Florian
Um 6 Uhr früh werden wir von Fischern
geweckt. Wir haben in deren Fangbereich geankert. Ich erkläre ihnen mühsam,
dass unser Motor kaputt ist und wir daher den Anker nicht aufziehen und uns
verlegen können. Daraufhin holen sie händisch unseren Anker in ihr Fischerboot
und führen uns zweihundert Meter weiter aus ihren Fischereigründen und werfen
unseren Anker wieder ins Wasser.
Da wir also schon munter sind mache ich mich
sofort an die Reparatur unseres Motors. Ich zerlege den gesamten
Kühlwasserkreislauf und baue den Wärmetauscher (Süßwasser - Salzwasser) aus.
Wir schrauben ihn auf und finden viele kleine und größere Kalksteinchen. Danach
spülen wir ihn mit 33 % Salzsäure – es schäumt und sticht in der Nase – meine
Badehose bekommt auch einiges ab – dies ist nun endgültig kaputt.
Schließlich als alles gut gereinigt
erscheint baue ich alles wieder zusammen. Der Motor läuft wieder, aber wir
trauen ihm nicht mehr, da aus dem Vorratsbehälter der Kühlflüssigkeit Rauch kommt
– der gehört dort nicht hin; womöglich eine Zylinderkopfdichtung undicht? Mein
lieber Schwiegervater – Daniel Düsentrieb ist ein Lehrbub gegen ihn – teilt
meine Vermutung. Wir haben uns bereits entschieden unseren Motor einer
eingehenden Überprüfung bei einer Volvo Penta Fachwerkstätte zu unterziehen.
Glücklicherweise befindet sich 4 sm südlich (also dort wo wir gestern vorbei
gesegelt sind) in Anse de Case-Pilote die Regionalvertretung von Volvo Penta.
Zunächst motoren wir wie auf rohen Eiern,
dann kommt Wind auf – natürlich auf die Nase – und wir kreuzen – dafür ohne
Motor. Schließlich sind wir dort und legen uns längsseits in den kleinen Hafen
unmittelbar vor das Transparent von Volvo Penta Inboardmotor Service. Wir sind
mit den Nerven fertig. Martina und ich sind einig, dass wir – falls notwendig –
eine neuen Motor kaufen werden; wir haben genug von diesen Basteleien und
wollen eine zuverlässige Maschine (und unsere Nerven schonen). Am Montag wissen
wir mehr!
Zur Entspannung – und da wir jede Hilfe
brauchen können – gehen wir in die Samstagabendmesse in die kleine Kirche.
Diese ist gesteckt voll. Anschließend findet man an mehreren Plätzen der
kleinen Ortschaft Grillstände mit einigen Tischen, an denen die Einheimischen
ihren Samstagabend verbringen. Und am Hauptplatz gibt es aus Lautsprechern –
laute und euphorische Reden der Bürgermeisterkandidaten zur bevorstehenden
Bürgermeisterwahl.
Zuletzt noch eine gute Nachricht – der
Kühlschrank läuft noch immer!!
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