Sonntag, 20. Januar 2019

PHUKET - SRI LANKA, 4./5.TAG


12./13.01.2019

Florian

Das Gewackle nagt an den Nerven. Ich habe schon vergessen gehabt, wie das am großen Ozean ist. Seit Australien gabs diese großen Wellen und den Schwell nicht mehr. Dazu noch relativ wenig Wind (ca. 12 Knoten) am Vorwindkurs und die Genua knallt, das es nicht lustig ist. Naja wir kämpfen uns durch. Jeden Tag polieren wir je 2 Relingstützen, dann wird "Sport" gemacht, um nicht einzurosten und damit der Rücken nicht zu sehr zu schmerzen beginnt. Angelo kocht gar nicht (denn er weiß ja noch nicht, wo was verstaut ist), also bin ich nun auch Smutje und er macht den Abwasch. Es ist angenehm die Nachtwachen teilen zu können und wir kommen gut miteinander zurecht.

Der Kühlschrank hat in dem Gewackle w.o. gegeben und kühlt nicht mehr. Für die Strecke ins Rote Meer kaufe ich gleich gar keine zu kühlenden Sachen mehr - eine Sorge weniger.

Die Zeit verschwimmt. Ist heute Donnerstag oder Freitag und ist schon der 13. oder noch der 12.? Ich bin im Langfahrtmodus angekommen - Zeit vergessen. Das ist die beste Methode, um die Monotonie zu ertragen - abgesehen von einer Tagesroutine.


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Beim verkürzten Baum ist gestern Nacht die Schraube gebrochen, die ich als Bolzen zum Fixieren des Teleskoparms verwende. Der Baum hat sich zusammmengeschoben und steckt nun - durch die abgebrochene Schraube - fest. Ich habe daher die beiden Bäume ausgetauscht (Backbord nach Steuerbord und umgekehrt), damit ich den längeren Baum für die Genua habe. Dadurch kann ich die Genua wieder mehr ausbaumen, wodurch wir mehr Geschwindigkeit bekommen (von 5 Knoten können wir aber nur träumen). Heute Morgen habe ich den Bolzen beim zweiten Baum ausgetauscht, wozu ich das Loch für den Bolzen ein wenig aufbohren musste. All das auf einem heftig wackelnden Schiff ist eine echte Herausforderung. Dazu kommen noch einige schöne Squalls mit dunkeln Wolken und Gratisdusche und viele Blitze, die ich gar nicht mag. Aber es geht uns den Umständen entsprechend gut.

Am Nachmittag hat sich der Wind stabilisiert und die Welle nimmt ab, sodass wir mit ca. 5 Knoten vorwärts kommen. Da ruft Angelo plötzlich: "Fisch, Fisch!!". Ich ziehe einen ca. 1 m langen Mahi Mahi (Goldmakrele) aus dem Wasser. 


Mahi Mahi - genug zu essen

Und das mit meinem zerfetzten Uraltköder. Es stimmt schon, was mir ein erfahrener australischer Fischer gesagt hat: "Die schönen teuren Köder sind für die Fischer und nicht für die Fische - die beißen eh nach allem, das nach Futter aussieht." Es gibt jedenfalls Fisch zu essen - und nicht zu wenig. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel so ein kleiner Italiener essen kann. Wir werden über die Maßen satt.

Die Nacht zieht auf und diesmal ist es ruhig und wir bekommen gut Schlaf. Um 3 Uhr Morgens am 13.01.2019 haben wir "Gipfelfest" - Hälfte geschafft. Und die ESPERANZA schaukelt uns gemütlich Richtung Westen.

Position 13.01.2019, 02:00 UTC: 06° 49´N 089° 15´E, Alles ok!



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