Dienstag, 7. Mai 2019

SYMI - NYSIROS

04.05.2019

Florian

Beim ersten Tageslicht wache ich auf und lege ab - es ist windstill. Durch die enge Durchfahrt im Norden von Symi gehts aufs offene Meer und unter der türkischen Küste nach Westen Richtung Nysiros. Es ist kein bis wenig Wind und Mutti ist happy und hat keine Probleme mit Seekrankheit. Der Motor der ESPERANZA schnurrt brav und es ist eine friedlich Überfahrt. Kurz vor Nysiros kommt ein wenig Wind auf und wir können gemütlich segeln - so soll es sein.


Sonnenaufgang

Da müssen wir durch


Gegen 13 Uhr kommen wir in Paloi an der Nordküste von Nysiros an. Die Hafeneinfahrt ist seicht und ich arbeite mich daher im Schritttempo voran. Der Tiefenmesser zeigt seicht und immer seichter, es ist bewölkt und man sieht de Tiefe nicht und dann - eine sanftes BUMM - wir sitzen auf. Nicht gut!


Paloi

Hafeneinfahrt

Papa beobachtet entspannt

Schaut gut aus


Ich gehe in Retourgang und wir drehen uns wegen des Radeffekts nur nach Steuerbord. Dann komme ich frei und kann nur nach vorne - nach 10 Metern - sanftes BUMM - wir stecken schon wieder. Mutti Papa am Bugspriet, Retourgang Vollgas - nichts.


Wir sitzen auf

Also Dingi ins Wasser - das erste Mal seit Suakin. Auguste - mein Außenborder - startet sofort. Ich nehme die ESPERANZA am Bug in Schlepptau und fahre mit Schwung ins Seil - Gleitreibung ist geringer als Haftreibung - ich muss sie nur einmal in Bewegung bringen. Beim dritten versucht klappts und wir kommen frei. Rasch an Bord, denn der Wellenbrecher mit seinen großen Steinen ist nicht so weich, wie die Sandbank, auf der wir aufgelaufen sind, und dem sind wir gefährlich nahe.


ESPERANZA freischleppen


Haarscharf am Wellenbrecher arbeiten wir uns ins offene Wasser. Draußen lasse ich meine Eltern  alleine an Bord und zische mit dem Dingi in den Hafen, um mir Infos von anderen Seglern zu holen - und die bekomme ich von Paul aus Südafrika. Die Lösung: ganz rechts am äußeren Wellenbrecher entlang bleiben - 2 Meter Abstand!



Das war knapp!!


Also wieder zurück zur ESPERANZA, Dingi im Schlepptau und getan wie empfohlen. Es ist schon ein wenig nervenaufreibend so knapp an den Felsen entlang zu motoren. Meter um Meter schieben wir uns Richtung ausgebaggertes Hafenbecken. Und dann sind wir drinnen - Pfuh - die Spannung fällt ab.


2. Versuch

Ganz nahe am äußeren Wellenbrecher entlang

Papa hilft mir an der Ankerwinsch uns römisch-katholisch anzulegen; das muss ich noch üben - war ja nie notwendig um die Welt und alleine ist´s schwierig. Aber es klappt perfekt und bald liegen wir sicher an der Außenmole.


Ankermanöver - Papa souverän

ESPERANZA an der Außenmole

Gegen Abend nimmt der Wind zu und drückt uns genau von der Seite auf den mächtigen Bug der ESPERANZA. Das ist immer kritisch für den Anker, eine seitliche Belastung, perfekte Voraussetzungen um auszubrechen. Mir ist nicht wohl das zu sehen und so gehen wir vor Einbruch der Dunkelheit Anker auf und legen uns an die ortseitige Mole. Auch das klappt wunderbar. Mit 50 Meter Kette und dem Wind von Achtern aufs Heck liegen wir bombensicher. Jetzt fühle ich mich wohl, hier können wir bleiben!


ESPERANZA sicher!


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