Florian
Sonnenaufgang - eh klar - ich schiebe die ESPERANZA von der Mole weg und motore den Kanal hinaus. Es ist windstill. Ich habe mir angewöhnt abzulegen und dann während der Fahrt zu frühstücken. Wenn ich fertig bin, hab ich schon die ersten 10 Seemeilen hinter mir. Das Geheimnis vom Fahrtensegeln ist überhaupt das Schiff segeln zu lassen und man lebt einfach an Bord - und nicht aktiv zu segeln, denn dann dauerts ewig, bis man irgendwo hinkommt. Ich bin genug gesegelt und will eigentlich nur noch hinkommen.
Fischerhäuser an der Ausfahrt vom Kanal von Mesolongi |
Und so motore ich bei glatter See hinüber nach Ithaka - der angeblichen Heimat von Odysseus. Ich will nach Frikes. 2 Seemeilen vor Frikes kommt auf einmal heftiger Wind auf - von einer Minute auf die andere bläst es mit bis zu 22 Knoten.
Ithaka voraus |
Plötzlich kommt Wind auf |
Der Hafen ist ziemlich voll und bei dem Wind will ich nichts riskieren, also laufe ich die Bucht gleich nördlich von Frikes an. Dort braucht man allerdings Buganker und Heckleine - schwierig alleine. Ich lasse also meine Ankerkette ausrauschen, während ich achteraus fahre. Kurz vor dem Ufer spannt die Kette, der Motor läuft weiter im Retourgang, damit das Schiff stabil bleibt, ich springe mit einer Leine ins Wasser, schwimme ans Ufer, mache die ESPERANZA an einem Baum fest, schwimme zurück und lege den Motor in Leerlauf. Recht abenteuerlich und ein wenig mulmig ist mir auch, wenn ich mein Schiff alleine unter Motor lasse, aber anders gehts nicht - und alles klappt. Es ist eine wunderschöne Bucht und hier bin ich sicher vor den Windböen.
Heute Morgen fahre ich hinüber nach Frikes und kann im Hafen festmachen. Ich bin noch keine 20 Minuten fest, da kommt Steve mit seiner CATALYST - nettes Wiedersehen!
Frikes mit CATALYST und ESPERANZA |
Für heute habe ich mir vorgenommen meinen Außenbordmotor zu reparieren. Das ist natürlich wieder einmal nicht einfach. Er spuckt kein Kühlwasser. Eine verlegte Kühlwasserleitung ist es offenbar nicht, also Impeller überprüfen. Nach viel herumwerkeln schaffe ich es schließlich den Impeller auszubauen. Es ist kein einziger Gummiflügel mehr dran - kein Wunder, dass ich kein Kühlwasser habe. Leider geht der Außenborder nicht so auseinander, wie ich das bräuchte. Die Welle sollte im unteren Teil stecken, um den Impeller daraufzustecken und alles wieder zusammenzubauen. Leider steckt die Welle im oberen Teil fest, sodass ich den Impeller nicht montieren kann. Es hilft alles schlagen und ölen nichts, die Welle ist im Motorkopf festgefressen. Also werde ich versuchen das in Levkas reparieren zu lassen.
Außenbordmotor bei der (versuchten) Reparatur |
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