30.03.2017
Florian
Nach 12 Stunden Tiefschlaf bin ich ausgeschlafen und fit für neue Abenteuer.
Maupiti besteht wie alle Gesellschaftsinseln aus einer Hauptinsel mit Berg in der Mitte, einer Lagune um diese Hauptinsel, einem Saumriff, die diese Lagune vor dem offenen Pazifik schützt und Motus (kleine Inseln), die auf diesem Saumriff liegen. Die asphaltierte Straße rund um die Hauptinsel ist 9 km lang, und die wollen wir heute gemeinsam mit unseren österreichischen Freunden Helmut und Sylvia von der SY ONOTOA erkunden.
Die Insel ist wunderbar tropisch und fruchtbar - Pomelos, Mangos, Bananen, Papaya, Avocado, etc. - alles wird hier kultiviert und wächst üppigst. Es ist der perfekte Mix aus Marquesas (Berg und Tropenwald) und Tuamotus (Lagune und Saumriff - guter Schutz für unsere ESPERANZA).
Wir finden viel Obst auf der Straße und schlagen uns die Bäuche voll - nach den Monaten in den Tuamotus ein Schlaraffenland. Die Häuser sind ordentlich, die Menschen sehr freundlich - die Insel hat eindeutig Charme. Es gibt einige kleine Geschäfte, einen Bäcker und sogar eine Art "Eisgeschäft" - Herz was willst du mehr.
Das Wetter spielt bei unserer Wanderung nicht ganz mit und es fängt auf halbem Weg zu schütten an; unseren Damen wird sogar kalt! Wir können uns bei einem verlassenen Haus unterstellen und finden einen Avocadobaum, von dem wir uns einige Avocados pflücken.
Als der Regen nach einer halben Stunde noch immer nicht nachlässt, machen wir Autostopp, und das erste Auto nimmt uns auch gleich auf der Ladefläche mit. Hier lässt es sich aushalten - und das Wetter lässt eine Weiterfahrt derzeit ohnedies nicht zu.
Freitag, 31. März 2017
Donnerstag, 30. März 2017
WEHMUT
27.3.- 29.3.2017
Martina
Es ist alles verstaut, wir sind offiziell ausklariert, und
wir haben uns von allen Segelfreunden in der Citymarina Papeete wehmütig
verabschiedet. Ich werde mich wohl nie an die Abschiede gewöhnen. Ist
einerseits ein gutes Zeichen, dass es uns gut gefallen hat. Andererseits wissen
wir, dass wir wahrscheinlich nie mehr nach Französisch Polynesien zurückkommen
werden, und das stimmt mich doch traurig.
Die Luken sind geschlossen und Florian dreht am
Motorstartschlüssel. Nichts, es tut sich nichts! „Das darf doch jetzt nicht
wahr sein!“ höre ich aus Florians Mund. „Das gibt’s doch nicht!“ Doch, das gibt
es. Die Starterbatterie verweigert ihren Dienst, wir können nicht ablegen.
Dunkle Regenwolken ziehen sich über Papeete zusammen, auch
das ermuntert nicht gerade zum Auslaufen. Florian packt das bereits gut
verstaute Klapprad wieder aus und fährt bei strömendem Regen eine neue
Starterbatterie zu kaufen. Wir haben unglaubliches Glück, dass die
Starterbatterie gerade jetzt ihren Geist aufgegeben hat. Nicht auszudenken,
wenn sie ihren Dienst erst bei der schwierigen Passeinfahrt von Maupiti
verweigert hätte. Florian baut eine neue Batterie ein, und der Motor startet
sofort. Wir legen mit einer vierstündigen Verspätung ab und nehmen Kurs auf
Bora Bora. Drehende Winde, Regen, Flaute und eine Durcheinanderwelle machen uns
den Start schwer. Die Windvorhersage stimmt leider auch nicht, denn eigentlich
ist einen NO Wind angesagt, aber bekommen haben wir einen SO Wind.
Abschied von Tahiti |
Die erste Nacht läuft ganz gut, doch unseren Wunschkurs können
wir nicht halten. Eine Ankunft bei Tageslicht auf Bora Bora ist auf Grund des
zu schwachen Windes nicht möglich. Planänderung: wir segeln gleich direkt nach
Maupiti. Ich habe solche Planänderungen nicht sehr gerne, aber diese
Entscheidung ist die einzig sinnvolle.
Sonnenaufgang am 28.03.2017 |
Die zweite Nacht ist unangenehm. Heftige Squalls mit
Starkregen, Gewitter, Winddreher um 360°, und eine darauffolgende Flaute machen es für
Florian sehr schwer.
Wir erreichen Maupiti mit Wind und Welle aus SO. Genau das
können wir überhaupt nicht brauchen, denn der Pass von Maupiti ist bei Südwind
und Schwell höher als 1,5 Meter nicht passierbar. Jetzt können wir nur hoffen,
dass die Bedingungen bei uns diese Parameter nicht erreichen. Wir haben
Telefonkontakt mit unseren Freunden auf der Onotoa, und die sind um 7 Uhr in
der Früh durch den Pass und meinen, dass wir die Einfahrt auch schaffen werden.
Das macht Mut. 3 Stunden später fahren wir auf der vorgegebenen Plotterspur in
den Pass ein.
Wilde Passeinfahrt nach Maupiti |
Witzig ist anders |
Rund um uns sind Wellenberge, Riffe und das Wasser brodelt. Die
Einfahrt wird zur Mutprobe. Die Wellen schieben sich Richtung Pass, und brechen
rechts und links von unserer Spur. Die Richtungsfeuer sind in Deckung, wir
reiten auf einer Welle in die Passeinfahrt, dann eine 45° Richtungsänderung
nach steuerbord und die nächsten Richtungsfeuer in Deckung bringen.
Einfahrt geschafft! |
Wir haben
es geschafft, denke ich mir da vorne am Bug. Florian ruft: „Achtung ich muss
die Genua setzen.“ Wir haben eine auslaufende Strömung von 4 Knoten und
schaffen leider nur noch 1,8 Knoten Fahrt durchs Wasser. Unser Vorsegel bringt
uns die gewünschte Unterstützung. Jetzt gleiten wir mit
guten 4 Knoten in den spiegelglatten Kanal, der uns in die Lagune von Maupiti
bringt.
Glatt aber 4 Knoten Gegenströmung |
Wau, das war aufregend, und nichts für schwache Nerven! Wir
sind uns einig, diese Einfahrt ist eine Mutprobe! Wir sind drinnen und es ist
wunderbar.
Geschafft! Die Lagune von Maupiti |
Montag, 27. März 2017
LETZTE ARBEITEN
24.-27.03.2017
Florian
Unsere Küche bekommt einen neuen Wasserhahn, der alte - noch aus Panama - hat nach einem Jahr bereits ausgedient.
Ich gehe ausklarieren und mit diesen Papieren darf ich zollfrei Alkoholika einkaufen - kostet einen Bruchteil vom Preis im Supermarkt; die Steuern auf Alkohol in Französisch Polynesien sind enorm. Eine durchschnittliche Flasche Rotwein kostet im Supermarkt etwa EUR 14,00, zollfrei etwa EUR 6,00. Der Abschied aus Französisch Polynesien naht.
Steve ist ein hervorragender Gitarrist, der alle alten Hippie-Lieder kennt. Ich schaue mir das notwendigste ab und zum Glück sind die Hippie-Hadern harmonisch nicht wirklich kompliziert - unter Drogeneinfluss konnte man offensichtlich nur einfache Nummern spielen. Der Abend ist jedenfalls ein voller Erfolg und Steve meint, wir sollten noch eine Saison in Tahiti anhängen.
Florian
Unsere Küche bekommt einen neuen Wasserhahn, der alte - noch aus Panama - hat nach einem Jahr bereits ausgedient.
Ich gehe ausklarieren und mit diesen Papieren darf ich zollfrei Alkoholika einkaufen - kostet einen Bruchteil vom Preis im Supermarkt; die Steuern auf Alkohol in Französisch Polynesien sind enorm. Eine durchschnittliche Flasche Rotwein kostet im Supermarkt etwa EUR 14,00, zollfrei etwa EUR 6,00. Der Abschied aus Französisch Polynesien naht.
Am Samstag Abend gibts eine Steg-Musik-Party in der Marina Taina, organisiert vom Amerikaner Steve von der SY LEEWARD. Martina meint, wir kommen per Autostop die 7 km von Papeete zur Marina Taina, ich bin skeptisch mit unserem Gepäck (Strandsessel, Gitarre). Doch wir stehen keine Minute am Straßenrand schon hält eine nette Dame mit SUV und nimmt uns mit - auch die anderen 3 Segler-Paare, die aus Papeete anreisen warten keine drei Minuten auf eine Mitfahrgelegenheit per Auto-Stop; die Menschen sind hier ausgesprochen hilfreich.
Steve ist ein hervorragender Gitarrist, der alle alten Hippie-Lieder kennt. Ich schaue mir das notwendigste ab und zum Glück sind die Hippie-Hadern harmonisch nicht wirklich kompliziert - unter Drogeneinfluss konnte man offensichtlich nur einfache Nummern spielen. Der Abend ist jedenfalls ein voller Erfolg und Steve meint, wir sollten noch eine Saison in Tahiti anhängen.
Heute - Sonntag - frühmorgens (6:30 Uhr) kaufen wir am Wochenmarkt noch Obst und Gemüse für die nächste Zeit bzw. unsere Fahrt nach Westen
und ich gönne unserem Dingi ein Verschönerungskur.
Wir sind fertig - Morgen gehts los; zunächst Bora Bora, dann Maupiti und zuletzt Mopelia - so der Plan - dann sind wir am schiffbaren westlichen Ende von Französisch Polynesien angelangt...
Donnerstag, 23. März 2017
ES LÄUFT GUT
20.3.2017- 23.3.2017
Martina
Am Montag in der Früh gehen wir Anker auf und verlegen uns
für eine Woche in die Papeete Stadtmarina. Es gibt so viele unterschiedliche
Dinge zu besorgen und zu erledigen, da ist es zeitsparender dies von der Marina
zu Fuß oder mit dem Fahrrad aus zu erledigen.
Im Ankerfeld vor der Marina Taina herrscht Windstille, doch
kurz nachdem wir den Flughafen Richtung Nordosten passieren, verlassen wir die windgeschützte Bucht und stoßen auf ganz guten Wind. 20 Knoten Wind auf
die Nase und dann in der Marina anlegen ist nicht angenehm. Wir sind froh, dass
es genügend freie Plätze gibt und man sich auch selbst einen Platz wählen kann.
Kurz nach unserem Anlegemanöver segelt auch die SY Cinderella ins Hafenbecken,
sie kommen gerade von ihrer Überfahrt aus den Tuamotus mit 2-3 Metern hohen Wellen und Wind bis 30
Knoten.
Für uns gilt es keine Zeit zu verlieren, wir haben noch
vieles zu tun. Der Sonnenschutz unserer Fock ist gerissen, die Lazybag gehört
nachgenäht, der Stoff unserer Vorhänge im Salon ist von der Sonne schon wieder
brüchig, ich muss ihn erneuern. Meine Muscheln und Schnecken kommen in neue
Boxen und werden gut für die Überfahrt verstaut.
Abgesehen davon, dass wir gleich nach dem Frühstück in
unserer Esperanza auf Grund von Werkzeug und geöffneten Backskisten nicht mehr
gehen können, läuft alles gut. Florian hat die Metallabdeckung an einem der Gummi-Motorfüße erneuert, unsere beiden Anker abgeschliffen, grundiert und frisch
gestrichen, die verrostete und gebrochene Verstrebung vom Heckkorb ausgebaut
und schweißen lassen, zwei Relingstützen ausgebaut und neu abgedichtet und mit
A4 (hoffentlich nicht mehr rostenden) Nirostaschrauben verschraubt. Weiters die obersten 10 cm unserer UKW Antenne
am Masttop abgeschnitten und neu angeschlossen. Das Kabel war ganz schwarz
verkohlt, Restspuren unseres Blitzschlages von Oktober 2015. Wir hoffen, dass
man uns jetzt besser am UKW Funk hört.
zerbrochene alte und neue Abdeckung für Motorfüße (man könnte fast meinen, das ist eine leere Konservendose) |
frisch lackierter Heckanker |
frisch lackierter Ersatzbuganker |
gebrochene Heckkorbverstrebung |
Noch 4 Tage Bordarbeiten, aber dann sollte es wieder weiter
gehen. Die Chance, dass wir auf keine unvorhergesehenen Probleme stoßen lebt.
Labels:
Tahiti
Standort:
Papeete, Französisch-Polynesien
Montag, 20. März 2017
WARTUNGSARBEITEN
17.-19.03.2017
Florian
Unsere "To Do"- Liste vor Verlassen von Tahiti ist lang. Wir werken an Bord: Motorservice (Ölwechsel, Diesel-, Öl- und Wasserfilterwechsel; Wärmetauscher mit Salzsäure spülen und Opferanode erneuern),
Luke (mit Epoxy) streichen, da das Salzwasser den (normalen) Lack komplett abgelöst hat, Fock- und Genuaschoten erneuern, Lackriss am Ruder lackieren, den Traveller der Grossschot reparieren, der sich bei der Überfahrt von den Tuamotus ausgehängt hat (und das war gar nicht auf der Liste).
Das waren meine Arbeiten der letzen drei Tage.
Die Arbeiten gehen gut voran und ich habe keine Katastrophen gehabt. Womöglich bin ich bei diesen Arbeiten ja auch schon routinierter als früher. Martina stockt unseren Proviant auf, flickt unser Bimini und imprägniert es neu.
Alles läuft gut und wir genießen darüber hinaus das frische Baguette, das ich allmorgentlich "erlaufe".
Florian
Unsere "To Do"- Liste vor Verlassen von Tahiti ist lang. Wir werken an Bord: Motorservice (Ölwechsel, Diesel-, Öl- und Wasserfilterwechsel; Wärmetauscher mit Salzsäure spülen und Opferanode erneuern),
Unser Wärmetauscher |
Der Traveller der Grossschot |
Die Arbeiten gehen gut voran und ich habe keine Katastrophen gehabt. Womöglich bin ich bei diesen Arbeiten ja auch schon routinierter als früher. Martina stockt unseren Proviant auf, flickt unser Bimini und imprägniert es neu.
Neuer Proviant |
Samstag, 18. März 2017
TUAMOTUS ADE
15./16.03.2017
Florian
Die Nacht war ein wenig unruhig, da der Wind "aufgedreht" und sich an unserem Ankerplatz neben dem Pass von Tikehau Welle gebildet hat. Wir werden daher bereits um 6:00 Uhr aus dem Schlaf gebeutelt.
Um 5:40 Uhr ist Hochwasser, 7:45 Uhr gehen wir Anker auf und durch den Pass - problemlos - 2 Knoten auslaufende Strömung und keine Welle - so gefällt uns das - Tuamotus Ade!! Bei gemütlichen 10 - 12 Knoten Wind segeln wir im Wellenschatten von Tikehau Richtung Tetiaroa, dem Atoll 30 sm nördlich von Tahiti, das einstmals Marlon Brando gehört hat, und das er beim Filmdreh zur "Meuterei auf der Bounty" gekauft hat.
Wir verlassen den Wellenschatten und eine unruhige Welle baut sich auf, dafür ist der Wind stark genug, um uns stabil segeln zu lassen. Die Angel ist natürlich draußen und ich fange einen Tölpel (nomen est omen), den wir aber nicht essen.
So gehts in die Nacht. Wir waren seit 3 Monaten nicht mehr auf hoher See und bei so einer Nachtfahrt ist es laut, dunkel, es haut eine herum und man ist übernachtig - nicht angenehm und wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen und die Angst beiseite schieben.
Der Wind ist leider zu weit nördlich und außerdem über weite Strecken zu schwach für diese Welle, sodass wir Tetiaroa nicht anlaufen können. Dort gibt es aber eh keine Ankerplätze und mit dem Dingi muss man über die Riffwelle ins Atoll einlaufen - wir können das verpasste Abenteuer verschmerzen.
Also weiter nach Tahiti. der Wind legt zu und wir düsen mit 7 - 8 Knoten die letzten 30 sm von Tetiaroa zur Hafeneinfahrt von Papeete - Wir sind die gesamte Überfahrt von den Tuamotus mit über 6 Knoten Schnitt gesegelt - es war eine gute und schnelle Überfahrt. Wir gehen gleich an die Tankstelle und füllen unsere Tanks (115 Liter Diesel) voll. Knapp drei Monate waren wir in den Tuamotus,
8 Atolle haben wir besucht - wir haben sie gesehen und es war ein unvergessliches Erlebnis - Tuamotus wir werden euch vermissen!!
Florian
Die Nacht war ein wenig unruhig, da der Wind "aufgedreht" und sich an unserem Ankerplatz neben dem Pass von Tikehau Welle gebildet hat. Wir werden daher bereits um 6:00 Uhr aus dem Schlaf gebeutelt.
Um 5:40 Uhr ist Hochwasser, 7:45 Uhr gehen wir Anker auf und durch den Pass - problemlos - 2 Knoten auslaufende Strömung und keine Welle - so gefällt uns das - Tuamotus Ade!! Bei gemütlichen 10 - 12 Knoten Wind segeln wir im Wellenschatten von Tikehau Richtung Tetiaroa, dem Atoll 30 sm nördlich von Tahiti, das einstmals Marlon Brando gehört hat, und das er beim Filmdreh zur "Meuterei auf der Bounty" gekauft hat.
Wir verlassen den Wellenschatten und eine unruhige Welle baut sich auf, dafür ist der Wind stark genug, um uns stabil segeln zu lassen. Die Angel ist natürlich draußen und ich fange einen Tölpel (nomen est omen), den wir aber nicht essen.
So gehts in die Nacht. Wir waren seit 3 Monaten nicht mehr auf hoher See und bei so einer Nachtfahrt ist es laut, dunkel, es haut eine herum und man ist übernachtig - nicht angenehm und wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen und die Angst beiseite schieben.
Der Wind ist leider zu weit nördlich und außerdem über weite Strecken zu schwach für diese Welle, sodass wir Tetiaroa nicht anlaufen können. Dort gibt es aber eh keine Ankerplätze und mit dem Dingi muss man über die Riffwelle ins Atoll einlaufen - wir können das verpasste Abenteuer verschmerzen.
Also weiter nach Tahiti. der Wind legt zu und wir düsen mit 7 - 8 Knoten die letzten 30 sm von Tetiaroa zur Hafeneinfahrt von Papeete - Wir sind die gesamte Überfahrt von den Tuamotus mit über 6 Knoten Schnitt gesegelt - es war eine gute und schnelle Überfahrt. Wir gehen gleich an die Tankstelle und füllen unsere Tanks (115 Liter Diesel) voll. Knapp drei Monate waren wir in den Tuamotus,
8 Atolle haben wir besucht - wir haben sie gesehen und es war ein unvergessliches Erlebnis - Tuamotus wir werden euch vermissen!!
INNEN UMADUM
14.3.2017
Martina
Florian hält an dem Plan fest das gesamte Atoll Tikehau zu
erkunden. So verlassen wir unseren geschützten Ankerplatz gleich nach dem
Besuch des Garten Eden und segeln einige Meilen gegen den Urzeigersinn weiter.
Jetzt ankern wir vor dem ehemaligen Hauptort von Tikehau, ehemalig deshalb weil
er 1906 von einem Taifun völlig zerstört wurde. Heute leben nur noch wenige
Menschen hier, die von Kopra herstellen und verkaufen.
Uns bleibt noch Zeit das Außenriff nach Muscheln und
Schnecken abzusuchen und wir sind sehr erfolgreich. Ein selten schöner weißer Außenriffstrand
und dahinter große blaue Wellen, die sich an der Riffkante aufstellen und
brechen. Dies ist wieder ein besonderer Platz, denn wir finden hier erstmalig
tote grüne Seeigel mit ihren grünen kurzen Stacheln.
Etwas weiter im Südosten von Tikehau waren es Unmengen von
Geldkauris, in Apataki waren es Kegelschnecken und in Fakarava waren es
Schlangenkopfkauris. Die Natur ist einmalig.
Am Abend fragt Florian noch das aktuelle Wetter über unser
Funkgerät und unseren Paktor ab. Ab da geht es dann Schlag auf Schlag.
Passendes Segelwetter für die Strecke nach Papeete ist ab 16.3.2017 angesagt.
Wieder einmal werfen wir unsere Pläne über den Haufen und begeben uns schon am
Dienstag den 15.3.2017 zum Ankerplatz gleich neben der Passausfahrt.
Die
auslaufende Tide soll morgen ab 5:40 Uhr in der Früh sein, und mit dem Strom
wollen wir auslaufen und nach Papeete segeln.
Gleich nach unserer Ankunft um 16 Uhr unternehmen wir einen
Driftschnorchelgang. Die Strömung ist leicht einlaufend und so treiben wir ganz
langsam zurück in das Atoll. Die Sicht ist sehr klar, die Korallen sind
großteils tot, aber wir sehen trotzdem viele Fische. Die Reusen der hier
lebenden Fischer sind übervoll. Die Herren bieten uns auch Fisch an, aber wir
trauen uns auch dieses Mal nicht einen zu nehmen. Haben wir doch erst vor ein
paar Tagen am Funk gehört, dass die nette Miriama von Apataki nach dem Verzehr eines
Napoleonfilets ganz stark an Ciguatera erkrankt ist.
Adieu Tuomotus
Freitag, 17. März 2017
GARTEN EDEN
12.3. und 13.3.2017
Martina
Wir verlassen nach dem Frühstück unseren Ankerplatz und
segeln Richtung Garten Eden. Der Wind bläst uns wieder einmal auf die Nase und
Florian entscheidet, dass wir Segel setzen und aufkreuzen.
Die Sicht ist gut und so sitze ich wieder am Bugsprit und
halte nach diversen Untiefen Ausschau. Unser Anker fällt auf weißem Sandboden
mit einigen Korallenköpfen. Heute sollten wir keine Windüberraschungen erleben
und nach zwei Nächten wieder ruhig und entspannt schlafen.
Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Dingi zum Garten Eden.
Es erwartet uns ein sehr gepflegter langer Bootsanleger mit einigen
Wasserbungalows. Große Plakate werben für diesen Garten Eden der von Taiwanesen
bewirtschaftet wird.
Die Sekte „Prophet of all nations“ wurde 1993 von Eljah
Hong aus Taiwan gegründet. Kernbotschaft dieser Sekte ist natürlich zu leben,
wie es im Garten Eden der Fall war – also vor allem biologische Landwirtschaft
betreiben. Elijah Hong eröffnete den ersten Garten Eden hier in Tikehau. Wenn
man sich die Räumlichkeiten vor Ort anschaut, sieht man, dass hier früher viele
Menschen gelebt haben. Es wurde auch eine Perlenzucht betrieben (die gab es im
Garten Eden aber sicher nicht). Heute leben nur noch zwei Familien dieser Sekte
auf Tikehau. Die Kinder werden selbst unterrichtet und bis auf Kleinigkeiten
wie Benzin und Gartengeräte leben sie sehr ursprünglich.
Wir werden herzlich begrüßt und durch ihren Garten geführt.
Hier wachsen: Feigen, Papaya, Salat, Mangold, Bananen, Kürbis, Kokospalmen,
diverse Kräuter und sie stellen ihr eigenes Salz her.
Neben etlichen Hühnern
halten sie sich auch Schweine. Diese werden in kleinen Stallungen gehalten und
meine Vorstellung von ursprünglicher Tierhaltung sieht anders aus. (Bei meiner
Oma ist das Schwein noch im Garten herum gelaufen und wir sind als Kinder
darauf geritten.
Ein schöner grüner Salat, Spinat, eine reife Papaya und Salz
aus Tikehau kaufen wir ein, einen reifen Kürbis bekommen wir geschenkt. Einem
gesunden Abendessen steht jetzt nichts mehr im Weg.
Standort:
Tikehau, Französisch-Polynesien
LEGERWALL
10.03.2017
Florian
Legerwall bezeichnet
das Ankern vor nahem Land in Lee – also ganz schlecht. Aber wir sind ja
mittlerweile erfahrene Segler und ankern nie auf Legerwall.
Der Wind kommt
derzeit von Osten und wir haben daher gestern vor dem Motu der Adventisten im
Schutz der Ostküste von Tikehau geankert.
Mitten in der Nacht bin ich durch starkes Schaukeln aufgewacht. Der Wind hat auf West(!) gedreht und wir lagen daher auf Legerwall – und die Welle war natürlich ebenfalls auflandig und hat uns ordentlich durchgebeutelt. Zwar war der Wind nicht stark (so um die 10 Knoten), aber die Welle hatte es in sich. Ein Verlegen in der Nacht war illusorisch, da wir mitten zwischen Riffen geankert haben (wie das in Atollen halt so üblich ist).
Mitten in der Nacht bin ich durch starkes Schaukeln aufgewacht. Der Wind hat auf West(!) gedreht und wir lagen daher auf Legerwall – und die Welle war natürlich ebenfalls auflandig und hat uns ordentlich durchgebeutelt. Zwar war der Wind nicht stark (so um die 10 Knoten), aber die Welle hatte es in sich. Ein Verlegen in der Nacht war illusorisch, da wir mitten zwischen Riffen geankert haben (wie das in Atollen halt so üblich ist).
Heute Morgen gehen wir daher gleich Anker auf und weg von hier zu einem kleinen Motu, in dessen südlichem Schutz bereits zwei Franzosen ankern. Dort angekommen finden wir einen guten Ankerplatz und die CINDERELLA ankert auch gleich hinter uns – alles wunderbar. Wir genießen den Wellenschutz, denn der Wind hat auf 15 Knoten aus Nord zugelegt und wir haben ordentliche Schaumkronen neben dem Motu.
Am Nachmittag flaut
der Wind ab und wir wollen nach dem Abendessen gerade zur CINDERELLA auf eine
obligate Partie Mexican Train Domino, als plötzlich von Süden (!) her starker
Wind einsetzt. Es ist verrückt; Südwind gibt´s hier nie!! In Kürze baut sich wieder
eine ca.1m hohe Welle auf und unsere ESPERANZA macht Bocksprünge. Die CINDERELLA
und ein Franzose ankern um, nur einige Meter weiter weg vom Motu; weiter geht
nicht, denn es ist bereits dunkel und wir haben wieder Riffe um uns herum. Wir
hängen offenbar gut an einer Koralle fest, denn ca. 10 m hinter uns (wir liegen
ja schon wieder auf Legerwall) ist ein Korallenkopf, der bis 3 m unter die
Wasseroberfläche reicht, dem wir uns aber nicht nähern. Das sollte für uns zwar
tief genug sein, aber bei der Welle möchte ich nicht die Probe aufs Exempel machen.
4 Stunden reiten wir
wie wild, der Wind bläst mit bis zu 30 Knoten und im Rücken das Motu – nicht
angenehm. Doch die ESPERANZA meistert die Schwierigkeiten wieder einmal bravourös
und dann flaut der Wind ab und ein Stunde später herrscht „Ententeich“ –
spiegelglatt, kein Lüftchen regt sich – der Squall ist vorbei und wir freuen
uns auf eine – hoffentlich - ruhige restliche Nacht.
ZERBROCHENE TRÄUME
09.03.2017
Florian
Kopramesser, mit dem man das Kokos aus der Kokosnuss bekommt findet sich auch noch - besonders wertvoll!
Falls jemand ein einsames Plätzchen sucht, das er man mit wenig Aufwand bewohnbar machen kann – hier ist es.
Florian
Wir verabschieden
uns vom Dorf Tuherahera. Die zwei Nächte an der Mole waren höchst angenehm,
aber wir segeln einige Meilen nach Nordost zu einer verlassenen Siedlung der
Sieben-Tage-Adventisten.
5 Häuser und Nebengebäude
– alles seit ca. 2006 verlassen – da sind wohl einige Träume vom sorglosen
Leben in der Südsee zerbrochen.
Die Wassercontainer bei den Häusern sind voll funktionsfähig und blattleben mit gutem Regenwasser gefüllt. Wir füllen unseren Tank voll, duschen wieder ausgiebig und waschen unsere Wäsche.
Die Wassercontainer bei den Häusern sind voll funktionsfähig und blattleben mit gutem Regenwasser gefüllt. Wir füllen unseren Tank voll, duschen wieder ausgiebig und waschen unsere Wäsche.
Man hat viel
hinterlassen – das meiste unbrauchbar, aber auch einige verwendbare Sachen; ein
brauchbarer Bohrersatz (ich breche eh genug ab), ein Delphin als Flaschenöffner
(eher kurios aber ein gutes Andenken), eine optisch gute Bohrmaschine und ein
9,9 PS Johnson Außenbordmotor. Ich finde auch zwei große Bambusmatten und wir
legen uns erstmals seit ewigen Zeiten – sandfrei – an den Strand.
Die Bohrmaschine
funktioniert nicht gleich. Ich kann sie aber zerlegen und reparieren und sie
kommt in den Werkzeugfundus der ESPERANZA.
Dem Außenborder kann ich leider kein Leben mehr einhauchen – er ist zu stark korrodiert.
Dem Außenborder kann ich leider kein Leben mehr einhauchen – er ist zu stark korrodiert.
Kopramesser, mit dem man das Kokos aus der Kokosnuss bekommt findet sich auch noch - besonders wertvoll!
Falls jemand ein einsames Plätzchen sucht, das er man mit wenig Aufwand bewohnbar machen kann – hier ist es.
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