Florian
Ich habe es befürchtet und es ist eingetreten. Das Rote Meer will mich nicht durchlassen! Um 14:30 Uhr sind wir vom Sanganeb Reef aufgebrochen, da der Wind nachgelassen hat.
Aufbruch aus dem Sanganeb Reef |
Also hinaus in Wind und Welle und aufkreuzen unter Motor, der Wind soll ja in der Nacht aufhören. Soll - denn er hat nicht, sondern auf 18-22 Knoten zugelegt und das bis etwa Mitternacht, danach etwa um die 15 Knoten und nun um 6:00 Uhr früh haben wir 12 Knoten (scheinbarer Wind) - natürlich aus Norden. Dazu kommt eine Gegenströmung, sodass der Winkel auf der Kreuz nicht berauschend ist. Sanganeb und Drifter treiben mich an, was zusätzlichen Stress bedeutet - dazu die Nacht, permanente Gischt über das Deck und ich habe maximal eine Stunde geschlafen. Gestern Abend noch eine Schrecksekunde: ich sitze drinnen und höre am Funk, wie SANGANEB meint, dass das Schiff eine verrückte Welle verursacht. Das Schiff?? Ich schaue hinaus und schaue hinauf auf den Bug eines Frachters - etwa 50m entfernt schräg vor mir; kein AIS! Ich drehe im Schock 30° nach Backbord, hole meine superstarke Taschenlampe und leuchte auf die Brücke. Sofort dreht der Frachter ab. Ich versuche ihn anzufunken - aber keine Antwort - Funkstille. Da hab ich wirklich riesiges Glück gehabt und der Schock sitzt mir in den Knochen!
Ich frage mich, wie ich das noch zwei Nächte aushalten soll??? Wann kommt der Südwind??? Es ist zum wahnsinnig werden! Nach Port Ghalib sinds noch 340 Meilen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.