Montag, 21. Januar 2019

PHUKET - SRI LANKA, 10. TAG

17./18.01.2019

Florian

Sobald wir in den Windschatten von Sri Lanka kommen ist der Wind weg. Einerseits ist es angenehm nicht mehr herumgeschleudert zu werden, anderseits haben wir noch 45 sm vor uns - also muss die "Eiserne Genua" herhalten. Wir schauen nicht schlecht, als wir den Katamaran SANGANEB  5 sm hinter uns auf dem AIS entdecken. Die ESPERANZA hat sich also von ihrer besten Seite gezeigt. Wir tuckern 9 Stunden, bis wir um 21:45 Uhr in der Bucht von Galle den Anker auf 11 m und uns glücklich ins Bett fallen lassen.

Seit Phuket haben wir 1.134 sm in 9 Tagen und 15 Stunden zurückgelegt, davon 11 Stunden unter Motor (davon 9 Stunden heute) - ein Schnitt von 4,9 Knoten. Nunmehr auf 80° Ost angelangt habe ich noch 67° vor mir bzw. 82 % Weltumsegelung hinter und 18 %  noch vor mir.


Historisches Fort von Galle - UNESCO Weltkulturerbe

Galle Hafeneinfahrt

Unmittelbar vor der Hafeneinfahrt legen Fischer ihr Netz aus.

Heute Morgen laufen wir in den Hafen ein. Die Polizei empfängt uns bereits am Hafeneingang und kommt bei SANGANEB an Bord. Wir gehen längsseits und treiben im Hafenbecken. Auf SANGANEB ist alles in Ordnung und die ESPERANZA wollen sie dann gar nicht mehr inspizieren.


Längsseits an SANGANEB in der Hafeneinfahrt

Wir dürfen an der Kaimauer anlegen.  Unsere Agenten erscheinen und das übliche Behördenschauspiel beginnt.

Der Zollbeamte meint, wir dürften lediglich kleine Mengen an Proviant in den Hafenbereich und an Bord nehmen, für größere Mengen würden wir den Agenten benötigen. Auf meine Frage, was denn größere Mengen bedeutet, legt er sich nicht fest, und ob es nach Stückzahl, Gewicht oder Wert geht ist auch nicht klar. Man will sich die Möglichkeit für erforderliche "Geschenke" offen halten. Als er geht, meint der Agent noch, ob ich nicht eine kleine Aufmerksamkeit für den Zollbeamten hätte. Er darf zwischen warmem Bier oder warmem Cola wählen, entscheidet sich für Bier und ich darf es ihm auch noch Blickdicht in ein Plastiksackerl verpacken - es soll ja keiner sehen. Dafür war seine Uniform makellos.

Die Behörden sind nach 5 Stunden abgeschlossen und wir dürfen uns frei bewegen, benötigen allerdings, um aus dem Hafengelände hinaus und wieder herein zu kommen, einen Passierschein.  Naja,  spannend sind diese bürokratischen Spielereien schon. Aber sonst hätten sie ja gar nichts zu tun. Das Hafengelände ist jedenfalls genauso verfallen wie die behördlichen Sitten. Auf SANGANEB fehlt nach dem Besuch der Hafenpolizei ein Mobiltelefon - aus einem wasserdichten Rucksack - gestohlen von der Polizei!

Willkommen in Sri Lanka! (Und Galle ist angeblich noch der angenehmste Hafen zum Einklarieren.)

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