knoten raumschot, wir segeln mit Vollzeug (Groß, Genua und Fock) mit ca. 5 Knoten gemütlich dahin und lassen schließlich auch St.Vincent und die Grenadinen hinter uns. Unsere beiden Angeln sind ausgebracht und wir haben auch unsere Köder neu bemalt


 – die Fische lassen sich aber leider nicht täuschen. Nur Delphine begleiten uns und surfen in der Bugwelle.



Um 15:00 Uhr laufen wir nach 112 sm in die Tyrell Bay auf Carriacou unserem Etappenziel ein – es ist angenehm und beruhigend einmal in eine schon bekannte Bucht einzulaufen.

Der Motor versieht problemlos seinen Dienst, der Kühlschrank schnurrt zufrieden …und mangels erfolgreichem Fischfang gibt’s im Strandlokal eine Pizza. Segeln von der schönen Seite.


so sehen herrlich reife Passionsfrüchte aus


Freitag, 28. Februar 2014

WIEDERSEHEN

Martina

Am 27.2. sind unsere Segelfreunde Martin und Conny von der SY Alien ebenfalls in Bequia eingelaufen. Es war eine große Wiedersehensfreude, haben wir uns doch zuletzt im November auf Lanzarote gesehen.


Die beiden haben ebenfalls über die Kap Verde Inseln und dann weiter nach Martinique den Atlantik überquert.
Somit hatten wir natürlich gleich genügend Gesprächstoff und tauschten unsere Erfahrungen aus. Nachdem die beiden von dort kommen wo wir jetzt hin fahren werden, und umgekehrt, wurden auch sehr viele hilfreiche Infos weitergegeben.
In welcher Bucht gibt es gute und ruhige Ankerplätze, wo kann man Ersatzteile bekommen, wie funktioniert das Einklarieren, und natürlich wo kann man Wäsche waschen, duschen und gut essen?
Leider trennen sich unsere Wege heute am Abend schon wieder, aber die Beiden werden wahrscheinlich auch die Hurricansaison auf Grenada verbringen, also gibt es im Mai ein Wiedersehen.

Donnerstag, 27. Februar 2014

KÄSEKRAINER

Martina

Wir hatten die beiden letzten Tage besuch von Florian`s Cousin. Max ist Skipper auf einem Katamaran, und perfekter Weise haben sich unsere Segelrouten hier in Bequia gekreuzt.
Ich hatte mir über willhaben.at einen 2,5mm Tauchanzug bestellt, den mir Claudia und Max jetzt mitgebracht haben. Er paßt mir perfekt, jetzt können wir dann endlich tauchen gehen.



Mit im Gepäck waren auch Speck, Käsekrainer und Ottakringer Bier, da machte unser Heimatherz einen Luftsprung. Pünktlich zum Opernballausklang ( also bei euch ca 5h in der Früh) wurden die Würste mit Heißhunger verspeist, den Walzer haben wir ausgelassen, himmlisch..................





Am zweiten Abend sind wir dann noch ein mal zu Fernandos Hideaway gegangen. Max, Claudia, Hanni und Norbert waren genauso begeistert wie wir.
Heute haben wir sie mit vielen Tips für den Süden und einer Österreichfahne verabschiedet. Sie sind auf dem Weg zu den traumhaften Tobago Cays.




GASTKOMMENTAR.

Hatten zwei Super nette Abende mich euch in Port Elisabeth inkl.
traditionellem Käsekreineressen am Tag des Opernballs. Gestriges einheimisches
Abendessen oberhalb der lowerbay war einfach genial. Freuen uns auf ein

mögliches Wiedersehen in Martinique alles liebe von uns vieren

Dienstag, 25. Februar 2014

MASSAGE AM STRAND

Martina

In Bequia gibt es leider kein gutes Wasser, deshalb üben wir uns in Regenwassersammeln. Früher habe ich als Ballettelevin Haarnetze gehäkelt, jetzt sind es eben Trichternetze. Meine Konstruktion schaut nicht schlecht aus, blieb aber leider unerprobt, denn ausgerechnet heute hat es zum ersten Mal nicht geregnet, weder unter Tags noch in der Nacht.



Nachdem wir gestern Anette am Princess Margreth Beach mit ihrem Massageangebot kennen gelernt haben, sind wir heute gegen 14 h zum Strand und genossen jeder 1 Std. Strandmassage, sehr entspannend.


Ihr Restaurant Tipp für uns war "Fernandos Hideaway" am Lower Beach. Das ist auf der gegenüberliegenden Seite unseres Ankerplatzes, mit einer von Riffen umgebenen Strandzufahrt. Deshalb sind wir gleich nach Sonnenuntergang gestartet, um mit dem Restlicht sicher anlanden zu können. Perfekt gelungen, und sogar relativ trocken drüben angekommen.


Fernando hat Florian empfohlen das Dingi gut und sicher anzuhängen, sonst ist das Dingi weg. Also haben wir uns einen dicken Baum gesucht und unser Beiboot, Motor und Dingitank mit einem Stahlseil gesichert.


Das Restaurant liegt wirklich sehr idyllisch am Hang, eingebettet in den Dschungel, man fühlt sich fast wie in einem Baumhaus. Das Essen war herrlich und wir genossen einen romantischen Abend mit einer Flasche Rotwein.


Montag, 24. Februar 2014

SÜDOST BEQUIA

Florian

Es hat schon seine Vorteile, wenn man gerne läuft. Martina mit Fahrrad und ich mit Nike haben uns heute Richtung Süden von Bequia aufgemacht. Hinauf den Hügel (hier ist praktisch alles hügelig) und hinunter Richtung Friendship Bay.


Ich finde die Hauszufahrten immer faszinierend – da gibt es keinerlei Kompromisse – spiesgerade den Berg hinauf zum entsprechenden Haus; ohne Allrad und Untersetzungsgetriebe geht da gar nichts. Wenn die Schnee hätten, würde niemand zu seinem Haus gelangen.



Die Ostküste ist wie immer zerklüftet und rau. Wir machen Zwischenstopp in Paget Farm beim Fischmarkt.


1 Pfund Rotbarsch um EC 9,00 – die Verkäuferin legt den bereits ausgenommenen Fisch auf die Waage; er wiegt 1,9 Pfund – sie meint das sind 1 Pfund und verlangt EC 9,00; hier gilt offenbar das netto Fischgewicht. Bisher wurde immer der ganze Fisch gewogen und dann wurde er erst ausgenommen und filetiert; da bleibt dann nicht viel über von dem Kilo Fisch, den man gekauft hat – außer der Preis, der bleibt. Das war also hier der günstigste Fisch, den wir bislang gekauft haben. Da uns die beiden Filets vom Rotbarsch dann doch zu wenig erschienen, kauften wir auch noch einen uns unbekannten Fisch – hiesiger Name „Power“, sieht aus wie ein kleiner silbriger Mondfisch.


Weiter geht’s am obligaten Flughafen vorbei Richtung Moon Hole. Moon Hole ist am letzten Zipfel von Bequia nach einer längeren Schotterstraße ein Anwesen bestehend aus einer Vielzahl von Häusern samt beeindruckender Gartenarchitektur, das von einem Architektenehepaar in die Felsen gebaut wurde; der Architekt ist zwischenzeitlich gestorben und die Anlage wurde von mehreren Personen gekauft und eine Art Eigentumswohnhausanlage daraus gemacht. Obwohl laut Internet ein Haus dort zu mieten ist, wird uns der Zutritt verweigert – nur Eigentümer von Moon Hole oder deren Gäste. Sehr exklusiv das ganze und äußerst geheimnisvoll.
Also umsonst hingelaufen.


Zurück wird’s schön langsam mühsam; Martina bergauf schieben, Hitze, Beine tun schon ziemlich weh, Durst – wir müssen einige Zwischenstopps einlegen und ich muss meine Batterien mit ein paar Hairoun wieder auffüllen. So schaffen wir es dann nach 4 Stunden doch wieder nach Hause.


Sonntag, 23. Februar 2014

NORD BEQUIA

Martina

Mit Laufschuhen und Fahrrad ging es heute in den Norden von Bequia. Leider sehr hügelig, und so schiebt mich Florian immer den Berg hinauf, 5 Gänge sind mir einfach zu wenig für diese Steigungen.


Die Nord Ost Seite ist natürlich wieder die rauhe Seite der Insel und deshalb auch die einsamere. Wir passieren nur 3 kleine Dörfer: Spring Estate, Industry und Park. In Park ist auch die Straße zu Ende, und genau hier befindet sich das one man Projekt zum Schutz der "Hawksbill Turtels". "Brother" King begann 1995 mit der Aufzucht von Schildkröten, denn diese Riffschildkröten sind leider auch vom Aussterben bedroht.


Mr. King beobachtet die Schildkröten beim Eier legen und kehrt dann nach 2 Monaten wieder an diese Stelle zurück um die geschlüpften Babys einzusammeln.

Ca. 7 Monate alt


In freier Natur überleben von 3000 Schildkröten nur eine, er hat voriges Jahr 26 Stück von 300 geschafft. Wenn sie 5 Jahre alt sind bringt er sie zurück ins Meer. Man sieht zwar auf den Speisekarten keine Schildkrötensuppe, aber Mr. King hat uns versichert, dass die Einheimischen sehr wohl Schildkröten essen. Es gab auch früher viele Opossums auf der Insel, mittlerweile kein einziges mehr, diese wurden auch alle von den Einheimischen verspeist. Was mich aber am meisten erschüttert hat, war ein Gespräch mit einem Fischer aus Trinidad. Er hat mir erzählt, das er den Haien die Flossen abschneidet und sie wieder zurück ins Meer wirft, denn den Hai braucht er nicht. Meine Entrüstung über diese brutale Tat hat er überhaupt nicht verstanden. Selbst meine Bitte die Tiere wenigstens zu töten, damit sie nicht so erbärmlich zu Grunde gehen konnte er überhaupt nicht nachvollziehen. Hier wäre noch viel zu tun um unsere Welt wieder zu einem Paradies zu machen!!


Samstag, 22. Februar 2014

PORT ELISABETH

Florian

Der Kühlschrank funktioniert derzeit perfekt – hoffentlich länger. Helmut danke für den Hinweis, dass Treibstoffpumpen wegen der durch den Sprit erfolgenden Schmierung nicht für Wasser geeignet sind. Ich pumpe Kühlflüssigkeit damit - hoffentlich hält das, bis die neue Wasserpumpe angekommen ist.

Port Elizabeth – der Hauptort von Bequia – ist ein nettes karibisches Örtchen. Viele kleine Bars und Restaurants; -zig Obststände und für die Grenadinen eine gute Versorgungssituation.



Hektik kommt hier nicht auf. Man merkt allerdings, dass der Tourismus hier angekommen ist. Oft haben wir uns auf anderen Inseln gedacht, warum nicht das eine oder andere Service angeboten wird – hier wird es angeboten. Etwa ein Wäscheservice, bei dem die Wäsche in der Früh von der Wäscherin mit einem kleinen Motorboot von uns abgeholt und um 17:00 Uhr gewaschen, getrocknet und schön zusammengelegt wieder abgegeben wird – kostet pro Waschmaschinenfüllung EC 25,00 – also ca. EUR 8,00.

Über UKW Kanal 68 wird hier überhaupt alles abgewickelt – Wasser und Sprit vom Tankschiff, Tischreservierungen im Restaurant, Getränke vom Getränkeservice oder eben Wäscheservice; und um 8:00 Uhr früh gibt es sogar die aktuellen Mitteilungen zum Tag.

Nach unseren Einkäufen – der Kühlschrank war ja gezwungenermaßen leer gegessen – schrubbten wir wieder einmal den Rumpf unserer ESPERANZA – jetzt sollten wir wieder einen Knoten schneller sein.



Und danach endlich wieder einmal mit Süßwasser duschen. Allerdings gibt es nur eine Duschmöglichkeit in Port Elizabeth – im Restaurant „Bistro“ um EC 5,00 – dafür sogar mit Wasserdruck. Das Duschen war seeehr angenehm. Dafür hat Martina den zweiten Durchgang vom Herren Olympiaslalom verpasst – war angeblich eh nicht so spannend. Eine Wiederholung der Übertragung haben wir leider auch nirgendwo gefunden – überall wurde Eishockey oder Snowboarden, oder Langlaufen gezeigt – nur kein Slalom; man merkt: Schifahren ist hier in der Karibik halt nicht wirklich populär.


Dafür gab´s am Abend Pizza in der örtlichen Pizzeria –  und danach dieInternetinfo Gold und Silber im Herrenslalom, wir sind SUPER!! Da war die Welt wieder in Ordnung

Freitag, 21. Februar 2014

KÜHLSCHRANK IV

Ich habe ja schon eine Hass-Liebe-Beziehung mit unserem Kühlschrank. Die dritte Pumpe - gekauft bei Jerry um EC 300,00 auf Union Island - ist auch kaputt. Zwar ist eine Ersatzwasserpumpe bereits auf dem Weg (Waeco Österreich hatte gemeint die Originalpumpe als auch der Originaltransformator zum Herunterspannen von 12 V auf 6 V für unser Kühlaggregat Waeco CU 87 sei in Österreich nicht erhältlich), es ist aber nur eine Ersatzpumpe und wieder nicht der Originalersatzteil.

Offenbar durfte man das kleine Loch auf der Pumpe nicht (mit einem Zahnstocher) verschließen, sondern war dieses notwendig, um allfällige Luft aus der Pumpe abzuleiten. Jedenfalls war die Pumpe plötzlich heiß und tot. Also kein Kühlschrank. Dann sind wir aber durch Port Elizabeth ("Hauptstadt" von Bequia) spaziert, um ein Ersatzrohr für unser Bimini zu kaufen (der mittlere Bogen war gebrochen). Dabei habe ich auch eine neue Benzinpumpe um nur EC 170,00 gefunden (Jerry hat ein gutes Geschäft gemacht) und gleich gekauft. Das ist jetzt bereits die vierte Pumpe für unseren Kühlschrank.

Diesmal wollte ich eine Konstruktion bauen, bei der das kleine Entlüftungsloch offen bleibt und - ich nehme an auch der Benzintransport eines Autos ist so konstruiert - die austretende Flüssigkeit wieder zurückführt. Learning by doing! Meine Trinkflasche, die ich bei einem meiner letzten Straßenläufe gewonnen hatte musste herhalten als Auffanggefäß; Dichtungsmaterial; Bohrmaschine; Vaseline - und in vier Stunden war mein neues Wunderwerk fertig - und es funktioniert sogar. Wir haben wieder einen funktionierenden Kühlschrank (es bleibt abzuwarten wie lange?!?).



Donnerstag, 20. Februar 2014

BEQUIA

Bequia wird "back way" ausgesprochen, und liegt 24sm Nördlich von den Tobago Cays. Eigentlich wollten wir ja schon am 19.2. die Tobago Cays verlassen, aber da hat es derart gepfiffen und ein Squall nach dem anderen sind durchgezogen, dass wir uns gedacht haben, nein den Ritt tun wir uns nicht an.
In der Nacht auf Donnerstag hat sich das Wetter dann beruhigt, und so hieß es um 8:30 Anker auf. Es lag wieder ein Kurs hart am Wind vor uns, und deshalb nahmen wir die Nord Ausfahrt durch`s Riff, um ja keine Höhe zu verschenken. Segel setzten und unter traumhaften Segelbedingungen in Richtung Bequia. Es war nach langer Zeit wieder ein Gefühl von herrlichem Blauwassersegeln, ja so macht es uns wirklich Spaß. Doch leider war es uns nicht lange vergönnt. Kaum haben wir es uns so richtig gemütlich an Deck gemacht, die Segel waren gut getrimmt, der Autopilot fühlte sich auch wohl, da stiegen die ersten großen dunkelgrauen Wolkentürme auf.
Alles was nicht nass werden soll schnell wieder hinein, Segel reffen, und rein in die Segeljacken. Und dann ging`s schon los, von 15kn auf bis zu 30kn Wind, fliegendes Wasser legt sich die Esperanza gleich schön zur Seite. Wir refften bis wir nur noch kleine Fetzerl oben hatten und wetterten diese Front ab. Geschafft, die Front ist durchgezogen und die Sonne scheint wieder. Mit etwas Mühe kreuzen wir in die große und sichere Bucht von Bequia - Port Elisabeth, schnell, schnell, denn der nächste Regenturm steht schon wieder am Himmel.
Kurz entschlossen lassen wir den Anker, relativ weit draußen, auf 8m Wassertiefe fallen. Über den nächste Regenguss freuen wir uns sehr, und genießen ihn als Dusche, ja so eng liegt Freud und Leid zusammen.




Mittwoch, 19. Februar 2014

TOBAGAO CAYS

Martina

Am 17.2. war es dann so weit. Seit Wochen hören wir "Ihr müsst unbedingt auf die Tobago Cays". Deshalb sind wir natürlich mit großen Erwartungen dorthin gesegelt. Es war wieder ein Kurs hart am Wind, aber nur 7sm. Die hatten es zwar in sich, denn Florian hat sich entschlossen über die mit Riffen gespickte Südeinfahrt zu segeln, deshalb war es wichtig zur Mittagszeit, wenn die Sonne hoch steht, und man die Riffe gut sieht, diese Passage zu durchfahren. Wir waren natürlich aufgeregt, denn wir haben noch nicht viele Riffdurchfahrten hinter uns. Ich stehe am Bugsprit und halte ausschau, denn wir müssen hellblaues, beiges und braunes Wasser absolut meiden. Florian läßt unseren Plotter nicht aus den Augen und so kommen wir völlig gefahrlos durch alle Untiefen und landen schließlich im Paradies. Selbst wenn ich es mit den Worten traumhaft, einzigartig, wunderschön oder gigantisch beschreibe, es ist noch viel schöner.


Wir haben einen Ankerplatz zwischen Petit Rameau und Petit Bateau gewählt. Hier soll es auf Grund der starken Strömung relativ ruhig sein, denn vorne direkt am Riff ist man der Natur schon sehr ausgesetzt und der Ankerplatz dort ist auch sehr gut besucht.


Das Dingi schnell ins Wasser Taucherbrille und Schnorchel, und dann ab zu den viel versprochenen Rießenschildkröten die sich rund um die kleine Insel Baradal aufhalten sollen.
Es dauert keine 5 Minuten und schon haben wir die ersten Schildkröten gesehen. Trotz ihres enormen Gewichtes schweben sie majestätisch im Wasser. Sie sind nicht scheu, und selbst wenn sie fressen lassen sie sich von unserer Anwesenheit nicht stören.




Danach besteigen wir die Insel Baradal, ca.30 Höhenmeter und sehen auf unserem Weg doch tatsächlich einige Leguane- und zwar mitten in einer Baumkrone. Auch der Blick über die Tobago Cays ist von hier oben traumhaft schön.


Nachdem es hier so schön ist, bleiben wir 3 Tage und sehen noch einen großen Octopus, der bei unserer Verfolgung dann auch gleich Tinte verschießt.
Das haben wir auch gesehen, könnt ihr es finden und erkennen - was ist das???


Um die Versorgung braucht man sich hier keine Sorgen zu machen. Unzählige Bootskaufmänner fahren den ganzen Tag von Schiff zu Schiff und verkaufen von Fisch, Langusten, Bananenbrot bis zum Baguette alles. Selbstverständlich etwas überteuert, aber so ein frische Baguette zum Frühstück ist wie das Sahnehäubchen auf dem Kaffee.
Das gesamte Gebiet ist ein Nationalpark, und das ist gut so, denn hier werden sogar Meerestiere die vom Aussterben bedroht sind angesiedelt, und sie können sich hier wieder vermehren, wie man an den großen Kongmuscheln sehen kann. BRAVO!!


Wir begrüßen Markus an Bord, raffiniert sich am schönsten Platz unserer bisherigen Reise dazu zu gesellen ;-)

Sonntag, 16. Februar 2014

LIMIN´

Martina

Also in der Karibik wird nicht "gechilled" sondern "gelimed". Das hat uns die Jugend schon auf Grenada erklärt. Ich habe mir das heute zu Herzen genommen, und während Florian sich mit seinen Halsen abgemüht hat, habe ich gelimed. Wirklich sehr nett, auf großen Doppelbett Strandliegen oder in der Hängematte mit cooler Musik, einfach nichts tun. Die Kiter sind auch eine sehr nette Gruppe, zwar fast alle um einiges jünger als wir, aber das macht nichts. Einer kam zu mir, und hat mich gefragt ob der Surfer mein Mann ist, denn er hat ihn ein paar Mal fluchen gehört. Ja, auch auf diese Weise werden die Leute auf uns aufmerksam und wir kommen ins Gespräch.
Viele sehen unsere Reise mit großem Respekt und die Meisten bewundern uns den Atlantik nur zu zweit bezwungen zu haben.
Erst vor ein paar Tagen trafen wir ein sehr nettes deutsches Ehepaar, die wir schon von Barbados kennen, sie erzählten uns von einem Pärchen, die heuer zum dritten Mal den Atlantik überquert haben. Aber wenn sie solche Bedingungen wie heuer, also so wie wir sie auch hatten, schon beim ersten Mal gehabt hätten, wären sie sicher nicht noch ein Mal gefahren. Wir haben bis jetzt noch niemanden getroffen der in dieser Saison eine gute Überfahrt hatte. Deshalb haben wir es verdient zu  L I M I N !!!!



Samstag, 15. Februar 2014

WINDSURFEN

Florian

Endlich und erstmalig auf unserer Reise packte ich heute meinen Windsurfer aus. Mit dem Dinghy ging´s schwer beladen mit sämtlichem Zubehör in die Lagune zu den Kitesurfern. Das Zusammenbauen war die erste Herausforderung, da ich das Ding überhaupt erst einige Male und zuletzt vor knapp zwei Jahren in Kroatien zusammengebaut habe. Zum Segeln viel Wind ist zum Surfen wenig Wind, also großes 7,2 m² Segel aufgezogen und dann der erste Versuch.



Mein Surfer ist nur 2,9 m lang und ein „Floater“, man kann darauf also nicht stehen, wenn man nicht entsprechend schnell vorankommt. Leider war der Wind zu schwach, und so bin ich bald verhungert und vom Brett gefallen. Irgendwie habe ich in einer Böe doch einen Wasserstart geschafft (aufziehen mit der Startschot ist nicht möglich) und bin ganz gut gefahren – auf einmal – peng und ich liege im Wasser; Diagnose – Gabelbaum am Mast aufgegangen. Das alte Material ist leider schon so weich, dass es die Belastung nicht mehr wirklich aushält.

Glücklicher Weise war ich in der Nähe der ESPERANZA und so habe ich mich dorthin gerettet. Mit Kämpfen habe ich alles am Schiff gesichert und dann habe ich den Gabelbaum mit einer Leine – auf nicht mehr aufgehen können – an den Mast befestigt; sieht abenteuerlich aus, aber hält nun auch in einem Orkan.

Martina hat mich zwischenzeitlich mit dem Dinghy gesucht (jawohl sie hat ganz alleine das Dinghy angestartet und ist zum Schiff gefahren) und hat mich nach erledigtem Segel-Tuning wieder an den Startplatz gebracht. Nun war auch der Wind besser, und so bin ich doch ganz gut hin und her gesurft – im Surferslang quasi „echt geil“. Nur das mit dem Halsen funktioniert nicht so recht, da haut´s mich jedes Mal ins Wasser; das wird Morgen geübt - irgendwann muss das doch funktionieren.



Freitag, 14. Februar 2014

41 MINUTEN

Martina

Heute hatten wir wieder Zeit um die Insel zu erkunden. Rasch das Fahrrad ins Dingi und ab die Post.


Zuerst Richtung SW steil bergauf, mit herrlicher Aussicht über unsere Ankerbucht, dann weiter nach Ashton, hier gibt`s wirklich gar nichts, 4 Minimarkets, ein Guest House, und Ziegen. Es ist sehr, sehr einfach, aber trotzdem sehr sauber. Die Menschen pflegen ihre "Häuser und Gärten" auf den Straßen gibt es kaum Mist, das könnten sich die Italiener etwas abschauen. Danach ging es auf die Nordseite zum Big Sands Beach,


vorbei am Salzsee und  traumhaften Blick auf unser nächstes Ziel die Insel Mayreau.


In 41 Minuten reine Laufzeit - abgesehen von den vielen Photostops - waren wir wieder in Clifton Harbour. Wir erfrischten uns mit einem Bier in der Strandkneipe, neben uns 6 Belgier von einem Männertourn, na danke, die waren schon streichfähig. Noch schnell ab ins Wasser und dann zum Valentinstag ein nettes Abendessen.
Heute hab ich`s nicht mehr ausgehalten und hab mir doch so eine arme Languste bestellt. Shame on me, aber er war herrlich!!!







Donnerstag, 13. Februar 2014

NO PROBLEM

Florian

„No Problem“ in der Karibik bedeutet in unsere Sprache übersetzt so viel wie: „Ich weiß zwar nicht genau wie das geht, aber wir versuchen es einmal, vielleicht funktioniert es ja sogar“.
Man zahlt sein Lehrgeld bzw. schwitzt seinen Lehrschweiß, bis man das herausgefunden hat.

Nachdem es natürlich keine geeignete Wasserpumpe für unseren Kühlschrank gab musste ich eine Benzinpumpe verwenden. Diese bekam ich erst heute, weil die Fähre aus St. Vincent gestern erst um 22:15 Uhr eingelaufen war und nicht wie erwartet um 20:00 Uhr. Aber sie war da meine nagelneue Benzinpumpe. Jerry hatte sogar einen passenden Anschlussstutzen für die Ansaugöffnung; also zurück an Bord und eingebaut.



Das sah ja durchaus nach „No Problem“ aus. Ich schloss die Schläuche für die Kühlflüssigkeit an die Benzinpumpe und setzte den Kühlschrank in Betrieb. Da spritzte aus einem winzig kleinen Loch die Kühlflüssigkeit heraus – na super – undicht!

Also zurück zu Jerry. Der hatte sofort eine „No Problem“ Lösung parat. Mit einem Zwei-Komponenten Kitt verklebten wir die Öffnung; zwei Bier, um die Trocknungsphase abzuwarten, und dann testeten wir das Ergebnis. Kein Herausspritzen mehr, aber dafür pumpte die Pumpe jetzt nicht mehr ordentlich – offenbar irgendwo Luft. Mir dämmerte es zwischenzeitlich, dass das Loch offensichtlich zum Enttlüften der Pumpe notwendig ist – Jerry war das nicht ganz so klar.

Jedenfalls zurück aufs Schiff und nächster Versuch, den Kühlkreislauf mit Flüssigkeit zu füllen bzw. die Luft herauszubringen. Es ging nicht wirklich. Also letzte Idee – Kitt wieder heraus aus dem Loch – jetzt pumpte sie super aber es spritzte natürlich wieder.

Schließlich war ein Zahnstocher die Lösung, der nun – nachdem der Flüssigkeitskreislauf voll und die Luft aus dem System war - im kleinen Loch steckt - Patentlösung!!




Der Kühlschrank funktioniert jedenfalls wieder – bis auf weiteres – No Problem!