Florian
Zur nervlichen Beruhigung von Martina nehmen wir diesmal
auch Thomas und Maria auf die Radtour mit. Fahrräder kann man hier um USD 15,00
pro Tag mieten, und nach einigem Suchen finden wir auch halbwegs brauchbare
Gäule. Von einem Taxi lassen wir uns samt Rädern nach Cerro Mesa bringen, eine
Farm im südöstlichen Hügelland auf ca. 350 m Seehöhe und ca. 18 km von Puerto
Ayora. Von dort haben wir einen wunderbaren Ausblick über die Insel. Danach
besichtigen wir einen erloschenen ca. 200m tiefen Krater und ich lasse es mir
nicht nehmen zur Kratersohle hinunterzulaufen, einen Kopfstand in der Mitte zu
machen und wieder hinauf zu laufen – der Rest der Mannschaft hat inzwischen
Maracuja gesammelt, die hier häufig wachsen.
Ab dann geht´s bergab – und das war ja auch beabsichtigt,
damit ich mir nicht wieder herbe Kritik betreffend meiner Tourplanung anhören muss.
Auf einer Schotterstrasse vorbei an Bananenpalmen, Hibiskus, Zuckerrohr und
viel Gegend rollen wir gemütlich bergab, bis zum Eingang zum „Tunel de Lava“.
Vor 2,2 mio Jahren ist hier die Lava geflossen, außen abgekühlt und innen
weitergeflossen und hat dadurch einen Tunnel geformt – den zweitlängsten in
Südamerika; und einen Kilometer davon kann man durchwandern. Die Formationen
sind beeindruckend und insbesondere auch die Größe des Tunnels mit einem
Durchmesser von bis zu 20 Metern.
Nach diesem Gewaltmarsch – die Mannschaft ist bereits ein
wenig angeschlagen – genießen wir ein Mittagsmenü in Bellavista; um 4 Dollar
bekommt man, Vor-, Hauptspeise und Getränk; sehr preiswert und sehr gut.
Üblicherweise bestehen diese Menüs aus einer großen Schüssel Suppe mit viel
Einlage, danach gibt´s diesmal Fleisch mit Reis und Bohnen und dazu ein Glas
Fruchtsaft – damit hat unser Team den Kalorienverbrauch überkompensiert, was
uns allerdings nicht davon abhält ein Eis zu essen (oder drei, so wie ich – ich
war ja auch im Krater unten). Weiter rollen wir mit einem kurzen Zwischenstop
bei „El Mirador“ – einem weiteren kurzen Lavatunnel – zurück Richtung Puerto
Ayora. Am Ortrand beginnt der Weg zur Tortuga Bay – Thomas schnauft wenig
begeistert, da man auf diesem 2,5 km langen, wunderschönen Weg das Fahrrad
nicht verwenden darf. Der tolle Strand der Tortuga Bay entschädigt vielfach für
die „Strapazen“ des Anmarsches. Staubzuckersand, schneeweiß, tolle Wellen mit
vielen Wellenreitern – ein Traum. Der Strand ist super flach und schön fest – wie geschaffen, um
darauf zu laufen – und so „saugt“ es mich förmlich an und ich muss meinen
Beinen ein wenig Auslauf in Form von mehreren 200 m Steigerungsläufen gönnen;
fast so schön wie fliegen.
Als wir gegen 18:00 Uhr zu unseren Rädern zurückkommen, hat
die restliche Mannschaft nur noch Essen im Kopf. Also returnieren wir unsere
Räder eine Stunde vor Geschäftsschluss und finden ein nettes Straßenrestaurant
– also eigentlich eine ganze Straße mit Tischen diverser Restaurants, die am
Straßenrand angesiedelt sind. Der Kalorienverbrauch wird neuerlich
überkompensiert, aber alle sind zufrieden mit ihren sportlichen Leistungen und
Martina war heute ganz sicher nicht überfordert (glaube ich zumindest).
Alles, was das Herz begehrt: Strand, Sport, Natur und feines Essen und Gemeinschaft. Ihr macht das einfach gut mit dem Leben!
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse!