Florian
Diesmal borge ich
mir alleine ein Mountainbike aus, um mir den Rest der Insel anzusehen. Mathias,
ein 21-jähriger Däne von der SY SAHULA, begleitet mich. Es gibt daher kein
Taxi, das uns zum höchsten Punkt bringt und auch keine „Abschlepplösungen“ –
endlich darf ich treten, wie es mir passt.
Zunächst geht es
nach Bellavista, doch diesmal biegen wir links ab und nicht rechts wie das
letzte Mal bei der Radltour. Bergauf, bergauf – Santa Rosa ist der nächste
Stopp, und das ist gut so, damit Mathias wieder aufschließen kann. Er ist zwar
beim Wegfahren immer vorne weg, aber nach 5 Minuten kommt er mir „entgegen“ und
kann dann meinen Rhythmus nicht halten - aber eh Wurscht, wir sind ja nicht auf
der Flucht. Schließlich überqueren wir den höchsten Punkt der Inselstraße und
kommen zu den Los Gemelos – zwei erloschene Krater, die mitten in der sehr
grünen Landschaft stehen. Hier oben ist das Klima und damit die Vegetation ganz
anders – grüner und dicht bewachsen.
Weiter geht’s wieder
über Santa Rosa zur Rancho-Primicias. Wir genehmigen uns ein Mittagessen, das
sich als Touristennepp herausstellt; statt des üblichen Menüs bekommen wir ein
kleines Stück Fleisch mit Reis und ein paar Gemüsestreifen – dafür kostet das
ganze USD 12,00 statt den üblichen USD 4,00-5,00. Ich mag keine
Touristenfallen.
Auf der Ranch gibt
es zwei Sehenswürdigkeiten; Galapagosschildkröten in quasi freier Wildbahn und
einen Lavatunnel. Die Schildkröten sind wirklich beeindruckend, wie sie sich
behäbig durch die Landschaft und die Tümpel schieben.
Als wir eigenartige
röhrende, stöhnende Geräusche hören,
haben wir die einmalige Gelegenheit zwei Schildkröten bei der Fortpflanzung zu
beobachten. Für den Bullen ist das Schwerstarbeit; er hält oft inne und rastet
sich offenbar aus; angeblich dauert so ein Geschlechtsakt bei
Galapagosschildkröten 4 Stunden (aus Gründen der Diskretion gibt es davon natürlich keine Fotos).
Der Lavatunnel ist
rasch besichtigt und wir kämpfen uns über die Schotterstraße der Ranch wieder
bergauf zur Hauptstraße. Nun geht´s bergab – was wir beide mittlerweile sehr zu
schätzen wissen. Dennoch machen wir einen Abstecher in eine kleine Nebenstraße
- Guayabillos; eine Gebiet mit vielen Landwirtschaften; offenbar die
Speisekammer der Isla Santa Cruz. Maracuyaduft in der Nase lässt mich das
Unterholz erforschen und ich finde Maracuyas im Überfluss; wir stopfen unsere
Rucksäcke voll und genießen jeder ein halbes Dutzend dieser Früchte als
Pausennahrung. Zurück zur Hauptstraße – natürlich wieder bergauf – dann noch zu
den großen Lavatunnels, die Mathias noch nicht gesehen hat; die sind wirklich
das Highlight der Insel.
Schließlich treten
wir den Heimweg an, machen auch noch beim Lavatunnel El Mirador halt und finden
mitten auf dem dortigen Parkplatz, gleich neben der Straße, ebenfalls eine große Schildkröte.
Fazit: 60 km, viele
Höhenmeter und warm war´s, aber eine super Tour.
Glaube ich gerne, dass die Schildkröten Zeit brauchen für die Fortpflanzung. Die sind zum Teil ja schon uralt. Oder? In dem Alter will keiner mehr fotografiert werden beim Liebesspiel (und vorher auch nicht). :)
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