Florian
Es gibt ja viele kleine Tricks auf Schiffen und man lernt von jedem Segler und tauscht so seine kleinen und großen Geheimnisse aus, wie man sein Schiff am besten funktionsfähig erhält und segelt. Bücher darüber gibts natürlich auch viele.
Aber was funktioniert wirklich? Ich hab so manches ausprobiert und darf hier einige kleine Tricks preisgeben.
Gummispanner sind wichtig an Bord. Nicht nur, um irgendwo irgendetwas anzuhängen, wie etwa Bananenstauden oder Dingiabdeckungen. Ich verwende sehr erfolgreich Gummispanner bei schwachem Wind. Dann ziehe ich damit die Großschot zu einer Öse, wodurch diese elastisch auf Wellen reagiert. Ohne meine Konstruktion reißt der Baum in die nicht elastische Großschot, wodurch das Großsegel unangenehm knallt, was für das Material nicht gut ist. Mit Gummispanner kann ich auch noch unter 7 Knoten das Großsegel gesetzt lassen, denn dann arbeitet das Großsegel elastisch.
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Grossschotspanner |
Gummis andere Art sind ebenfalls sehr brauchbar an Bord - und zwar Kondome zum Abdichten von elektrischen Verbindungen. Dieser Trick ist in Seglerkreisen üblicherweise eh schon bekannt, weswegen ich dafür nicht das "Patent" beanspruche. Ich habe ja offene Steckverbindungen zum Anschließen der mobilen Solarpaneele. Mein Problem war, dass diese Anschlussstellen dauernd Rost angesetzt haben, da das Einpacken in einem Plastiksackerl nicht dicht genug war bzw. das Sackerl andauernd gerissen ist. Das UV Licht zersetzt einfach jedes Plastik in kürzester Zeit. Nicht so schnell bei Kondomen - das Material ist wesentlich elastischer und UV resistenter, als jede andere Lösung, die ich bislang hatte. Und für längere Überfahrten gebe ich noch ein Silikasackerl in das Kondom hinein und so haben meine elektrischen Verbindungen Indonesien wunderbar und ohne Rost überstanden.
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Kondomabdichtung |
Selbstgemachtes Bier: Ich habe nun bereits die zweite Auflage meines Ginger-Bieres. Das funktioniert hervorragend, denn die tropischen Temperaturen sind offensichtlich hervorragend für die Gärung geeignet. In der Plicht mit einem Tuch abgedeckt gärt das Bier in einem 20 Liter Kanister vor sich hin, nach einer Woche kann ich alles in Plastikflaschen abziehen und nach weiteren 3 Wochen Lagerung genießen. Sogar die Australier haben meine Ginger Bier bewundert - und die müssens wissen.
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Bierbrauerei |