19.01.2018
Florian
Wir wachen vom Vogelgezwitscher auf und um unseren
Campingplatz tummeln sich die Kängurus (gestern Abend beim Laufen habe ich
sicher 10 Kängurus aufgescheucht).
Für uns geht’s weiter der Great Ocean Road entgegen. In Port
Fairy - ein weiteres Seebad mit netten Häusern
– empfiehlt man uns den Tower
Hill National Park zu besuchen, also machen wir das.
In ehemaligem vulkanischem
Gebiet – konkret einem der größten Maare der Welt (das müsst ihr selbst googeln) – sind nette
Grundwasserseen.
Aber insbesondere die Emus und Koalas machen den Park außergewöhnlich.
Die Emus sind nicht scheu und spazieren auf den Wegen umher.
Wir halten dennoch
respektvollen Abstand zu den riesigen Laufvögeln; ich will keine Bekanntschaft
mit den mächtigen Krallen dieser Tiere machen. Und die Koalas schlafen wie
immer supersüß in den Bäumen.
Weiter geht´s über Warrnambool (mit ca. 29.000 Einwohnern
das Wirtschaftszentrum der Region), und dann sind wir auf der Great Ocean Road.
Die schroffen Kalkklippen samt den zerfallenden Kalkfelsen im Meer;
einzigartig
– bizarre Skulpturen mitten im und am Meer; wir können uns nur schwer sattsehen
und die Kamera glüht.
Nachtlager nehmen wir in Port Campell und erstmalig auf
einem Campingplatz. Es ist kühl geworden – 19°C, windig - und Martina ist
glücklich über die Heizung im Wohnmobil.
Abseits von den Naturschönheiten faszinieren mich die Pickup
Cars (eben kein Pickup Truck) in Australien; so eine Fahrzeugtype habe ich noch
nie gesehen und kommt hier häufig vor – PKW mit Pritsche!
Letztlich noch zu den Aborigines. Nein, ich habe „Traumzeit“
nicht gelesen allerdings „Der Traumfänger“ von Marlo Morgan (gutes Buch!).
Aborigines machen nur etwa 2,4% der australischen Bevölkerung aus – man sieht sie
an der Küste praktisch nirgendwo. Daher waren wir so überrascht über Alice
Springs, als sie das Straßenbild prägten. Alice Springs liegt im Northern
Territory und dort sind 29% der Bevölkerung Aboriginese.
Die Aboriginese sind leider nicht in der glücklichen Lage
der neuseeländischen Ureinwohner (den Maoris) einen Vertrag mit den Engländern
zu haben, in dem die Rechte über das Land geregelt sind (wenngleich in
Neuseeland mehr schlecht als recht, aber besser als gar nichts).
In Australien gibt es nicht den Stamm der Aboriginese.
Aboriginese ist der Überbegriff für sämtliche Ureinwohner Australiens – und das
sind über 200 verschiedene Stämme bzw. Völker mit ebensovielen Sprachen. Da die
Aboriginese kein homogenes und organisiertes Volk waren und sind, war es für
die „Entdecker“ aus England einfach. Sie deklarierten das neue Land als „Terra
Nullius“ – also unbesiedeltes Land und nahmen es in Besitz, ohne sich mit den
Aboriginese zu arrangieren. Erst durch das höchstgerichtliches MARBO-Urteil aus
1992 wurde festgestellt, dass Australien KEIN Terra Nullius war und die
Ureinwohner schon lange vor dem Weißen Mann hier gelebt haben. Erst seit damals
hat sich die Rechtsposition der Aboriginese ein wenig verbessert; am Rand der
Gesellschaft leben sie allemal. Schwieriges Thema - und natürlich weit
komplexer, als von mir hier nur ansatzweise skizziert. Jaja, nicht alle Länder
haben eine so makellose Vergangenheit, wie wir Österreicher – Tu Felix Austria!
p.s.: entweder war mein Geographie Problem zu einfach oder zu schwierig - jedenfalls haben wir noch keinerlei Lösung bekommen - was ist da los?
Warte immer noch auf die Lösung! :)
AntwortenLöschenHatte schon Mühe mit der Orientierung im Hochsee-Theorie-Kurs - also bitte helft mir!
Mein Schreibtisch ist schon voll gekritzelt.