Martina
Hier in Französisch Polynesien wird erst Ende Mai Muttertag
gefeiert. Die Menschen erzählen uns, dass sie sich zu diesem Anlass am Sonntag
um 7:30 am Hafen treffen und dann um 8:00 eine Prozession zur Kirche
stattfinden wird.
Unser Wecker läutet um 6:30, ein kurzes Sonntagsfrühstück
und ab ins Dingi, zur Plastik Plankton und dann tuckern wir gemeinsam Richtung
Hafenbecken. Als wir um die Ecke biegen hören und sehen wir schon weiß
gekleidete Mädchen und Frauen mit herrlichen Blütenkränzen, und einige Herren mit Gitarren, Ukulele und Trommel.
Immer mehr Bewohner dieser Bucht aber auch weitere Segler gesellen sich zu der fröhlich singenden
Gemeinschaft.
Plötzlich ändert sich die Aufstellung der Kinder und
abwechselnd rufen und schwingen drei Mädchen Palmenwedel zu den ankommenden
Schiffen der Bewohner aus der Omoa Bucht. Gekonnt steuern die Kapitäne ihre
voll besetzten Schiffe zur Kaimauer und lassen festlich geschmückte Damen mit
Marienstatuen sicher im Hafen aussteigen. Die freudigen Begrüßungsgesänge gehen
mir unter die Haut.
Gemeinsam wird gebetet und dann ziehen wir alle den kurzen
Weg durchs Dorf bis in die Kirche.
Gegen unsere Erwartung finden wir sogar noch
einen Sitzplatz, eingebettet in begeistert singende Polynesier.
Wir verstehen kein einziges Wort, denn hier wird die gesamte
heilige Messe auf Marquesisch gehalten.
Die Lesungen sind kurz, die Predikt dürfte ganz unterhaltsam gewesen sein, denn
es wird des Öfteren gelacht, und es gibt unglaublich viele heitere, glückliche
und rhythmische Lieder. Die Kirche mit
ihren Gläubigen schwingt und lebt, dass es eine Freude ist.
Nach dem Gottesdienst bekommen wir noch von der Gemeinde
selbst gebackene Kuchen und einen Saft. Leider beginnt es dann in Strömen zu
regnen, sodass sich die Gesellschaft rasch auflöst. Es war ein unvergessliches
Erlebnis.
Gestern wurden wir von einer Polynesierin gefragt, ob wir grüne und rote Bananen, Papaya, Grapefruits
und Limetten wollen. Sie würde es gerne gegen Parfüm, Zuckerl, Seile oder ein
T-Shirt tauschen. Sie gab uns die Früchte mit, und wir versprachen ihr nach der
Messe mit den Tauschobjekten zurück zu kommen. Endlich sind wir dort angekommen
wo einfach Waren eingetauscht werden. Es geht nicht um den Wert, es gut nur um
die Bedürfnisse, herrlich. 4 kleine Parfümproben gegen eine 10 Kilo schwere
Bananenstaude und ich sah in 2 leuchtende Frauenaugen. Ein Fischer und Imker
möchte gerne Angelhaken gegen Honig tauschen, das machen wir dann morgen.
Ja da kommt gleich meine Bitte, leere Parfümproben oder nicht
gewollte Parfüms nicht wegwerfen, bitte für mich aufheben, und an Roman oder
unsere Eltern weitergeben. Irgendwie komme ich dann schon wieder dazu, wir sind
jetzt noch länger im Tauschgebiet.
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