Montag, 23. März 2015

TESTFAHRT

Florian

Man lernt bekanntlich nie aus, und so habe ich nun auch gelernt, wie man feststellt, ob die Schraube am Schiff die richtige Größe hat. Und das geht so: Die maximale Drehzahl des Motors im Leerlauf und unter Belastung den technischen Unterlagen entnehmen. Dann testen, ob der Motor die maximale Drehzahl erreicht oder nicht. Also bei unserem VOLVO Penta MD3B mit 36 PS ist die maximale Leerlaufdrehzahl 2700 u/min; das schafft der Motor leicht und schnurrt dabei wie ein Nähmaschine. Ja und dann also der Belastungstest; 2400 U/min sollte der Motor dabei schaffen. Geht die Drehzahl darüber, ist die Schraube zu klein bzw. die Steigung zu gering, ist die maximale Drehzahl darunter - vice versa.


Hinaus aus unserem engen Liegeplatz und hinaus aufs offene - relativ ruhige - Meer. Bei 1900 U/min fangt es an schwarz aus dem Auspuff zu rauchen und bei 2000-2100 U/min steht der Motor an - rien ne va plus. Die Schraube ist also zu groß bzw. die Steigung gehört reduziert, damit der Motor in seiner optimalen Drehzahl laufen kann. Da ich die Schraube im Wasser nicht abmontieren kann, hoffe ich, dass wir das in Panama schaffen, denn dort sollte die ESPERANZA in ca. 4 Monaten aus dem Wasser. Die Motortemperatur war während der Testfahrt Gott sei Dank perfekt.


Im Zuge der Testfahrt haben wir auch gleich die Ankerwinsch getestet und den Rumpf inspiziert. Die Ankerwinsch geht nach dem Service des Elektromotors jetzt viel schneller und der Rumpf ist recht sauber (ein bewachsener Rumpf kann also nicht der Grund für die nicht erreichte Höchstdrehzahl sein).


Nach dem mühsamen Anlegen (Langkieler bleibt Langkieler) habe ich noch die beiden Topwanten abmontiert, denn Morgen sollen die letzten Wanten getauscht werden.


3 Kommentare:

  1. Ist Panama nicht ein wenig arg unsicher, für so eine Aktion mit der Schraube? Ich habe ja schon so ein paar Sachen über Panama gelesen, die Marinas sind wohl sicher, was Kriminalität angeht, aber der Rest ist doch so, daß man vorsichtig sein sollte. Ich denke, wenn die Motorleistung bekannt ist und das Gweicht des Bootes, sollte eine Fachfirma doch die Schraube berechnen können und herstellen können - in Panama wird das doch eher ein try and error. Montage mag ja in Panama in der Marina gehen, aber Ihr solltet da schon die korrekte Schraube in der Hand, oder besser an Bord haben.

    Wird bestimmt sehr spannend,- die Fahrt durch den Panama-Kanal. Als Vorbereitung empfehle ich Euch da den Blog von der Laura Dekker - sie beschreibt da sehr schön, wie und was sie zur Vorbereitung auch vor Ort da unternommen hat. Und sie hat mittlerweile mit den Vorbereitungen den Kanal schon viermal durchquert.

    Viele Grüße aus FRA!
    Rudi

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  2. Da lockern sich doch bei mir sämtliche Schrauben im Hirn bei der Beschreibung der technischen Daten. Respekt! Gut, muss ich mich nicht damit auseinander setzen im Alltag. Hebammen müssen bloss bis fünf zählen können: Eins zwei drei vier fünf Fingerlein rechts, links nochmal; eins zwei drei vier fünf Zehen rechts und links. :)

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  3. Ich knie ehrfürchtig vor Euch und Euren Abenteuern!
    CONNYNEBELSUPPENNORDSPANIENGRUSS :-)

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