Donnerstag, 23. Juli 2015

SOMMERPAUSE

Wir danken euch für euer Interesse, eure vielen e-mails und Kommentare, aufmunternde Worte in schwierigen Momenten und technischen Rat bei Problemen - es ist schön zu wissen, dass "da draußen" jemand ist, der einen in Gedanken unterstützt und begleitet.

Wir machen jetzt "Urlaub im alten Leben" - zu Hause in Österreich. Am 22. September sind wir wieder zurück in Panama, dann geht es weiter. Da wir ja durch den Panama Kanal und den Pazifik wollen, ist für Spannung gesorgt - aber - es soll ja nie fad werden...

Alles Liebe und FAIR WINDS

Florian & Martina


R U N D U M A D U M
FLORIAN & MARTINA SEGELN UM DIE WELT
V O R T R Ä G E   2 0 1 5


·        18. August, 18 Uhr: „Schmausen und Staunen“
Das erste Jahr – Von Italien in die Karibik
mit Karibischem Buffet, EUR 29,00,
Aggsteiner Hof, Aggstein 13, 3642 Schönbühel-Aggsbach,
Anmeldung 02753/8350

·        3. September, 19 Uhr: Das zweite Jahr – Durch die Karibik
Raiffeisen-Forum, F.-W. Raiffeisenplatz 1, 1020 Wien
Eintritt frei!


·        18. September, 19 Uhr: Das zweite Jahr – Durch die Karibik
Naturparkzentum Ötscher-Basis, 3223 Wienerbruck Annaberg/Niederösterreich
Eintritt frei!

Mittwoch, 22. Juli 2015

GOODBYE PANAMA

Martina

Am 20.7. wurde unsere Esperanza aus dem Wasser gehoben. Es war eine Perfektionsarbeit wie wir sie noch nie hatten. Der Kranfahrer ist, nachdem wir in der Box lagen und die Gurten bereits unter unserer Esperanza durchgeführt waren, höchst persönlich ins Wasser und hat die Position der Gurten noch einmal genau überprüft. Dann wurden die beiden Gurten noch mit einem Seil verbunden, damit sie auf keinen Fall mehr verrutschen können. Erst dann wurde die Esperanza vorsichtig gehoben. Der Kran hatte auch eine Waage, und wir haben unserer Esperanza immer unrecht getan, sie hat nicht 16 Tonnen sondern nur 13,8 t. SORRY, so etwas sollte man bei einer älteren Dame nicht tun, ich hoffe sie verzeiht uns!!



Unter dieser professionellen Betreuung haben wir uns sehr schnell entspannt, und warteten, bis das Unterwaserschiff abgespritzt war und wir an unserem Zwischenstandort im Arbeitsbereich gut abgespreizt geparkt wurden.


Ab diesem Moment ist uns die Zeit davon gelaufen, wir hatten noch jede Menge vor unserer Abreise zu tun. Motor spülen, Seeventile schmieren, Auspuffschlauch demontiert, Segel geborgen, Dingi an Deck gut verstaut und abgedeckt, Bilge trocken gelegt, Leinen spülen und trocknen. Aufgrund der extremen Luftfeuchtigkeit müssen wir die Wäsche waschen und sehr gut trocknen und dann in Vacuumsäcken verpacken. Nach Recherchen im Internet soll es auch helfen, wenn man die Oberflächen im Schiff mit Essigwasser abwischt und ansprüht, das soll Schimmelbildung verhindern. Leider kämpfen wir seit Panama/San Blas mit Schimmelbildung.



Das Großsegel war leider durch den vielen Regen ganz nass. Wir haben es zwei Tage lang zwischen 2 Palmen aufgehängt um es trocknen zu lassen. Jedes mal, kurz bevor es trocken war, hat es wieder geschüttet. Am letzten Tag hatten wir dann das Glück, dass es für ein paar Stunden trocken war, und das war dann die Chance das Segel rasch zu bergen und einzupacken.

Gestern waren wir dann noch schnell mit dem Mietauto in Panama City um ein SIGMA ECOFLEET 530 Antifouling, und sonst noch einige Ersatzteile für die Esperanza zu kaufen. Das Sigma war zwar Blau und nicht rot, außerdem war es eine angefangene halbe Tonne und keine Ganze, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. Wenn es sich bis zum Anstrich im September hält, haben wir uns viel Geld erspart.Willkommen in Panama!


Wir haben alles geschafft, heute um 10 h  wurde unsere Esperanza in den Sicherheitsbereich verlegt, und dort muss sie jetzt 2 Monate auf uns warten. Wir haben sie etwas schräg nach hinten geneigt abstellen lassen, damit das Regenwasser sofort und komplett abrinnen kann. Mehr können wir nicht mehr für sie tun!





Montag, 20. Juli 2015

PANAMAKANAL, p.s.

Florian

Wir sind zwar durch den Panamakanal durch, aber einige "Kleinigkeiten" hat Martina gestern verschwiegen.

Der Advisor vom zweiten Tag war wirklich schlecht. Kommt verspätet, weswegen der ursprüngliche Fahrplan durcheinander geraten ist. Auch seine Anweisungen waren eher planlos und haben sich permanent geändert. Als wir zur vorletzten Schleuse zum Hinunterschleusen kamen, wollte er, dass wir anlegen und auf das nachkommende Schiff warten und nicht gleich in die Schleusenkammer einfahren. Und dabei ist es passiert. Da er nicht klar erklärte, wo wir anlegen sollten, war die Kaimauer plötzlich zu nahe und die ALIEN krachte dagegen - es ist uns allen durch Mark und Bein gegangen. Die Scheuerleiste wurde ordentlich verbogen und einige große Kratzer sind an der Bordwand entstanden. Die Stimmung war danach eher am Tiefpunkt und Martin war entsprechend wütend auf den Advisor.

Ich hatte außerdem für 16 Uhr ein Mietauto bei FOX Rent a Car am Flughafen in Panama City gemietet. Als sich abzeichnete, dass wir Verspätung haben würden, versuchte ich die Mietwagenfirma auf deren Hotline anzurufen - 3 mal ca. 25 Minuten - alles was ich hörte war die Warteschleife mit sanfter Klaviermusik. Als wir schließlich um 18:45 Uhr am Flughafen waren, war kein Mitarbeiter von FOX mehr da und als er von einer Kollegin angerufen wurde, teilte er mir mit, dass er kein Fahrzeug mehr habe. Ich sei ein "no show" - also unentschuldigt nicht erschienen. Na ich war satt! Alle Erklärungen waren sinnlos. Schließlich musste ich bei einer anderen Mietwagengesellschaft ein Auto mieten - natürlich erheblich teurer; aber wenigstens konnten wir zurück nach Colon.

Es war also eine abenteuerliche Panamakanal-Durchquerung.


Samstag, 18. Juli 2015

SUPER, SPANNEND, AUFREGEND

Martina

Ein Erlebnis, das für viele unerreichbar ist: Eine Fahrt durch den Panamakanal.

Zur Erklärung: Jedes Schiff muss 4 x 40 m Festmacherleinen,  4 Linehandler die die Festmacherleinen bedienen (wir waren Linehandler), und einen Steuermann schleusen. Es gibt viele Möglichkeiten geschleust zu werden. Entweder man wird im Paket bis zu drei Yachten zusammen gehängt, dann müssen nur 2 Linehandler arbeiten, oder man hat das Glück und liegt längsseits an einem größeren Schiff, dann hat man gar nichts zu tun. Oder man schleust alleine in der Mitte des Hafenbeckens!
Martin und Conny von der SY Alien haben uns gebeten ihnen bei der Durchfahrt durch den Panamakanal als Linehandler zu gehen. Wir haben sehr gerne zugesagt, denn so wissen wir was kommendes Jahr auf uns zukommt.
Martin hat uns am Nachmittag aus der Shelter Bay Marina abgeholt und dann ging es sofort zum zugewiesenen Ankerplatz, um auf den Panamakanal Advisor zu warten. Kurz vor 16 h kam Fernando an Bord und es hieß sofort: "Are you ready to go?"


Anker auf und hinter einem dicken Brummer hinein in die erste Schleuse. Es gibt jeweils 3 Schleusen hinauf und drüben wieder 3 Schleusen hinunter. Dazwischen liegt der riesige Gatunsee!


Nachdem jetzt absolute Nebensaison für Segelschiffe ist, wurden wir alleine geschleust. Das bedeutet, dass alle 4 Linehandler zum Einsatz kommen und jeder eine große Verantwortung hat.
Unsere Aufgabe als Linehandler war die 40 m Leinen beim Hinaufschleusen immer wieder gut dicht zu nehmen, damit das Schiff schön in der Mitte der Schleusenkammer gehalten wird. Die 305 m lange Schleusenkammer wird in ca. 5 Minuten mit unglaublichen 100.000.000 l Wasser gefüllt. Dabei entsteht eine starke Strömung in der Schleusenkammer und die beiden Linehandler am Bug müssen ihre Muskelpakete ganz schön spielen lassen.



Übernachtet wird dann am Gatunsee, und am nächsten Morgen kommt ein neuer Advisor an Bord.



Für die Bordfrau ist das ebenfalls eine Herausforderung. Nicht nur, dass sie die Verantwortung um Ruder hatte, musste sie auch die Mannschaft 2 Tage verköstigen. Es gab Gulasch und Apfelstrudel, welch ein Luxus in der Karibik, DANKE CONNY!


Der neue Advisor war für 6 h in der Früh angesagt, doch wer nicht kam, war er! Endlich um 9:15 kam er dann, hatte gleich einen riesen Stress und forderte den Kapitän auf, die 30 Seemeilen nach Möglichkeit mit 6 Knoten zu fahren, da wir in Zeitnot sind. Na super, er kommt zu spät, und dann macht er Stress. Die angeblich letzte Chance für die Schleusung hinunter in den Pazifik ist gemeinsam mit einem Containerschiff um 16 Uhr. Dieses Containerschiff ist ein richtiger "Panamax", max 32,3 m breit und max.12 m Tiefgang. Für die Schlepper ist es eine Millimeterarbeit diesen Dicken in die Schleusen zu manövrieren.


Nach der Pedro-Miguel-Schleuse und dem Miroafloressee, sowie den beiden Miraflores Schleusen wird man in den Pazifik entlassen.


Was für ein Gefühl, wir sind alle glücklich und erleichtert, dass alles gut gegangen ist. Unser Blick fällt noch auf die Bridge of the Americas, und dann wird es Zeit, dass wir uns von Martin und Conny verabschieden. Ein Abschied auf  unbestimmte Zeit, möglicherweise gibt es ein Wiedersehen in Französisch Polynesien. Dann geht´s mit dem Taxi und Mietauto wieder zurück auf unsere Esperanza. Um 1/2 2 h in der Nacht fallen wir zufrieden in unsere Kojen.


Freitag, 17. Juli 2015

WARTUNGS- UND ABSCHLUSSARBEITEN

Florian

Ich bin noch immer auf der Suche nach Sigma Ecofleet 530 als Antifouling für unsere ESPERANZA. Wenn man hier keinen Tanker hat, bekommt man die Dinge nur sehr schwierig.

Dafür gehen die notwendigen "Einsommerungsarbeiten" gut voran. Alles wird mit Süßwasser gewaschen: die Ankerkette, der Außenbordmotor, der Innenbordmotor, das Deck, die Segel -  und wir selbst.



Der Wasserfilter wird auch getauscht.


Martinas Stabmixer geht kaputt und ich muss mit einer Notlösung aushelfen.


Wir haben die Panamaleinen (4 Stück zu je 40 Metern) und die Autoreifenfender für die SY ALIEN übernommen, denn morgen geht es durch den Panamakanal! Das wird sicherlich ein tolles Erlebnis.


Donnerstag, 16. Juli 2015

GUT ANGEKOMMEN

Martina

Das Anker - auf  Manöver hat heute wieder einige Zeit in Anspruch genommen, denn der Ankergrund in Portobelo ist fester Schlamm. Die Ankerkette war ein einziger Gatschhaufen. Mit Kübel und Bürste bewaffnet habe ich Meter für Meter der Kette von Schlamm und Dreck befreit.
Freudig ging es dann um 10 h los Richtung Panamakanal. 20 Seemeilen lagen vor uns bis in die Shelterbay Marina die gleich hinter dem Wellenbrecher der Kanaleinfahrt liegt. Dort haben wir unserer Esperanza schon vor Wochen ein Platzerl reserviert, damit wir in aller Ruhe nach Hause fliegen können.
Es wurde ein herrlicher Leichtwindsegeltag mit 8-10 Knoten aus der richtigen Richtung, wenig Welle und und zartem Sonnenschein. Irgend jemand wollte, dass uns der letzter Segeltag bis zu unserer Rückkehr im September in bester Erinnerung bleibt.
Mit der Annäherung an die Panamakanaleinfahrt stieg auch unser Adrenalinspiegel. Viele Tanker, Frachter und Pilotboote stehen, fahren oder treiben vor der Einfahrt herum. Zuerst schaut alles etwas unübersichtlich aus, doch je näher man kommt desto klarer wird die Lage.




1 Seemeile vor der Hafeneinfahrt musste sich Florian noch einmal bei der Cristobal Signalstation über Funk melden und um Einfahrtserlaubnis bitten. Wir werden gebeten noch ein großes, hinausfahrendes Containerschiff abzuwarten, aber danach dürfen wir den großen Einfahrtsbereich Richtung Shelterbay Marina kreuzen. Machen wir gerne, denn zu nahe wollen wir die dicken schnellen Brummer sowieso nicht haben.




Jetzt liegen wir wie in Adams Schoss und freuen uns riesig, dass wir unser 2.Segeljahr sicher und mit bedeutend weniger Reparaturen gesund geschafft haben.


Mittwoch, 15. Juli 2015

T-REX

Florian

Unser Aufenthalt in Portobelo neigt sich dem Ende zu. Am Mittwoch wollen wir in die Shelter Bay Marina in Colon, da wir unseren Freunden von der SY ALIEN am Freitag bei ihrem Transit durch den Panama Kanal als Linehandler helfen. Am Dienstag Abend war daher Einsatzbesprechung bei uns an Bord. Und wir haben die neue Decksbeleuchtung genossen, die ich montiert habe; eine große LED unten am Radar und das Deck ist hell ausgeleuchtet.


Die Highlights in Portobelo: die Walfahrtskirche mit Jesus Negro einer schwarzen Christusstatue.


Und auch die Schreie der Brüllaffen im Dschungel werden mir in Erinnerung bleiben. Sie schreien ganz besonders, wenn Regen im Anmarsch ist. Und es klingt so wie bei Jurassic Park, wenn ein T-Rex sich ankündigt; oder wie aus einem Horrorfilm - entrisch!


Und übrigens - wenn eine Glühbirne zwei Kontakte unten am Sockel hat, dann ist das der Plus und der Minuspol - und die Fassung ist in diesem Fall keine Kontaktstelle für den Strom. Fast alle unserer Glühbirnen funktionieren jetzt wieder (obwohl wir sie eh nicht mehr brauchen). Und bei LED Leuchtkörpern weiß ich nun, dass man die nicht falsch anschließen soll - da gehen sie gerne kaputt (aber dafür gibt´s dann eben eine neue LED Decksbeleuchtung).

Dienstag, 14. Juli 2015

NOBEL-HOBEL

Florian

Heute war ich in Colon und habe versucht Antifouling aufzutreiben. Gar nicht so einfach. Insbesondere da ich Sigma Ecofleet 530 suche - die geben 60 Monate Garantie und das soll auch tatsächlich so lange den Bewuchs fernhalten. Na vielleicht bekomme ich es ja in Panama City. Auf der Suche nach dem Antifouling musste ich durch einige (angeblich) gefährliche Straßen; zum Glück war auch Franz dabei als Geleitschutz. Als wir nach dem Weg fragten empfahl man uns dringend ein Taxi zu nehmen, obwohl das Farbengeschäft nur einige Straßen entfernt waren. Wir haben´s zum Glück überlebt. Womöglich auch wegen des Geigenkastens, den ich unter dem Arm getragen habe.
Jawohl ich habe einen Geigenkasten gefunden und erstanden - jetzt kann ich meine in Kuba gekaufte Geige endlich ordentlich betten.


Und unser Dingi Cover ist auch fertig. Rainer - der Segelmacher - hat geflucht und gemeint, er macht nie wieder ein Cover für ein Zodiac Dingi. Wir sind jedenfalls froh, dass wir das nun haben, selbst wenn es letztlich US$ 900,00 gekostet hat. Jetzt sollte die Sonne unserem Dingi nicht mehr zu sehr zusetzen können. Sieht jedenfalls gut aus und unser Dingi ist jetzt ein richtiger Nobel-Hobel.


Und schließlich wollte ich unsere Decksbeleuchtung reparieren - irgendwas hat da gewackelt. Dabei habe ich unsere alten Glühbirnen ausgemustert - irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle kaputten Glühbirnen seit Geburt der ESPERANZA aufgehoben wurden - jetzt nicht mehr und habe ich endlich wieder Platz im Elektrikerkasten.



Sonntag, 12. Juli 2015

NICHT VIEL NEUES

Martina

Unser Dingiüberzug verzögert sich leider. Rainer ist schon ganz verzweifelt, und hat sich geschworen nie wieder ein Cover für die Marke Zodiac zu nähen. Man muss dazu sagen, dass er ein Perfektionist ist, und ich bin sicher es wird am Ende gut passen.


Ich verbringe unzählige Stunden am Computer und arbeite an der Diashow, ich denke sie wird wieder sehr interessant. Es ist so schwierig aus den unzähligen Palmen, Sandstränden und Sonnenuntergängen die richtige Mischung zu finden. Ich liebe sie alle!!


Hier in Portobelo liegen viele hängengebliebene Segelschiffe, die es aus den verschiedensten Gründen nicht geschafft haben weiter zu segeln. Oft sind es allein stehende Kapitäne, die mit der Zeit schon etwas zu tief ins Glas geschaut haben. Einer davon ist der Brite Robert der sich mit Kühlschrankreparaturen und Service etwas dazuverdient. Im Übrigen lebt er von Währungsspekulationen. Florian hat diese Gelegenheit beim Schopf gepackt, und bei unserem Kühlschrank den Gasdruck überprüfen lassen. Seit einiger Zeit, springt die Kühlung verdächtig oft an. Er hatte recht, der Druck war schon zu schwach. Kein Problem, Robert hatte Gas dabei und hat dieses auch sofort nachgefüllt.

Nachdem jetzt alles ausgeräumt war, wollte Florian auch den vor einem Jahr kaputt gewordenen Konverter einbauen. Es war wieder einmal schwieriger als gedacht. Florian hat zu stöhnen und zu keppeln begonnen. Das sind die Momente wo es höchst explosiv am Schiff ist. Jetzt darf ich kein falsches Wort oder gar einen Kommentar abgeben. Als alles eingebaut war kam der Test, aber der Kühlschrank funktionierte nicht. Ganz schlecht, was nun? Vorsichtig kam ich mit dem Ratschlag doch Hilfe von befreundeten Nachbarschiffen einzuholen. Gesagt getan, als Florian zurück kam, und den Kühlschrank noch einmal probierte, da ging er einwandfrei. Freude, Freude, Freude! Ratlosigkeit bei Florian; meine Theorie: zum Zeitpunkt des Tests war der Kühlschrank so kalt, dass er sich selbst bei stärkster Kühleinstellung nicht einschalten lies.


Scließlich hieß es aber schnell alles zusammenräumen, denn in einer Stunden bekommen wir Besuch, und ich muss erst etwas Gutes kochen. Denn gestern waren wir bei Franz auf der SY Brightstar zum Essen eingeladen, und er hat die Latte sehr hoch gelegt!!


Freitag, 10. Juli 2015

COLON

Florian

Heute waren wir erstmalig in Colon. Wir haben die Aliens begleitet. Um 9:30 Uhr ging´s los. Die Busfahrt war aufregend wie immer. Die alten amerikanischen Schulbusse, die hier in Verwendung sind, sind nach Geschmack des jeweiligen Eigentümers/Fahrers bunt verziert - und es wird gepresst, was das Zeug hält.


In Colon habe ich Martin Geleitschutz gegeben, als er die Transitgebühr für die Kanaldurchfahrt bezahlt hat. US$ 1.875,00 - man muss bar bezahlen, in einer ganz bestimmten Bank und es werden nur US Doller genommen. Das Hafenviertel ist nicht das feinste, und als wir zurück gingen, kamen wir bei einem Polizeieinsatz vorbei. In einer verwahrlosten Nebengasse beschäftigte sich die Polizei offenbar mit einer Leiche ; -zig Schaulustige inklusive - wir wollten es nicht genauer wissen und sind rasch weiter.

Unsere Einkäufe für die ESPERANZA waren erfolgreich. Wir haben alles bekommen, was man halt so üblicherweise braucht: 3 m hitzebeständiger Druckwasserschlauch für den Motor, Spleisszeug (weil wir unseres nicht mehr finden), Opferanode für den Wärmetauscher, Teflonband zum Abdichten, neuer Wasserhahn, weil unser alter zerfallen ist, Niroring zum Anschweißen für die Ruderbefestigung (unser Schaden von der Überfahrt von Islas de Rosario nach San Blas), Presslufthorn (samt Ersatzhorn) zum Signalgeben für die Kanaldurchfahrt, alte 20 l Speiseölkanister um US$ 2,00 als Dieselkanister für die Pazifiküberquerung - das Übliche eben. Unsere Besorgungsliste ist erheblich geschrumpft.

Martina und Conny haben einstweilen die Dinge des täglichen Lebens eingekauft (für mich endlich wieder Nutella!!).

Um 17:30 Uhr waren wir wieder am Schiff. Ich habe gleich unseren neuen Wasserhahn montiert und der glänzt jetzt richtig. Wir sind glücklich (wie einfach das doch gehen kann).







Donnerstag, 9. Juli 2015

DINGI COVER

Florian

Unser Dingi Zodiac Cadet bekommt ein Cover - also einen Sonnenschutz. Rainer der aus Deutschland stammende hier gestrandete Segelmacher wird es anfertigen. Es war zunächst fraglich, ob er das schafft, da auf unserem Dingi der "supergute" Klebeklettstreifen nicht halten wollte. Mit konventionellem Zweikomponentenkleber hielt er dann schließlich doch gut genug; also steht der Anfertigung - hoffentlich - nichts mehr im Wege.


Schließlich habe ich Nachbar Franz von der BRIGHTSTAR bei der Reparatur seines Dingimotors geholfen. Ein Honda 2 PS Viertakter; unglaublich wie komplett verbaut der Vergaser montiert ist; da bricht man sich die Finger. Nach 2 Stunden ist es uns aber schließlich doch gelungen das gute Stück wieder zum Laufen zu bringen. Als Gage dürfen wir uns sein zweites Dingi samt Honda Motor nun ausborgen, während unser Dingi seinen Überzug bekommt.

Und am Abend war Geburtstagsfest von Rainer dem Segelmacher - 55 ist er geworden; sieht man ihm nicht an. Auf Grund der Motorreparatur kamen wir ein wenig später. Die anderen Segler hatten die gegrillten Hühnerflügerl bereits ratzeputz aufgegessen. Also bin ich zu Chinese Nr. 1 und 2 und habe dort Grillbares gekauft - in ausreichender Menge. Der Jubilar hat von mir auch noch ein Geburtstagsständchen auf der Gitarre bekommen und geschüttet hat es dabei wie aus Schaffeln.


Dienstag, 7. Juli 2015

PORTOBELO

Martina

Der erste Eindruck von Portobelo ist nicht ganz so schlecht, wie ihm sein Ruf vorauseiltt. Ja, das Wasser lädt sicher nicht zum Schwimmen ein, die Wolken hängen tief, und es regnet mehrmals täglich. Der Müll kugelt natürlich auch hier überall herum, und von Arbeitswut hat man hier auch noch nicht viel gehört. Doch das Gute an der Lage ist, es gibt wieder die Möglichkeit Proviant einzukaufen. Die 4 Läden werden von Chinesen geführt und wurden von Chinese 1 bis 4 durchnummeriert. Wenn man nach bestimmten Waren fragt, wird man sogleich zum Chinesen Nr 2 oder 3 geschickt. Der erste und einzige Bankomat seit Cartagena hat leider kein Geld mehr, deshalb müssen wir in einem der bunten Autobusse nach Sabanitas fahren.


Der Bus bleibt jederzeit für jeden Fahrgast stehen, deshalb bewegt sich niemand auch nur einen Meter Richtung Bus. So kann es schon häufig vorkommen, dass der Bus innerhalb weniger als 100 m 3 mal stehen bleibt und die Panamenios einsteigen lässt. Dadurch dauert die Busfahrt für 30 km auch fast eine Stunde.

In Sabanitos kam ich dann aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Hier gibt es 2 Supermärkte, die ein Warenangebot vergleichbar mit Europa haben. Wir sind gerettet!

ISLA LINTON

Florian

Großer Dank an die Fischfachleute da draußen - der Fisch, den wir zuletzt gefangen haben ist nach mehrheitlicher Meinung ein Crevalle Jack (man lernt nie aus).

Gemeinsam mit Franz von der SY BRIGHTSTAR haben wir zunächst die in Bau befindliche Marina Linton besichtigt. Dort soll es ab Ende des Jahres Vollbetrieb geben - na mal sehen. Danach sind wir nach Puerto Linton - der Hauptort dieser Bucht. Dieser ist mehr als verschlafen und nicht sehr ansehnlich. In der örtlichen Bar haben wir uns ein kühles Bier gegönnt und den Gästebereich mit einem Pferd geteilt. Hier hängt man sein Pferd offensichtlich nicht vor, sondern in der Bar an.



Nach ausreichender Besichtigung haben wir bei Hans - einem holländischem Segler, den es vor -zig Jahren hierher verschlagen hat - zu Abend gegessen. Er hat ein kleines Gasthaus samt Fremdenappartements direkt am Wasser und ich habe mir ein Gulasch gegönnt (oder das, was er eben Gulasch nennt).

Am Samstag sind wir gemeinsam mit der BRIGHTSTAR weiter nach Portobelo gesegelt.


Dort gibt es Rainer, ein deutscher Segler, der hier hängen geblieben ist und eine Bar samt Segelmacherei betreibt. Wir wollen unsere Genua sowie einen Dingiüberzug als Sonnenschutz nähen lassen. Die Sonne hat unser Dingi bereits angegriffen. Hinaus aus der Bucht von Puerto Linton hat unsere ESPERANZA "Bocksprünge vor Freunde" über die hohen hereinlaufenden Wellen gemacht, aber dann draußen war das Segeln recht angenehm. Wir sind vor dem Wind abgekreuzt und als ich Kurs in die Bucht von Puertobello nehmen wollte, reagierte unsere ESPERANZA nicht. Eine Kontrolle des Autopiloten zeigte mit die Ursache. Der Befestigungsbolzen von unserem (von Martinas Vater genial gebauten) Autopilot Nr. 1 war abgebrochen. Also Handsteuerung und Autopilot Nr. 2 einbauen - und weiter ging´s (mit einer neue Position auf der Reparaturliste).


Am Sonntag dann durfte ich gemeinsam mit unseren Freunden Franz von der BRIGHTSTAR sowie Conny und Martin von der ALIEN (Stichwort Austrogravitation) meinen 48. Geburtstag feiern. Martina hat wieder einmal ein Wunder in der Küche vollbracht und mich mit einem Geburtstagsessen - gebratener Crevalle Jack an Eierschwammerlrisotto - verwöhnt und anschließend kamen unsere Freunde an Bord und auf dem Vordeck haben wir auf meinen Geburtstag angestoßen und Martina hat mich mit einer wunderbaren Topfentorte überrascht. Es war eine sehr nette Geburtstagsfeier.


Ich bedanke mich auch ganz herzlich bei allen da draußen, die mir zu meinem Geburtstag gratuliert haben - jetzt werde ich schon richtig alt.