Montag, 30. Mai 2016

QUASIMODO

Florian

Wir haben uns eine Augeninfektion eingefangen und sehen aus wie die Quasimodos. Dick angeschwollen und blutunterlaufen sind unsere Augen. Zum Glück ist Kathi von der SY PLASTIK PLANKTON Ärztin. Wir konsultieren sie und sie gibt uns Augentropfen mit Antibiotika – diese tropfen wir zunächst stündlich ein. Und zum Glück nimmt die Schwellung auch nach einigen Tagen wieder ab.



Manche Segler haben ausgefallene Begleiter an Bord. Die Franzosen neben uns haben ein Huhn mit, das sie gelegentlich auch an Land ausführen. Hoffentlich gibt es täglich ein frisches Ei.



Die Opferanode auf unserer Welle ist nach 8 Monaten völlig aufgebraucht. Ich tausche sie aus, wobei mir natürlich der Imbusschlüssel hinunterfällt. Zum Tauchen ist es mir zu tief, also baut mir Martina die kleine 5 l Pressluftflasche zusammen und so kann ich vorsichtig abtauchen, den Imbusschlüssel bergen und die Opferanode fertig tauschen. Irgendwie gefällt das meinen Augen dennoch nicht und es dürften mir einige Blutgefäße im Auge geplatzt sein. Jedenfalls sind meine Augen knallrot – ich hoffe das gibt sich wieder.

Fatu Hiva ist wirklich sehr gebirgig. Ich bin nur schnell auf den Berg neben Hanavave gelaufen, und das sieht dann so aus:

Martina hat von einem Künstler – Herrn Sopi - gehört, der gerne Angelhaken gegen Schnitzereien tauscht. Sie ist also hoffnungsvoll mit einigen kleinen, leicht angerosteten Haken zu ihm gepilgert. Als er die Haken sah zeigte er uns seine. Nagelneue, große Haken mit schönen Ködern. Fehlanzeige – hier gibt es keine Wilden mehr, die für einen rostigen Angelhaken eine Schnitzerei tauschen. Sopi verschifft seine Kunst nach Papeete, wo diese verkauft wird. Die Menschen hier sollten nicht unterschätzt werden; sie wissen schon, was auf der Welt los ist, und arm sind sie auch nicht.

Sonntag, 29. Mai 2016

MUTTERTAG

Martina

Hier in Französisch Polynesien wird erst Ende Mai Muttertag gefeiert. Die Menschen erzählen uns, dass sie sich zu diesem Anlass am Sonntag um 7:30 am Hafen treffen und dann um 8:00 eine Prozession zur Kirche stattfinden wird.
Unser Wecker läutet um 6:30, ein kurzes Sonntagsfrühstück und ab ins Dingi, zur Plastik Plankton und dann tuckern wir gemeinsam Richtung Hafenbecken. Als wir um die Ecke biegen hören und sehen wir schon weiß gekleidete Mädchen und Frauen mit herrlichen Blütenkränzen, und einige  Herren mit Gitarren, Ukulele und Trommel. Immer mehr Bewohner dieser Bucht aber auch weitere Segler  gesellen sich zu der fröhlich singenden Gemeinschaft.



Plötzlich ändert sich die Aufstellung der Kinder und abwechselnd rufen und schwingen drei Mädchen Palmenwedel zu den ankommenden Schiffen der Bewohner aus der Omoa Bucht. Gekonnt steuern die Kapitäne ihre voll besetzten Schiffe zur Kaimauer und lassen festlich geschmückte Damen mit Marienstatuen sicher im Hafen aussteigen. Die freudigen Begrüßungsgesänge gehen mir unter die Haut.


Gemeinsam wird gebetet und dann ziehen wir alle den kurzen Weg durchs Dorf bis in die Kirche.


Gegen unsere Erwartung finden wir sogar noch einen Sitzplatz, eingebettet in begeistert singende Polynesier.
Wir verstehen kein einziges Wort, denn hier wird die gesamte  heilige Messe auf Marquesisch gehalten. Die Lesungen sind kurz, die Predikt dürfte ganz unterhaltsam gewesen sein, denn es wird des Öfteren gelacht, und es gibt unglaublich viele heitere, glückliche und rhythmische Lieder. Die Kirche  mit ihren Gläubigen schwingt und lebt, dass es eine Freude ist.
Nach dem Gottesdienst bekommen wir noch von der Gemeinde selbst gebackene Kuchen und einen Saft. Leider beginnt es dann in Strömen zu regnen, sodass sich die Gesellschaft rasch auflöst. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
Gestern wurden wir von einer Polynesierin gefragt, ob wir  grüne und rote Bananen, Papaya, Grapefruits und Limetten wollen. Sie würde es gerne gegen Parfüm, Zuckerl, Seile oder ein T-Shirt tauschen. Sie gab uns die Früchte mit, und wir versprachen ihr nach der Messe mit den Tauschobjekten zurück zu kommen. Endlich sind wir dort angekommen wo einfach Waren eingetauscht werden. Es geht nicht um den Wert, es gut nur um die Bedürfnisse, herrlich. 4 kleine Parfümproben gegen eine 10 Kilo schwere Bananenstaude und ich sah in 2 leuchtende Frauenaugen. Ein Fischer und Imker möchte gerne Angelhaken gegen Honig tauschen, das machen wir dann morgen.

Ja da kommt gleich meine Bitte, leere Parfümproben oder nicht gewollte Parfüms nicht wegwerfen, bitte für mich aufheben, und an Roman oder unsere Eltern weitergeben. Irgendwie komme ich dann schon wieder dazu, wir sind jetzt noch länger im Tauschgebiet.

WASSERFALL

Florian

DIE Sehenswürdigkeit in Fatu Hiva ist der Wasserfall am Ende des Tales von Hanavave. Also brechen wir heute gemeinsam mit Wolfgang und Kathi von der PLASTIK PLANKTON auf, um den Wasserfall zu finden. Vom kleinen Hafen aus gehen wir durch das Dorf und kehren im einzigen Geschäft ein, um zu sehen, was es dort gibt. Vor dem Betreten des Geschäftes muss man sich die Schuhe ausziehen.




Vorbei an blühenden Gärten und Hibiscushecken, durch faszinierenden Wald entlang des Baches finden wir unseren Weg.




Und schließlich finden wir den Wasserfall am Talschluss. Geschätzte 100m hoch ein Halbrund, in das das Wasser herunterrieselt - eine große Tropendusche. Auffällig ist die Wassertemperatur - erfrischend kühl - nur etwa 25°C, obwohl das herabrieselnde Wasser des Wasserfalles wesentlich wärmer ist. Aber in das Wasserbecken dringt praktisch keine Sonne und deswegen ist es wohl so kühl.



Wir genießen ein angenehmes Bad im Süßwasser und nutzen die Gelegenheit gleich zum Haarewaschen.


Schließlich begeben wir uns auf den Heimweg und tauschen noch einiges an Obst gegen kleine Parfümproben und Süßigkeiten. Die Menschen hier wollen kein Geld, sondern Tauschwaren, die sie hier nicht bekommen.

Samstag, 28. Mai 2016

HANAVAVE BAY

Martina

Die Nacht in der Omoabucht war wie befürchtet sehr ungemütlich. Florian schlief an Deck, um im Falle des Falles rasch eingreifen zu können. Ich schlief wegen der Schaukelei im Salon und wusste nicht was blöder ist, meine Kreuzschmerzen oder die Seekrankheit. Jedenfalls konnten wir beide den Sonnenaufgang kaum erwarten, um hier wegzukommen.


Irgendwann ging aber auch diese Nacht vorüber. Die kurze Strecke in die Hanavave Bay war leicht geschafft, und so sind wir um 7:30 in die "schönste Ankerbucht der Welt" eingelaufen. Und ja, sie ist überwältigend. Umgeben von steilen, bis ans Meer mit Kokospalmen bewachsene Felshängen, am Taleingang der Basaltfelsen, der der Bucht auch den Namen Phallus Bay (Baie de Verges) verliehen hat. Die katholische Kirche war bei ihrer Missionierung von diesem Namen nicht sehr begeistert und hat den Namen um den Buchstaben "i" in Bay of Virgin (Baie de Vierges) geändert. So wurde also aus dem Penis die Jungfrau.




Die Bucht ist eng und sehr tief, es gibt nur wenige gute Ankerplätze, und eigentlich sagt man, dass die Bucht mit 10 Yachten voll ist. Wir sind aber die 12.Yacht, trotzdem finden wir einen Ankerplatz auf 9 Metern Wassertiefe. Thomas und Maria von der Modesta hatten hier auf 20 Meter geankert und keine gute Nacht verbracht, Thomas ist völlig gereizt und entnervt gleich nach unserer Ankunft wieder ausgelaufen. Ob und wann wir die Beiden wiedersehen, wissen wir nicht. War ein kurzer und plötzlicher Abschied nach 5 Monaten gemeinsamen Segeln.


Die "Aranui 5" hat zu Mittag vor der Hanavavebucht geankert. Flöße wurden zu Wasser gelassen, die dann hunderte Touristen für 5 Stunden in das kleinen Dorf mit max.50 Häusern ausgespuckt haben. Die Damen wurden mit Blütenkränzen geschmückt, es gab Musik und Tanz, dann wurden wieder alle eingefangen und zurück aufs Schiff gebracht.


In der Zwischenzeit fuhren voll beladene Flöße hin und her und brachten heiß ersehnte Waren für die so abgeschiedenen Inselbewohner. Diese Fähre kommt nur alle 4 Wochen, die Freude der Bewohner war lautstark bis 4 Uhr Früh zu hören.


Ich habe von der Invasion nicht viel mitbekommen, denn ich war mit unseren beiden Wahoos beschäftigt. Ich habe stundenlang eingekocht, und so ganz nebenbei mein erstes Sauerteigbrot gebacken. Von Ali auf der SY Muktuk habe ich einen Sauerteig aus dem Jahr 1996 bekommen, ihn jetzt immer wieder brav gefüttert, und heute gebacken. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.Danke für die genaue Anleitung!



Am Abend habe ich dann noch Kati und Wolfgang von der SY Plastik Plankton zum Wahooessen eingeladen. Um 22 h bin ich geschafft ins Bett gefallen.

KURSWECHSEL

Florian

Zunächst zu den Mordgeschichten von 2011. Wir wollen nach Fatu Hiva - der Mord war auf Nuku Hiva; da wollen wir später hin. Daher habe ich noch Zeit zu trainieren, um auf Nuku Hiva den feindlichen Pfeilen zu entkommen. Außerdem wird in Seglerkreisen gemunkelt, dass eine hohe Lebensversicherung auf den Ermordeten abgeschlossen war und ich habe keine Lebensversicherung - wäre also finanziell absolut unnötig mich zu grillen. Abgesehen davon, dass ich eh zu Zeh/zäh bin.

Aber der Reihe nach.

Wir sind also bei Tagesanbruch aus Atouna Richtung Fatu Hiva aufgebrochen. Leider hat die Wettervorhersage nicht das gehalten, was sie vorhergesagt hat. Wir sind in der Flaute motort, bis wir uns entschieden haben Fatu Hiva zu verschieben und nach TAHUATA - die kleine südliche Nebeninsel von Hiva Oa - zu motoren. Als wir in die nördlichste Bucht - Baie Hanamoenoa - einlaufen winken uns bereits MODESTA und PLASTIK PLANKTON entgegen. Das Wasser ist glasklar und die Bucht ist ein Traum. Bei 31° Wassertemperatur haben wir unser erstes ausgiebiges Bad samt Schnorcheln in den Marquesas genossen. Viele Fische haben zum Harpunieren eingeladen, aber die beiden anderen Schiffe hatten ausreichend Fisch gefangen und den haben wir auf der PLASTIK PLANKTON gegrillt - es war vorzüglich.


Am nächsten Morgen gings bei Tagesanbruch Anker auf - diesmal wirklich - Richtung Fatu Hiva, Hanavave Bay. Als wir am Hauptort von Tahuata vorbeifuhren, sahen wir erstmals die berühmte MS ARANUI V., halb Frachtschiff, halb Kreuzfahrtschiff, die Französisch Polynesien befährt und beliefert.


Als wir die Südspitze von Tahuata passierten schlug Martinas Angel an. Der Fisch war sehr stark und Martina bat mich ihn einzuholen. In dem Moment schlug meine Angel an, jetzt musste Martina selbst mit ihrem Fisch kämpfen. Es dauerte einige Zeit, aber schließlich hatten wir zwei prächtige Wahoo im Cockpit - 124 cm und 109 cm. Die Angeln bleiben die nächste Zeit eingepackt.



Leider kam der Wind in der Folge zu sehr aus Ost, sodass wir nicht genug Höhe laufen konnten, um die Hanavave Bay zu erreichen. Also entschlossen wir uns die südlichere Omoa Bay anzulaufen.



Die letzten 8 sm mussten wir im Windschatten der hohen Insel motoren, doch dann sahen wir unsere Bucht - und waren eher sprachlos. Brecher, Brandung, Gischt und fürchterliche Dünung. Die MODESTA, die wegen Überfüllung aus der 3 sm entfernten Hanavave Bay kam drehte gleich wieder um und fuhr zurück. Da es schon recht spät war, entschieden wir uns aber doch die eine Nacht hier zu ankern. Es war eine fürchterlich Schaukelei und ich schlief an Deck, um das Schiff zu überwachen, damit wir nicht zu nah an irgendwelche Brandung treiben. Martina schlief im Salon und ihr war natürlich schlecht.

Morgen soll es dann aber wirklich - endlich - in die Hanavave Bay gehen.

Mittwoch, 25. Mai 2016

SCHULE

Florian

Heute war ich mit David, dem Musiklehrer, Gitarrenbauer, Musiker, Sägewerksbesitzer in der Schule in seinem Musikunterricht. Ich habe in zwei seiner Musikstunden die Geige vorgestellt. Die Schüler - ca. 12 Jahre alt - haben noch nie eine Geige gesehen, geschweige denn gehört, wie so etwas klingt. Sie waren sehr wissbegierig und ich habe ihnen Bach/Gounods "Ave Maria" vorgespielt.




Dann habe ich jeweils einenmSchüler erlaubt auf der Geige zu spielen, um ihnen zu demonstrieren, wie schwierig das ist. Das hat natürlich entsprechenden Lacherfolg gebracht, denn bei solchem Gekratze rollt es einem die Zehennägel auf.



Anschließend haben wir alle gemeinsam "We are the world" gesungen und ich habe sie auf meinem Klavier begleitet; das war sehr nett, denn die Schüler wissen nicht, was sie da singen (mangels entsprechender Englischkenntnisse) und der französische Akzent ist besonders charmant.


Morgen geht es bei Tagesanbruch 45 sm nach Fatu Hiva, in die angeblich schönste Ankerbucht der Welt - bin schon sehr gespannt!

VERPFLEGUNG BEI DER PAZIFIKÜBERQUERUNG

Martina

Für alle die sich nicht vorstellen könne, wie man sich mit Lebensmitteln für ein Pazifiküberquerung eindeckt, hier ist meine Proviantliste.

EINKAUF

  • 54 große grüne Bananen und 42 kleine grüne Bananen
  • 14 Grapefruits
  • 4 sehr grüne Ananas
  • 21 Maracujas
  • 14 grüne Orangen
  • 18 Limetten
  • 5 Paprika
  • 15 grüne Tomaten
  • 5 Melanzani
  • 30 Eier (von verschiedenen Anbietern) mit Vaseline eingeschmiert und im Laufe der Fahrt immer wieder in der Packung umgedreht
  • 1 grüner Salat
  • 2 Gurken
  • 2 Weißkraut
  • 1 kg Fisolen
  • 10 Knoblauch
  • 4 Karotten
  • 4 harte Avocados
  • 3 kg Zwiebel (da hatte ich in der letzten Woche schon einen Engpass)
  • 1 Lauch
  • 5 kg Kartoffeln
  • 1/2 kg Käse
  • 1 kg (Schinken, Salami, Speck, Wurst) alles selbst eingeschweißt
  • 1 kg Rindfleisch eingeschweißt
  • 2 Kilo Reis und Risotto
  • 2 x 2 kg Nudeln
  • 5 Kilo Weizenmehl
  • 5 Kilo Vollkornmehl und diverse Körndeln (habe ich noch aus Österreich)
  • 4 Packungen Gnocci
  • 3 Packungen Weizentortillas
  • 10 Packungen Vollkornbrot
  • 10 selbstgemachte Marmeladen
  • 1 großes Nutellaglas
  • 20 Müsliriegel
  • 2 kg Knuspermüsli
  • 6 Naturjoghurt
  • 8 H-Schokopudding
  • 1l Olivenöl
  • 10 Liter H-Milch und 2 kg Trockenmilch
  • 40 x 5 l Trinkwasserflaschen
  • 400 l Nutzwasser im Tank
  • 6 Liter selbstgemachter Limetten - und Grapefruit Ingwersaft
  • ca. 50 Stk.Vitaminbrausetabletten
  • Süße Leckerlis für den Kapitän
  • Salziges für die Bordfrau





Nachdem meine Seekrankheit zu 95% nicht vorhanden war, habe ich täglich frisch gekocht, außer die Bedingungen waren schlecht, dann hat es eben etwas vorgekochtes gegeben! Ich war sehr darauf bedacht, dass wir fast täglich frisches Gemüse und Salat am Speiseplan hatten. Es war essenstechnisch nicht immer leicht die Salatschüssel fest im Griff zu haben, aber ich wollte uns gesund da rüber bringen. Kapitän war immer sehr zufrieden.

SPEISEPLAN:

  1. Ratatouille mit grünem Salat
  2. Ratatouille
  3. Rindsschnitzel mit Fisolen, Kartoffeln und grünem Salat
  4. Fischsuppe und Rindsschnitzel mit Fisolen und Kartoffeln
  5. Babytuna auf Melanzanirisotto mit Gurkensalat
  6. Pasta asciutta mit Tomatensalat
  7. Tomaten mit Mozarella und Melanzanirisotto
  8. Fisolengulasch mit Kartoffeln und Würsteln
  9. Tortillas mit Faschiertem, Tomaten, Zwiebel und Salsa
  10. Penne mit Melanzanisugo und Paprikasalat; in der Nacht habe ich frisches Vollkornbrot gebacken
  11. Babydorade mit Rosmarinkartoffeln
  12. Bergfest: Speck, Eieraufstrich, Tiroler Hauswürstel und je eine Dose Bier
  13. Babydorade mit Gnocci und Melanzanisugo
  14. Spagetti Carbonara mit Gurkensalat
  15. Eiernockerl mit Krautsalat
  16. G´röstl mit Chorizzo, Kartoffeln und Krautsalat
  17. Specklinsen mit Serviettenknödel
  18. Tunfischlaibchen mit Kartoffelpüree und Krautsalat; Kürbiskernbrot gebacken 
  19. Tunfischfilet auf Penne mit Parmesan und Kartoffelsalat
  20. Linsen mit Serviettenknödel
  21. Tunfischcurry mit Mischgemüse und Reis
  22. Asiatisches Hühnerfleisch mit Reis
  23. Boeuf Stroganov mit Nudeln
  24. Penne á la Genovesa
Wir sind mit 4 Orangen und 2 Zwiebeln (war ich dann doch sparsam genug) angekommen. Es war alles gut eingeteilt, und wir sind mit den frischen Lebensmitteln ganz gut ausgekommen! Gemüse, außer Karotten, in Zeitungspapier eingewickelt hält ohne Kühlschrank erstaunlich lange.


Dienstag, 24. Mai 2016

400.000

Florian

Es hat als Informationsquelle für unsere Familie und Freunde angefangen - unser Blog. Heute haben wir die 400.000 Marke erreicht. So viele Menschen haben unsere Abenteuer bislang verfolgt. Das motiviert uns natürlich auch weiterhin regelmäßig zu berichten. Und letztlich ist es ja unser Tagebuch. Würden wir nicht fast täglich unsere Erlebnisse aufschreiben, wir wüssten ein paar Tage später nicht mehr, was wir erlebt haben; es sind einfach zu viele Eindrücke und Erlebnisse.

Unsere Druckwasserpumpe spinnt schon einige Zeit; sie spuckt und dreht sich nicht ab. Heute habe ich sie mir -nach vielfachem Drängen von Martina - endlich vorgenommen. Nach Zerlegen, Reinigen und Zusammenbauen keine Veränderung. Schließlich finde ich die Ursache für die Probleme aber doch. Wir haben eine Handpumpe beim Waschbecken, die über eine T-Kupplung das Wasser direkt aus dem Wassertank entnimmt. Diese Handpumpe funktioniert nicht mehr; der Sauggummi der Pumpe ist hart geworden und man kann kein Wasser mehr damit pumpen. Deshalb kommt dort Luft ins System und diese Luft bahnt sich durch den Wasserfilter ihren Weg zur Druckwasserpumpe, die einerseits nicht richtig pumpt und sich anderseits nicht abdreht, auch wenn man den Wasserhahn zudreht. Ich habe die Handpumpe daher außer Betrieb genommen und die Zuleitung zum Wasserfilter direkt an den Wassertank angeschlossen - und HURRAH!! - alles funktioniert wieder.


Und wie das bei solchen Reparaturen halt so ist, findet man gleich noch ein Problem (Knick in der Salzwasserleitung - Leitung ausgetauscht). Nach 5 Stunden war alles wieder zusammengeräumt und nun funktioniert alles wieder so wie es soll. Den Wassertank haben wir dann gleich mit Kanistern wieder vollgefüllt (wir wollen ja in Kürze nach Fatu Hiva). Danach war gerade noch Zeit für ein kleines Lauftraining. Man gönnt sich ja sonst nichts...


Montag, 23. Mai 2016

PETROGLYPHEN

Martina

Heute in der Früh, ist die SY Sahula, diel letzte Yacht unserer Pan Pazifik Funkrunde nach 28 Tagen angekommen.
David und Mathias hatten gleich das Bedürfnis sich die Beine zu vertreten und natürlich sehnten sie sich nach einem ausgedehnten Süßwasserbad. Florian hat gleich eine perfekte Lösung parat.
Das Tal, direkt hinter unserer Ankerbucht, führt zu einem herrlichen Fluss und dann weiter zu Petroglyphen. Wir waren selbst auch noch nicht dort, also machten wir uns gemeinsam mit dem kleinen, 10 jährigen Noah von der SY Muk Tuk auf den Weg.



Ein kurzes Stück die Strasse entlang und dann zweigen wir schon in den dichten Urwald. Noah ist unglaublich, er kennt jeden Baum, jede Frucht und erklärt uns auf Englisch dann gleich wieder auf Deutsch, ob und wie man die Früchte essen kann.
Nach ungefähr 20 Minuten erreichen wir eine nette Stelle am Fluss, die sich geradezu einladend präsentiert.
Ein glückliches und befreiendes Stöhnen raunt durch den Urwald, als wir in das erfrischende Nass gleiten. Ein Lächeln macht sich auf allen Gesichtern breit.



Nach der Erfrischung schlagen wir uns durch teilweise verwachsene Abschnitte des "Weges" durch, versuchen zuerst noch vorsichtig den Gatschwegen zu entkommen, aber das erweist sich bald als unmöglich. Wenn man das erste Mal im Schlamm steht, dann ist es schon egal, also gehen wir einfach weiter. Florian und Noah erweisen sich als gute Pfadfinder und so schaffen wir es wirklich und finden den großen Felsen mit seinen Petroglyphen.





Meine männliche Begleitung hat aber noch nicht genug, nein es gilt noch den Wasserfall zu finden. So schlagen wir uns weiter durch den Dschungel und erfreuen uns an einem herrlichen Sternfruchtbaum. Hier wollen wir uns am Rückweg mit den köstlichen Früchten eindecken. Noah ist etwas unglücklich, am liebsten hätte er sie gleich gepflückt. Wir kommen zu einer Stelle die durch das Bachbett führt, also Schuhe ausziehen, und durch. Sehr angenehm und die Füße sind auch gleich wieder sauber.
Der Weg wird immer undurchdringbarer, wir erreichen einen kleinen Unterstand und beschließen die Suche des Wasserfalles für gescheitert zu akzeptieren. Doch wir hatten großes Glück, denn hinter dem Unterstand steht ein großer Pampelmusenbaum mit herrlichen reifen, saftigen und süßen Früchten. Wir pflücken einige und treten den Rückweg an. Noah hat natürlich nicht auf die Sternfrüchte vergessen, es wurden drei Säckchen voll.


Noah hat leider zu kleine Schuhe angezogen und kämpft mit einigen Blasen auf seinen kleinen Füßen. Wenn ihr aber glaubt, dass er gejammert hat, dann seid ihr weit gefehlt. Kein Ton, aber als wir wieder die Strasse erreicht haben, hat er sofort seine Schuhe ausgezogen und ist Barfuß gelaufen.

Am Abend hat Florian wieder mit Daniel und einigen Polynesiern beim Anleger musiziert. Viele Mannschaften der Segelboote waren hier, aber auch sehr viele Einheimische, es hat sich schon ganz gut herumgesprochen. Florian wird immer besser auf seiner Geige, man merkt, dass Üben wirklich etwas bringt.