Montag, 31. März 2014

SALINE ISLAND

Martina

Nur 3 sm südlich von Carriacou liegt die kleine Insel "Saline Island", mit ihrem romantischen weißen Sandstrand. Die Ansteuerung ist mit zahlreichen Riffen umgeben und deshalb segeln wir, um unseren Motor zu schonen, mit einigen Schlägen (Wenden) bis zur Einfahrt in die Ankerbucht. Martin und Conny von der SY ALIEN sind schon da, die haben das Motorsegeln bevorzugt. Es liegen schon 3 weitere Segelschiffe hier, und somit ist der kleine Ankerplatz jetzt wirklich voll. Alle Schiffe liegen in der starken Strömung, an eine kleine Schwimmpause ist nicht zu denken.
Es wird ein Auszug aus Ägypten, denn wir wollen ein nettes Strandbarbecue machen. Tischchen, Sesseln, Weingläser, Grillrost, Gitarre....etc alles wird mit dem Dingi an Land gekarrt, und wie immer ist das Grillen Männersache.



Das sind genau die Momente, in denen man für die Atlantiküberquerung belohnt wird. Denn es gibt nicht viel schöneres, als in so einer Kulisse die Zehen in den weißen Sand zu stecken, ein kühles Bier in der linken Hand, und ein köstliches Hendelhaxerl mit der rechten Hand in den Mund zu stecken.




Sonntag, 30. März 2014

MOUSSE AU CHOCOLAT

Martina

Unser Freund Martin hat uns beauftragt mit dem Säubern unseres Motorinnenlebens zu beginnen.
Das bedeutet: * Ausgleichsbehälter täglich mit frischer Essigwasseressenz zu versehen, Motor starten und ca 1/4 Std laufen lassen, einwirken lassen, und dann wieder laufen lassen. Nachdem der Motor etwas abgekühlt ist, das helle und dunkle "Mousse au Chocolat" wieder aus dem Ausgleichsbehälter entfernen.



Danach bei * wieder beginnen.
Für Florian mit seinem Heißhunger auf Schokolade ist das eine echte Quälerei, schaut es doch so herrlich süüüüüüüüüüüß aus ;-))

Samstag, 29. März 2014

MY LADY IN RED

Florian

Meine Martina ist ja wirklich die beste Bordfrau von allen. Nicht nur, dass sie eine Künstlerin in kulinarischer Hinsicht ist, perfekte Hilfsdienste leistet, wenn ich wieder einmal als Mechaniker im Einsatz bin, als erster Ankeroffizier unsere ESPERANZA bislang immer gut verankert hat, ist sie auch eine ganz hervorragende Schneiderin und Designerin. Sie näht Segel und meine zerrissenen Hosen - und jetzt hat sie sich ein extravagantes Strickkleid angefertigt. Der Kapitän ist hocherfreut und stolz auf seine hübsche Bordfrau.




Und meinem Bruder Martin wünsche ich heute am 30.März alles Gute zu seinem 49. Geburtstag. Genieße dein letztes Jahr der ersten Hälfte deines ersten Jahrhunderts!

Freitag, 28. März 2014

DIE VERUNSICHERTEN

Martina

Wir liegen nach wie vor in der Tyrrel Bay auf Carriacou und entspannen, recherchieren und beratschlagen was mit unserm Motor geschehen soll.
Es ist ja wirklich nicht leicht wenn man kein Fachmann ist. Volvo Penta meinte, da muss ein neuer Motor rein, den greifen wir nicht mehr an. Mein Papa sagt, da müssen nur die Zylinderkopfdichtungen getauscht und der Motor von möglichen Verkalkungen befreit werden und fertig. Martin von der SY Alien meint, da gehört dann auch gleich ein ordentliches Kopfservice gemacht. So, und dann hat Florian und ich natürlich auch noch jeder eine Meinung dazu, und fertig ist das Chaos.
Nach ein zwei Bieren in der "off the hook bar" mit Martin und Conny war der Schlachtplan fertig.



Wir werden in die Grenada Marine zu einem anderen Volvo Penta Mechaniker segeln, dort die Zylinderköpfe abnehmen lassen, und unter der fachmännischen Beobachtung von Martin ein Kopfservice mit allem was dazu gehört machen lassen. Martin wird dem Mechaniker die ganze Zeit auf die Finger schauen, und dafür sorgen, dass alles Notwendige gemacht wird. Dabei werden wir auch die Kühlkanäle der Zylinderköpfe von sämtlichem Kalk befreien, dann sollte alles wieder perfekt sein.
Seit drei Tagen liegt auch noch ein österreichischer Kat in der Bucht. Ulli, Heinz und Sohn Florian mit ihrer "SY VIVEKA".



Sie sind auf dem Weg nach Haiti, Kuba und dann Richtung Panama und Südsee. Sie sind schon länger unterwegs, und so habe ich mir von Ulli einige hilfreiche Tipps bezüglich, Joghurt, Sprossen und Brot backen geholt. Ihr Schiff ist im Verhältnis zu unserem ein Luxusliner, großes Bad mit moderner Dusche, elektrische Vacuumtoiletten, Wassermacher, Waschmaschine etc...., ja davon kann ich nur träumen!!

Donnerstag, 27. März 2014

ABWECHSLUNG

Florian

Ich habe in einem Geschäft zufällig erfahren, dass die regionalen Schul-Leichtathletikmeisterschaften hier
auf Carriacou abgehalten werden. Zwei Schulen aus Hillsborough und eine von der Nachbarinsel Union Island traten gegeneinander an; nachdem Union Island zum Nachbarstaat St.Vincent & the Grenadines gehört waren es quasi sogar internationale Schulmeisterschaften. Nur die Oberstufen traten jahrgangsweise gegeneinander an. Gestern waren die technischen Bewerbe - heute die Laufbewerbe. Da musste ich natürlich hin und Martina war so nett mich zu begleiten - als Abwechslung.


Es war Volksfeststimmung: bunt, laut, tausende Leute und das alles auf dieser kleinen Insel - die Organisation war wirklich sensationell. Und spannend war es auch. Viele Mädchen sind während und nach ihren Läufen zusammengebrochen und wurden vom Platz getragen. Oftmals gingen die Athleten und Athletinnen "vollgas" ins Rennen, nur um nach einer Runde erbärmlich zu verenden (und dann eben zusammenzubrechen und von den Sanitätern vom Platz getragen zu werden); dann gab es gewaltige Zwischensprints - also wirklich abwechslungsreich - und alles ohne Zeitanzeige - es ging nur um den Kampf Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau. Die Mütter kreischten sich die Lungen aus dem Leib.



Gelaufen wurde übrigens auf dem Rasen des örtlichen Cricketstadions, auf den eine Sechserbahn gezeichnet wurde. Die meisten Schüler liefen barfuß oder in Socken. Und zur Halbzeit gab es einen Wettkampf im Formationsmarsch durch die Athleten.

Gewonnen hat die Leichtathletikmeisterschaften mit großem Vorsprung die Hillsborough Secondary School.
Und eine Leistung war wirklich außergewöhnlich. Bei den Juniors (also 7.Klasse Gymnasium) lief der noch 16-jähriger Mickel Joseph neuen Meisterschaftsrekord über 100m - 10,6 Sekunden - am Rasen. Ich habe natürlich sofort mit ihm Kontakt aufnehmen müssen. Vielleicht werde ich doch wieder Athletenmanager.



Mittwoch, 26. März 2014

CARENAGE TYRELL BAY

Martina

Wir genießen es das zweite Mal an einem Ort zu sein. Die Wahl wo man ganz gut essen gehen kann, wo es gutes Internet gibt, wann der Fischer und der Obsthändler mit einem lauten "hallo oh,  so lange ruft bis man endlich aus der Kajüte schaut, ist einfach. Heute haben wir Fisch gekauft, es ist ein "Red Snapper" geworden.

Dieses mal haben wir hier in der Tyrellbay völlig unproblematisch einklariert. Danach ging`s auf eine herrliche Pizza mit Blick über die ganze Bucht, wo wir amerikanische Segelfreunde von der "Plan to Sea" getroffen haben. Die Beiden sind auch auf dem Weg nach Grenada, wo es sicher ein weiteres Wiedersehen geben wird.

Heute sind wir mit dem Dingi in die Carenage gefahren, laut nautischem Revierführer ein Hurrican hole. Es ist nur bei angekündigten Hurricans erlaubt mit dem Schiff hinein zu fahren. Einige Schiffe haben es trotzdem nicht unbeschadet überstanden.



Es wird auch seit Jahren an einer Marina gebaut, aber mit nur 2 Arbeitern auf der großen Baustelle ist der Fortschritt dem entsprechend langsam.


Montag, 24. März 2014

ENTDECKUNG

Florian

Bei all den Recherchen rund um unseren Motor haben wir endlich die Wurzeln unseres Schiffes gefunden. Die ESPERANZA basiert auf einem Entwurf von William Garden (1918-2011), einem in Kanada geborenen durchaus prominenten Schiffskonstrukteur in den USA. Sie ist eine SEAL 37, die 1977 von der GLOBE-Yacht Company in Taiwan gebaut wurde.
http://sailboatdata.com/view_designer.asp?designer_id=14.

Garden hat zwar auch eine GLOBE 38 entworfen, die unserer ESPERANZA auch sehr ähnlich sieht und insbesondere ihre Größe hat, allerdings ist die GLOBE 38 eine Ketsch und die SEAL ist eine Slup, wie eben unsere ESPERANZA. Wir haben also eine "aufgeblasene" SEAL 37.

Die gesamte Sammlung von William Garden ist in einem Museum in Connecticut zu besichtigen http://www.mysticseaport.org/. Und wir haben bereits Kontakt mit dem Eigentümer einer GLOBE 38 ("VIGAH") aus Kentucky/USA, der diese derzeit renoviert und den wir im Juni besuchen werden.


AB IN DEN SÜDEN

Florian

Heut war´s also soweit – ab zurück nach Grenada, um dort den Motor sanieren zu lassen. Marina bezahlen, ab noch zur Tankstelle und die Tanks steuerfrei auffüllen. Um 12:45 Uhr legen wir von der Tankstelle ab den Motor behandeln wir mit Glaceehandschuhen. Wir wollen mit einer Nachtfahrt dann morgen in der Tyrell Bay auf Carriacou/Grenada Zwischenstopp machen – ca. 110 sm.

Der Wind ist optimal und unsere ESPERANZA pflügt gemächlich mit 4,5 Knoten raumschot durch die Wellen. Wir versuchen von der Küste wegzukommen, um nicht in den Windschatten der Insel zu gelangen. Bei den Pitons am Südende hilft das alles nichts. Die knapp 1000m sind zu hoch und der Wind ist weg - die Segel beginnen zu schlagen, aber bald sind wir aus dem Windschattten und im St. Lucia Kanal, der für seine Strömungen berüchtigt ist.

Der Wind ist stark genug und so versetzt es uns nicht zu sehr nach Westen bzw. kommen wir doch ganz gut (teilweise nur mit 3 Kn) nach Süden. Als Martina ihre 2. Wache – von 01:00 – 04:00 Uhr beginnt sind wir diesmal im Windschatten von St. Vincent (dort sind die Berge über 1000m). Also Motor starten und zittern, dass dieser nicht überhitzt.



Um 02:00 Uhr hören wir seit langem wieder einmal das Morgenjournal von Ö1 auf 6155 MHz am Kurzwellenfunkgerät. Mir ist das zu diesem Zeitpunkt egal – ich will lieber schlafen. Um 04:00 Uhr ist meine 2. Wache und der Motor läuft noch immer auf 1250 U/Min - Temperatur knapp 80°C – alles im grünen Bereich. Als der Wind nicht und nicht kommen will, nehme ich Kurs auf Bequia, doch 5 sm vor der Buchteinfahrt – bei Tagesanbruch - frischt der Wind wieder auf und ich ziehe die Segel auf.

Es ist ein super Segeltag – wie aus dem Bilderbuch. Welle gering, Wind 10-15 Knoten raumschot, wir segeln mit Vollzeug (Groß, Genua und Fock) mit ca. 5 Knoten gemütlich dahin und lassen schließlich auch St.Vincent und die Grenadinen hinter uns. Unsere beiden Angeln sind ausgebracht und wir haben auch unsere Köder neu bemalt


 – die Fische lassen sich aber leider nicht täuschen. Nur Delphine begleiten uns und surfen in der Bugwelle.



Um 15:00 Uhr laufen wir nach 112 sm in die Tyrell Bay auf Carriacou unserem Etappenziel ein – es ist angenehm und beruhigend einmal in eine schon bekannte Bucht einzulaufen.

Der Motor versieht problemlos seinen Dienst, der Kühlschrank schnurrt zufrieden …und mangels erfolgreichem Fischfang gibt’s im Strandlokal eine Pizza. Segeln von der schönen Seite.


so sehen herrlich reife Passionsfrüchte aus


Samstag, 22. März 2014

ST.LUCIA RUNDFAHRT

Martina

Nach der Motorentscheidung ist es mir nicht gut gegangen, ich habe mich schon so sehr auf ein Wiedersehen mit meiner Trauzeugin Sabine auf den BVI gefreut.


Da waren einige Aufmunterungsversuche von Florian notwendig, einer davon war der Vorschlag ein Mietauto für einen Tag zu nehmen und auf Entdeckungsreise zu gehen. Gesagt, gebucht und getan.
Um 8h konnten wir den fast neue Daewoo Terios übernehmen und dann ging es gleich Richtung Süden los. Ein kurzer Abstecher durch die schmutzige und heruntergekommene Hauptstadt "Castries", kurzer Photostopp an der Marigot Bay, in der wir damals um 1h Nachts den Anker fallen ließen, dann weiter durch Anse La Raye, Canaries und Soufrière. Von der Ferne können wir die beiden "Pitons" Vulkankegeln sehen, sie gelten als Wahrzeichen der Karibik.


Die Namen klingen alle sehr französisch, es wird aber englisch ausgesprochen. Die Herrschaft über die Insel hat 14 x zwischen Frankreich und England gewechselt. St.Lucia ist seit 22.2.1979 unabhängig.

Etwas südlich von Soufrière machten wir einen ausgiebigen Stopp bei den heißen Schwefelquellen inmitten eines Vulkankraters. Zuerst ins heiße Schwefelbecken, dann mit hellem oder dunklem Schlamm einreiben, und warten bis er eingetrocknet ist.



Geduld braucht man allerdings um sich von dem Zeug wieder zu befreien. Wir stinken noch immer nach Schwefel, aber unsere Haut ist jetzt so glatt wie ein Babypopo!!
Im Süden von St.Lucia liegt der Ort "Vieux Fort"  mit seinem internationalem Flughafen und dem zweit höchst gelegenen Leuchtturm der Welt.


Eine liebe Freundin hat gemeint, dass sie in letzter Zeit schon länger nicht mehr unseren Blog gelesen hat. Zum einem sicher aus Zeitgründen und zum anderen weil sie vielleicht nicht immer so traumhafte Karibikphotos im Winter sehen wollte. Deshalb gibt es heute auch nicht so schöne Bilder der Karibik zu sehen, und davon gäbe es noch viel mehr!






Freitag, 21. März 2014

ENTSCHEIDUNG

Florian

Der örtliche Techniker hat uns heute die unangenehme Wahrheit präsentiert. Er kann die Arbeiten realistisch nur bis 7.April fertig stellen, sodass wir es nicht mehr rechtzeitig in die BVIs schaffen, um Martinas Trauzeugin zu treffen, und der Tischler verlangt EUR 4.500,00 statt ursprünglich geschätzter EUR 1.200,00 für die Holzarbeiten (insbesondere neues breiteres Fundament für den neuen Motor). Auch benötigen wir jedenfalls eine neue Schraube und eine neue Welle. Tutti - completto kommen wir also auf ca. EUR 23.000,00.

Allerdings haben wir eine sinnvolle – und vom technischen Endergebnis womöglich auch bessere – Alternative. Wir werden nach Grenada segeln, dort das Schiff bereits jetzt aus dem Wasser heben, den Motor ausbauen und einer kompletten Renovierung unterziehen. Einerseits teilen mir diverse Mechaniker mit, dass unser Motor ein „alter Büffel“ ist, bei dem noch alles überdimensioniert ist – also ein Motor für die Ewigkeit. Anderseits wäre der Motor nach einer Komplettrenovierung quasi wie neu. Einziges Fragezeichen ist, ob wir alle Ersatzteile noch bekommen. Aber auch da hat mir der Volvo Penta Mechaniker in Wien eine eher positive Rückmeldung gegeben. Also wenn wir die Teile nicht auf Grenada bekommen, dann werde ich sie eben im Sommer in Österreich kaufen. Bei dieser Variante besteht kein Zeitdruck, da das Schiff dann bis Ende September – also 6 Monate - aus dem Wasser wäre, und kostet nur ca. ¼ der Variante mit einem neuen Motor.

Unsere fact finding mission hier auf St. Lucia hat uns also von Variante 1 :„mir wird schlecht“ zu Variante 2: „das klingt ja gar nicht so schlecht“ geführt. Wieder einmal hat das Schicksal anderes mit uns vor, als wir geplant hatten.

Zur Entspannung werden wir uns morgen eine Inselrundfahrt mit einem Mietauto gönnen und am Sonntag Abend – da sollte der Wind optimal sein - geht’s dann ab Richtung Süden, zurück nach Grenada in die Tyrell Bay auf Carriacou als Zwischenstopp.

Mittwoch, 19. März 2014

RODNEY BAY MARINA

Martina

Wir haben Case Pilote gestern um 9h verlassen. Unser Ziel ist die Rodney Bay Marina, wo möglicherweise ein neuer Motor eingebaut wird. Möglicherweise deshalb, weil es vom Werkstättenleiter abhängt, ob er einen neuen Motor in unser Schiff bis 31.3. einbauen kann. Falls nicht, würden wir gleich zurück nach Grenada segeln, und uns in aller Ruhe dort einen neuen Motor einbauen lassen.
Dies würde aber bedeuten, dass wir jetzt nicht auf die BVI segeln können, denn ohne verlässlichen Motor durch die Riffe zu navigieren wäre viel zu riskant.
Unsere Überfahrt war wieder gespickt von Fallböen, hoher Welle und teilweise starker Gegenströmung. Aber unsere Esperanza konnte das nicht erschüttern, mit einer unglaublicher Zielstrebigkeit schneidet sie sich durch die Wellenberge. Ohne zu ächzen, zu knarren oder zu stöhnen. Es wurde uns erst gestern so richtig bewusst, dass sie uns seglerisch noch nie im Stich gelassen hat.
Unser Motor hat uns dann die letzte Seemeile in der Bucht und im Kanal zur Marina auch nicht im Stich gelassen. Vielleicht hat er ja doch eine Seele und verabschiedet sich mit aller Ehre. Aber für uns ist fix, es hat seine letzte (Motor)Stunde geschlagen.
Planmäßig haben wir die Marina um 17h erreicht und warten auf die morgige Begutachtung des Mechanikers.
Detail am Rande: Eigentlich wollten wir St.Lucia so wie auch damals Barbados auslassen, aber wie man sieht bestimmt unsere Esperanza wo`s hin geht!!



Frische Früchte vom Bootverkäufer


MOTOR

Florian

Frank von Volvo Penta war unseren Motor besichtigen. Eine Renovierung des Motors würde er nicht machen; es gäbe keine Ersatzteile mehr dafür. Also neuer Motor - damit hatten wir irgendwie eh gerechnet. Der Einbau könnte in der Rodney Bay Marina auf St. Lucia durchgeführt werden; er würde die Kosten grob kalkulieren und uns am nächsten Tag Bescheid geben.

Heute um 10:00 Uhr kam Frank also wieder und machte weitere Vermessungen.



Zu den Kosten konnte er noch nicht sehr viel sagen - lediglich der Kaufpreis für den Motor (ein Volvo Penta D2-55) würde EUR 11.900,00 betragen. Um 14:00 Uhr würde er mehr wissen.

Um 14:00 Uhr standen wir bei ihm im Büro. Die Kosten addierten natürlich entsprechend: Kupplung, Welle und Propeller ca. EUR 1.400,00, neues Auspuffsystem EUR 600,00, Installationskosten für den Motor EUR 2.800,00 und Kosten für die Holzarbeiten 1.200,00, mit den Kleinigkeiten würden sich die Kosten auf insgesamt EUR 18.700,00 belaufen.

Wir dankten uns sagten eine Entscheidung bis morgen Früh zu - über so etwas muss ich schlafen.

Montag, 17. März 2014

KREOLISCHE SHRIMPS

Ein 10 Minuten Gericht!!

Große tiefgekühlte King Prawns mit Schale auftauen, die Schale und den Darm entfernen - salzen, pfeffern und mit Zitrone beträufeln.
3-4 Jungzwiebeln fein schneiden, 2-3 grüne Paprika in ganz kleine Würfeln schneiden, 2-3 Knoblauchzehen klein schneiden.

Zuerst die Shrimps in Olivenöl kurz aber scharf anbraten und herausnehmen, in der selben Pfanne die Jungzwiebeln und den Paprika durchrösten, dann den Knoblauch dazu. Mit Petersilie, frischem Thymian, Salz und einem halben Suppenwürfel würzen.
Eine Dose geschälte Tomatenstücke dazu geben, mit Tabasco je nach Schärfegrad abschmecken ( es sollte aber doch scharf sein), ca 5 Minuten köcheln lassen, und dann die Shrimps für ca 3 Minuten oben drauf legen, Deckel drauf und bei geringer Hitze durchziehen lassen.


Uns hat´s geschmeckt, und Florian hat geschwitzt!!

Sonntag, 16. März 2014

HILFE

Martina

Meine Lieben,
wieder ein Mal könnten wir Hilfe gebrauchen.
Wir liegen vor der Volvo Penta Werkstätte in Case-Pilote auf Martinique, und haben den Geschäftsführer Frank aus Schweden um Hilfe gebeten. Er meinte, sie  hätten sehr viel zu tun, und wir sollten doch nach Le Marin fahren. Florian erklärt ihm, dass wir die lange Einfahrt ohne Motor nicht schaffen würden. Er wird überlegen, und einen Mechaniker heute um 15h bei unserem Schiff vorbei schicken.

Kennt irgend jemand von euch jemanden "Wichtigen" bei Volvo Penta, der für uns intervenieren könnte, damit sie uns hier helfen!!

D A N K E



Samstag, 15. März 2014

MOTOR DA CAPO 2.TEIL

Florian

Um 6 Uhr früh werden wir von Fischern geweckt. Wir haben in deren Fangbereich geankert. Ich erkläre ihnen mühsam, dass unser Motor kaputt ist und wir daher den Anker nicht aufziehen und uns verlegen können. Daraufhin holen sie händisch unseren Anker in ihr Fischerboot und führen uns zweihundert Meter weiter aus ihren Fischereigründen und werfen unseren Anker wieder ins Wasser.


Da wir also schon munter sind mache ich mich sofort an die Reparatur unseres Motors. Ich zerlege den gesamten Kühlwasserkreislauf und baue den Wärmetauscher (Süßwasser - Salzwasser) aus. Wir schrauben ihn auf und finden viele kleine und größere Kalksteinchen. Danach spülen wir ihn mit 33 % Salzsäure – es schäumt und sticht in der Nase – meine Badehose bekommt auch einiges ab – dies ist nun endgültig kaputt.


Schließlich als alles gut gereinigt erscheint baue ich alles wieder zusammen. Der Motor läuft wieder, aber wir trauen ihm nicht mehr, da aus dem Vorratsbehälter der Kühlflüssigkeit Rauch kommt – der gehört dort nicht hin; womöglich eine Zylinderkopfdichtung undicht? Mein lieber Schwiegervater – Daniel Düsentrieb ist ein Lehrbub gegen ihn – teilt meine Vermutung. Wir haben uns bereits entschieden unseren Motor einer eingehenden Überprüfung bei einer Volvo Penta Fachwerkstätte zu unterziehen. Glücklicherweise befindet sich 4 sm südlich (also dort wo wir gestern vorbei gesegelt sind) in Anse de Case-Pilote die Regionalvertretung von Volvo Penta.

Zunächst motoren wir wie auf rohen Eiern, dann kommt Wind auf – natürlich auf die Nase – und wir kreuzen – dafür ohne Motor. Schließlich sind wir dort und legen uns längsseits in den kleinen Hafen unmittelbar vor das Transparent von Volvo Penta Inboardmotor Service. Wir sind mit den Nerven fertig. Martina und ich sind einig, dass wir – falls notwendig – eine neuen Motor kaufen werden; wir haben genug von diesen Basteleien und wollen eine zuverlässige Maschine (und unsere Nerven schonen). Am Montag wissen wir mehr!



Zur Entspannung – und da wir jede Hilfe brauchen können – gehen wir in die Samstagabendmesse in die kleine Kirche. Diese ist gesteckt voll. Anschließend findet man an mehreren Plätzen der kleinen Ortschaft Grillstände mit einigen Tischen, an denen die Einheimischen ihren Samstagabend verbringen. Und am Hauptplatz gibt es aus Lautsprechern – laute und euphorische Reden der Bürgermeisterkandidaten zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl.



Zuletzt noch eine gute Nachricht – der Kühlschrank läuft noch immer!!


Freitag, 14. März 2014

MOTOR DA CAPO

Florian

Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden auf Angicamaro und Muck und richteten unseren Bug nach Norden Richtung Saint Pierre. Der Wind war zu schwach zum Segeln, und so motorten wir – natürlich gegen die Strömung – langsam unserem Ziel entgegen.

Uns war bereits aufgefallen, dass die Temparatur unseres Motors höher war als sonst – bei 90° - aber noch im „grünen“ Bereich. Doch auf einmal roch es wieder nach Kühlflüssigkeit – ich schoss zum Motorraum - der Vorratsbehälter der Kühlflüssigkeit brodelte. MOTOR STOP!

Na super – schon wieder dieser sch… Motor. Ich begann sofort mit der Fehlersuche, da wir antriebslos auf eine Fischzucht zutrieben. Nach einigem hin und her fand ich die Ursache – Sicherung der Kühlwasserpumpe kaputt. Also austauschen und neuer Versuch – Sicherung wieder kaputt. Also Kühlwasserpumpe ausbauen, testen – funktioniert nicht – Ersatzpumpe einbauen. Geschafft – Motor läuft wieder. Erleichterung macht sich breit.





Wir setzten unsere Fahrt fort und hatten Saint Pierre fast schon im Blickfeld – da neuerlich der Motor kocht – MOTOR STOP! Schon wieder! Wir segelten in der aufgekommenen leichten Brise weiter und entschieden noch bei Tageslicht zwei Seemeilen vor unserem Ziel zu ankern. Der Motor war zwischenzeitlich wieder kühler; mit Motor auf Standgas ließen wir den Anker fallen. Unsere Nerven lagen blank. Für den nächsten Tag war Reparatur angesagt und wir fielen um 19:30 Uhr müde von der Anspannung ins Bett.