Mittwoch, 15. Oktober 2014

ÜBERFAHRT

Florian

Los geht´s. Martina säuberte die stark zugewachsene Ankerkette bei "Anker auf"; das Wasser ist sehr fruchtbar hier. Wir winken noch Nicola und Sylvie zu und dann geht´s in die Nachbarbucht zu "Le Phare Bleu Marina" zum Wasser- und Dieseltank auffüllen. 326 Liter Wasser in knapp 4 Wochen - das ist sparsam.

Bei Einfahrt und Ausfahrt in die von Riffen geschützten Buchten ist immer Vorsicht geboten und der Puls steigt. Nach dem Ausklarieren geht´s dann um 15:45 Uhr endgültig hinaus aufs offene Meer; Kurs 120° nach Tobago. Nun soll es also endlich soweit sein, nachdem wir es bei unserer Atlantiküberquerung im Dezember 2013 ja nicht geschafft hatten Tobago anzulaufen.

Die Maschine läuft rund. Der Wind weht fast auf die Nase, allerdings noch genug von Backbord, dass ich das Großsegel als Stützsegel fahren kann, damit die ESPERANZA nicht zu sehr rollt und Martina nicht zu sehr seekrank wird.

Good by Grenada


Da hören wir ein leises hohes pfeifen. Wir suchen und suchen, es kommt vom Startschloss. Ich drehe ab und wieder auf - weg. Dann kommt es wieder. Procedere wiederholen, es kommt wieder. Dann steigt die Temperatur und der Motor überhitzt. Motor abdrehen, Fehler suchen. Der ist in Kürze gefunden - die Kühlwasserpumpe und auch die elektrische Spritzpumpe haben keinen Strom. Sicherung geprüft, die ist o.k.. Hinter der Startschlüsselkonsole ist ein

ein/aus-Kippschalter, der offenbar die Steckdose im Cockpit versorgt. Dort ist ein Kabel abgebrochen; das Kabel führt Strom. Wozu dieser Schalter ist - ich weiß es nicht; Altlasten der ESPERANZA - die ich "liebe". Ich zwicke auch das andere Kabel ab und isoliere die Leitung. Danach gehen die Pumpen wieder. Wir starten und alles läuft wieder. Naja, das war nicht so wie wir es uns erhofft haben, aber der Motor kann ohne Kühlung natürlich nichts dafür, wenn er kocht. (Wie ich später feststelle läuft jetzt allerdings unsere Salzwasserpumpe in der Küche unter der Abwasch nicht, mit der wir zwecks Süßwassersparens unser Geschirr mit Meerwasser waschen - aber das sind Kleinigkeiten, die können bis nach unserer Ankunft warten.)

Zwischenzeitlich ist es Nacht geworden. Ich schicke Martina ins Bett und verlängere meine Wache von 10:00 Uhr bis 11:15 Uhr; dann Martina bis 2:15 Uhr, ich wieder bis 5:15 Uhr und dann Martina bis 8:15 Uhr (sie weckt mich allerdings bereits um 7:15 Uhr - sie hat sich verrechnet).

Sonnenaufgang 5:45

Das Meer ist freundlich, der Motor schnurrt mi 1600 U/min dahin und der Wind bleibt leicht und auf die Nase. Die Strömung, vor der überall gewarnt wird ist nicht der Rede wert; gerade einmal 0,5 - 1 Knoten gelegentlich. Die ESPERANZA gleitet mit 4,5 - 5,5 Knoten ihrem Ziel entgegen. Um 9:00 Uhr fällt der Anker in der Pirates Bay auf 15 Meter; wir stecken 55 Meter Kette - Tobago wir sind endlich da!!


PS: Am Ende des Blogs steht das Wort " Standort" wenn ihr drauf klickt öffnet sich Google Maps und ihr seht genau wo wir sind!!!!

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