Donnerstag, 12. Dezember 2013

Atlantiküberquerung 7. Tag

Florian

Manche Tage sind verzichtbar.
Der Wind kam zurück und wir mussten das Groß bergen. Dazu mussten wir den Motor starten. Hat wieder nicht gespuckt - wir natürlich gleich wieder ganz nervös, wo denn diesmal die Ursache liege. Also Motor wieder abgedreht und unter Wind zunächst die Genua geborgen, dann das Groß hart am Wind heruntergerissen und danach die Genua BB alleine und ausgebaumt wieder gesetzt. So weit so gut. Als wir den Autopilot wieder einschalten wollten, verweigert er den Dienst und fährt nicht mehr ein noch aus (wir haben ein Schubstangensystem da Pinnensteuerung). Also zweiter Autopilot heraus. Auch dieser spinnt und fährt wohin er will. Martina übernimmt das Schiff per Hand und ich gehe wieder einmal reparieren. Ich finde keinen Fehler am Autopilot und nach einiger Zeit funtioniert das Ersatzgerät dann doch wieder. Bei unserem Hauptgerät - einem Autohelm 2000 M87 - ist, wie ich nach Zerlegen und Tests feststelle offenbar der Elektromotor am Ende. Jedenfalls funktioniert er bei Anlegen von 12 Volt Spannung einmal und einmal nicht. Interessant ist, dass er bei Anschluss an den vorgesehenen Kontaktpunkten nur gelegentlich oder nach "Anwerfen" läuft und dann nur langsam. Drehe ich die Pole um oder halte ich den Pluspol an den vorgesehenen Kontakt und gleichzeitig auch an das Gehäuse des Elektromotors, dann läuft er viel viel schneller. Ich versteh´s nicht und versuche bereits zwei Ersatzschubstangen zu organisieren. Hoffentlich klappts.

Dann widme ich mich dem Kühlsystem unseres Montors wieder, finde aber keinen Fehler. Nach neuerlichem Anlassen und Warten fängt er nach einiger Zeit doch wieder zu spucken an.

Hätten wir gestern aussteigen können, ich glaube wir wären nah dran gewesen es zu lassen - geht aber nicht hier draußen. Die Aussicht 1500 sm das schwere Schiff von Hand steuern zu müssen ist jedenfalls höchst belastend.


Zum Glück hat durch die Nacht alles gehalten. Am Morgen wechseln wir auf Passatbesegelung. Als wir den Autopilot ab- und wieder aufdrehen fliegt die Sicherung (das kennen wir schon und die Ersatzsicherungen liegen auch schon bereit). Doch es fliegt auch die nächste und die nächste - 5 Stück verbraten wir, bevor der Autopilot doch wieder seine Arbeit aufnimmt.

Nun sind wir mit Welle und gutem Wind je aus ca. 160° Stb achtern flott unterwegs - hoffentlich hält alles!! Bitte alle Daumen halten!!!

540 sm hinter uns - noch 1570 sm vor uns.

etmal 12:00 UTC 146 sm, Position 15°12´N 033°38´W

3 Kommentare:

  1. Kopf hoch ... man kann nicht jeden Prozess gewinnen und manchmal geht auch nur darum, einfach dabei zu sein ... wir schicken euch ganz viel Kraft und notfalls auch die österreichische Kriegsmarine !
    Ihr werdet das alles wunderbar schaffen und in der Karibik darüber lachen und die irrsten geschichten erzählen ... take care ... amy und peter

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  2. Ich drücke die Daumen mittlerweile aus London (hier stürmts auch)!
    Viele liebe Durchhalte-Grüße von Conny

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  3. eure berichte lesen sich wie eine 80 stunden Woche . ich glaube Florian hat noch nie so schwet gearbeitet als bei der Weltumsegelung - oder ?
    denkt vor , Urlaub in der Karibik und den habt ihr euch dann verdient .
    kopf hoch .aus annaberg bei strahlendem Sonnenschein liebe grüsse
    marlene

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