Freitag, 3. Januar 2014

AUTOPILOT

Florian

Das neue Jahr hat neue Aufgaben für uns. Der neue Autopilot, den uns unsere Freunde aus Österreich mitgebracht haben, passt natürlich nicht. Es ist wie verhext - aber das ist ein gutes Beispiel, wie die meisten Dinge auf so einer Segelpartie ablaufen.

Zunächst hat mich am 1. Jänner eine Verkühlung erwischt. Im Hals einen Kaktus und 37,5 Grad Fieber. Am 2.1. wars ein wenig besser, also ran an die Arbeit. Der neue Stecker war bald montiert und auch die Basisistation der Fernbedienung. Nach fertiger Montage gingen wir freudig an den Praxistest. Als wir das Stromkabel anstecken wollten mussten wir feststellen, dass das neue Kabel kürzer ist als das alte. Also Kabel verlängern. Der Stecker war fix verschlossen; dort war nichts zu verlängern. Also Autopilot aufgeschraubt und dort geschaut, ob man gut verlängern kann. Nach Abnahme des Deckels schaute ich auf viel Elektronik - dort wollte ich nicht hineingreifen. Also alles wieder zu machen und das Kabel abgezwickt und mit Steckverbindungen und Schrumpfschläuchen um einen knappen Meter verlängert. Freudig steckte ich den Stecker an - alles funktionierte.  Also neuen Autopilot in die Befestigung des Alten angesteckt. Das "Siegerbier" war bereits eingekühlt. Leider zu früh gefreut! Nichts ist einfach.


Der neue Autopilot ist ein wenig breiter als der alte, also war das Rudergestänge im Weg. Na super - massive Umbauarbeiten waren notwendig, um den neuen Autopiloten passend zu machen. Mit sämtlichen Gerätschaften an Land, da der Yachtclub so eine Art Arbeitsbereich hat, den wir benutzen durften. Der Stecker natürlich Barbados - wir haben ja einen Adapter. Allerdings 110 V - daher lief die Flex ein wenig langsamer - die Nirostaplatte konnte ich damit gerade durchschneiden. Allerdings war erforderlich drei neue Löscher durch 1 cm Nirostastahl zu bohren und ein 8 mm Gewinde zu schneiden - das war mit 110 V leider nicht machbar.

In Barbados gibt es aber auch 220 V Leitungen, natürlich mit speziellem Stecker - diesen Adapter haben wir allerdings nicht. Das dritte Geschäft hatte einen passenden Adapter - Zeitaufwand - 1/2 Tag.

Am 3. Jänner war`s dann so weit. Martina und ich wieder mit Gerätschaft an Land. Zum Glück haben wir gutes Werkzeug an Bord. Damit und mit 220 V konnten wir die erforderlichen Löcher in den Nirostastahl bohren und mit den Gewindeschneidern die 8 mm Gewinde schneiden - alles passte.


Der Arbeiter im Yachtclub meinte nur -" looks like you know what you are doing"; und war verblüfft als ich ihm erklärte, dass es das erste Mal war, das wir das gemacht haben.

Zurück an Bord passte es schon fast perfekt - allerdings war ein Stück der neuen Stahlplatte noch im Weg. Also mit der Flex wieder an Land - die letzten Schneidescheiben verbraucht (hier gibt es keine Schneidescheiben) - dann war es soweit. Zurück an Bord - montiert - passt perfekt!!! Siegerbier!!


Die Moral aus der Geschichte - bei Segeln in fremden Ländern geht nichts einfach und nichts rasch. Und Geduld und Durchhaltevermögen sind zwei der wichtigsten Eigenschaften.

Bei unserem Bimini ( Schattenspender an Deck) lösen sich viele Nähte durch die UV- Strahlen der Sonne auf. Martina näht die wichtigsten Stellen mit der Hand nach, aber bei der nächsten Gelegenheit von Marina und Landstrom müssen wir alles abbauen und mit der Bordnähmaschine nachnähen.


2 Kommentare:

  1. Liebe Martina und lieber Florian!
    Zunächst einmal : EIN FROHES NEUES JAHR Euch beiden!
    Ich wünsche Euch nur das Allerbeste für Eure weiteren Routen-Abschnitte!
    Wie ich Euren letzten Berichten entnehmen kann, seid Ihr ja perfekt zu viert nach 2014 gerutscht - gut so! :-)
    Eigentlich seid Ihr eh ein Wahnsinn: Ihr könnt schön langsam eine mobile Jacht - Werkstatt eröffnen!
    Der Zulauf wäre sicher enorm!
    Immer wieder aufs Neue erfrischend, was Ihr da so alle zusammenbaut, anschweißt oder aber auch wieder auseinandernehmt!
    Und herrlich, wenn dann alles auch wieder zusammenpaßt!
    Ihr habt meine absolute Hochachtung!
    Würde Euch gerne manchmal am Flieger bei mir da oben in der Luft an meiner Seite haben, wenn irgendwas an Bord wieder mal zickt und streikt!
    Flug-"Schmankerl": Letztens hat mir ein japanischer Gast das Klo mit Tonnen von Klopapier verstopft, gab es aber nicht wirklich zu und stopfte dann in Panik noch äußerst fleißig mit den Eßstäbchen nach (diese steckten nämlich dann auch noch völlig geborsten im Abfluß!!),- na da habe ich mich aber gefreut! Mit viel nahezu kochendem Wasser konnten wir jedoch unseren fliegenden stillen Ort wieder flottmachen,- tja, man erfindet eben so allerlei Tricks, wenn es irgendwo schwächelt - davon könnt Ihr zwei sowieso mittlerweile sicherlich schon lange Oden singen! ;-)
    Kann ich Euch eigentlich für verzwickte Luft-Technik-Arbeiten mieten?? :-)))))))))) Überlegt es Euch!
    Ich bin gerade von meinem ersten Flug im neuen Jahr zurück- einmal Hamburg tour- retour im Morgengrauen - also nicht weiter spektakulär.
    Und heute bin ich in meiner geliebten Wachau und werde brav an der sogenannten "Knödelwanderung" des Wandervereins Weißenkirchen teilnehmen. Da geht's dann 7km von Weißenkirchen nach Stixendorf im Waldviertel rauf und in der Dunkelheit (ordentlich mit Taschen- und Stirnlampen ausgerüstet!!) auch wieder zurück runter an die Donau.
    Oben am Berg gibt's Knödel und ein Schnapserl - oder auch zwei ?? ;-) jedenfalls werde ich auf Euer Segelglück Knödel essen und in Gedanken ein Schnapserl oder ein Bier trinken!
    So! Das war jetzt Connys "Wort zum 4. Jänner 2014"!
    Bleibt bzw. werdet gesund (@ Florian: Was macht der Kratze-Hals?) und meldet Euch bald wieder mit dem nächsten spannenden Bericht! Ich freue mich schon sehr darauf!
    Ganz liebe Grüße von Wanderschuh - Conny über den Ozean in den fernen Westen! :-)

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  2. Ich habe euch ja die Sehnsucht nach Schnee geschenkt mit der CD und dem Adventkalender. Nur, bei uns gibt es auch keinen Schnee - und es ist auch nichts in Aussicht! Daher: Sehnsucht nach Schnee auch bei uns! Und wenn schon nicht Schnee, so sollte es doch weißer Sand sein, so wie ihr ihn habt!
    Ich wünsch euch ein Superjahr 2014!
    Bussi Maria

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