Florian
Vorweg: meine Berechnung der Containerkapazität des Maersk Schiffes im letzten Blog war natürlich falsch - ich habe die Gesamtcontainer berechnet und nicht nur eine Schicht. Mein Gehirn war doch schon zu sehr durchgeschaukelt. Die größten Containerschiffe haben übrigens über 21.000 TEUs (Twenty Foot Equivalent Unit - also die kleinen Container) und somit über 10.000 große (40 Fuss) Container - gewaltig!
Also weiter.
Ich darf mich ausschlafen, denn einerseits habe ich am Vormittag ohnedies Gegenströmung und anderseits ist die heutige Etappe nicht besonders lang - ich will bis Port Dickson in die Marina. Daher heißt es erst um 8:30 Uhr Anker auf. Vorbei gehts an Melaka und wieder dreht die Strömung ab Mittag und sogar Wind kommt auf.
Melaka |
Endlich ein wenig Wind |
So komme ich mit 7 Knoten schnell voran und erreiche um 16:30 Uhr die Admiral Marina Port Dickson. Welche nette Überraschung, als ich hier die WIND OF CHANGE vorfinde; immer nett Freude zu treffen.
Ich überlege, ob ich nicht eine zweite Nacht hier bleiben soll, aber sowohl die Gezeiten als auch der Wind (der auf Nord drehen soll) empfehlen einen raschen Aufbruch. Um 7:00 Uhr mache ich Leinen los, denn bis Port Klang/Kuala Lumpur sind es zumindest 50 sm - nicht einfach bei dem Strömungspoker.
Sonnenaufgang über der Admiral Marina Port Dickson |
Allerdings habe ich heute ein wenig Wind und kann daher motorsegelnd gegen die Vormittagsströmung ankämpfen. Vorbei an zwei riesigen - offenbar kalorischen - Kraftwerken (Kuala Lumpur braucht viel Energie) gehts Meile für Meile weiter.
Kraftwerke |
Wieder kippt die Strömung gegen Mittag (Hochwasser war um 8:30 Uhr); die Strömung folgt den Gezeiten mit etwa drei Stunden Verspätung. Für die lange Einfahrt durch die Meeresarme nach Port Klang brauche ich einlaufende Strömung, also eigentlich Flut, und es passt. Mit bis zu 9 Knoten "fliege" ich meinem letzten Etappenziel entgegen. Vorbei an riesigen Werftanlagen und vielen vielen Schiffen.
Einfahrt nach Port Klang/Kuala Lumpur |
Das Anlegen im Royal Selangor Yacht Club gestaltet sich schwierig, denn es herrscht nach wie vor ganz gute Strömung, aber nach zwei Versuchen liege ich nach 58 sm sicher vertäut am Steg.
Von Puteri Harbour bis hierher warens 202 sm mit 37 Motorstunden - das sagt alles; der Motor der ESPERANZA hat wieder einmal seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt - alle Systeme in Ordnung. Und ich genehmige mir jetzt einige Tage Entspannung, denn ein großes Abenteuer wartet.