Dienstag, 15. November 2016

ÜBERFAHRT NACH TAHA´A

13.11.2016

Martina

Wieder einmal bestimmen nicht wir, sondern die Windvorhersage unseren Reiseplan. Wir müssen den heutigen NW Wind nützen um wieder ein Stückchen Richtung Osten zu kommen, denn ab Dienstag dreht der Wind nach SO mit bis zu 18 Knoten.
Um 10 h verabschieden wir uns von Bora Bora und segeln gemütlich entlang des breiten Riffgürtels nach Süden. Danach müssen wir nach Osten abdrehen um Kurs auf Taha´a nehmen zu können. Der Wind ist so schwach, dass vor dem Wind Abkreuzen keine Alternative für uns ist, denn wir würden die 26 Seemeilen bis Taha´a nicht vor Sonnenuntergang schaffen.

Blick zurück auf Bora Bora

6 Stunden segeln wir „Schmetterling“ – also mit Genua und Fock ausgebaumt – und werden wieder wie am Atlantik durchgebeutelt, nur mit dem einen großen und entscheidenden Unterschied, dass wir wissen, es ist bald vorbei.
Die Riffeinfahrt kennen wir schon, doch jetzt heißt es schnell einen Ankerplatz finden. Wir haben noch 45 Minuten bis zum Sonnenuntergang und  hinter uns brauen sich noch dazu mächtige dunkle Wolken zusammen.


Laut Informationsmaterial soll gleich vis a vis der Riffeinfahrt in der Bucht Hurepiti ein guter Hurrikanankerplatz sein, aber es soll auch einige unmarkierte Riffe in der großen Ankerbucht geben.


Florian tastet sich langsam vorwärts. Die Sicht ist aufgrund der tief stehenden Sonne schon sehr schlecht, und das Wasser ist durch einen Flusseinlauf braun. Ich stehe am Bug und versuche Untiefen und Riffe ausfindig zu machen. Der erste eingezeichnete Ankerplatz ist absolut ungeeignet, wieder raus aus der Minibucht und weiter suchen. Die Zeit drängt, die Sicht wird immer schlechter.
Wie aus dem nichts ragt plötzlich vor mir ein Riff bis knapp unter die Wasseroberfläche auf. Ich schreie leicht panisch: „ hart Steuerbord, RIFF voraus, super seicht, Steuerbord, Steuerbord“ Meine Stimmlage muss eindeutig gewesen sein, Florian macht einen 90° Haken und wir entkommen ohne Grundberührung der Gefahr. Jetzt ist die Stimmung an Bord explosionsartig gestiegen.


Unsere Navionics-Seekarten sind wieder einmal falsch, der Tiefenmesser springt zwischen 4 -und 16 Metern hin und her. Florian meint das können nur Sprungschichten sein. Langsam wagen wir uns tiefer in die Bucht hinein.
Erster Ankerversuch endet mit einem an unserem Heck aus dem Nichts kommenden Riff.
Zweiter Ankerversuch endet mit einem sehr steil ansteigenden Uferbereich an unserm Heck.
Wir haben noch 10 Minuten: noch ein Ankerversuch oder so bleiben? Nein: Anker auf!

Dritter Ankerversuch auf 16 Metern Wassertiefe, schaut gut aus, alles finster, nichts zu sehen, hoffentlich nicht nur weils schon finster ist. NA DANN GUTE NACHT !!!!!

2 Kommentare:

  1. Na hoffentlich war die Nacht auch gut? Hier ist der Tag nicht gut, naßkalt und Nieselregen.

    Liebe Grüße!
    Rudi

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  2. Krass spannend und aufregend, eure Blogberichte zu lesen! Gestern Abend schauten wir "In the heart of the sea", die wahre Geschichte, welche Melvilles Moby Dick zugrunde liegen soll. Hilfeeee....

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