12.02.2019
Florian
Wir können bis 13 sm vor Aucan segeln, dann ist der Wind
komplett weg. Wir starten den Motor – wieder kein Kühlwasser aus dem Auspuff.
Ich schraube einen Schlauch vom Wärmetauscher ab, heißes Wasser schießt heraus
und verbrennt mir die Hände, aber der Auspuff „spuckt“ wieder. Das heftige Schaukeln beim starken Seegang
der letzten Tage hat womöglich irgendwelche Luftblasen ins System gedrückt und
die Wasserzirkulation blockiert. Im
nächsten Hafen werde ich einmal sämtliche Schläuche kontrollieren. So ist es
mühsam.
Um 17:00 Uhr fällt der Anker im Schutz von Aucan, eine
vegetationslose Sand- und Geröllinsel – für uns das Paradies – LAND!! Und schon
kommt auch schon ein Motorboot mit drei nicht sehr vertrauenserweckenden
Gestalten, einem Maschinengewehr und einer großen Flagge – Militär. Sie fragen,
ob wir eine Genehmigung für diese Gewässer haben und ich erkläre ihnen, dass
wir aus Sri Lanka kommen und man dort keine Genehmigungen für Eritrea ausstellt
und wir drei Wochen auf hoher See waren und über 2500 sm zurückgelegt haben.
Sie schauen unglaubwürdig, Sri Lanka kennen sie sowieso nicht. Dann fragt
einer, ob ich Shorts für ihn hätte – habe ich – und schon sind sie
superfreundlich, versichern uns ihren Schutz und alles ist gut.
Wir lassen das Dingi zu Wasser, um Land unter den Füssen zu
spüren. Als ich unsere Auguste anstarten möchte, kann ich die Startschnur nicht
ziehen – irgendetwas hat sich festgefressen. Also Werkzeugkiste heraus,
Startschnur abbauen, Aufschrauben, Schauen, viel WD40 in sämtliche Öffnungen
sprühen, mit einem Schraubenschlüssel schaffe ich es den Motor vorsichtig zu
drehen, dann geht es immer besser. Zusammenbauen – Anstarten – Auguste Lebt
wieder!!
Für das Land ist es nun zu spät und so besuche ich nur
unsere Freunde von SANGANEB auf ein kaltes Bier. Da zieht eine riesige schwarze
Wolke auf und kurz darauf pfeift der Nordwind mit Spitzen über 20 Knoten –
unser Timing war perfekt. Mit Ankeralarm schlafen wir alle gut und ich 11
Stunden durch. Ausgeschlafen sind wir
bereit Aucan zu erkunden.
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