Dienstag, 27. Februar 2018

DUNNS SWAMP

26./27.02.2017

Florian

Vorweg: in meinem Blogeintrag über TASSIE habe ich den Bundesstaat Victoria (mit der Hauptstadt Melbourne) unterschlagen - es sind ja 6 Bundesstaaten und 2 Territorien. Danke unserem Freund Philippe von der Schweizer Yacht ULANI (www.ulani.net) für seine Adleraugen.

Nach erfolgreicher Blue Mountains Wanderung verbringen wir die Nacht bei Mount Victoria. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Silvia und Benu von der SY QUO VADIS; sie fahren nach Süden wir nach Norden. Das nächste Mal sehen wir einander wahrscheinlich erst wieder in der Schweiz oder Österreich.


Wir fahren über Lithgow,



Capertee, Illford und Rylstone in den Wollemi National Park (UNESCO Welt Kulturerbe) nach Dunns Swamp. Es ist eine ein wenig mühsame Straße,


doch am Ende finden wir einen wunderschönen Campingplatz an einem Stausee, inmitten außergewöhnlicher Felsformationen.




Am Nachmittag fängt es zu regnen an und es entwickelt sich gegen Abend zu einem Schütten, bis aus unserer Klima/Heizungsanlage das Wasser rinnt - in Summe ca. 12 Liter. Wir breiten Handtücher am Boden aus und entleeren die Töpfe mehrmals. Ich sag nur - Apollo; wundert mich nicht, so wie wir das Fahrzeug übergeben erhalten haben. Da werde ich mich mit den Herrschaften wohl wieder ein wenig unterhalten müssen.


Am nächsten Tag zu Mittag hört der Regen auf und wir erkunden die Gegend, klettern auf den Felsformationen herum,



besichtigen das Wehr des Stausees und versuchen den Unterschied zwischen Damm und Wehr zu ermitteln; das hier ist jedenfalls ein Wehr und kein Damm (wer kann uns den Unterscheid definieren?). Wir genießen einen gemütliche Tag und da es uns so gut gefällt, bleiben wir noch eine Nacht.


Die Nacht bleibt trocken wenn auch bei 14 Grad ungewohnt kühl. Am Morgen scheint die Sonne und wir machen nochmals einen Spaziergang auf die Felsen.




Dann gehts weiter. Ich nütze die 10 km lange Schotterstraße und laufe Martina im Camper voran.


Über den Weinbauort Mudgee gehts weiter nach Norden nach Gulgong zu unserem heutigen Stop.
Ach ja - Apollo rotiert bereits, um eine Lösung zu finden; na da bin ich aber gespannt!

Samstag, 24. Februar 2018

BLUE MOUNTAINS

23./24.2.2018

Martina

In der Apotheke decke ich mich mit Medikamenten ein: etwas Starkes gegen Halsschmerzen, verstopfte Nase und Husten. Ich stopfe alles in der erlaubten Höchstdosis in mich hinein und muss sagen, es wirkt ganz gut.

Die Fahrt von Sydney zu den Blue Mountains ist zwar nur 100 Kilometer lang, aber nachdem wir die teure Autobahnmaut meiden wollen, dauert es dann doch 3 Stunden bis wir in Leura ankommen. Leura ist ein kleines Örtchen mit Geschäften, Kaffees und Restaurants. Bekannt ist der Ort aber durch die "Three Sisters", drei 900 Meter hohe Felssäulen.


Eine der Legenden der Aboroginals erzählt von drei Schwestern, die sich in drei Brüder eines anderen Stammes verliebt haben. Die Verbindung war aber nicht erlaubt und so hat ein böser Zauberer die drei Schwestern in drei Felsen verzaubert.


Nachdem es bereits 15 Uhr ist, beschließen wir die 3-stündige Wanderung rund um die Sisters auf den nächsten Tag zu verschieben.

Wir fahren zu einem traumhaften gratis Campingplatz im Blue Mountains National Park. Hier ist es sogar erlaubt ein Feuer zu machen und so genießen wir gemeinsam mit Benu und Sylvia ein BBQ.


Kurz bevor wir uns niederlegen entdeckt Florian eine riesige Spinne an der Innenseite unserer Eingangstür. Panisch aber todesmutig sperren wir sie in einen Kochtopf, damit wir sie am nächsten Tag frei lassen können. Auf Grund von möglichen Schlangen, Skorpionen etc. machen wir das lieber nicht in der Nacht.


In der Früh entdecke ich dann in der Duschwanne ein weiteres großes Spinnenexemplar. Wie und wann die in unser Auto gekommen ist wissen wir nicht, aber wir hoffen dass nicht aller guter Dinge drei sind.

Wir fahren 19 Kilometer bis zum Echo Point, der Ausgangspunkt für unsere Wanderung. 900 Stufen gehts in der Steilwand hinunter, dann 4 Kilometer unter einem Eykalypthusblätterdach um die Felsen der drei Schwestern und dann wieder 900 Stufen hinauf zu unserem Camper.





Über die Blätter des Eukalyptus verdunstet das Eukalyptusöl und deshalb erscheint der gesamte Wald leicht blau.


Donnerstag, 22. Februar 2018

ADVOCATUS NON CALCULAT

20./21./22.02.2018

Florian

Eigentlich heißt es ja "Iudex non calculat - Der Richter rechnet nicht", aber bei mir muss es wohl heißen "Advocatus non calculat - Der Anwalt rechnet nicht" oder besser "Dieser Anwalt kann nicht rechnen". Ich bin jedenfalls froh, dass ich aufmerksame Leser habe. Also versuch ich´s nochmals:
Die NORWEGIAN JEWEL verbraucht ca. 90 Liter Diesel - in der Minute(!). Den Tank der ESPERANZA (300 Liter) könnten wir damit in gut 3 Minuten volltanken. Die NORWEGIAN JEWEL verbraucht pro Tag ca. 260.000 Liter Diesel und kommt damit ca. 500 Seemeilen weit; die ESPERANZA (Verbrauch 1,8 Liter/Std.) könnte damit ca. 6000 Tage (1,8 x 24 x 6000) unter Motor fahren und käme damit (bei 5 Knoten/Std) etwa 720.000 Seemeilen weit - also etwa 31 mal um die Erde (31 x 23000 sm).
Ich glaub jetzt stimmts!

Wir sind am 20. Februar wieder gut - wenn auch um je 3 kg schwerer - nach Sydney zurückgekommen und haben unser neues Wohnmobil bei Apollo abgeholt. Das hat gute 2 Stunden gedauert, da Apollo uns das Wohnmobil in vielfach mangelhaftem Zustand übergeben wollte - ausgerissene Gelsennetze, ausgerissener Toilettenpapierhalter, schmutziger Kühlschrank, ausgewerkelter Esstisch, etc. Das Fahrzeug hat auch bereits 165.000 km auf dem Buckel. So ist das leider bei Apollo - nicht berühmt. Ich bin schon neugierig wie das weiter wird.

Dann gings auf den Campingplatz, wo wir unsere Freunde Sylvia und Benu von der SY QUO VADIS wiedersehen. Die QUO VADIS steht ja neben der ESPERANZA in Bundaberg. Das Wiedersehen wurde entsprechend gefeiert.


Gestern gings gemeinsam Sydney besichtigen: Darling Harbour ....

Darling Harbour


Nachbau der HMS ENDEAVOUR von James Cook
...und Sydney Fishmarket.


Beim Imbiss am Fischmark bricht mir ein Teil eines Backenzahns ab - ganz blöd, und der spitze Rest des Zahnes tut auf der Zunge ganz schön weh. Über The Rocks - das alte Hafenviertel -

The Rocks
...gehts schließlich zurück zum Campingplatz. Mit einer Nagelfeile kann ich mir den Rest meines Backenzahns wieder halbwegs rund schleifen - das sollte fürs erste einmal ok sein.

Heute besichtigen wir die Oper von Innen - ein wirklich beeindruckendes Gebäude.


Die Idee des Architekten Joern Utzon aus Dänemark





Wenn ich mir allerdings den Zustand des Sichtbetons ansehe und an die feucht-salzig-windigen Bedingungen hier denke, dann bin ich neugierig, wie lange das Gebäude noch stehen wird - also bald besichtigen.

Anschließend nehmen wir die Fähre nach Manly und zurück und besichtigen so den Hafen bzw. die Bucht von Sydney von der Harbour Bridge bis zur Einfahrt bei Sydney Heads.



Martina hat leider irgendeine Verkühlung aufgerissen und fühlt sich krank. Wir besichtigen noch die Harbour Bridge über den Pylon Lookout (also die Aussichtsterrasse auf einem der Steher)...



... und dann gehts zurück zum Campingplatz - Martina muss ins Bett sich auskurieren.

Montag, 19. Februar 2018

EDEN

19.2.2018

Martina

Wir erreichen Eden am frühen Nachmittag. Die Norwegien Juwel ankert in der Mitte der großen offenen Bucht von Eden und wir werden mittels Tenderbooten an Land gebracht.


Im Ankerfeld vor dem Fischerort Eden liegt die SY Time Bandit mit Anne und Steward an Bord, Segelfreunde, die wir zuletzt in Neu Kaledonien gesehen haben. Sie liegen bereits zwei Wochen vor Anker hier und warten auf ein passendes Wetterfenster, um nach Tasmanien zu segeln.


Gemeinsam spazieren wir durch den Ort und besuchen eine kleine katholische Kirche. 1867 gründete Mary McKillop einen Orden, der sich um die Schulbildung der armen Kinder kümmerte.
Am 17.Oktober 2010 wurde sie von Papst Benedikt XVI. Heilig gesprochen.



Das Killerwalmuseum lassen wir aus und begeben uns mit Stewart und Anne auf ihr Segelschiff. Mit dem Dingi geht´s zur Time Bandit und wir tauschen die Erfahrungen der letzten Monate aus. Der angesagte Regen legt sich über die gesamte Ankerbucht und so kommen wir patschnass zu unserem Tenderboot zurück.


Heute genießen wir noch den letzten Tag unserer Kreuzfahrt. Morgen gehts weiter mit einem Camper.

Sonntag, 18. Februar 2018

TASSIE

16./17.02.2018

Florian

Tassie ist nicht das Seeungeheuer in Schottland, sonder der liebevolle australische Spitzname für Tasmanien, den 5. Bundesstaat Australiens - und wir sind auf dem Weg dorthin.

Martinas Seekrankheit hat sich danke Scopoderm verflüchtigt und das Meer ist auch ruhiger geworden. Wir lernen den österreichischen  Hoteldirektor der NORWEGIAN JEWEL, Claus Pascher, bei einer Fragestunde mit den leitenden Offizieren kennen. Dabei erfahren wir faszinierende Details über das Schiff: knapp 100.000 PS werden aus 5 MAN Generatoren erzeugt, die unter anderem beide Antriebselektromotoren mit in Summe 53.000 PS antreiben. Das Schiff hat kein Ruder, denn die beiden Antriebseinheiten mit den Elektromotoren (Azipoden) sind 360° schwenkbar und steuern dadurch das Schiff (neben 3 Bugstrahlrudern mit je. ca. 3260 PS). Das ganze verbraucht ca. 90 Liter Diesel - in der Minute(!). Den Tank der ESPERANZA könnten wir damit in 3 Sekunden volltanken. Die NORWEGIAN JEWEL verbraucht pro Tag ca. 260.000 Liter Diesel und kommt damit ca. 500 Seemeilen weit; die ESPERANZA könnte damit ca. 6000 Tage unter Motor fahren und käme damit etwa 30.000 Seemeilen weit - also leicht einmal um die Erde.


Wir kommen gut in der Hauptstadt von Tassie, in Hobart an. Damit haben wir alle 5 Bundesstaaten (Queensland, Western Australia, South Australia, New South Wales, Tasmanien) und 2 Territorien (Northern Territory, Canberra) von Australien betreten. Tasmanien ist ca. 68.000 km² groß und hat etwa eine halbe Million Einwohner, davon rund 200.000 in Hobart. Man steigt sich hier nicht auf die Zehen.

Hobart


Im Museum finden wir einen der letzten Tasmanischen Wölfe (Beutelwolf); ausgestopft - denn sie sind mittlerweile ausgerottet worden.

Tasmanian Wolf
Auch einen Tasmanian Devil (Beutelteufel) gibts - natürlich ebenfalls ausgestopft, aber die existieren auch noch, sind aber auch stark vom Aussterben bedroht.

Tasmanien Devil
Spannend ist auch die Antarktisausstellung - man merkt (nicht nur durch die kühlen Temperaturen), das sie nicht mehr weit ist.

Die Antarktis - natürlich aus Eis
Hobart selbst ist eine gepflegte Hafenstadt mit skandinavischem Flair; irgendwie heimelig.



Parlamet von Tasmanien

Wir treffen auch nochmals kurz unsere österreichischen Freunde Kathi und Wolfi von der PLASTIK PLANKTON. Das nächste Mal sollten wir einander 2019 in der Adria sehen, dann haben wir Afrika durch das Rote Meer und sie über das Kap der Guten Hoffnung umrundet. Der Abschied ist kurz und herzlich - wir wissen, dass wir beide noch viel vor uns haben.