Florian
Es ist nicht einfach die Entscheidung zu treffen, wann man nach Norden segelt. Der Wind kommt ausschließlich aus nördlicher Richtung und das bedeutet permanent aufkreuzen unter Motor und Segel. Aber das kenne ich ja bereits seit südlich von Suakin - also über 500sm. Dennoch - die Aussicht auf hartes Aufkreuzen lässt mich schlecht schlafen und bereitet mir Angst.
Aber wenn ich ins Mittelmeer zurück will, dann muss ich meine Angst überwinden und los - und zwar heute. Vor Angst gestorben ist auch hin. Es war zum Glück eine entspannende Zeit hier in Port Ghalib und meine "Batterien" sind halbwegs aufgeladen.
Die Coast Guard steht samt Agenten Mohammed um 8:00 Uhr pünktlich vor der ESPERANZA. Ein kurzer Check und die Coast Guard gibt mir das ok zum Auslaufen. Jetzt noch die Erlaubnis vom Hafenkapitän; auch die bekomme ich umgehend. Ich muss allerdings noch warten, bis das Tauchschiff neben mir ausläuft, denn der Wind kommt seitlich und würde mich bei "Leinen los" auf dieses drücken. Aber um 9:00 Uhr läuft das Tauchschiff aus und ich gleich hinterher. Draußen am offenen Meer empfangen mich 15 Knoten Wind und ca. 1m Welle - wie immer aufkreuzen unter Motor - wie gehabt. Anfangs mit lähmenden 3,5 Knoten, aber dann gehts immer besser und gelegentlich schaffe ich sogar über 5 Knoten. So kreuze ich dahin, versuche positiv zu denken und das ganze irgendwie zu genießen - schwierig, aber die Sonne hilft.
Am Nachmittag wird der Wind schwächer und schläft schließlich völlig ein, sodass ich die letzte 12 sm direkt Richtung El Quseir motoren kann. Um 20:30 Uhr fällt der Anker in der Bucht vor El Quseir (Pos.: 26°06,009´N 034°17,181´E); ich habe 52 sm für die 40sm Luftlinie zurückgelegt - 12 Stunden motoren. Aber ich bin hier und bekomme hoffentlich guten Schlaf. Bei Tagesanbruch gehts weiter!
Müde aber zufrieden - und jetzt ab ins Bett! |
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