Donnerstag, 31. Januar 2019

SRI LANKA - ÄGYPTEN - 7.TAG

31.01.2019

Florian

Ich melde in der Gruppe erste Bedenken an, dass wir nicht ausreichend Diesel für den Korridor haben könnten. Wir haben bereits über 50 Stunden motort und haben Diesel für etwa 85 Stunden bis zum Korridor, damit wir - notfalls - durch den gesamten Korridor motoren könnten, wofür wir nochmals Diesel für etwa 85 Stunden brauchen. Ich teile der Gruppe daher mit, dass wir weiter südlich segeln, um einen besseren Windwinkel(60°-70°)zu haben. Die ESPERANZA kann hoch am Wind einfach nicht so schnell, wie die anderen Schiffe. Insbesondere aber soll der Wind in einigen Tagen auf Ost drehen, sodass wir dann Norden machen und einen guten Windwinkel weiterhin halten können.
Nach einigen Stunden merke ich, dass auch andere Schiffe aus der Gruppe ausbrechen und meine Taktik verfolgen. Allerdings dreht der Wind auch nach Nordosten, sodass wir die Gruppe weiterhin vor uns haben. Immer wieder starten wir den Motor, um aufzuholen, immer wieder fallen wir zurück unter Segel - nervenaufreibend.
Dazu kommt ein leichter Disput mit Tanja, die offensichtlich gewöhnt ist Skipper zu sein. Nun diesmal ist sie Crew und wird sich daran gewöhnen müssen. Das bekommen wir schon in den Griff.
Nach Mitternacht kommt dann endlich Wind auf und wir können segeln. Das ist gut so, denn mittlerweile haben wir 61 Stunden unter Motor. Es ist anstrengend, permanent unter Druck zu stehen, um mit den anderen Schiffe mithalten zu können. Aber nach einer Woche sind wir alle innerhalb von 3 sm. Wir halten uns gut!

Mittwoch, 30. Januar 2019

SRI LANKA - ÄGYPTEN, 6.TAG

30.01.2019

Florian

Wo ist der Wind? Wir motoren Stunde um Stunde und ich mache mir schön langsam Sorgen um unseren Dieselverbrauch. Hoffentlich müssen wir nicht irgendwo einen Notstop einlegen, um Diesel zu bunkern. Es ist schon eine wenig frustrierend.
Sonst läuft alles. Ich muss in den Mast, um die LED vom Dampferlicht zu erneuern; die alte funktioniert nicht mehr - gute chinesische Qualität. Motoröl fülle ich nach. Der Motor braucht etwa 1/2 Liter alle 50 Motorstunden, und wir sind bereits 56 Stunden motort. Das würde ich nie machen, wären wir nicht in einem Konvoi.
Tanja hat Karottenkuchen gebacken - unsere schlecht werdenden Karotten sind damit aufgebraucht. Heute werden auch die letzten Bananen zu Bananenkuchen verarbeitet. Noch 2 Ananas, dann sind wir bei den Zitrusfrüchten angelangt. Die Nacht ist ohne Wind natürlich ruhig und sternenklar und wird nur vom Brummen des Motors gestört.
Wir brauchen Wind!

Dienstag, 29. Januar 2019

SRI LANKA - ÄGYPTEN, 5.TAG

28.01.2019

Florian

Es läuft gut. Unser etmal um 12:00 Uhr beträgt 167 sm und zwar ohne Motor!. Tanja backt einen köstlichen Karottenkuchen, denn unsere Karotten beginnen zu schimmeln. Jetzt haben wir noch 4 Stück und die werden wir schon verbrauchen, bevor sie schlecht werden. Die Ananas sind reif - 4 Stück, jeden Tag (hoffentlich) eine.
Am Nachmittag wird der Wind schwächer und wir mühen uns mit dem Segeltrimm ab, um das Tempo der anderen mitzuhalten. So gehts in die 5. Nacht. Um Mitternacht müssen wir leider die Maschine starten, denn der Wind schläft wieder ein, dafür ist das meer ruhig und wir bekommen gut Schlaf. Turnen verlangt mein Körper - der Rücken fängt zu schmerzen an. Also täglich wieder Rücken, Bauch und Beinübungen, damit ich fit bleibe.

Montag, 28. Januar 2019

SRI LANKA - ÄGYPTEN, 4. TAG

28.01.2019

Florian

Es läuft! Der Wind hat sich stabilisiert und bläst mit ca. 10 Knoten aus Nord, sodass wir ca. 12 Knoten scheinbaren Wind aus 60° StB in den Segeln haben und so um die 7 Knoten schnell sind. Die letzte Papaya ist gegessen und so auch die Fisolen. Der Einkauf für eine solche Überfahrt für drei Personen ist ja eine Herausforderung, insbesondere wenn man es noch nie gemacht hat. 150 Liter Trinkwasser in Flasche (im Wassertank sind nochmals 400 Liter), 5 Kg Erdäpfel, 5 Kg Reis, 5 kg diverse Nudeln, 4 Kg Spaghetti, 10 Mahlzeiten in Dosen, 10 chinesische Suppentöpfe mit extra Mi-Nudeln, 10 kg Pomelos, 4 Kg Orangen, 10 Kg Bananen, 2 Kg Zwiebel, 2 Kg Paradeiser, 2 Dutzend Eier und viele kleine Süßigkeiten als Seelentröster und für die Nachtfahrten - das sind die wesentlichsten Positionen. Wir werden ja sehen, ob es sich ausgeht, oder ob wir vorzeitig irgendwo anlaufen müssen, um den Proviant aufzustocken - ich glaube nicht.
Wir wechseln und mit dem Essenkochen ab und heute gibt es Linsen mit Reis und unseren Fisolen, die schon dringend verarbeitet werden müssen. Keine Gourmetküche, aber es füllt den Magen und mit Hunger schmeckt es sogar ganz gut.
Keine Kühlschrank zu haben ist kein Verlust; eigentlich geht er uns nicht ab, spart enorm Energie und macht vor allem keine Probleme.
Mussten die anderen gestern auf uns warten, da wir hart am Wind gerade so 5 Knoten geschafft haben, so "fliegt" die ESPERANZA heute mit ca. 7 Knoten dahin und wir sind an der Spitze der Gruppe - wir sind eben so schnell wie der Langsamste, und das sind wahrscheinlich knapp wir.
Die 4. Nacht verläuft gut. Unsere Position darf ich nicht verraten, aber diese Details werden nachgereicht, sobald wir durch das Risikogebiet durch und sicher im Roten Meer sind.

Sonntag, 27. Januar 2019

SRILANKA - ÄGYPTEN, 3.TAG

27.01.2019

Florian

Manchmal haben wir guten Wind, dann wieder zu wenig. Die letzten 24 Stunden haben wir 150sm zurückgelegt. Jetzt ist wieder zu wenig Wind und wir motoren. So geht das hin und her. In der Früh hattten wir eine Crewbesprechung. Bei einer solchen Überfahrt muss jeder bemüht sein und es reicht nicht nur zu tun, was einem aufgetragen wird. Für dolce far niente ist kein Platz. Man muss permanent schauen, dass das Schiff möglichst schnell läuft, denn die ESPERANZA ist eher das langsamste Schiff in der Gruppe, jedenfalls auf einem Kurs hart am Wind. Doch wir können die vorgeschriebene Mimimalgeschwindigkeit halten, verlieren über Nacht allerdingss bis zu 10 sm auf die schnellsten Schiffe. Die müssen jetzt auf uns warten.
Der letzte Salat ist aufgegessen, heute müssen wir Fisolen essen, damit diese nicht schlecht werden. Auch die Paradeiser und Karotten müssen wir in Angriff nehmen. Es wäre schade um jede Frucht und jedes Gemüse, das uns verfault.
Wir kommen gut durch die dritte Nacht und kämpfen wirkllich um jeden zehntel Knoten Geschwindigkeit. Tanja ist eine gute Segeltrimmerin, aber bei 25° zum scheinbaren Wind ist für unsere ESPERANZA Schluss. Zum Glück dreht der Wind in der Nacht ein wenig mehr nach Osten und ist auch stärker als vorhergesagt. Gut so, denn wir haben bereits 51 Stunden unter Motor zurückgelegt. Derzeit pflügen wir aber mit 7 Knoten durch die Fluten des Indischen Ozeans. Die Südspitze Indiens liegt hinter uns und heute Nachmittag werden wir Uligamu, die nördlichste Insel der Malediven passieren und durch den Eight Degree Channnel segeln. Wir haben einen Stop auf Uligamu überlegt, aber sie verlangen USD 250,00 pro Boot - das ist zu viel für einen kurzen Zwischenstop und so gehts non-stop weiter.

Samstag, 26. Januar 2019

SRILANKA - ÄGYPTEN, 2. TAG

26.01.2019

Florian

Wind kommt auf und wir segeln hervorragend mit 7-8 Knoten den ganzen Tag - die Winddüse zwischen Sri Lanka und Indien. Tanja und ich versuchen die Segelstellungen zu optimieren wo es nur geht und ich lerne viel von ihr. Sie war bei Regatten zuständig für den Segeltrimm der Vorsegel und so verkegen wir den Holepunkt für di Fock etwa innerhalb der Reling und können damit höher am Wind auch noch die Fock verwenden, was uns zusätzliche Geschwidigkeit bringt. Wir sind auch nicht das langsamste Schiff in der Gruppe, sondern können mit den anderen äteren Monohulls mithalten. Gegen Abend wird der Wind wieder schwächer und dreht auf Ost bis Ostsüdost - ganz ungewöhnlich; also Butterfly und wir rollen wieder dahin.
Die Nacht verläuft ruhig mit wenig Wind bis auf einen Winddreher, wobei Angelo nichts unternimmt und wir 2 Meilen auf den Rest der Gruppe verieren, weil der Wind von vorne auf unsere Segel bläst und Angelo mich nicht weckt, weil meine Wache noch nicht begonnen hat. Naja ich muss mir meine Crew eben erst erziehen, was wir beim Frühstück auch besprechen. Jeder ist für das Schiff verantwortlich und hat mitzudenken, mich aufzuwecken, wenn eine Situationn unklar ist, und das Schiff kommt zuerst, dann alles andere.
Von 6 bis 6 Uhr legen wir 151 sm zurück, doch leider läßt der Wind wieder aus und wir müssen schon wieder motoren. 29 Stunden haben wir bislang motort und Sprit haben wir für ca. 200 Stunden, das sagt denke ich alles. Wir hoffen auf Wind!

Freitag, 25. Januar 2019

SRILANKA - ÄGYPTEN 1. Tag

25.01.2019

Florian

Wir starten um 07:00 Uhr am 24.1.. Leider läßt uns der Wind im Stich und so motoren wir, bis am Nachmittag endlich Wind aufkommt. Aber leider nur 4 Stunden lang, dann ist wieder Motoren angesagt - die ganze Nacht - 20 Stunden motoren innerhalb der ersten 24 Studen. Wir teilen die Wachen ein wie beim Milität (laut Angelo) 2 Stunden Wache 4 Stunden frei, ich mache 12:00 - 14:00, 18:00 - 20:00, 00:00 - 02:00 und 06:00 - 08:00. Das geht gut und wir bekommen so jeder genug Schlaf jede Nacht. In der Früh kommen wir dann endlich in die Windzone zwischen Sri Lanka und Indien und kommen mit 7-8 Knoten gut voran. Es geht uns gut! Der Sauerteig ist angesetzt und der Bordalltag spielt sich ein.

Donnerstag, 24. Januar 2019

ALLES WIEDER ANDERS

23.01.2019

Florian

Heute in der Früh - ich komme gerade vom Laufen - steht Tanja, die Skipperin vom Katamaran KATALYST vor der ESPERANZA und fragt mich, ob ich sie als Crew mitnehmen würde, da ja Harald bei mir ausgefallen ist. Pfuuh! Schwierige Entscheidung - ich bin jetzt schon auf 2 Personen eingestellt. Ich brauch ein wenig Bedenkzeit, aber nach 15 Minuten des Abwägens ist klar, ich nehme sie mit. Auf dieser langen Strecke mit vielen Nachtwachen ist es besser mit kurzen Nachtwachen Energie zu sparen.

Wir sind also wieder zu dritt. Tanja ist aus Florida/USA, sie ist Profiskipperin, war aber auf KATALYST nicht happy, da das Schiff in keinem besonders guten Zustand ist. Angelo ist happy, jetzt habe ich schon zwei Crewmitglieder von KATALYST übernommen (Angelo kommt auch von dort). Die Agenturen rotieren, da sie alle Papiere immer wieder umschreiben müssen. Im Übrigen: die Kosten der von mir gewählten Agentur GAC waren USD 220 beim Einklarieren und jetzt nochmals USD 8 für 1000 l Wasser - das war´s. Und das Service war gut, ich kann GAC empfehlen. Die zweite Agentur - Windsor - kann ich genauso empfehlen; sehr gutes Service.

Nach letzten Einkäufen von Frischobst und Gemüse sind auch die letzten Rupien ausgegeben. Wir klarieren aus und laufen um 13:30 Uhr aus dem Hafen aus, gehen in der Nachbarbucht vor Anker und säubern noch das Unterwasserschiff - Millionen von winzigen Muscheln haben sich festgesetzt. Mit Spachteln kratzen wir sie ab - wie Eiskratzen. Letzte Nacht vor Anker - Morgen um 7 Uhr gehts Anker auf nach Ägypten.

Meine Crew - Tanja, und Angelo


Daumen halten!!

Mittwoch, 23. Januar 2019

SO SCHAUT´S AUS

23.01.2019

Florian


Letzter Abend in Sri LAnka.  Gute Massage und ein gutes Essen -  wer weiß, wann ich wieder in der Zivilisation bin?

Dann eine Nachricht. Mein weiteres Crewmitglied Harald hat seinen Anschlussflug in Jordanien verpasst. Das brauch ich jetzt! Er schafft es also nicht rechtzeitig nach SriLanka und ich kann nicht warten. Gesamtorganisation wieder umkrempeln.

Ich segle daher nur mit Angelo diese Strecke - wird schon passen! Wir haben also nun sehr viel Essen und sehr viel Wasser und werden wohl übergewichtig in Ägypten ankommen. Und verdursten werden wir sicher nicht.

Es bleibt ein Abenteuer.

So schaut´s aus!

VORBEREITUNGEN FÜR DIE GROSSE FAHRT

22.01.2019

Florian

Die Vorbereitungen für die große Fahrt sind fast abgeschlossen. Alle Systeme sind überprüft und gewartet, Einkauf für 3 Personen für 4 Wochen ist bis auf Frischobst und Gemüse abgeschlossen, der Transport für Harald vom Flughafen zur ESPERANZA ist organisiert.

Gestern hatten wir noch ein Schockerlebnis, die ESPERANZA hat sich in dem starken Schwell in der Marina losgerissen. Damir, der Eigner vom Katamaran neben uns, hat gemeint, wir sollten die Leinen ganz fest anziehen, dann würden wir ruhiger liegen - und ich habe mich blöderweise überreden lassen. Peng!! sind im Schwell die Leinen gerissen und die ESPERANZA hat nur noch an einer Leine gehangen und sich um 180° gedreht - und wir nicht an Bord. Zum Glück ist nichts passiert, denn Angelo kam gerade zurück und hat sie neu vertäut - jetzt sind wir wieder locker verbunden und doppelt vertäut - und alles ist wieder gut.

Wir hatten zwei Flottenbesprechungen und alles sollte so weit geklärt sein.


Flottenbesprechung

Extra Diesel

Ob alles funktioniert, werden wir am Weg schon sehen. Es ist eine gespannte Stimmung, aber jeder ist bereit abzulegen. Man muss sich den Weg zutrauen; wie es werden wird, kann man eh nicht vorhersagen. Ich hoffe, dass wir gut durchkommen.


ESPERANZA - ready to go!

Morgen werden wir ausklarieren, dann uns in die Nachbarbucht verlegen zum Rumpfputzen, damit wir schnell sind und danach gehts los. Es sind 3000 sm bis Ägypten - so weit wie von Galapagos zu den Marquesas - ich hoffe auf 25 Tage.  Haltet uns die Daumen - wir könnens brauchen!

Dienstag, 22. Januar 2019

GALLE

19.01.2019

Florian

Der Spinnakerbaum ist repariert, das Problem des Kühlschranks ist, dass der Kompressor nicht anspringt (vielleicht zu wenig Kühlmittel??). Die ESPERANZA habe ich aus dem großen Hafenbecken in den "neuen" Hafen verlegt und sie liegt längsseits eines Katamarans aus Montenegro. Daher ist heute Entspannen, ein wenig Stadtbesichtigung und erstes Einkaufen angesagt.

Das alte holländische Fort von Galle ist UNESCO Weltkulturerbe und wirklich sehenswert. Es ist zwar sehr touristisch, aber unbedingt eine Besichtigung wert. Die wichtigsten Dinge erledige ich gleich am Weg zum Fort - Geld abheben und SIM Karte kaufen. Aber dann flaniere ich durch die netten Gassen, gönnen mir ein kühles Bier und genieße, dass es nicht schaukelt.

Das alte Fort







Wie geht`s weiter? Ich werde mit einer Gruppe von Seglern durch das gefährliche Meeresgebiet vor Somalia segeln. Mehr darf ich derzeit aus Sicherheitsgründen nicht erzählen. Ihr werdet alles erfahren, wenn ich durch und in Sicherheit bin. Ich habe eine zusätzliche Crew. Harald aus Österreich, der mich nach meinem Mitsegler-Aufruf vor einigen Monaten kontaktiert hat. Er sollte am 23. in der Früh landen, sofort auf die ESPERANZA kommen, dann ausklarieren und los gehts - wenn geht non-stop nach Ägypten - dann wären wir zu dritt.

Es bleibt also nicht viel Zeit, um alles fertig zu machen für die letzte große Überfahrt - 3000 sm.

Montag, 21. Januar 2019

PHUKET - SRI LANKA, 10. TAG

17./18.01.2019

Florian

Sobald wir in den Windschatten von Sri Lanka kommen ist der Wind weg. Einerseits ist es angenehm nicht mehr herumgeschleudert zu werden, anderseits haben wir noch 45 sm vor uns - also muss die "Eiserne Genua" herhalten. Wir schauen nicht schlecht, als wir den Katamaran SANGANEB  5 sm hinter uns auf dem AIS entdecken. Die ESPERANZA hat sich also von ihrer besten Seite gezeigt. Wir tuckern 9 Stunden, bis wir um 21:45 Uhr in der Bucht von Galle den Anker auf 11 m und uns glücklich ins Bett fallen lassen.

Seit Phuket haben wir 1.134 sm in 9 Tagen und 15 Stunden zurückgelegt, davon 11 Stunden unter Motor (davon 9 Stunden heute) - ein Schnitt von 4,9 Knoten. Nunmehr auf 80° Ost angelangt habe ich noch 67° vor mir bzw. 82 % Weltumsegelung hinter und 18 %  noch vor mir.


Historisches Fort von Galle - UNESCO Weltkulturerbe

Galle Hafeneinfahrt

Unmittelbar vor der Hafeneinfahrt legen Fischer ihr Netz aus.

Heute Morgen laufen wir in den Hafen ein. Die Polizei empfängt uns bereits am Hafeneingang und kommt bei SANGANEB an Bord. Wir gehen längsseits und treiben im Hafenbecken. Auf SANGANEB ist alles in Ordnung und die ESPERANZA wollen sie dann gar nicht mehr inspizieren.


Längsseits an SANGANEB in der Hafeneinfahrt

Wir dürfen an der Kaimauer anlegen.  Unsere Agenten erscheinen und das übliche Behördenschauspiel beginnt.

Der Zollbeamte meint, wir dürften lediglich kleine Mengen an Proviant in den Hafenbereich und an Bord nehmen, für größere Mengen würden wir den Agenten benötigen. Auf meine Frage, was denn größere Mengen bedeutet, legt er sich nicht fest, und ob es nach Stückzahl, Gewicht oder Wert geht ist auch nicht klar. Man will sich die Möglichkeit für erforderliche "Geschenke" offen halten. Als er geht, meint der Agent noch, ob ich nicht eine kleine Aufmerksamkeit für den Zollbeamten hätte. Er darf zwischen warmem Bier oder warmem Cola wählen, entscheidet sich für Bier und ich darf es ihm auch noch Blickdicht in ein Plastiksackerl verpacken - es soll ja keiner sehen. Dafür war seine Uniform makellos.

Die Behörden sind nach 5 Stunden abgeschlossen und wir dürfen uns frei bewegen, benötigen allerdings, um aus dem Hafengelände hinaus und wieder herein zu kommen, einen Passierschein.  Naja,  spannend sind diese bürokratischen Spielereien schon. Aber sonst hätten sie ja gar nichts zu tun. Das Hafengelände ist jedenfalls genauso verfallen wie die behördlichen Sitten. Auf SANGANEB fehlt nach dem Besuch der Hafenpolizei ein Mobiltelefon - aus einem wasserdichten Rucksack - gestohlen von der Polizei!

Willkommen in Sri Lanka! (Und Galle ist angeblich noch der angenehmste Hafen zum Einklarieren.)

PHUKET - SRI LANKA, 8./9. TAG


16./17.01.2019

Florian

Es ist quälend. Mit 2,5 - 3 Knoten schaukeln wir dahin. Ich komme mir so vor, als ob ich im Stau stehen würde - Stop and Go - und zwar von Wien nach Barcelona. Aber es hilft nichts, wir müssen Geduld haben.

Und dann um 15:00 Uhr am 15.01. findet irgendjemand endlich den "Windschalter" und von einer Minute auf die andere haben wir 12 Knoten Wind aus 90°. Wir bauen schnell alle Segel von Vorwind auf Raumschot um (Angelo ist bereits sehr hilfreich dabei) und dann "fliegen" wir mit 6 - 7 Knoten dahin. Segeln vom Feinsten. So purzeln die Meilen und es geht die ganze Nacht so weiter. Um 09:00 Uhr am 16.01. haben wir noch 199 sm vor uns. Mit Glück schaffen wir es bis morgen vor Sonnenuntergang in den Hafen - immerhin haben wir eineinhalb Stunden Zeit gewonnen; SriLanka ist UTC -5,5 Stunden und damit 1,5 Stunden vor Phuket - quasi wie "In 80 Tagen um die Welt" in klein.

Aber abwarten, noch sind wir nicht da, doch die Stimmung hebt sich enorm, wenn man "Land riecht".



Reling polieren

Der Wind nimmt permanent zu und so auch die Welle. Die Segelmanöver gestalten sich abenteuerlich, insbesondere das Hantieren mit den großen Bäumen am Vordeck. In der Nacht hat der Wind permanent 20-25 Knoten, groß und Genua sind im 2. Reff und wir machen noch immer 7 Knoten. Es ist nicht mehr witzig! Aber wir können jetzt leider nicht aussteigen.

So arbeiten wir uns die Nacht durch - ich bekomme nur zwei kurze Schlafpausen, aber nach Schlafen ist mir eh nicht zu mute, das Adrenalin steht mir bis in die Augen. Das Südosteck von SriLanka ist eine Starkwindzone, dort presst sich der Wind um die Kurve, dazu große Wellen und viele Schiffe, wir sind mittlerweile an der Großschifffahrtsstraße angekommen. An Draußensitzen ist nicht zu denken, dauernd spritzen die Wellen übers Deck. So verstecken wir uns unter Deck und behalten die Instrumente im Auge. Am Plotter blinken überall Schiffe, und dazu kommen noch einige Fischer, die kein AIS haben und keine 200 m vor uns unseren Weg kreuzen; manche dafür mit AIS aber unbeleuchtet - heute bekommen wir alles.



Fischer ohne AIS,  dafür neugierig und in nächster Nähe

Aber auch diese Nacht geht vorüber. Bei Tagesanbruch sind wir bereits im Süden von SriLanka. Die ESPERANZA zeigt sich von ihrer besten Seite und hat in den letzten 14 Stunden 100 sm zurückgelegt - und das im 2. Reff!! Das heutige etmal beträgt 167 sm! Vielleicht kommen wir ja noch bei Tageslicht im Hafen von Galle an und können vor Anker die Nacht in Ruhe durchschlafen. Die Hoffnung lebt!

Unsere Position am 17.01.2019, 03:00 UTC, 05°52´N 081°04´E, Alles ok!

Sonntag, 20. Januar 2019

ÜBERFAHRT PHUKET - SRI LANKA, 6./7. TAG


14./15.01.2019

Florian

Der Wind bleibt konstant um die 10 Knoten, sodass die Segel weiterhin schlagen und ich reffen muss, damit genug Wind in den Segeln bleibt. Auch kommt der Wind zu sehr aus Ostnordost, sodass uns unser Kurs zu sehr nach Süden bringt. Um 15:00 Uhr sind wir 15 sm südlich unserer Kurslinie und ich ändere die Segel auf Raumschot - kurze Zeit später segeln wir traumhaft in ca. 9 Knoten scheinbarem Wind nach Nordwesten. Die ESPERANZA liegt ruhig und wir segeln durch eine wunderbare Nacht unter Milliarden von Sternen.


Sonnenaufgang am 14.01.2019

Am Morgen des 14. sind wir 30 sm zu weit nördlich unserer Kurslinie, also wieder zurück auf Butterfly und schon schaukeln wir wieder mit 4 - 5 Knoten genau unserem Ziel entgegen. Um 15 Uhr entdecke ich einen kleinen Tornado ca. 2 sm voraus. Das Wasser wird geschätzte 50 Meter in die Höhe gesogen. Es schaut gespenstisch aus. Bei solch windarmen Verhältnissen bauen sich enorme Wolkengebirge auf und es steckt viel Energie darin - eine gefährliche Stimmung. So ein Tornado kann den Mast eines Schiffes ausreißen und das Schiff zerstören - also schön aufpassen und wegbleiben.


Tornado - Gefährlich!

Je später am Nachmittag, umso mehr Gewittertürme bauen sich um uns auf und ich spiele "Gewitterslalom" um die Wolkengebirge herum. 


Gewitterslalom

Schön aber entrisch

So geht es in die Nacht und ich übernehme wegen der Gewitter die erste Wache. Wie von Geisterhand verschwinden bei Sonnenuntergang die Wolkengebirge und wir dümpeln weiter nach Westen. Während meiner zweiten Wache so gegen 02:00 Uhr morgens zieht eine riesige schwarze Wand hinter uns auf und es dauert nicht mehr lange und der Wind nimmt zu und wird merklich kühler. Ich hole mir das schwere Ölzeug und die Rettungsweste, harre der Dinge und schicke noch ein Gebet nach oben.

Dann gehts los. Der Wind legt auf 15 Knoten zu und wir segeln hervorragende 6-7 Knoten. Es setzt Starkregen ein und ich ziehe mich aus, um eine Gratisdusche zu genießen. Wegen des Wetterleuchtens halte ich mich an keinen Metallteilen fest - man weiß ja nie, ob sich nicht doch noch ein Blitz die ESPERANZA aussucht. Nach 2 Stunden ist alles vorbei, Angelo übernimmt um 04:00 Uhr die Wache, ich verabschiede mich müde ins Bett und wir dümpeln bei 5 Knoten scheinbarem Wind von Achtern mit 3 Knoten Fahrt weiter unserem Ziel entgegen.

So wird es Tag - der 15.01.2019 - (letzte Avocado, Bananen waren schon gestern aus, Mango vor 4 Tagen fertig) und wir schaukeln weiter.


Angelo - mit zwei weißen Flügeln - guter Dinge


Position ESPERANZA am 15.01.2019, 02:00 UTC: 06°58´N 085°47´E, Alles ok!"

PHUKET - SRI LANKA, 4./5.TAG


12./13.01.2019

Florian

Das Gewackle nagt an den Nerven. Ich habe schon vergessen gehabt, wie das am großen Ozean ist. Seit Australien gabs diese großen Wellen und den Schwell nicht mehr. Dazu noch relativ wenig Wind (ca. 12 Knoten) am Vorwindkurs und die Genua knallt, das es nicht lustig ist. Naja wir kämpfen uns durch. Jeden Tag polieren wir je 2 Relingstützen, dann wird "Sport" gemacht, um nicht einzurosten und damit der Rücken nicht zu sehr zu schmerzen beginnt. Angelo kocht gar nicht (denn er weiß ja noch nicht, wo was verstaut ist), also bin ich nun auch Smutje und er macht den Abwasch. Es ist angenehm die Nachtwachen teilen zu können und wir kommen gut miteinander zurecht.

Der Kühlschrank hat in dem Gewackle w.o. gegeben und kühlt nicht mehr. Für die Strecke ins Rote Meer kaufe ich gleich gar keine zu kühlenden Sachen mehr - eine Sorge weniger.

Die Zeit verschwimmt. Ist heute Donnerstag oder Freitag und ist schon der 13. oder noch der 12.? Ich bin im Langfahrtmodus angekommen - Zeit vergessen. Das ist die beste Methode, um die Monotonie zu ertragen - abgesehen von einer Tagesroutine.


Täglich Wetter herunterladen und Blog verschicken

Beim verkürzten Baum ist gestern Nacht die Schraube gebrochen, die ich als Bolzen zum Fixieren des Teleskoparms verwende. Der Baum hat sich zusammmengeschoben und steckt nun - durch die abgebrochene Schraube - fest. Ich habe daher die beiden Bäume ausgetauscht (Backbord nach Steuerbord und umgekehrt), damit ich den längeren Baum für die Genua habe. Dadurch kann ich die Genua wieder mehr ausbaumen, wodurch wir mehr Geschwindigkeit bekommen (von 5 Knoten können wir aber nur träumen). Heute Morgen habe ich den Bolzen beim zweiten Baum ausgetauscht, wozu ich das Loch für den Bolzen ein wenig aufbohren musste. All das auf einem heftig wackelnden Schiff ist eine echte Herausforderung. Dazu kommen noch einige schöne Squalls mit dunkeln Wolken und Gratisdusche und viele Blitze, die ich gar nicht mag. Aber es geht uns den Umständen entsprechend gut.

Am Nachmittag hat sich der Wind stabilisiert und die Welle nimmt ab, sodass wir mit ca. 5 Knoten vorwärts kommen. Da ruft Angelo plötzlich: "Fisch, Fisch!!". Ich ziehe einen ca. 1 m langen Mahi Mahi (Goldmakrele) aus dem Wasser. 


Mahi Mahi - genug zu essen

Und das mit meinem zerfetzten Uraltköder. Es stimmt schon, was mir ein erfahrener australischer Fischer gesagt hat: "Die schönen teuren Köder sind für die Fischer und nicht für die Fische - die beißen eh nach allem, das nach Futter aussieht." Es gibt jedenfalls Fisch zu essen - und nicht zu wenig. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel so ein kleiner Italiener essen kann. Wir werden über die Maßen satt.

Die Nacht zieht auf und diesmal ist es ruhig und wir bekommen gut Schlaf. Um 3 Uhr Morgens am 13.01.2019 haben wir "Gipfelfest" - Hälfte geschafft. Und die ESPERANZA schaukelt uns gemütlich Richtung Westen.

Position 13.01.2019, 02:00 UTC: 06° 49´N 089° 15´E, Alles ok!



Samstag, 19. Januar 2019

PHUKET - SRI LANKA - 2./3. Tag

10./11.01.2018

Florian

Der Wind ist angenehm, wenngleich natürlich das ewige Spiel zwischen Vorwind- und Raumschotkurs mich fit hält, denn insbesondere mitten in der Nacht ist es eine Herausforderung am Vordeck mit den beiden Bäumen zu hantieren und dann das Großsegel zu bergen oder zu setzen.
Angelo ist ein angenehmer Begleiter, macht seine Nachwachen zuverlässig und ist Gesprächspartner, wenn es zu lange still ist.

Wir schaffen es nicht unter Tags zu Little Nicobar Island, wo ich einen Ankerstop einlegen wollte. Vielleicht gut so, denn ein anderer Segler berichtet mir, dass er heute in der Früh zwei Flugzeuge von der Coast Guard dort gesehen hat. 


Um 22:00 Uhr sind wir im Sombrero Channel zwischen Katchall Island und Little Nicobar Island, als es plötzlich einen Knall macht und ich die Genua nur noch flattern höre. Natürlich - Spinnakerbaum gebrochen. Bei stark rollendem Schiff baue ich am Vordeck den gebrochenen Baum ab, schneide mit der Metallsäge das geknickte Stück heraus, ziehe das hintere Reststück aus dem Teleskopbaum und baue mit dem vorderen Reststück einen verkürzten Spi-Baum wieder zusammen. Jetzt ist er 1 m kürzer, aber er funktioniert. In einer Stunde ist alles erledigt und ich darf mich ins Bett verabschieden - Angelo übernimmt die Wache.


Spi-Baum gebrochen


Die Nicobaren liegen auf 093° E also habe ich bis nach Hause in die Adria noch 80 Längengrade vor mir - 78 % Weltumsegelung hinter mir, 22 % Weltumsegelung noch vor mir - das klingt doch gut!

Heute Morgen haben wir die Inselgruppe nach einer sonst ereignislosen Nacht bereits 50 sm hinter uns. Die Wellen lassen die ESPERANZA ordentlich rollen, das Leben an Bord ist also durchaus anstrengend. Der neue Tag begrüßt uns mit leichten Wolken, wir haben ca. 12 Knoten Wind genau aus Achtern und segeln mit ca. 5 Knoten auf Kurs 263° unserem Ziel, Sri Lanka, entgegen - 350sm geschafft noch 750sm vor uns.

Position ESPERANZA, 11.01.2019, 0200 UTC, 07°31´N 092°44´E. Alles ok!



Und der hat sich eindeutig verschwommen - kein Köder, der ist echt


PHUKET - SRI LANKA, 1. TAG


(Verspätet aber doch alle Berichte von der Überfahrt! Irgendwie hat das mit meiner Hilfe beim Blog diesmal nicht so geklappt. Daher erst jetzt.)


08/09.01.2019

Florian

Gestern abends sind wir - Angelo, ESPERANZA und ich - noch zur Tankstelle in der Chalong Bay motort, um Wasser aufzubunkern und einen Kanister Diesel nachzufüllen. Die Tankstelle war besetzt mit Ausflugsbooten und es war sehr sehr eng. Ich bin schließlich an ein Ausflugsboot längseits gegangen, und wir haben alles vollgefüllt.

Nach einer letzten Nacht vor Anker brechen wir bei Tagesanbruch auf - der Katamaran SANGANEB II des Italieners Paolo ebenso. Der Wind ist gut und wir kommen schnell von Phuket weg.

Ausfahrt Phuket

Etwa 25 sm westlich fahre ich erstmals in eine "brodelnde" See - völlig unruhig und Schaumkronen, als ob ein Orkan herrschen würde - offenbar kommen hier starke Strömungen an die Oberfläche. Noch mehrmals durchqueren wir solche Gebiete, jeweils etwa einen Seemeile im Durchmesser; das ist schon gespenstisch.

Gegen Abend nimmt der Wind ab und so auch die Welle und wir segeln in eine gemütliche Nacht. Angelo ist hilfreich und hat eine erstaunliche  Lebensgeschichte - er war ua Rot-Kreuz-Chirurg im Irakkrieg an der Front - mehr muss ich glaube ich nicht erzählen. Es ist jedenfalls angenehm die Nachtwachen teilen zu können und so bekomme ich ganz guten Schlaf.

Angelo

Heute Morgen ist der Wind zurück und ich darf wieder alle Segel umbauen, denn der Wind hat von Nordost auf Ost gedreht - mir wird nicht langweilig.

Unsere Position am 09.01.2019 02:00 UTC, 07°42´N 096°44´E. Alles ok!



Montag, 7. Januar 2019

CREW

07.01.2019

Florian

Es ist nicht ganz einfach geeignete Crew für eine Überfahrt zu finden. Zwar gibt es immer wieder Menschen, die sich anbieten, aber viele sind mühsam und daher ungeeignet. Ich hatte mit einigen Personen Kontakt, die dann aber doch nicht in Frage gekommen sind und habe angenommen alleine nach SriLanka zu segeln.

Gestern habe ich von einem befreundeten Segler die Nachricht erhalten, dass er eine Person Crew zu viel hat. Ich habe mir den Herren angesehen - Angelo D´Ugo, Chirurg aus Pescara/Italien, 60 Jahre, hat bei Ärzte ohne Grenzen gearbeitet und "stoppt" seit 2012 um die Welt.

Angelo D´Ugo

Angelo ist heute auf die ESPERANZA gekommen. Wir haben bereits ausklariert und werden morgen am 8.1. gemeinsam mit dem Katamaran SANGANEB von Paolo aus Italien, den ich auch schon seit Bundaberg kenne, bei Sonnenaufgang Anker auf nach Sri Lanka gehen. Der Sturm hat sich verzogen und die Windvorhersage ist gut. Meine Zeit in Thailand geht zu Ende und der Endspurt ins Mittelmeer beginnt.

Sonntag, 6. Januar 2019

DER STURM

05.01.2019

Florian

Ich verkatte den Hauptanker der ESPERANZA. Nach 20 m Kette hänge ich ein 20 m Kettestück und den Stockanker ein und lasse in Summe nochmals 30 m Kette ins Wasser. Jetzt  ist die ESPERANZA sicher angekettet, da rutscht sicher nichts.


Anker Verkatten

Der Abend zieht heran und die Wolken ziehen zu - der Wind kommt in mittelstarken Böen bis etwa 15 Knoten vom Land. Es kann sich also keine Welle aufbauen. Den ganzen Tag über war es schon gespenstig still. Keine Schiffe am offenen Wasser und es sind noch einige Schiffe die Bucht gekommen, um Schutz zu suchen.

So vergeht Stunde um Stunde und der Sturm will und will nicht losbrechen. Zwar nieselt es manchmal leicht, aber sonst ist vom Sturm und dessen Starkregenfällen nichts zu sehen. 1 m Niederschlag ist in 24 Stunden angesagt. Ich habe daher mein Wassersammelsystem aufgebaut, aber bislang ist in die Kanister kein Tropfen geflossen.

Um 3 Uhr früh wirds mir zu blöd, ich beende meine Wache und lege mich schlafen. Als ich um 9 Uhr aufwache, ist nichts passiert. In beiden Kanistern haben sich in Summe etwa 4 Liter Wasser gesammelt, das war die ganze Ausbeute des Tropensturms Pabuk.

Donnerstag, 3. Januar 2019

DECKUNG

03.01.2019

Florian

Ein Tropensturm - "Pabuk" - zieht heran. Ich gehe in der Chalong Bay in Deckung, die gegen Westen schützt, denn die stärksten Winde sollen morgen von Westen kommen.


Das Zentrum des Systems zieht genau über Phuket - falls sich der Sturm an seine Vorhersage hält. Morgen Nacht sollte mir also nicht langweilig werden. Ich werde die ESPERANZA mit einem zweiten Anker absichern und hoffe, dass die Schiffe um mich herum ihre Anker ordentlich eingegraben haben. Der heutige Sonnenuntergang in der Chalong Bay ist jedenfalls spektakulär. Die Ruhe vor dem Sturm.


Mittwoch, 2. Januar 2019

COUNT DOWN

02.01.2019

Florian

Es waren besinnliche und ruhige (Feier-)Tage in den Inseln vor Phuket. Jetzt bin ich zurück in der Zivilisation.




Ich bin mit dem Agenten in Sri Lanka - agency.lk@gac.com - in Kontakt. Das Visum für Sri Lanka habe ich bereits in der Tasche.

Ein wenig Bordarbeit ist noch angesagt, der Rumpf ist fast fertig geputzt; die Woche in der Marina von Langkawi hat eine Muschelkolonie verursacht. Aber alles im Plan. Der Count Down läuft!