Donnerstag, 31. März 2016

ÜBERFAHRT ISLA SANTA CRUZ

Florian

Nach unserem Musikabend war zeitiges Aufstehen angesagt. Bei Tagesanbruch gingen wir Anker auf zur 45 sm entfernten Isla Santa Cruz. Die Windvorhersage hatte 4-6 Knoten Wind angesagt - doch leider war sie falsch - es gab Null Wind aus Nirgendwo. Also haben wir die eiserne Genua gesetzt und sind gemeinsam mit 4 anderen Schiffen 8 Stunden hinübergetuckert.

Ein erschöpfter Darwin Fink hat sich eine Stunde lang voller Vertrauen bei uns ausgeschlafen.


Bei der Ankunft in Puerto Ayora um 15:00 Uhr war der Ankerplatz schon recht voll. Wir benötigten eine knappe Stunde und 5 Versuche, bis wir einen geeigneten Platz für unsere ESPERANZA gefunden hatten. Dann kam auch schon bald die hiesige Vertreterin unseres Agenten - Frau Irene - samt Vertreter der Kapitaneria. Die Abwicklung erfolgte freundlich und in kurzer Zeit und wir bezahlten USD 15,00, die mit unserem Agenten nicht vereinbart waren - da müssen wir noch nachfragen, was das soll.


Nach erfolgreicher Behördenarbeit gings hinüber auf die MODESTA. Die haben einen super Mahi Mahi bzw. Golddorade gefangen, die wir gemeinsam mit Wolfgang und Ilse vom Katamaran HIGH FLIGHT verspeisen durften. Ganz hervorragend!!

Mittwoch, 30. März 2016

ABSCHIEDSKONZERT

Martina

Unser Segelfreund David von der SY Sahula hat Florian den Flo ins Ohr gesetzt einen musikalischen Abend zu arrangieren. Gerne ist er dem Wunsch gefolgt, und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer im gesamten Ankerfeld.
Unterstützung bekam Florian von Dave Isom der mit seiner SY Elena auf dem Weg zurück nach Australien ist. Er spielte frühe in der Australischen Band "The Bushwackers" und somit war klar, dass es sicher ein sehr netter Abend wird.
Florian suchte ein unscheinbares Lokal in der dritten Reihe aus, und vereinbarte unser Kommen für 17 h. Der Besitzer versicherte uns für Speis und Trank gerüstet zu sein.
Als wir am Abend mit Klavier und Gitarre kamen, war kein Chef da. Die Tochter meinte, dass der Vater gleich mit den Getränken kommen wird. Leichte Unruhe machte sich breit, kein Bier, kein Essen nichts ist vorbereitet. Dann packt Florian sein Klavier aus, und bemerkt, dass er seinen Adapterstecker für das Klavier nicht eingepackt hat. Also sprintet er wieder zum Pier, ruft ein Wassertaxi und kommt 15 Minuten später mit dem Adapter zurück. In der Zwischenzeit hat der Besitzer mit seinem Moped das kalte Bier angeliefert. Wie lange das reichen wird?

Florian steckt das Klavier an, und nichts geht, denn aus der Steckdose kommt nur 110 Volt und wir benötigen 220 V. Enttäuschung macht sich breit, aber Dave und Florian schnappen sich ihre Gitarren und starten schwungvoll durch. In der Zwischenzeit setzt der Besitzer alle Hebeln in Bewegung und ruft seine Elektrikerfreunde an, um von der Hauptleitung auf der Strasse eine 220 Voltleitung herzustellen.


Man stelle sich das einmal in Österreich vor, ich denke die würden uns für verrückt erklären. Aber, und das ist wieder das Gute an der gesamten Improvisiererei, nach 45 Minuten stand eine Leitung mit 220 Volt zu Verfügung.
Als Florian dann zum ersten Mal in die Tasten haut, geht ein Raunen durch die mittlerweile auf 31 Personen angewachsene Seglerschar. Alle strahlen, singen und lauschen den schwungvollen Liedern und Gesängen.




Im Hintergrund sieht man mindestens 8 Einheimische in der Küche schneiden, grillen und kochen. Dazwischen staunen, filmen und fotografieren sie dieses Konzert. So etwas hat es hier sicher noch nie gegeben.

Es war ein einzigartiger und wunderbarer Abend, danke mein Schatz!



Dienstag, 29. März 2016

SEELÖWEN

Martina

Die Seelöwen sind natürlich ein Blickfang und ein heißbegehrtes Photomotiv. Man sollte ihnen aber nicht zu nahe kommen, denn da reagieren sie sofort sehr ungehalten. Florian hat es natürlich versucht, aber selbst er hat rasch erkannt, dass das keine gute Idee ist.

Anders schaut es natürlich aus, wenn man ein Schiff besitzt. Die Abwehrmaßnahmen kennen keine Grenzen. Von dicken Fendern, über Stacheldraht, dicken Netzten bis zu Nagelbrettern am Heck der Fischerboote ist alles anzutreffen.



Viele geben w.o. und überlassen die unterste Stufen am Heck ihrer Schiffe den Seelöwen.
Unsere Esperanza eignet sich überhaupt nicht als Schlafplatz, sie kommen zwar immer wieder und erkunden die Lage, beschweren sich lauthals, dass sie nicht an Bord können, und schwimmen wieder weiter.

Die Männchen werden ca. 250 cm groß und bis zu 250 kg schwer, die Weibchen bleiben weit kleiner. Sie säugen ihren Nachwuchs bis zu einem Jahr, und wenn man dann die großen säugenden Seelöwen sieht, erkennt man auf den ersten Blick gar nicht wer jetzt Muttertier und wer Baby ist.



Sie schwimmen sehr gerne am Rücken, lassen teilweise nur eine Flosse aus dem Wasser schauen und es erweckt den Endruck, dass sie sich sehr gerne in Szene setzten.

Den Jungtieren beim Fischefangen zuzusehen ist einfach entzückend. Ich finde sie sehr liebenswert!

Montag, 28. März 2016

OSTERN AUF GALAPAGOS

Florian

Wir genießen unsere Zeit hier. Die Leute sind wesentlich freundlicher als in Panama; die Menschen lächeln auch wieder, was man in Panama nie gesehen hat. Es gibt viele kleine Restaurants, die ein Mittagsmenü bestehend aus Suppe, Hauptspeise, Nachspeise und ein Glas Saft servieren um USD 5,00. Und sie kochen hier auch um Klassen besser als in Panama. Am Karfreitag war natürlich Fasttag, da haben wir nichts von der hiesigen Küche genossen, aber am Samstag waren wir gemeinsam mit den Modestas gut Abendessen. Wir haben uns zu viert eine gemischte Fischplatte gegönnt und trotz allen Hungers und meines erheblichen Bemühens, konnten wir diese nicht aufessen.

Sonntag Morgen gab´s Osterfrühstück mit  hartgekochten Eiern zum Eierpecken (Martina hat gewonnen!). Leider waren von sechs Eiern zwei schlecht, obwohl wir sie erst gestern gekauft hatten; das ist hier leider oft der Fall, dass man schlechte Eier bekommt.

Um 8:30 Uhr ging´s dann zur großen Ostermesse in der hiesigen katholischen Kirche; gehalten vom - ich nehme an - Bischof, denn er hatte ein rotes Kapperl auf. Die Kirche war zwar nur zu 20 % gefüllt (womöglich waren die meisten Einheimischen bereits in der Auferstehungsmesse am Samstag Abend), es war aber dennoch sehr stimmungsvoll.


Martina hat vom Osterhasen sogar ein Ostergeschenk bekommen - ein T-Shirt von den Galapagos mit Hammerhai. Leider hat sich der Osterhase in der Größe verschätzt; statt XS war ein Medium notwendig - also Umtauschen. Kein Problem, doch als wir zurück am Schiff waren, haben wir festgestellt, dass das getauschte Shirt einen Leguan und keine Hammerhaie aufgezeichnet hat; also morgen neuerlich Umtauschen.



So wie es derzeit aussieht, werden wir am Dienstag übersetzen nach Isla Santa Cruz, Porto Ayora - San Cristobal haben wir umfassend gesehen.

Samstag, 26. März 2016

KICKER ROCK

Martina

Nach einem Tag Faulenzen an Bord war heute Tauchen angesagt. Es wird viel versprochen und so habe ich mich voller Hoffnung bei einer Tauchbasis für eine Tauchtour zum Kicker Rock angemeldet.


Ein teurer Spaß, $ 150.- für zwei Bootstauchgänge inklusive  kompletter Tauchausrüstung und Mittagessen. Florian wollte sich das nicht leisten und außerdem ist er nicht so ein Freund der versprochenen Haie.
Ich nehme nur meinen Tauchcomputer und meine Schnorchelausrüstung und mache mich auf den Weg. Florian verabschiedet mich mit den Worten: "Ich wünsche dir Hammerhaie aber nicht zu nahe"!
Die Ausrüstung der Tauchbasis ist - naja - eher älteren Datums, und ich bereue schon, dass ich nicht meine eigenen Sachen mitgenommen habe.
Ich habe Glück, denn wir sind nur 2 Taucher an Bord, der Rest sind alles nur Schnorchler.

Nach einem kurzen Checktauchgang nimmt der Tauchkat Kurs auf Kickers Rock, dann geht alles sehr schnell. 5 Meter vor der Steilwand stoppt das Boot und wir springen hinein, ein kurzes Ok Zeichen und wir stürzen uns sofort auf 27 Meter Tiefe. Alles Ok, also Augen auf, wir suchen im Blauwasser nach Haien. Zuerst sehe ich eine große Schildkröte, danach Seelöwen die mit einem Schwarzspitzenhai spielen. Unglaublich, denn eigentlich ist der Hai der Feind der Robben, hier leben sie aber in Einklang miteinander. Ein imposanter Tauchplatz an einer Steilwand die 300 Meter senkrecht in die Tiefe führt, und uns durch verschiedenste Strömungsschichten führt. Teilweise wird das Wasser wirklich kalt, dann wieder wärmer, die Sicht einmal milchig, schlierig dann wieder glasklar. Wirklich berauschend war´s aber nicht.


Der zweite Tauchgang liegt an der Ostseite von Kicker Rock, es ist sehr wellig und wir müssen noch schneller abtauchen. Plötzlich verschwindet unser Divemaster in einer schwarzen Wand. Ich bin etwas beunruhigt, da wir ja keine Tauchlampen bei uns haben. Also schnell nach und nur nicht den Anschluss verlieren. Wau, das ist ja unglaublich, die Wand besteht aus Millionen von ca 30 cm großen Fischen. Sie öffnen für uns ihre Formationen und wir tauchen in die Mitte ihres Schwarms. Sie schließen den Kreis hinter uns und ich fühle mich wie in einem riesigen Fischtunel, beschützt aber auch beobachtet.
Wir verlassen mit einigen Flossenschlägen den Fischschwarm und sehen kurz darauf einen Hammerhai. Majestätisch schwimmt er über uns und würdigt uns nicht einmal eines Blickes. Ja, ja, ja!!! 192-igster Tauchgang, endlich habe ich ihn gesehen.


Es bleibt kaum Zeit, die Highlights überschlagen sich. In einer Entfernung von 3 Metern schwimmen drei ca. 2 Meter große Thunfische vorbei, kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg.



Das aller beste waren aber 5 Adlerrochen die in geringer Entfernung vorbei schwebten, dann eine 180° Wende machten und sich wieder in ihrer vollen Pracht päsentierten. Umwerfend, ich bin begeistert und überglücklich. Besser geht´s nicht!!



Freitag, 25. März 2016

MONSTERTOUR

Martina

Auf der Insel San Cristobal gibt es leider keine Möglichkeit ein Mietauto oder Moped zu mieten. Man kann sich nur mit einem Taxi oder einem Fahrrad fortbewegen. Wenn man Florian kennt, ist es klar das erstes nicht in Frage kommt.
Voller Tatendrang hat Florian schon um 6 h das Frühstück gemacht, damit wir um 7 h beim Fahrradverleih sind. Doch der Shop hat erst um 8 h aufgesperrt. Inzwischen hat Florian einen Draht, ein Seil und ein Stück "Gummistoßdämpfer" am Strand zusammengesucht. Wozu das Alles?

Auf San Cristobal gibt es nur eine Straße, und diese quert die Insel, und diese geht 630 Höhenmeter bergauf, und dann auf der NO Seite wieder 630 Höhenmeter bergab. Die Strecke ist 26 Kilometer in eine Richtung lang. Jeder Einspruch von mir war zwecklos. Florian meinte er wird mich mit Hilfe eines Seiles schon hinauf ziehen.
Nach den ersten 10 Kilometern hat das Seil seinen Geist aufgegeben und dann war Schieben angesagt. Das ganze bei läppischen 33°, auf einer glühenden Asphaltstrasse teilweise mit Fahrradweg aber ohne Chance auf Schatten. Es war eine Tortour und hat für mich eigentlich nur etwas mit Selbstvernichtung zu tun. Für Florian ist das alles kein Problem und sowieso kein Grund für eine Beschwerde. Nach Abschleppen, Anschieben kam dann nur noch Absteigen und Schieben in Frage. "Wer sein Fahrzeug liebt der schiebt".


Nach etwa 2 Stunden sind wir an der höchsten Stelle angekommen. Ab jetzt war es natürlich ein Vergnügen. Unser erster Stopp war in einem netten Restaurant gleich an der Strasse. Mit viel Liebe zum Detail, einem guten Mittagsmenü und einer Kurzentspannung in der Hängematte ging es weiter zu den Riesenschildkröten.



Leider ist die Galapagosschildkröte vom Aussterben bedroht. Hier gibt es eine Zuchtstation, in der die Eier eingesammelt werden, ausgebrütet und fünf Jahre aufgezogen werden. Danach werden sie in die Freiheit entlassen.



Wir rollen weiter bergab zum Strand auf der NO Seite Puerto Chino, das Ende der Strasse. Wir stürzen uns in ein perfektes Wellenbad. Das Wasser ist auch gar nicht kalt, richtig angenehm und nur leicht erfrischend. Mein großes Glück ist, dass wir hier Segelfreunde treffen, die mit einem Taxi hierhergekommen sind, und uns bis zum höchsten Punkt der Insel mitnehmen.


Unser letzter Stopp ist El Ceibo - der älteste Ceibobaum von Ecuador. 300 Jahre alt soll er sein. Jedenfalls ist es ein beeindruckendes Exemplar. Der Besitzer hat vor 25 Jahren ein Baumhaus hinein gebaut, in dem man sogar um $ 25.- pro Nacht schlafen kann. Es gibt erstaunlicher Weise auch einen "Keller" - man steigt an der Wurzel hinab in einen kleinen Raum, 3 Meter unter der Erdoberfläche mit Hängematte und historischen Fotos.



Ein weiteres Highlight ist, dass man auf den Baum hinaufklettern kann. Mit letzter Energie mache ich das auch noch, denn ab hier geht es wirklich nur noch bergab.





Um 17 h sind wir wieder zurück, ich bin streichfähig, und Gott sei Dank ist Florian auch müde.


Donnerstag, 24. März 2016

GALAPAGOSHANDYNUMMER

Wer Lust und Sehnsucht nach uns hat kann uns gerne über Skype out auf unserem Galapagoshandy anrufen.

+593 99 948 6875

Wir freuen uns!

FAUNA UND FLORA

Florian

Heute haben wir erstmals Fauna und Flora der Galapagos erforscht. Ich zweimal - zuerst laufend und dann gehend mit Martina. Zunächst sind wir in die Nachbarbucht Playa Punta Carola, wo überall Meerechsen herumliegen. Diese gar nicht wasserscheuen Leguane sind eher klein - maximal 1 Meter - und schauen wirklich hässlich aus; völlig unbeweglich liegen sie am Strand und lassen sich von den Wellen umspülen.




Dann spazieren wir auf den befestigten Pfaden des Centro de Interpretacion, quasi das Naturpark-Zentrum zum Weltkulturerbe, in dem die Geschichte der Galapagos, die Umweltprobleme der Menschheit und von San Cristobal konkret dargestellt werden. Es ist wirklich nett angelegt, mit schönen Aussichtsterrassen und Wegen durch die üppige Natur, aber man sieht auch, dass das 1998 eröffnete Zentrum seither ein wenig vernachlässigt wurde.




Überall zischen die kleine Darwin-Finken herum; wir sind ja auch quasi an der Wiege der Evolutionstheorie. Jedenfalls sehr spannend und sehenswert.






p.s.: und soeben haben wir die Kaution für die Panama Kanal Transit zurückerhalten: EUR 783,64

Mittwoch, 23. März 2016

SAN CRISTOBAL/ BAQUERIZO MORENO

Martina

Kaum ist unser Anker gefallen, kommen die Seelöwen und suchen nach einem geeigneten Schlafplatz. Immer wieder umkreisen sie unsere Esperanza und wollen nicht glauben, dass es bei diesem Neuankömmling aus Österreich keine Möglichkeit auf einen Schlafplatz gibt. Selbst das Dingi heben wir immer gleich aus dem Wasser, damit sie ja nicht hineinspringen können. Sie sind ja unglaublich süß zum Anschauen, aber ihr Gestank und ihre Ausscheidungen wollen wir wirklich nicht in unserem Dingi.


Die meisten Segelboote haben all ihre Fender ans Heck ihrer Schiffe gehängt, um ein Anlanden der Seelöwen zu verhindern. Manchmal gelingt es ihnen trotzdem und dann räkeln sie sich auf den Plattformen der Yachten.

Hier ruft man sich über Funk ein Wassertaxi, und fährt damit um 1$ p.P. an Land. Das ist überaus praktisch, denn man muss weder das Dingi weit auf den Strand hinauftragen, noch kann es gestohlen werden, und die Gefahr der Seelöwen ist auch nicht gegeben.


Auf den ersten Blick ist es hier bedeutend sauberer als in Panama. Die Ecuadorianer sind sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Hier liegt auch niemand faul herum und wartet trübsinnig bis es Abend wird. Wir fühlen uns sofort sehr wohl.


Die Einzigen die hier wirklich absolut faul herumliegen, sind die Seelöwen. Kein Platz ist vor ihnen sicher, und es entsteht der Eindruck, dass sie sich auf gemütlichen Einrichtungen der Menschen am wohlsten fühlen. Die Seelöwen sind auch überhaupt nicht Menschenscheu, sie sind ein sehr angenehmes Fotomotiv.




Dienstag, 22. März 2016

EINKLARIEREN GALAPAGOS


Florian

Unser Agent für die Behördenwege auf den Galapagos ist Mr. Bolivar. Noch gestern Abend kurz nach Ankunft kam er und holte sämtliche Dokumente (Schiffspapiere, Reisepässe und Zarpe) ab und kassierte die Kosten. Da wir kein Fumigations Certificate (Bestätigung übers Ausräuchern) von Panama mitbrachten, mussten wir USD 100,00 extra dafür bezahlen – in Summe blätterte ich ihm USD 1.320,00 hin. Am nächsten Morgen um 08:00 Uhr würde er mit den Behördenvertretern kommen.



Am nächsten Morgen kam um 08:00 Uhr – Niemand. Wir gönnten uns noch ein Schläfchen, und als wir um 09:30 Uhr aufwachten, waren die Behördenvertreter bereits bei der Modesta an Bord. Anschließend kamen sie zu uns und Thomas deutete mir – alles o.k..



9 Personen inklusive Mr. Bolivar „enterten“ die ESPERANZA – alle sehr freundlich. Ich musste die Einreiseformulare ausfüllen, Martina zeigte dem Mitarbeiter der Umweltbehörde das Schiff und er öffnete viele Kästchen und Schränke. Martinas Pflanzen wurden ins Klo verbannt – als Quarantänestation, die grünen Blätter unserer letzten Ananas wurden abgerissen, und Martina musste zwei DIN A4 Blätter mit der Aufschrift – „No arrojar Basura al Mar - Do Not Throw Garbage“ – aufhängen. Wir werden den Müll also nicht ins Meer werfen, sondern ordnungsgemäß nur vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Auch dürfen wir die Kerne unserer Grapefruits nicht an Land nehmen.


Zwei Taucher kontrollieren unseren Rumpf – und sind sehr zufrieden; alles in Ordnung. Mr. Bolivar bittet mich zur Seite und teilt mir leise – auf Spanisch - mit, dass es Probleme mit der MODESTA gibt; es wurden Barnicles an seinem Ruderschaft gefunden. Er muss 40 sm vor die Küste und das säubern, bevor er wieder einlaufen darf; ich möge ihm das erklären. Die Behörden hier seien leider sehr mühsam. Ich schaue überrascht und lasse mir das nochmals  und auf  Englisch erklären. Er versucht es nochmals umständlich. Schließlich lasse ich erkennen, dass ich ihn verstanden habe und teile ihm mit, dass ich doch überaus überrascht bin, da ich 100 sm vor den Galapagos beide Schiffe gereinigt habe; die ESPERANZA sei – wie er sagt – perfekt sauber und die MODESTA sei von Barnicles befallen; ich habe davon gestern nichts gesehen, da waren beide Schiffe perfekt sauber. Bolivar schaut betreten und wechselt mit einem Taucher nochmals einige Worte, dann kommt er zu mir und meint – alles o.k.; kein Problem! Die MODESTA muss also nicht auslaufen. Die Vermutung liegt nahe, dass Mr. Bolivar sich hier ein Extrahonorar in Form von vermeintlichen Bestechungsgeldern verdienen wollte.  Juristisch sehr interessant, die Behörden bestechen zu wollen, wo es nichts zu bestechen gibt – das nennt man, soviel ich mich aus dem Studium noch erinnern kann, Putativanstiftung zum Amtsmissbrauch. Das haben wir damals als in den Köpfen der Universitätsprofessoren entwickelten Theoriefall abgetan (so kann man sich irren). Naja, ich habe mich dessen eh nicht schuldig gemacht (abgesehen, dass es ohnedies nicht strafbar ist).

Genug von juristischen Theorien – nach abgeschlossener Überprüfung wurde das Schiff noch ordentlich ausgeräuchert und wir durften es zwei Stunden nicht betreten. Dafür hat die Dame von der Umweltbehörde ihren Insektenstaubsauger im Schiff vergessen; der Herr Ausräucherer hat das Ding trotz Gasmaske nicht gefunden, also hab ich tief Luft geholt, bin – entgegen seiner Warnung - in die völlig verrauchte ESPERANZA und habe es dann auch gefunden. Wenn man Luft zum Tauchen hat, dann umso mehr an Land.


Zum Abschied begrüßte mich einer der Behördenvertreter offiziell auf den Galapagos. Wir sind eingereist. Mit unserem zuvor über Internet beantragtem AUTOGRAVO dürfen wir jetzt 60 Tage auf dem Galapagos Archipel bleiben und drei verschiedene Inseln anlaufen. Dabei wird dann wieder eine Gebühr von 15.- US$ für den Hafenkapitän und 15.-US$ für die Bearbeitung durch den ortsansässigen Agenten zu bezahlen sein. Außer man läuft an einem Sonntag oder Feiertag ein, dann kostet es 15.-US$ zusätzlich. Auf der Isla sabela kommt dann noch eine extra Gebühr von 5.-US$ für den Müll hinzu.
Gesamtsumme beläuft sich für uns somit auf 1.405 US$ für 60 Tage Galapagos!

p.s.: für alle Segler: Eine Fumigation Certificate aus Panama ist absolut sinnlos; es wird seit 1. Jänner 2016 angeblich nicht anerkannt. Einige Schiffe hatte es, und es war nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt war. Offenbar möchte man sich jedenfalls die USD 100,00 fürs Ausräuchern verdienen. Also in Panama nicht darum bemühen; ist hier völlig wertlos.

Montag, 21. März 2016

ÜBERFAHRT GALAPAGOS 9.TAG

Martina

Ich wache um 7 h auf, und Florian sagt so ganz nebenbei: "Ich sehe schon die Inseln von Galapagos!" Ein Jubelschrei kommt völlig unkontrolliert aus meinem Mund. Wir haben es geschafft, wir sind richtig gefahren, die Seekarten sind richtig, SUPER!

Es ist immer wieder spannend, nach einer längeren Überfahrt Land zu sehen und dieses Glücksgefühl lässt mir immer wieder die Gänsehaut rauf und runter laufen.

Wir haben noch immer keinen Wind und unser Motor bekommt in der Früh eine kleine Pause. Florian kontrolliert unseren Motor und stellt mit Freuden fest, dass alles perfekt ist. Keinerlei Auffälligkeiten, ALLES GUT! Danach taucht Florian unter die ESPERANZA und kontrolliert das Unterwasserschiff auf etwaigen Bewuchs. Die Behörden auf den Galapagos sind da sehr streng. Er entfernt einige Barnicles, die sich während der Überfahrt gebildet haben und wird dabei auch von Quallen ein wenig "gebissen". Die MODESTA kommt ganz nah an uns heran. Thomas traut sich nicht ins Wasser, er bittet aber Florian, ob er sich nicht auch den Rumpf der MODESTA ansehen könnte. Florian - hilfreich wie immer - macht auch das und entfernt auch dort einige Barnicles.

Wir starten wieder unseren Motor und fahren an die Nordspitze der Insel San Cristobal. Dort angekommen lassen wir uns von der Stömung treiben, denn wir wollen unsere Ankerbucht "Bahia Wreck" erst am späten Nachmittag anlaufen, da wir sonst mit extra Gebühren für die Einklarierungsbehörden rechnen müssen, denn heute Sonntag ist.



Um 16:45 Uhr fahren wir in das große Ankerfeld der Wreck Bay, und schon von weitem winkt uns unser Agent Bolivar, der gerade auf einem Deutschen Boot das Einklarierungsprozedere erledigt.
Um 17:00 Uhr zischt das erste kühle Blonde, wir sind glücklich. Unsere Freunde Maria und Thomas haben einen schönen Yellofin Thunfisch gefangen und wir sind zu einem Festschmaus auf der MODESTA geladen.



Es war eine unkomplizierte und schöne Überfahrt, die schönste aller unserer Langstreckenfahrten!

Gesamte Strecke 875 sm
8 Tage, 10 Stunden und 45 Minuten
32 Motorstunden
4,31 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit
Pos.: 00°53,8S 089°36,7W