30./31.08.2013: Florian
Unsere ganze Familie hatte auf Korsika den gemeinsamen Sommerurlaub verbracht. 28 Personen – sogar Martinas Mama war da. Wir hatten Korsika als Destination für den diesjährigen Familienurlaub im Hinblick auf unsere Weltumsegelung ausgewählt, damit wir hier nochmals mit unseren Liebe zusammentreffend und auch am Familienurlaub teilnehmen können.
Es war eine wunderschöne Woche. Wenn man so ein Abenteuer unternimmt, dann spürt man eine Art Heimweh nach den lieben Personen, die man zurück lässt. Letztlich sind es wohl die Personen, die einem vertraut sind – Familie und Freunde - , die das zu Hause zum zu Hause machen. Wir durften also noch eine Woche „zu Hause“ erleben und wussten natürlich, dass der Abschied schwer fallen würde. Und so war es dann auch. Diesmal war es ein Abschied wohl auf ein Jahr – wann wir 2014 wieder in Österreich sein werden, das wissen wir noch nicht. Voraussichtlich im Juli zum 80. Geburtstag meiner und 75.Geburtstag von Martinas Mama.
Nach einem herrlichen Abendessen in großer Runde wurden wir mit unseren Habseligkeiten in der Nacht in die Marina gebracht. Nochmals Abschiedsworte und Umarmungen, dann zogen wir im Scheinwerferlicht des Autos meines Vaters mit unseren Rucksäcken wieder unseres Weges. Die Tränen standen uns Beiden in den Augen.
Am Morgen wachten wir beide mit Heimwehgefühlen auf; so ein Tag an dem man am liebsten im Bett bleiben würde – aber wenn wir Eines bereits gelernt haben auf unserer Reise, dann dass eine solche Reise es ein permanentes und oftmaliges Abschied nehmen bedeutet.
Also den Knoten im Hals hinuntergeschluckt, das Schiff klariert und wieder hinaus aufs Meer – neuen Abenteuern entgegen.
Und der Segeltag begann höchst versöhnlich. Mit reparierter Genua und neuen Batterien richteten wir den Bug nach Süden. Wind mit 7-10 Knoten von Nordost und mit 5 Knoten Fahrt ging es angenehm die korsische Küste entlang. Am Nachmittag schlief der Wind ein und wir wollten zunächst vor einem offenen Strand ankern. Als ich die Grib-files (Windvorhersage) kontrollierte und feststellte, dass für die Nacht Windstärken von 10-15 Knoten vorhergesagt waren, entschieden wir den Schutz der Marina Solenzara aufzusuchen. Wir nützen die Tankstelle bei der Einfahrt und füllten unseren Dieseltank und beendeten den Tag mit einem hervorragenden Festmahl, das Martina gezaubert hatte. Ein versöhnlicher Segeltag, der die Schmerzen in unser beider Herzen linderte.
Samstag, 31. August 2013
Donnerstag, 29. August 2013
WIE DIE ZEIT VERGEHT
Ja, jetzt sind wir schon fast eine Woche auf Korsika, unser Schiff liegt in der Marina Taverna, und wir genießen die Großfamilie. Die Begrüßung nach über einem Monat war natürlich ein großes Hallo.
und danach fuhren wir ins 29km lange Asco Tal das am Fuße des 2.706m Hohen Monte Cinto liegt. Herrliche Felsformationen und romantische kleine Flüsse haben uns den ganzen Tag begleitet.
Herrlich für uns war auch, dass wir jetzt viele Ausflüge auf Korsika machen konnten, denn die Familie war ja mit 4 Autos hier. Der erste Erkundungsfahrt ging ins Landesinnere in den Ort Corte
Zitadelle von Corte - militärische Festung |
Genuesa Brücke über den kleinen Fluß Pinar |
Ein weiterer Ausflug führte uns ins Bergdorf Carcheto Brustico, vorbei an tausenden Maronibäumen spazierten wir zu einem Felsenbrunnen "Di I`Onda" und weiter zu dem 15m hohen Wasserfall "La Struccia"
Ja und jetzt sind wir wieder mit notwendigen Aufgaben für`s Schiff beschäftigt. Unsere Genua leidet eindeutig an Altersschwäche, das Segeltuch ist neben dem blauen Sonnenschutzstreifen auf ca 7m Länge brüchig geworden, die gesamte Naht des Achterliekstreckers löst sich auf , und so haben wir auf Korsika einen sehr netten Segelmacher gefunden der diese Arbeiten zu unserer vollsten Zufriedenheit in 2 Tagen erledigt hat. Wer immer einen Segelmacher auf Korsika braucht:
Wir sind mit Näharbeiten am Lazy bag, besorgen von 4 neuen Bordbatterien und einbauen, waschen und Lebensmittel bunkern beschäftigt, ja, denn am Freitag Abend heißt es wieder Abschied nehmen, mir graut schon jetzt vor diesem Moment.
Sonntag, 25. August 2013
MAILS
Wie ich gehört habe, dürften mir einige versucht haben in den letzten Wochen ein Mail zu schicken. Leider gab`s Probleme und so sind doch einige verloren gegangen.
Also bitte schickt, die Mails die ich nicht beantwortet habe, noch ein Mal, denn diese habe ich auch nicht bekommen, wäre schade.
Jeder der mir schreibt, dem schreibe ich auch zurück.
Bitte- Danke
martina.zeh@gmail.com - die geht am Besten
Also bitte schickt, die Mails die ich nicht beantwortet habe, noch ein Mal, denn diese habe ich auch nicht bekommen, wäre schade.
Jeder der mir schreibt, dem schreibe ich auch zurück.
Bitte- Danke
martina.zeh@gmail.com - die geht am Besten
Freitag, 23. August 2013
ELBA
Es war herrlich, drei Tage haben wir die Bucht Lacona auf Elba genossen, schwimmen, lesen schlafen und nur einige kleine Erhaltungsarbeiten an Bord. Sehr sehr schön.
Dann kam eine sehr liebe Freundin von mir mit ihrem Mann auf Besuch. Dadurch hatten wir das große Glück eine eintägige Inselrundfahrt zu machen.
Als erstes besuchten wir Napoleons Villa "San Martino", eine sehr herrschaftliche Villa, da könnt ich es auch im Exil aushalten ;-)
Dann kam eine sehr liebe Freundin von mir mit ihrem Mann auf Besuch. Dadurch hatten wir das große Glück eine eintägige Inselrundfahrt zu machen.
Als erstes besuchten wir Napoleons Villa "San Martino", eine sehr herrschaftliche Villa, da könnt ich es auch im Exil aushalten ;-)
Danach ging`s mit der Seilbahn auf den Monte Capanne 1019m, aber nicht wie man bei bei Florian annehmen könnte zu Fuß, nein, da gibt`s kleine Gondelkörbe, für mich nicht sehr angenehm - Höhenangst - aber besser als zu Fuß, und es war wirklich ein wunderbarer Ausblick der mich entlohnt hat.
Über Poggio, Marciana, La Guardia, Pomonte und Secceto sind wir die atemberaubend schöne Westküste von Elba abgefahren. In Marina di Campo haben wir gemeinsam noch köstlich gegessen und dann kam wieder ein Abschied. Es ist nach wie vor schwierig, in solchen Momenten übermannt mich das Heimweh wieder furchtbar, aber schön war`s trotzdem.
Mittwoch, 21. August 2013
GEWONNEN
Florian
Nach einem Tag faulenzen und Energie tanken vor Anker in der Bucht Lacona (nicht zu verwechseln
mit der Lucuna – das ist eine andere Geschichte) waren meine Nerven wieder ausreichend
beruhigt, um mir nochmals den Außenbordmotor vorzunehmen. Also Dingi ins Wasser,
Außenborder montiert, Tank angeschlossen (das ist ja alles nicht so einfach auf
einem schaukelnden Schiff), ziehe ich an der Startleine – und das Ding springt
an. Es ist verhext – und dann wieder nicht. Nach 5 Sekunden stirbt der Motor
wieder ab. Ich verfluche ihn innerlich wieder einmal.
Also Motor abbauen,
Werkstatthandbuch heraussuchen und zerlegen anfangen. Nach 1 Stunde Studium und
zerlegen finde ich eine Stellschraube, die den Spritzufluss regelt, diese
sollte 1 ¼ Drehungen herausgeschraubt sein. Ist sie nicht, sondern viel mehr –
warum das so ist wissen die Götter. Ich drehe also ganz hinein, wie im Handbuch
beschrieben und 1 ¼ Drehungen wieder heraus.
Ich hatte ja immer
schon das Gefühl, dass der Motor permanent „absäuft“. Das sollte jetzt behoben
sein. Motor zusammenbauen, wieder zum Dingi ins Wasser hieven, neuer Versuch.
Niente, nichts, na dann. Mein innerliches Fluchen wird lauter.
Alles wieder retour.
Wieder zerlegen. Diesmal zerlege ich auch den Vergaser. Überall kommt mir aus
dem Vergaser Sprit entgegen. Womöglich „überabgesoffen“?!
Ich schaue mir das
Ding von innen an – hab ja auch noch nie einen Vergaser zerlegt. Sieht
eigentlich alles o.k. aus für mich (der ich mich ja nicht wirklich auskenne).
Als ich nichts mehr weiter zerlegen kann und der Sprit überall herausgeflossen
ist, baue ich wieder alles zusammen. Nach einer weiteren Stunde ist es also
wieder so weit. Ich gebe dem Sch....Ding eine letzte Chance.
Ich ziehe die
Startleine – und – läuft wie ein Glöckerl. Ich traue der ganzen Sache natürlich
nicht. Der Motor hat mich ja lange genug „gehäckerlt“. Also Probefahrt. Martina meint, ich soll die
Paddel nicht vergessen – natürlich nicht, eh schon montiert. Die Probefahrt
verläuft einwandfrei – Patient gesund!!!
Endlich rückt das
Ufer in greifbare Nähe. Bei dem Wind der letzten Tage war es für uns unter
Paddel unerreichbar. Jetzt können wir endlich einkaufen, unseren Mist
entsorgen, ich kann endlich wieder laufen gehen und wir feiern den reparierten
Motor in einer netten Pizzeria.
Motor wird nicht
versenkt und ich bin wieder versöhnt; ist eh ein super Ding!
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Standort:
LI, Italien
Montag, 19. August 2013
ELBA
Es ist herrlich, wir sind nach 8 Std. (leider unter Motor, da Ententeich) gut auf der Insel Elba angekommen. Wir ankern in der Südbucht "Golfo della Lacona" und melden uns für die nächsten 5 Tage ab!
Die letzten Bilder der Costa Concordia und ein kurzes Video möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten!
WIR MACHEN URLAUB - JUPI DU
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Capoliveri, Livorno, Italien
Sonntag, 18. August 2013
COSTA CONCORDIA
Fast hätten wir´s vergessen, aber gestern am Abend, als wir mit dem Dingi an Land fahren wollten, streikte wieder der Außenboarder nach 10 Sekunden - irgendwann zünde ich ihn an.
Aber heute habe ich ein probates Mittel gegen die Außenboarder Probleme gefunden - gleich rudern und nicht einmal versuchen das Ding anzuwerfen; ist sowieso gesünder. Auch relativieren sich derartige Probleme - aber dazu später.
Wir sind heute also - für uns relativ zeitig - um 8:30 Uhr losgefahren. Ententeich! Unser Schiffsmotor hat geschnurrt und so sind wir gut Richtung Isola di Giannutri gekommen. Vorbei am Industriehafen von Civitavecchia. Um ca. 15:00 Uhr hatten wir dann Giannutri querab; da wir noch relativ früh dran waren entschieden wir uns nach Giglio weiterzufahren - bzw. endlich zu segeln, denn der Wind kam gerade noch aus der passenden Richtung, sodass wir hoch am Wind die 10 Seemeilen von Giannutri nach Giglio segeln konnten.
Und Giglio hat ja inzwischen Weltruhm erlangt als Beweis dafür, dass man als Kapitän seine Freundin nicht mit an Bord nehmen soll. Ich jedenfalls - ohne Freundin - habe alle Untiefen gut gemeistert und so fiel der Anker um 19:30 Uhr in der Bucht gleich südlich vom Ort Giglio.
richtiges Ankern (mit Ehefrau) |
Und dann eben - gleich rudern - und ich musste mich nicht ärgern. Der Ort Giglio ist wirklich nett; viele kleine Restaurants am Hafen und natürlich der gewaltige Ausblick auf die Costa Concordia, die da vor der Hafeneinfahrt liegt. Ein gigantisches schauriges Schauspiel, wie aus einem Science Fiction Film.
Da wirken meine Probleme mit dem Außenboarder gleich winzig.
falsches Ankern (mit Freundin) |
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Standort:
Isola del Giglio, Italien
Samstag, 17. August 2013
WUNDERBAR
Santa Marinella war unser heutiges Ziel, und es war unglaublich. Keine Probleme an Bord, wir sind teilweise wunderbar gesegelt, teilweise mussten wir motoren, die Temperaturanzeige war ständiger in unserem Blickmittelpunkt, aber nichts, alles perfekt.
Um 17h haben wir Santa Marinella erreicht und geankert, überglücklich genossen wir am Vordeck ein Bier und hoffen auf mehrere solche Tage.
In der kleinen Stadt war ein sehr nettes Straßenfest mit vielen Darbietungen, von Jongleuren, Seiltänzern, Musikbands,Geschichtenerzähler, Feuerschlucker bis zu Rollerskatern die in einer unglaublichen Perfektion eine 20m lange Hütchenreihe im Abstand von je ca 70cm in verschiedenster Schlangenlinientechnik kreuzten, sehr beeindruckend.
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Standort:
Santa Marinella Rom, Italien
Freitag, 16. August 2013
NICHT AUFGEBEN
Florian:
Gestärkt vom vorabendlichen Essen in einem netten Restaurant ist meine Stimmung wieder besser. Wir geben - noch - nicht auf!! Es ist also wieder einmal Großreparatur angesagt. Um 7 Uhr setzte ich mich - schon wieder einmal - .in den engen Motorraum. Das Problem liegt - abgesehen von meinen nicht sehr ausgeprägten Qualitäten betreffend die Reparatur elektrischer Anlagen - darin, dass der Erstbesitzer Veränderungen vorgenommen hat, die einen "Kabelsalat" verursacht haben. Da gibt es Schalter, deren Zweck unbekannt ist, Kabel, die im Nirgendwo enden - kurz gesagt für mich der reine Kabelwahnsinn. Also verfolge ich - logisch vorgehend - vom Energieerzeuger die Kabel bis zum Zündschlüssel und retour. Ich stelle fest, dass das abgebrannte Kabel ein nachträglich eingebautes Kabel ist, dass zu einem Ladeverstärker führt. Eine selbstgebastelte 3 x 50 Ampere Sicherung ist mit Schrauben am Motor festgeschraubt. Als ich diese mit einem Schraubenschlüssel berühre fliegen die Funken. Isolieren, Kabelverbindungen mit WD40 schmieren, kaputtes Kabel auswechseln, neue Kabelverbindungen machen. Ich finde eine Ventilator, dessen Kabel vom Zündschloss aus weggeführt wird; nachträglich eingebaut. Die Schaltpläne des Schiffes sind nur sehr bedingt verwendbar; aber besser als nichts.
Jetzt macht sich der von mir belegte Kurs in Elektrotechnik für Berufsfremde am BFI bezahlt, als ich (vom Büro kommend) mit Anzug unter lauter Arbeitslosen oder Fortzubildenden im Blaumax die Basis-Geheimnisse der Elektrik gelernt und als Abschlussarbeit ein Verlängerungskabel zusammengebaut habe. Als Klassenbester habe ich abgeschlossen und das Verlängerungskabel funktioniert auch perfekt; aber das hier übersteigt das Ausbildungsniveau dann doch erheblich. Dann sind die kaputten Kabel ausgetauscht und das Provisorium vom Vortag wieder abgebaut.
Der nette Marinero von der Marina Nettuno, der auch von einer Weltumsegelung träumt, rät mir zum Ankauf einer neuen Startbatterie eine Autoersatzteilgeschäft in der Nähe, das dort alles wesentlich billiger ist als in den Geschäften in der Marina; sobald ein Teil für ein Schiff benötigt wird, kostet es gleich erheblich mehr. Ich binde mir also die alte Batterie auf das Fahrrad und radle Richtung Stadt. Im Geschäft bekomme ich eine passende Batterie und kaufe auch noch gleich zwei Ölfilter - für zukünftige Motorölwechsel; ich will meinen Motor ja bestens pflegen.
Zurück an Bord baue ich die Batterie ein, und kommt die Stunde der Wahrheit: haben wir wieder einen Motor???
Es klappt, der Motor schnurrt wieder. Ich komme zum Schluss, dass die kaputte Startbatterie die Ursache für den Kabelbrand war. Offenbar hat die Lichtmaschine oder der Laderegler mit aller Gewalt versucht die Batterie zu laden - und dabei das Kabel überlastet.
Jetzt stelle ich auch noch das Standgas neu ein, da es zu niedrig war und in gefährlichen Momenten oft abgestorben war - genau dann also, wenn man es brauchen kann. Mit ein paar Beilagscheiben verkürze ich den Bowdenzug zum Gashebel gerade so viel, dass das Standgas nun auf 600 Touren und nicht mehr auf 450 steht; das sollte jetzt so passen.
13 Uhr: Werkstatt geschlossen, alles wieder eingeräumt. Mit neuer Energie wollen wir unsere Reise fortsetzen. In der engen Marina bei auflandigem Wind nicht so einfach. Doch mit Hilfe des Marinero, der uns mit seinem Schlauchboot den Bug in die richtige Richtung bugsiert schaffen wir es.
Martina:
Unmittelbar nach der Marina Ausfahrt, die Wellenbrecher 50 Meter hinter werfe ich einen Blick auf die Temperaturanzeige des Motors und, wie könnt es anders sein, der Motor hat 100°. Motor ab, schnell Segel setzten, weg von der Marina Einfahrt, ja, und Florian legt sich wieder zusammen und verschwindet im Motorraum. Kann nicht so schlimm sein beruhigt Florian und findet auch binnen weniger Minuten den Fehler. Die Kühlwasserpumpe ist nicht gelaufen, ausstecken, anstecken, Sicherung kontrollieren, und sie pumpt wieder.
Ab jetzt haben wir einen wunderschönen Segeltag. Wir genießen die Ruhe und einen problemlosen Tag. Mit Sonnenuntergang fällt unser Anker südlich von Ostia (eigentlich Mitten am Meer, da die Küste hier extrem flach ist). Wir können heute ohne einem bestehenden Problem in aller Ruhe schlafen gehen, sehr entspannend.
Gestärkt vom vorabendlichen Essen in einem netten Restaurant ist meine Stimmung wieder besser. Wir geben - noch - nicht auf!! Es ist also wieder einmal Großreparatur angesagt. Um 7 Uhr setzte ich mich - schon wieder einmal - .in den engen Motorraum. Das Problem liegt - abgesehen von meinen nicht sehr ausgeprägten Qualitäten betreffend die Reparatur elektrischer Anlagen - darin, dass der Erstbesitzer Veränderungen vorgenommen hat, die einen "Kabelsalat" verursacht haben. Da gibt es Schalter, deren Zweck unbekannt ist, Kabel, die im Nirgendwo enden - kurz gesagt für mich der reine Kabelwahnsinn. Also verfolge ich - logisch vorgehend - vom Energieerzeuger die Kabel bis zum Zündschlüssel und retour. Ich stelle fest, dass das abgebrannte Kabel ein nachträglich eingebautes Kabel ist, dass zu einem Ladeverstärker führt. Eine selbstgebastelte 3 x 50 Ampere Sicherung ist mit Schrauben am Motor festgeschraubt. Als ich diese mit einem Schraubenschlüssel berühre fliegen die Funken. Isolieren, Kabelverbindungen mit WD40 schmieren, kaputtes Kabel auswechseln, neue Kabelverbindungen machen. Ich finde eine Ventilator, dessen Kabel vom Zündschloss aus weggeführt wird; nachträglich eingebaut. Die Schaltpläne des Schiffes sind nur sehr bedingt verwendbar; aber besser als nichts.
Jetzt macht sich der von mir belegte Kurs in Elektrotechnik für Berufsfremde am BFI bezahlt, als ich (vom Büro kommend) mit Anzug unter lauter Arbeitslosen oder Fortzubildenden im Blaumax die Basis-Geheimnisse der Elektrik gelernt und als Abschlussarbeit ein Verlängerungskabel zusammengebaut habe. Als Klassenbester habe ich abgeschlossen und das Verlängerungskabel funktioniert auch perfekt; aber das hier übersteigt das Ausbildungsniveau dann doch erheblich. Dann sind die kaputten Kabel ausgetauscht und das Provisorium vom Vortag wieder abgebaut.
Der nette Marinero von der Marina Nettuno, der auch von einer Weltumsegelung träumt, rät mir zum Ankauf einer neuen Startbatterie eine Autoersatzteilgeschäft in der Nähe, das dort alles wesentlich billiger ist als in den Geschäften in der Marina; sobald ein Teil für ein Schiff benötigt wird, kostet es gleich erheblich mehr. Ich binde mir also die alte Batterie auf das Fahrrad und radle Richtung Stadt. Im Geschäft bekomme ich eine passende Batterie und kaufe auch noch gleich zwei Ölfilter - für zukünftige Motorölwechsel; ich will meinen Motor ja bestens pflegen.
Zurück an Bord baue ich die Batterie ein, und kommt die Stunde der Wahrheit: haben wir wieder einen Motor???
Es klappt, der Motor schnurrt wieder. Ich komme zum Schluss, dass die kaputte Startbatterie die Ursache für den Kabelbrand war. Offenbar hat die Lichtmaschine oder der Laderegler mit aller Gewalt versucht die Batterie zu laden - und dabei das Kabel überlastet.
Jetzt stelle ich auch noch das Standgas neu ein, da es zu niedrig war und in gefährlichen Momenten oft abgestorben war - genau dann also, wenn man es brauchen kann. Mit ein paar Beilagscheiben verkürze ich den Bowdenzug zum Gashebel gerade so viel, dass das Standgas nun auf 600 Touren und nicht mehr auf 450 steht; das sollte jetzt so passen.
13 Uhr: Werkstatt geschlossen, alles wieder eingeräumt. Mit neuer Energie wollen wir unsere Reise fortsetzen. In der engen Marina bei auflandigem Wind nicht so einfach. Doch mit Hilfe des Marinero, der uns mit seinem Schlauchboot den Bug in die richtige Richtung bugsiert schaffen wir es.
Martina:
Unmittelbar nach der Marina Ausfahrt, die Wellenbrecher 50 Meter hinter werfe ich einen Blick auf die Temperaturanzeige des Motors und, wie könnt es anders sein, der Motor hat 100°. Motor ab, schnell Segel setzten, weg von der Marina Einfahrt, ja, und Florian legt sich wieder zusammen und verschwindet im Motorraum. Kann nicht so schlimm sein beruhigt Florian und findet auch binnen weniger Minuten den Fehler. Die Kühlwasserpumpe ist nicht gelaufen, ausstecken, anstecken, Sicherung kontrollieren, und sie pumpt wieder.
Ab jetzt haben wir einen wunderschönen Segeltag. Wir genießen die Ruhe und einen problemlosen Tag. Mit Sonnenuntergang fällt unser Anker südlich von Ostia (eigentlich Mitten am Meer, da die Küste hier extrem flach ist). Wir können heute ohne einem bestehenden Problem in aller Ruhe schlafen gehen, sehr entspannend.
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Standort:
Ostia Rom, Italien
Donnerstag, 15. August 2013
WIR GLAUBEN
Martina
Wir versuchen so viele Meilen als möglich Richtung N zu machen. Unser Ziel für heute wäre eigentlich Anzio gewesen, aber durch den unbedingt notwendigen Motorölwechsel ist es für den N Wind doch wieder ein mal zu spät geworden und somit sind wir wieder hart am Wind gesegelt und doch nur bis in die Bucht von Circeo gekommen. Wir liegen vor Anker und es gibt "bootsgemachtes" Hüttenessen: Linsen mit Speck und Knödel. ( geht sogar mit italienischem Panini).
Am nächsten Morgen wollen wir aber jetzt wirklich rechtzeitig los, um die vorherrschenden schwachen aber aus W kommenden Winde zu nützen. Schnelles Frühstück und dann los.
Maschine starten und Anker auf, ja, denkste!
Starterbatterie im Ar.......,na das fangt ja schon wieder gut an. Florian bleibt cool und überlegt:............, Kabeln werden gesucht, und er bastelt eine Stromleitung von den Bordbatterien zum Motor, und was soll ich euch sagen, es funktioniert! Ich bin super happy!!!!!!!
Deswegen neuer Plan für heute, wir fahren bis Anzio, kaufen morgen eine neue Batterie und fertig! Es ist 9h und wir fahren unter Maschine um das Cap das wir gestern noch so gerne geschafft hätten, keinen Umweg machen, also relativ nahe an der Steilwand Richtung N. Ich mache es mir gerade gemütlich an Deck, da schreit Florian panisch : Maschine abdrehen, STOOOOOOOOOOOOP, ich schaue und sehe nur mehr dichten Rauch. Was ist denn jetzt schon wieder, gerade vor 2 Minuten habe ich Florian gebeten wieder auf die Motortemperaturanzeige zu schauen, und es war alles in Ordnung. Es stinkt und qualmt, ich glaub`s einfach nicht, das kann doch nicht war sein, was haben wir verbrochen??????
Maschine aus, und schön langsam verflüchtigt sich der stinkende Rauch, es ist nicht der Motor, sondern ein Kabelbrand, aber wir liegen da ohne Wind, manövrierunfähig in viel zu nahen an der Felswand. Nachdem der aufkommende Wind immer aus W bläst, hatten wir ein massives Problem, legerwall vor einer Felswand. Panik machte sich breit, ich höre Florian mehrmals zu sich selbst sagen: "ruhig bleiben, denken"
Aber dann passiert etwas unglaubliches, wenn wir davor nicht an Gott geglaubt hätten würden wir es jetzt tun:
Genau in diesem Moment kommen wie vom Himmel gefallen die beiden Schweden, die wir schon seit über einer Woche nicht mehr gehört und gesehen haben, hinter uns auf uns zu gefahren. Freudige Begrüßung, und ich denke mir, die schickt der Himmel, wo kommen die Beiden genau jetzt und hier her. Es gibt einen Gott, und der passt auf uns auf. Sie schleppen uns ca 1 Sm Richtung N wo wir den Anker auf 3m fallen lassen können.
Florian kann in der Zwischenzeit die Maschine kurz schließen, die Kühlwasser - und Benzinpumpe an die Bordbatterie anschliessen, und nach ca 2 Std läuft unser Motor wieder. Es ist unglaublich, meine Nerven liegen blank, und ich glaube Florian`s Nerven sind auch schon überstrapaziert.
Kurz und gut, wir schaffen es in die Marina Nettuno, morgen wird fertig repariert, und heute nur noch gefeiert und geföllert.
Wenn das so weiter geht, dann.................................?!?!
Wir versuchen so viele Meilen als möglich Richtung N zu machen. Unser Ziel für heute wäre eigentlich Anzio gewesen, aber durch den unbedingt notwendigen Motorölwechsel ist es für den N Wind doch wieder ein mal zu spät geworden und somit sind wir wieder hart am Wind gesegelt und doch nur bis in die Bucht von Circeo gekommen. Wir liegen vor Anker und es gibt "bootsgemachtes" Hüttenessen: Linsen mit Speck und Knödel. ( geht sogar mit italienischem Panini).
Am nächsten Morgen wollen wir aber jetzt wirklich rechtzeitig los, um die vorherrschenden schwachen aber aus W kommenden Winde zu nützen. Schnelles Frühstück und dann los.
Maschine starten und Anker auf, ja, denkste!
Starterbatterie im Ar.......,na das fangt ja schon wieder gut an. Florian bleibt cool und überlegt:............, Kabeln werden gesucht, und er bastelt eine Stromleitung von den Bordbatterien zum Motor, und was soll ich euch sagen, es funktioniert! Ich bin super happy!!!!!!!
Deswegen neuer Plan für heute, wir fahren bis Anzio, kaufen morgen eine neue Batterie und fertig! Es ist 9h und wir fahren unter Maschine um das Cap das wir gestern noch so gerne geschafft hätten, keinen Umweg machen, also relativ nahe an der Steilwand Richtung N. Ich mache es mir gerade gemütlich an Deck, da schreit Florian panisch : Maschine abdrehen, STOOOOOOOOOOOOP, ich schaue und sehe nur mehr dichten Rauch. Was ist denn jetzt schon wieder, gerade vor 2 Minuten habe ich Florian gebeten wieder auf die Motortemperaturanzeige zu schauen, und es war alles in Ordnung. Es stinkt und qualmt, ich glaub`s einfach nicht, das kann doch nicht war sein, was haben wir verbrochen??????
Maschine aus, und schön langsam verflüchtigt sich der stinkende Rauch, es ist nicht der Motor, sondern ein Kabelbrand, aber wir liegen da ohne Wind, manövrierunfähig in viel zu nahen an der Felswand. Nachdem der aufkommende Wind immer aus W bläst, hatten wir ein massives Problem, legerwall vor einer Felswand. Panik machte sich breit, ich höre Florian mehrmals zu sich selbst sagen: "ruhig bleiben, denken"
Aber dann passiert etwas unglaubliches, wenn wir davor nicht an Gott geglaubt hätten würden wir es jetzt tun:
Genau in diesem Moment kommen wie vom Himmel gefallen die beiden Schweden, die wir schon seit über einer Woche nicht mehr gehört und gesehen haben, hinter uns auf uns zu gefahren. Freudige Begrüßung, und ich denke mir, die schickt der Himmel, wo kommen die Beiden genau jetzt und hier her. Es gibt einen Gott, und der passt auf uns auf. Sie schleppen uns ca 1 Sm Richtung N wo wir den Anker auf 3m fallen lassen können.
Florian kann in der Zwischenzeit die Maschine kurz schließen, die Kühlwasser - und Benzinpumpe an die Bordbatterie anschliessen, und nach ca 2 Std läuft unser Motor wieder. Es ist unglaublich, meine Nerven liegen blank, und ich glaube Florian`s Nerven sind auch schon überstrapaziert.
Kurz und gut, wir schaffen es in die Marina Nettuno, morgen wird fertig repariert, und heute nur noch gefeiert und geföllert.
Wenn das so weiter geht, dann.................................?!?!
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Standort:
Anzio Rom, Italien
Dienstag, 13. August 2013
BESUCHEN SIE MISTELBACH
Florian
Die Dünung hat uns
in der Nacht ein wenig zu schaffen gemacht. Ein Schiff legt sich ohne Antrieb
immer quer zur Welle, so auch unsere ESPERANZA. Vom offenen Meer stand in der
Nacht eine geringe Dünung in unsere Ankerbucht, aber genug, dass sich die
ESPRANZA immer wieder erheblich aufschaukelte und mich im Bett hin und her
rollte. Martina war bereits in den Salon geflüchtet.
Heute ist Tanken
angesagt; das letzte Mal hatten wir auf Lastovo getankt, das war vor ca. 60
Stunden. Ich rechne mit 100 Stunden Sprit und schaue, dass ich nach ca. 50
Stunden die nächste Tankstelle finde. Zunächst hatte ich vor in die Marina
Grande auf Capri zu fahren, also auf die andere Seite der Insel (falls jemand Martinas
Rätsel nicht lösen konnte – Capri war die Antwort; ja jene Insel, die nach dem
berühmten Ford Capri benannt ist – das war mein bestes Matchbox Auto; so
schließen sich de Kreise). Als wir das Südwestkap umrundeten sahen wir aber
Ischia vor der Nase, also Planänderung und 18 sm nach Ischia.
Der Hafen von Ischia
ist ein beeindruckender Naturhafen; enge Einfahrt und danach öffnet sich ein
fast kreisrundes Hafenbassin mit ca. ½
sm Durchmesser. Gleich rechts war die Tankstelle. Wir mussten nicht lange warten,
die beiden kleinen Motorboote vor uns waren gleich fertig betankt. Mit einer
Kurve nach Backbord „schmierte“ ich mich an den Tankstellenanleger; kurz
Retourgang (linksdrehende Welle, daher im Retourgang rechts) und das Heck des
ESPRANZA drückte sich perfekt an den Anleger – da war ich doch ein wenig stolz
auf mein perfektes Anlegemanöver.
Den Tankwart hat es
weniger beeindruckt. 157 Liter Diesel, 288,00 EURO (korrekt 1,83 der Liter!)
und wir waren voll; 2,37 l Diesel pro Stunde. Beim Ablegen meint er ich solle
verkehrt hinausschieben; ich deutete auf das Motorboot hinter mir und meinte,
dass sich mein Heck wegen des Radeffekts der Schraube nach Steuerbord schiebt,
weswegen ich nicht nach achtern ablegen könne. Er schob mich aber einfach am
Heck weg vom Anleger. Zum Glück war nach vorne ausreichend Platz, sodass ich
nach vorne in einem Bogen ablegen konnte. Im Hintergrund machte der Tankwart
noch irgendwelche Bemerkungen über die ESPERANZA; der soll einmal versuchen mit
diesem Schiff an- bzw. – abzulegen. Die Italiener fahren Fiat 500 und denken
auch so punkto Beweglichkeit der Schiffe. Einen trägen Langkieler wie unser
Schiff sind sie überhaupt nicht gewohnt.
Um 12h Mittags haben wir unsere ersten 1.000 Sm hinter uns gebracht, und das ohne Champagner (Martina)
Nachdem wir den
Hafen wieder verlassen hatten, wollten wir nach Isola di Ponza, doch wir hatten
die Rechnung wieder einmal ohne den Wind gemacht. Aber wenigstens war guter Segelwind,
12 - 15 Knoten laut unserem Windmesser. Also segelten wir hart am Wind so nordwestlich
als möglich – konkret waren das 350°. Ich dachte: „schaun wir wohin uns der
Wind bläst“. Und das war eine gute Entscheidung.
So kamen wir ins Mistelbach von Italien – Gaeta – kennt wer? Ich jedenfalls
habe davon noch nie gehört. Um 20 Uhr nach 6 Stunden perfektem Segeln unter
Vollzeug mit 5-6 Knoten passierten wir im letzten Zacken Tageslicht das Kap
Gaeta und legten uns in die wunderbare Bucht vor der Altstadt vor Anker. Es
war perfekt: riesige Basilika, mittelalterlich Burg, nette Hafenpromenade; niemand
der sich über unser Ankern unmittelbar vor der Stadt mokiert, freundliche
Menschen.
Fazit: kleine
Provinzstädte sind wesentlich angenehmer als berühmte Großstädte oder Touristenmetropolen.
Daher Mistelbach statt Wien und Gaeta statt Ischia oder Rom oder Capri. Übrigens
wen´s tatsächlich interessiert: Gaeta hat ca. 20.000 Einwohner, ist Bischofssitz
(was in Italien nicht wirklich etwas Besonderes ist), war Zufluchtsort für
irgendeinen Papst im Mittelalter, den man aus Rom vertrieben hat und es ist ein
amerikanisches Kriegsschiff hier stationiert. Berühmte Söhne hat die Stadt auch
nicht wirklich produziert. Mir alles egal - ich bin ab sofort jedenfalls ein
Fan von Gaeta.
Burg ist heute Staatsgefängnis - mit Aussicht |
Was mich hier aber
am meisten beeindruckt hat, war, dass die Guardia Finanza (also die italienische
Finanzpolizei) eine zumindest EUR 5 mio teure supertolle ca. 120 Fuss lange Luxus-Segelyacht
im Hafen liegen hatte; warum die so etwas brauchen, habe ich mich aber nicht zu
fragen getraut.
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Standort:
LT, Italien
Montag, 12. August 2013
RÄTSEL
Wenn bei ...........die rote Sonne im Meer versinkt,
Wer hat noch nicht davon gehört, also das wollte ich mir sehr gerne anschauen. Es gibt nur sehr wenig Möglichkeiten einen guten Ankerplatz zu finden. Alles ist überfüllt, Luxussegelyachten und "schicki micki" Motoryachten auf denen es immer mehr Personal als Passagiere gibt. Da wird geputz und poliert, dass es eine Freude zum Zuschauen ist.
Wir wählen eine kleine Bucht die aber sicher 15min mit unserem Dingi vom kleinen Hafen entfernt ist. Wir machen uns hübsch und freuen uns auf das high life. Rein ins Dingi, ich stülpe mir noch einen Plastiksack übers Gewand, damit ich auch trocken und adrett ankomme. Das letzte Eck vor dem Hafen ist schon in Griffweite und dann, unser Dingimotor gibt auf. Keine Chance, er lässt sich nicht mehr starten. Florian ist soooooooo schei....... drauf, ärgert sich und schimpft verzweifelt. Also schnell die Situation retten was noch zu retten ist. Ich sag: "Macht ja nichts, wir paddeln zurück zum Schiff, ich koch uns was nettes, ist ja nicht so wichtig .......... zu sehen :-(( " Ja und so rudern wir ca 40 min zurück zum Schiff, die Stimmung ist am Tiefpunkt, ich versuche gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Ich koche Spagetti mit Lachs und Florian nimmt sich den Motor vor. Kurz bevor das Essen fertig ist höre ich das unglaublich liebliche Motorgeräusch unseres Dingis - Ende gut alles gut.
Wir essen und starten einen zweiten Anlauf und fahren jetzt wirklich in die Stadt.
Was man hier sieht ist eine eigene Welt, die Damen auf steilen Kopfsteinpflasterstrassen in 20cm high heels stelzen vor den Gold behangenen älteren Herren durch die Geschäftsstrassen. Bis zum Platzen aufgespritzte Lippen und gespannte Gesichter die keine Mimik aber auch keine Falten mehr haben.
Es ist ein sehenswertes Schauspiel an "reich und schön", mit shoppen ist für uns hier nichts, das macht keinen Spaß, denn Schnäppchen findet man hier keines
Wer hat noch nicht davon gehört, also das wollte ich mir sehr gerne anschauen. Es gibt nur sehr wenig Möglichkeiten einen guten Ankerplatz zu finden. Alles ist überfüllt, Luxussegelyachten und "schicki micki" Motoryachten auf denen es immer mehr Personal als Passagiere gibt. Da wird geputz und poliert, dass es eine Freude zum Zuschauen ist.
Wir wählen eine kleine Bucht die aber sicher 15min mit unserem Dingi vom kleinen Hafen entfernt ist. Wir machen uns hübsch und freuen uns auf das high life. Rein ins Dingi, ich stülpe mir noch einen Plastiksack übers Gewand, damit ich auch trocken und adrett ankomme. Das letzte Eck vor dem Hafen ist schon in Griffweite und dann, unser Dingimotor gibt auf. Keine Chance, er lässt sich nicht mehr starten. Florian ist soooooooo schei....... drauf, ärgert sich und schimpft verzweifelt. Also schnell die Situation retten was noch zu retten ist. Ich sag: "Macht ja nichts, wir paddeln zurück zum Schiff, ich koch uns was nettes, ist ja nicht so wichtig .......... zu sehen :-(( " Ja und so rudern wir ca 40 min zurück zum Schiff, die Stimmung ist am Tiefpunkt, ich versuche gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Ich koche Spagetti mit Lachs und Florian nimmt sich den Motor vor. Kurz bevor das Essen fertig ist höre ich das unglaublich liebliche Motorgeräusch unseres Dingis - Ende gut alles gut.
Wir essen und starten einen zweiten Anlauf und fahren jetzt wirklich in die Stadt.
Was man hier sieht ist eine eigene Welt, die Damen auf steilen Kopfsteinpflasterstrassen in 20cm high heels stelzen vor den Gold behangenen älteren Herren durch die Geschäftsstrassen. Bis zum Platzen aufgespritzte Lippen und gespannte Gesichter die keine Mimik aber auch keine Falten mehr haben.
Es ist ein sehenswertes Schauspiel an "reich und schön", mit shoppen ist für uns hier nichts, das macht keinen Spaß, denn Schnäppchen findet man hier keines
Sonntag, 11. August 2013
ENGLISH POSTING N° 2
For my English speaking friends:
We have made it through the straight of Messina (between the Italian mainland and Sicily; it was quite scary. The current there – due to the tide - is like a river: I´ve read that it´s also caused by the meeting of two differnet salt water densities of Ionian and Tyhrennian sea. We stopped over in Vulcano and climbed the active Vulcano. Vulcano is a beatifull holiday island – excellent for a laid back vacation. From there we sailed to Stromboli – also active vulcano and a nice – kind of fancy – little island town. From there we are heading north west now – wind and waves against us; stress test for the engine.
Now August 12th, we are aiming towards Capri. I´ll keep you posted…
We have made it through the straight of Messina (between the Italian mainland and Sicily; it was quite scary. The current there – due to the tide - is like a river: I´ve read that it´s also caused by the meeting of two differnet salt water densities of Ionian and Tyhrennian sea. We stopped over in Vulcano and climbed the active Vulcano. Vulcano is a beatifull holiday island – excellent for a laid back vacation. From there we sailed to Stromboli – also active vulcano and a nice – kind of fancy – little island town. From there we are heading north west now – wind and waves against us; stress test for the engine.
Now August 12th, we are aiming towards Capri. I´ll keep you posted…
MÜHSAME ANNÄHERUNG
Florian
Wir verlassen die Insel Strombolie um 9h
Segeln wäre ja super, wenn es keine Wellen gäbe und wir keinen Wind benötigen würden bzw. diese Beiden immer aus achterlicher Richtung kämen (also für die Nichtsegler von hinten). Die Realität beschert uns – nunmehr im tyrrhennischen Meer – den Wind aus dem 4. Quadranten (also irgendwo zwischen West und Nord), mehr oder weniger parallel zum italienischen Stiefel, und die Dünung aus Windrichtung – also genau so, wie wir es nicht brauchen können. Nach mehrfachen Versuchen irgendeine sinnvolle Fahrtrichtung zu finden, die uns Richtung 4. Quadranten führt (ist zwar nicht möglich wegen – s.oben, aber meine Hoffnung ist ja nicht umzubringen), lassen wir uns vom Wind nicht mehr häckerln und starten den Motor. Der Wind schläft ein, doch die Welle ist noch vorhanden, und so kämpfen wir mit 2-3 Kn die ganze Nach hindurch gegen die Elemente. Wir wollen Richtung Korsika! Martina ist ein wenig wackelig auf den Beinen, ich schau mir – da Motor = Strom – gleich zwei Filme am Laptop an, und so geht auch diese Nachtfahrt irgendwann vorbei; und ein verlockendes Ziel erwartet und am nächsten Tag. Aber davon darf euch dann Martina wieder erzählen.
Wir verlassen die Insel Strombolie um 9h
Segeln wäre ja super, wenn es keine Wellen gäbe und wir keinen Wind benötigen würden bzw. diese Beiden immer aus achterlicher Richtung kämen (also für die Nichtsegler von hinten). Die Realität beschert uns – nunmehr im tyrrhennischen Meer – den Wind aus dem 4. Quadranten (also irgendwo zwischen West und Nord), mehr oder weniger parallel zum italienischen Stiefel, und die Dünung aus Windrichtung – also genau so, wie wir es nicht brauchen können. Nach mehrfachen Versuchen irgendeine sinnvolle Fahrtrichtung zu finden, die uns Richtung 4. Quadranten führt (ist zwar nicht möglich wegen – s.oben, aber meine Hoffnung ist ja nicht umzubringen), lassen wir uns vom Wind nicht mehr häckerln und starten den Motor. Der Wind schläft ein, doch die Welle ist noch vorhanden, und so kämpfen wir mit 2-3 Kn die ganze Nach hindurch gegen die Elemente. Wir wollen Richtung Korsika! Martina ist ein wenig wackelig auf den Beinen, ich schau mir – da Motor = Strom – gleich zwei Filme am Laptop an, und so geht auch diese Nachtfahrt irgendwann vorbei; und ein verlockendes Ziel erwartet und am nächsten Tag. Aber davon darf euch dann Martina wieder erzählen.
Samstag, 10. August 2013
PLANUNG UND WIRKLICHKEIT
Florian:
Vulcano ist eine nette Urlaubsinsel – Karibikflair: viele bunte Geschäfte, jede Menge kleine Restaurants und Bars, lebhaftes Treiben auf den wenigen Straßen. Alles hier ist Urlaub – Menschen nur mit Badehose und Badeschlapfen überall, Mopeds, Fahrräder, einige Autos; die Fähren, die hier im 15 Minutentakt anlegen karren Urlauber her und wieder weg; Fetzengeschäfte für die 52 % weibliche Urlauber. Wer einen Erholungsurlaub braucht, der ist auf Vulcano richtig – mir gefällts. Leider finden wir keinen Zehenring für Martina; in der Boutique hatte sie so etwas zwar einmal und die Verkäuferin sucht in den hintersten Laden, findet aber nicht mehr. Die Zehenringe dürften schon wieder fürchterlich out sein – Martina will trotzdem einen.
Wir haben die Südostbucht von Vulcano gewählt, direkt vor dem einzigen Ort der Insel, um die Nacht abzuwettern – starker Wind ist angesagt. So haben wir uns eben mit dem Stockanker verkattet und der Wind war auch entsprechend stark – über 20 Kn am Ankerplatz.
Nach gut überstandener Nacht gehen wir Anker auf – der Plan ist Sardinien. Die Grib-files zeigen Nordwind, wenn auch nicht stark. So nehmen wir zunächst noch unter Motor die Meerenge zwischen Vulcano und Lipari in Angriff – na Halleluja – die Dünung von letzter Nacht steht noch in der nur ca. ½ sm breiten Meerenge; die Düse macht das ihrige dazu; es wird ungemütlich; auch unter Segel haut´s uns hin und her. Also Halse, und demütig retour. Nach der Durchfahrt nehmen wir im Wind- und Wellenschatten von Lipari Kurs N, mal sehen, was nach Lipari am offenen Meer los ist. Nachdem wir Lipari achtern lassen, das gleiche Spiel. Welle 2-3 m, Wind 20-25 Knoten aus West/Nordwest – Sardinien ist gestorben.
Also nehmen wir Kurs auf Stromboli. Vorbei an Panarea und den Felsen von Basiluzzo reiten wir unter 2. Ref im Groß und 1. Ref in der Fock mit 5-6 kn bei akzeptabler Welle von querab Richtung Stromboli. Vor Stromboli überrascht uns eine Windhose,wir können sehen wie sie bis an die Wasseroberfläche geht und das Meerwasser in die Höhe wirbelt, aber Gott sei Dank bleibt sie uns fern.
Stromboli ist wesentlich höher als Vulcano, so bei 800 – 900 m; ich rechne mit gutem Wind- und Wellenschatten. Beim Passieren des Kaps dreht der Wind leider nicht uns nach, sodass er aus achtern käme, nein, der Wind entscheidet sich um das nordöstliche Kap zu drehen und kommt uns daher direkt auf die Nase. Also Segel geborgen und Ankerplatz gesucht. Gar nicht einfach – nur schmale Strandstreifen, wenig Platz zum ankern. Wir versuchen es auf 15 Metern; die Stelle ist nicht so gut, aber man muss nehmen was es gibt. Da ruft Martina: „ Anker geht nicht“. Andere Ankerbedienung her – geht auch nicht. Martina ist nervös. Mich bringt aber so schnell nichts mehr aus der Ruhe. Martina ans Steuer – Weghalten vom Land lautet die Devise. Ich schau mir die Ankersicherung an – 100 Amperesicherung durchgeschmolzen. Also neue Sicherung hinein – und der Anker schnurrt wieder.
Wir verlegen uns an einen besseren Platz und nach dem zweiten Versuch liegen wir perfekt. Nicht zu nah am Strand, nicht zu nah bei den andere Schiffen; Anker auf 8 m Tiefe im schwarzen Vulkansand, 40 Meter Kette – so passts.
Wir Ruhen uns nach dem durchrittenen Tag aus. Doch nach einigen Stunden packt mich der Entdeckergeist – also Dingi ins Wasser und ans Ufer gepaddelt, um Stromboli auszukundschaften.
Stromboli ist nobler als Vulcano. Keine Autos, nur italienische Dreiradler (in Indien wären das Tuc-Tucs), 80 % elektrisch und Roller, auch hauptsächlich elektrisch. Die Gassen eng bis ganz eng. Der Ort Stromboli liegt auf einem Hügel – malerisch wie Zuckerguss. Eine wunderschöne Kirche samt prächtigem Vorplatz mit Panoramablick; viele Restaurants – alle mit Panoramablick; Künstlerläden, Bioeis – erinnert mich an eine Ansammlung braun gebrannter, hauptsächlich kahlköpfiger Bankdirektoren um die 70 in weißen Leinenhosen und sockenlosen Lederhalbschuhen (also sehr chic), die hier ausgestiegen sind, um sich mit Anfertigung und Verkauf von Kunsthandwerk die Pension geschäftig zu gestalten. Wer Kitzbühel beim Hahnenkammrennen und/oder Arlberg zur Hauptsaison mag, der wird sich hier wohlfühlen – es ist aber auch wirklich nett und im Gegensatz zu anderen Inseln wesentlich sauberer und gepflegter.
Wir spazieren die ca. ½ km lange „Hauptstraße“ vom Ort zurück Richtung Hafen und paddeln wieder zurück auf unser Schiff. Da plötzlich leuchtet der Vulkan rot auf – sieht toll aus.
Die Nacht wird uns dann noch versüßt von der unmittelbar über uns am Strand befindlichen Disco. Wir dachten schon, da kommt keine, weil um 22 Uhr, als wir von unserer Erkundungstour zurückkamen, niemand sichtbar war. Aber um – geschätzt – 23 Uhr haben uns die Bässe mit 1000 Watt aus der Koje gehoben – bis 5 Uhr Früh. Werden wir schön langsam zu alt für so etwas???
Vulcano ist eine nette Urlaubsinsel – Karibikflair: viele bunte Geschäfte, jede Menge kleine Restaurants und Bars, lebhaftes Treiben auf den wenigen Straßen. Alles hier ist Urlaub – Menschen nur mit Badehose und Badeschlapfen überall, Mopeds, Fahrräder, einige Autos; die Fähren, die hier im 15 Minutentakt anlegen karren Urlauber her und wieder weg; Fetzengeschäfte für die 52 % weibliche Urlauber. Wer einen Erholungsurlaub braucht, der ist auf Vulcano richtig – mir gefällts. Leider finden wir keinen Zehenring für Martina; in der Boutique hatte sie so etwas zwar einmal und die Verkäuferin sucht in den hintersten Laden, findet aber nicht mehr. Die Zehenringe dürften schon wieder fürchterlich out sein – Martina will trotzdem einen.
Wir haben die Südostbucht von Vulcano gewählt, direkt vor dem einzigen Ort der Insel, um die Nacht abzuwettern – starker Wind ist angesagt. So haben wir uns eben mit dem Stockanker verkattet und der Wind war auch entsprechend stark – über 20 Kn am Ankerplatz.
Wolkenstimmung vor dem Starkwind |
Also nehmen wir Kurs auf Stromboli. Vorbei an Panarea und den Felsen von Basiluzzo reiten wir unter 2. Ref im Groß und 1. Ref in der Fock mit 5-6 kn bei akzeptabler Welle von querab Richtung Stromboli. Vor Stromboli überrascht uns eine Windhose,wir können sehen wie sie bis an die Wasseroberfläche geht und das Meerwasser in die Höhe wirbelt, aber Gott sei Dank bleibt sie uns fern.
Stromboli ist wesentlich höher als Vulcano, so bei 800 – 900 m; ich rechne mit gutem Wind- und Wellenschatten. Beim Passieren des Kaps dreht der Wind leider nicht uns nach, sodass er aus achtern käme, nein, der Wind entscheidet sich um das nordöstliche Kap zu drehen und kommt uns daher direkt auf die Nase. Also Segel geborgen und Ankerplatz gesucht. Gar nicht einfach – nur schmale Strandstreifen, wenig Platz zum ankern. Wir versuchen es auf 15 Metern; die Stelle ist nicht so gut, aber man muss nehmen was es gibt. Da ruft Martina: „ Anker geht nicht“. Andere Ankerbedienung her – geht auch nicht. Martina ist nervös. Mich bringt aber so schnell nichts mehr aus der Ruhe. Martina ans Steuer – Weghalten vom Land lautet die Devise. Ich schau mir die Ankersicherung an – 100 Amperesicherung durchgeschmolzen. Also neue Sicherung hinein – und der Anker schnurrt wieder.
Wir verlegen uns an einen besseren Platz und nach dem zweiten Versuch liegen wir perfekt. Nicht zu nah am Strand, nicht zu nah bei den andere Schiffen; Anker auf 8 m Tiefe im schwarzen Vulkansand, 40 Meter Kette – so passts.
Wir Ruhen uns nach dem durchrittenen Tag aus. Doch nach einigen Stunden packt mich der Entdeckergeist – also Dingi ins Wasser und ans Ufer gepaddelt, um Stromboli auszukundschaften.
Stromboli ist nobler als Vulcano. Keine Autos, nur italienische Dreiradler (in Indien wären das Tuc-Tucs), 80 % elektrisch und Roller, auch hauptsächlich elektrisch. Die Gassen eng bis ganz eng. Der Ort Stromboli liegt auf einem Hügel – malerisch wie Zuckerguss. Eine wunderschöne Kirche samt prächtigem Vorplatz mit Panoramablick; viele Restaurants – alle mit Panoramablick; Künstlerläden, Bioeis – erinnert mich an eine Ansammlung braun gebrannter, hauptsächlich kahlköpfiger Bankdirektoren um die 70 in weißen Leinenhosen und sockenlosen Lederhalbschuhen (also sehr chic), die hier ausgestiegen sind, um sich mit Anfertigung und Verkauf von Kunsthandwerk die Pension geschäftig zu gestalten. Wer Kitzbühel beim Hahnenkammrennen und/oder Arlberg zur Hauptsaison mag, der wird sich hier wohlfühlen – es ist aber auch wirklich nett und im Gegensatz zu anderen Inseln wesentlich sauberer und gepflegter.
Wir spazieren die ca. ½ km lange „Hauptstraße“ vom Ort zurück Richtung Hafen und paddeln wieder zurück auf unser Schiff. Da plötzlich leuchtet der Vulkan rot auf – sieht toll aus.
Die Nacht wird uns dann noch versüßt von der unmittelbar über uns am Strand befindlichen Disco. Wir dachten schon, da kommt keine, weil um 22 Uhr, als wir von unserer Erkundungstour zurückkamen, niemand sichtbar war. Aber um – geschätzt – 23 Uhr haben uns die Bässe mit 1000 Watt aus der Koje gehoben – bis 5 Uhr Früh. Werden wir schön langsam zu alt für so etwas???
Labels:
Europa,
Italien,
Tyrrhenisches Meer
Standort:
Italien
Freitag, 9. August 2013
VULCANO
Nachdem für heute bis zu 20 Kn Wind aus W angesagt sind, und wir auf den Vulkan gehen wollen, verkatten wir unseren Anker sicherheitshalber noch mit unserem Stockanker. Jetzt können wir beruhigt unser Schiff für einige Stunden alleine lassen.
ich mit dem Dingi - Dingifahrstunde - zum Ufer, noch rasch etwas zu Trinken, Bananen und Müsliriegel einkaufen und hinein in den Rucksack. An der Kassa fragen wir noch schnell wo es zum großen Krater geht, ja gerade aus und dann rechts. Wir nehmen den empfohlenen Weg, es ist schon etwas komisch, ein sehr schmaler Weg, und nur wir zwei wollen da hinauf? Der Pfad wird immer unwegsamer, aber Florian meint, nein, nein, das passt schon da gibt es viele Fußspuren. Na was soll ich euch sagen, es wird immer mehr zum Klettersteig.
Ich schon auf allen Vieren, rechts und links von mir gehts steil bergab, ich mit meiner Höhenangst und noch dazu bin ich jetzt landkrank. Wir machen eine kurze Pause und Florian schaut ob`s weiter geht. Ja, ja kein Problem gleich sind wir oben. Also weiter, und dann stehn wir knapp unter der Kraterkante, und es geht doch nicht weiter, zu gefährlich. Na super, wie soll ich da runter? Bergab klettern, noch dazu auf unwegsamen Untergrund, teilweise auf meinem Hosenboden, denn mit meinen Knien und meiner Angst hab ich wirklich Mühe da wieder hinunter zu kommen. Was jetzt, da drüben könnte es besser gehen. Florian schaut wieder vor und kommt wieder mit den Worten zurück, ja, ja, der Weg schaut gut aus, mit unerschütterlichem Vertrauen gehe ich noch ein Mal Richtung Krater. Dieser Weg schaut am Anfang wirklich vertrauenswürdig aus, entpuppt sich am Ende aber wieder als absolute Kletterei. Mein Problem ist, dass diese Felsformationen aus unterschiedlichstem Gestein bestehen, teilweise fest, und teilweise zerfällt der "Felsen" wie Sand in meinen Händen. Wir klettern wie die Gämsen mit unseren Bergschuhen auf den Krater und treffen ca 50m unter der Kraterkante auf den richtigen Weg. Halleluja, mir wird nicht fad!
Vulcano selbst ist ein sehr netter Ort, viele kleine Geschäfte, zwei Supermärkte, wunderbare Obst und Gemüsegeschäfte und ein tolles Fischgeschäft, ja da werden wir heute Abend mit Scampi zuschlagen.
ich mit dem Dingi - Dingifahrstunde - zum Ufer, noch rasch etwas zu Trinken, Bananen und Müsliriegel einkaufen und hinein in den Rucksack. An der Kassa fragen wir noch schnell wo es zum großen Krater geht, ja gerade aus und dann rechts. Wir nehmen den empfohlenen Weg, es ist schon etwas komisch, ein sehr schmaler Weg, und nur wir zwei wollen da hinauf? Der Pfad wird immer unwegsamer, aber Florian meint, nein, nein, das passt schon da gibt es viele Fußspuren. Na was soll ich euch sagen, es wird immer mehr zum Klettersteig.
Von ganz oben wieder runter |
Schwefelfumarolen im Krater |
Der Ausblick entschädigt |
Vulcano selbst ist ein sehr netter Ort, viele kleine Geschäfte, zwei Supermärkte, wunderbare Obst und Gemüsegeschäfte und ein tolles Fischgeschäft, ja da werden wir heute Abend mit Scampi zuschlagen.
Labels:
Europa,
Italien,
Tyrrhenisches Meer
Standort:
Lipari Provinz Messina, Italien
Donnerstag, 8. August 2013
WUNSCH
Sind soeben auf der Liparischen Insel VULCANO angekommen. Leider war überhaupt kein Wind, und so sind wir die 30Sm mit unserem Motor - ohne Probleme - gefahren. Werden morgen den aktiven Vulkan besteigen.
Das Wasser ist hier nicht ganz so sauber, aber unglaublich warm, mindestens 26°, war heute sogar schon vor dem Frühstück schwimmen, und wer mich kennt, der weis was das bedeutet, es lag natürlich auch daran, dass die Nacht auch sehr heiß war, Florian hat sogar an Deck geschlafen.
Wir genießen einen problemlosen Tag und sind sehr, sehr glücklich!
Das Wasser ist hier nicht ganz so sauber, aber unglaublich warm, mindestens 26°, war heute sogar schon vor dem Frühstück schwimmen, und wer mich kennt, der weis was das bedeutet, es lag natürlich auch daran, dass die Nacht auch sehr heiß war, Florian hat sogar an Deck geschlafen.
Wir genießen einen problemlosen Tag und sind sehr, sehr glücklich!
Ja, und jetzt hätte ich noch eine Bitte, wäre sehr schön, wenn ihr uns auch schreibt wie es euch so geht, und was ihr treibt, bekomme sehr wenig Mails aus Österreich. Es ist immer wieder schön, wenn man den Computer aufdreht, und ein Mail aus der Heimat sieht. DANKE !!!
Mittwoch, 7. August 2013
STRASSE VON MESSINA
Nach der erfolgreichen Motorreparatur, haben wir gestern dann wieder unsere Lebensmittelvorräte aufgestockt, und auch einiges zum Waschen in die Wäscherei gegeben.
Heute war um 7h Tagwache, denn es ist sehr wenig Wind aus N angesagt, und die Strömung fließt zwischen 7h und 11:30 mit bis zu 5Kn nach Nord, ja und diese Strömung wollen und müssen wir auf alle Fälle nützen. Um 8h können wir die Wäsche holen und dann geht`s gleich los.
Wir haben uns die Fahrt durch die Strasse von Messina viel aufregender vorgestellt, möglicherweise hatten wir auch Glück, denn es war kaum Schiffsverkehr. Man hat uns geraten auf unser Vorfahrtrecht bei Fähren lieber zu verzichten, aber wie gesagt hatten wir keinerlei Probleme.
Spannend war hingegen das Verlassen der engsten Stelle, gleich nördlich der Stadt Messina, hier war eine starke Gegenströmung, es gab zwei längere Abschnitte wo das, davor absolut ruhige Wasser plötzlich zu kochen begann, sich Wellen wie aus dem nichts bildeten, starke Wirbeln im Wasser zu beobachten waren. Unsere Esperanza war wie fremdgesteuert, einmal sind wir rechts abgebogen, dann gleich wieder links, wie Wildwasser paddeln mit Stromschnellen.
Unsere Geschwindigkeit reduziert sich auf nur noch 1,4 Kn über Grund, also steuert Florian Richtung linkes Ufer und wir hoffen entlang der Küste etwas weniger Gegenströmung zu haben. So schaffen wir die letzte Sm mit max 2 Kn Richtung N. Wir passieren das Cap Peloro um 11:30 und nachdem kein Wind weht, legen wir uns in die große Bucht vor das kleine Städtchen Acqualadrone auf 6 m Wassertiefe und genießen türkisblaues und 26° warmes Wasser. Hier ist viel Platz, wir werden hier übernachten.
Heute war um 7h Tagwache, denn es ist sehr wenig Wind aus N angesagt, und die Strömung fließt zwischen 7h und 11:30 mit bis zu 5Kn nach Nord, ja und diese Strömung wollen und müssen wir auf alle Fälle nützen. Um 8h können wir die Wäsche holen und dann geht`s gleich los.
Wir haben uns die Fahrt durch die Strasse von Messina viel aufregender vorgestellt, möglicherweise hatten wir auch Glück, denn es war kaum Schiffsverkehr. Man hat uns geraten auf unser Vorfahrtrecht bei Fähren lieber zu verzichten, aber wie gesagt hatten wir keinerlei Probleme.
Spannend war hingegen das Verlassen der engsten Stelle, gleich nördlich der Stadt Messina, hier war eine starke Gegenströmung, es gab zwei längere Abschnitte wo das, davor absolut ruhige Wasser plötzlich zu kochen begann, sich Wellen wie aus dem nichts bildeten, starke Wirbeln im Wasser zu beobachten waren. Unsere Esperanza war wie fremdgesteuert, einmal sind wir rechts abgebogen, dann gleich wieder links, wie Wildwasser paddeln mit Stromschnellen.
Unsere Geschwindigkeit reduziert sich auf nur noch 1,4 Kn über Grund, also steuert Florian Richtung linkes Ufer und wir hoffen entlang der Küste etwas weniger Gegenströmung zu haben. So schaffen wir die letzte Sm mit max 2 Kn Richtung N. Wir passieren das Cap Peloro um 11:30 und nachdem kein Wind weht, legen wir uns in die große Bucht vor das kleine Städtchen Acqualadrone auf 6 m Wassertiefe und genießen türkisblaues und 26° warmes Wasser. Hier ist viel Platz, wir werden hier übernachten.
Montag, 5. August 2013
DIE REPARATUR
Florian:
Das blöde bei
Motorproblemen ist, wenn man die Ursache nicht kennt. Jetzt kenne ich einen
Motor zwar prinzipiell, aber ein Fachmann bin ich natürlich nicht. Ich habe nur
zwei Hände und ein logisch funktionierendes Gehirn. Wenn ein Motor überhitzt,
dann kühlt er nicht ausreichend.
Also Kühlschläuche kontrolliert. Wir haben eine
Zweikreiskühlung; ursprünglich hatte das Schiff eine Einkreiskühlung. Nachdem
die Kühlwasserpumpe läuft und ich die Schläuche direkt an den Motorblock
angeschlossen hatte und beim hinteren Ende nur ein kleines Rinnsal Wasser
herauskam nahm ich an, dass der Motor mit Kalk verlegt sei. Der Mechaniker, der am
Morgen den Motor inspizierte meinte nur, ich solle an der Stirnseite den Deckel
abschrauben und kontrollieren. Als ich das mache, stelle ich fest, dass dort
ein Thermoventil eingebaut ist. Eigentlich eh klar – ist das Wasser noch kalt,
bleibt das Ventil zu und der Motor kommt rasch auf Betriebstemperatur; ist der
Motor dann warm, öffnet sich das Ventil und mehr Kühlwasser fließt und schützt
(besser gesagt sollte) den Motor vor Überhitzung. Kein Wunder also, dass kein Wasser aus dem kalten Motor herausgekommen ist, obwohl ich auf der anderen Seite die Pumpe mit voller Kraft hineinpumpen lasse: das Ventil ist bei kaltem Motor logischerweise geschlossen. Ich baue also dieses Ventil
aus, finde am Schiff in der Motorkiste noch zwei weitere gebrauchte Ventile auf
einer Schachtel der Vermerk „defekt“ – aber geh!?! Da bin ich eh gleich
misstrauisch und denke, dass das wohl kein neues Problem ist.
Auf zum Volvo
Penta Mechaniker. Als ich ihm das Ventil zeige macht er eine wegwerfende
Handbewegung. Nach einigem hin und her verstehe ich, was er zu erklären versucht.
Das Ventil ist nur in kalten Gewässern notwendig. In warmen Gefilden kann man
es weglassen. Gesagt – getan. Nachdem ich den Motor wieder zusammenbaue, alle
Schläuche an die vorgesehenen Ein- und Auslässe montiere – start frei für den Testlauf. Maschine läuft, wir starren gespannt auf den Thermometer. Die
Temperatur bleibt unter 80 Grad. Ich lege den Retourgang ein und wir lassen den
Motor eine Stunde unter Belastung arbeiten – Temperatur bleibt konstant –
gewonnen!!!
Jetzt rückblickend
betrachtet und nach gelöstem Problem
denk ich, dass das Bier gestern zwar wirklich hervorragen war, aber womöglich
ja doch nicht das Beste meines Lebens. Da waren ja auch noch die 6 Bier nach
meinem 800 m Sieg bei der Masters EM, als ich alle meine Final-Konkurrenten
eingeladen habe und nur einer erschienen ist (daher jeder von uns 6 Bier) –
die waren auch wirklich sehr, sehr gut. Oder aber mein Prüfungsbier: nach jeder
bestanden Prüfung an der Uni ein Bier und eine Tafel Schokolade – die waren
auch gewaltig. Irgendwie ist das dann ja auch der Sinn und Zweck unserer
Weltumsegelung, dass es Situationen gibt, in denen man meint, das beste Bier seines
Lebens getrunken zu haben. Ich kann derzeit allerdings gerne einige Zeit darauf
verzichten….
Sonntag, 4. August 2013
DAS BESTE BIER MEINES LEBENS
Florian
Die folgenden Zeilen
dienen nicht der Verstärkung der Einschaltquoten auf unserer Homepage. Alles
ist tatsächlich genau so passiert. Manchmal denke ich; sitzt der Teufel irgendwo
und legt ein Gewicht nach dem anderen auf meine Schultern und schaut wie viel
ich aushalte, bevor ich zusammenbreche. Aber der Reihe nach…
Unsere Maschine war
also nur für ca. 5 Minuten einsatzfähig,
bevor sie überhitzt und wir sie abschalten mussten. Ich wusste also, dass wir
für das Anlegemanöver in der kleinen Marina neben dem großen Hafenbecken in
Reggio Calabria nur eine Chance hatten. Wir sind also unter Segel aufgekreuzt,
25-30 Knoten Wind, 1. Ref in Groß und Fock. Ca. ½ Seemeile nördlich von der
Hafeneinfahrt; dann also Groß geborgen, Fock auf 1 m² verkleiner und mit ca. 2
Kn Fahrt vor dem Wind Richtung Hafen. Martina bringt die Fender aus. 100m vor
der Hafeneinfahrt ein Aufschrei von Martina – „Ich hab den Fender verloren“.
Einer unserer neuen Fender treibt 30 m Steuerbord von uns vor dem Wind.
Nachfahren und den Motor womöglich überhitzen und nicht anlegen können? Ich
lasse den Fender Fender sein und wir überqueren die Hafeneinfahrt; gleich links
danach geht es in die kleine und enge Marina. Der Marinero weist mir einen
Platz zu – alle Plätze quer zum starken Wind. Mein Bug treibt ab, ich setze
retour, versuche in den zugewiesenen Platz einzufahren; da „schreit“ unser
Motor, Martina schaut auf den Thermometer; über 100 Grad. Der Motor quietscht,
wie wenn man eine große Ratte mit
Stumpfer klinge rasiert (denke so müsste das klingen – keine Angst, gemacht
habe ich das eh noch nie). Ich denke „Kolbenreiber“ und rufe „Abbruch“, wir
fahren unter letzter Motorkraft in das große Hafenbecken; Maschine aus – wir
treiben im Wind – 15 Knoten gegen die noch ca. ¼ sm entfernte Hafenmole. Der
Marinero mittlerweile mit Schlauchboot versucht mich mit seinem Bug in die
richtige Richtung zu bugsieren. Noch ist ein Boller in Reichweite. Ich gebe ihm
meine Leine und ersuche uns dort anzuhängen. Er ist zu langsam und wir treiben
zu schnell; es geht nicht, ich werfe meine Leine über Bord.
Segel setzen!
Martina ans Steuer, ich reiße das Groß hinauf. Die ESPERANZA legt sich quer zum
Wind und nimmt Fahrt auf – gerade auf eine längsseits liegende Fähre. Fock
heraus. Groß fieren, Ruder hart Steuerbord, dreh dich!! Bange Sekunden – Fähre
querab auf Kollisionskurs. Langsam dreht die ESPRANZA vor den Wind; Pffff - Kollision
mit der Fähre abgewendet. Noch sind wir aber mitten im Hafenbecken unter Segel
– das haben die hier denke ich seit der motorisierten Seefahrt nicht mehr
gesehen.
Es bleibt uns nichts
anderes über als gegen den Wind aus dem Hafenbecken aufzukreuzen. Wer auf ¼ sm
Raum schon einmal mit einem 15 Tonnen Langkieler unter dem Hintern aufgekreuzt
ist, darf gerne seine Meinung kundtun. Allen anderen darf ich mitteilen: “Es
ist wirklich, wirklich verdammt schwierig“. Martina und ich haben es dennoch
geschafft.
Endlich sind wir aus
dem Hafenbecken heraus, da meldet sich Coast Guard, ob wir assistance benötigen.
Ich verneine, sie bleiben hartnäckig und bieten ihre assistance an. Wer die
Probleme um Bergelohn kennt, wird die Annahme von assistance wohl überlegen.
Ich teile der Coast Guard mit, dass wir auf sicherer Position ankern werden,
abwarten, bis der Wind weniger wird und dann neuerlich ein Anlegemanöver
versuchen werden. Sie sind zufrieden und lassen uns unseres Weges ziehen.
Wir kreuzen ca. ½ sm
auf und ankern sehr, sehr knapp zum Ufer auf ca. 8 m Wassertiefe. Endlich
sicher. Durchschnauffen. Wir beobachten unsere Position zum Ufer und stellen
fest, dass der Anker rutscht; zu früh gefreut. Zweiter Anker hinunter. Der
liegt natürlich auf einem Haufen direkt unter unserem Schiff. Ich Taucherbrille
und tauche zum zweiten Anker und versuche diesen durch Tragen über den
Meeresgrund auf 8m Tiefe in Position zu bringen. Dabei hilft es, wenn man
jahrelang Hügelsprints gemacht hat; aber ohne Spikes ist der Grip schlecht und
auf 8 m Tiefe ist nach einigen Metern Schluss mit Luft. Also heraus mit dem
Tauchzeug. Tauchjackett und Flasche; gut, dass wir uns entschieden haben, diese
mitzunehmen. Natürlich kein Blei in der Geschwindigkeit – ich strample hinunter
zum zweiten Anker. Ich denke an James Bond – das wäre eine interessante
Unterwasserszene. Ich mit Anker auf der Schulter im Retourgang (wegen der
Flossen!) über den Meeresgrund Anker austragen. Dann endlich geschafft. Beide
Anker liegen akzeptabel. Die ESPERANZA liegt festgenagelt.
Wieder Durchschnauffen!!
Wunden lecken!! Hier können wir nicht lange bleiben, 15 Meter neben den kleinen
Booten der Einheimischen. Der Wind darf auch nicht drehen, sonst sitzen wir auf
einem dieser Boote. Ich ab in den Motorraum. Sobald man den Motor aufdreht
quietscht er. Ich denk zunächst, es sei die Welle, aber es quietscht auch, wenn
kein Gang eingelegt ist. Telefonkontakt zu Martinas Papa: Keilriemen
kontrollieren. Als ich mir den näher ansehe stelle ich fest, dass er locker
sitzt. Als ich ihn spannen will, sehe ich, dass die Stellschraube, die die
Distanz der Lichtmaschine regelt gebrochen ist. Neue Schraube aus dem
Schraubenfundus, Schraube austauschen, neu ausrichten, spannen, anziehen –
fertig. Motor quietscht nicht mehr. Zum Glück also kein Kolbenreiber.
Um ca. 18 Uhr lässt
der Wind nach und wir haben nur noch ca. 10 Kn. Zwei Anker aufziehen ist nicht einfach. Die mittlerweile erkaltete
Maschine auf Standgas und Martina an der Ankerwinsch übernehmen den Hauptanker.
Ich mit der Kraft der (fast) Verzweiflung den anderen Anker; aus den Beinen
ziehen., nicht aus den Armen. 20 m Kette samt Ankertrosse und 30 Kg Anker. Ich
denk nur „ Aufgeben gibt’s nicht“. Endlich haben wir beide Anker geborgen und
der Bug der ESPERANZA zeigt Richtung offenes Meer.
Wir segeln neuerlich
mit 1 m² Fock vor dem Wind auf die Hafeneinfahrt zu. Der Plan ist, dass Martina
mit dem Dingi (unser kleines Schlauchboot mit 9 PS Motor) eine Leine im großen
Hafenbecken zur Mole ausbringt, damit wir an einem Punkt fixiert sind, und ich
mit der Maschine auf Standgas uns dann an die Mole bringen kann. Kurz vor der
Einfahrt kommt mir eine kleine Fähre aus dem Hafenbecken entgegen – na
wunderbar. Die Fähre hupt mich laut an – ich ans Funkgerät und teile ihr auf
Kanal 16 mit, dass ich keine Maschine habe und nur unter Segel fahre. Das
überzeugt sie, und sie halten sich zur anderen Seite der Hafeneinfahrt. Als wir
im Hafenbecken sind, drehe ich die Maschine auf – die Uhr läuft. Ich drehe nach
Backbord bringe uns Richtung Mole. Martina voraus im Dingi. Sie fährt zum
vorausgemachten Ring an der Kaimauer, zieht die Leine durch und kommt zurück.
Als sie mir entgegen fährt kreuzt sie mit dem Dingi die Leine, sie verliert die
Festmacherleine in ihrer Hand und zieht mit dem Dingi das Ende wieder aus dem
Ring. Ich rufe ihr zu sie soll die Leine neuerlich aufnehmen, Sie: „Ich kann
nicht“; Ich: „fahr zum Schiff und nimm sie am Anfang wieder auf. Sie: „ ich kann
nicht ich habe die Leine in der Schraube". Ich beruhige sie. Sie soll die Leine
nur vom Schaft des Motors lösen, dann ist sie wieder frei. Sie kämpft. Ich
treibe auf die Mole zu, eine Böe beschleunigt mich; ich Retourgang hinein, um
Abstand zu gewinnen. Maschine stirbt ab – Ich habe die Leine von Martina in der
Schraube – diesmal aber wirklich.
Wir treiben Richtung
Mole. Ich zische nach vorne Richtung Bug, nehme eine neue Leine, belege sie am
Bug, da spitzt die ESPERANZA auch schon mit dem Bugspriet in die Kaimauer, Holz
splittert. Ich springe auf die Kaimauer, hole die Leine dicht und versuche sie
an einen Boller festzumachen – zu kurz. Ich stemme mich mit aller Kraft in die
Leine: Seilziehen Florian gegen ESPERANZA unter Windabdrift. Ich denke nur –
nicht nachlassen. Endlich erreiche ich den nächster Boller – Leine herum,
Palstek, keinen Fehler machen – fest. ESPRANZA zielt wie ein Einhorn mit ihrem
Bugspriet neuerlich auf die Kaimauer zu. Ich zisch hin und halte sie davon ab,
nochmals die Kaimauer „zu küssen“. Endlich kommt sie längsseits. Ich deute
Martina, dass wir sicher sind, und sie mir die Achterleine zum Festmachen werfen
soll.
In Anbetracht der Probleme, die wir heute hatten und gemeistert haben ist das zerbrochene Gräting am Bugspriet eine Lappalie.
Endlich liegt unsere
ESPRANZA festgezurrt und sicher. Verschnauffen. Martina ist mit den Nerven
fertig. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie die Leine nicht belegen konnte. Ich
beruhige sie und meine, ab jetzt wird sie immer Dingifahren, um das ordentlich
zu üben, dass klappts beim nächsten Mal. Da wir zu weit in der Mitte der
Kaimauer hängen müssen wir die ESPERANZA noch ca. 100m nach vorn ziehen, um die
Berufsverkehr nicht zu stören. Als wir auch das nach einer Stunde im Kampf
gegen den Wind geschafft haben, als wir unser Schiff für die kommende Nacht sicher
wissen, da öffnen wir das einzige an Bord verbliebene Bier. In diesem Moment
habe ich gedacht: “Das ist das beste Bier meines Lebens“.
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Strasse von Messina
Standort:
Reggio Calabria, Italien
Samstag, 3. August 2013
MOTOR KATASTROPHE
Martina
Also gestern sind wir frohen Mutes, von unserem eher unangenehmen Ankerplatz ( ich habe im Salon am Boden geschlafen, da wackelt es nicht so sehr) aufgebrochen.
Nach einiger Zeit ist der Wind wieder ein Mal total eingeschlafen, das kennen wir ja schon. Motor starten und weiter geht`s Richtung Strasse von Messina. Plötzlich raucht der Motor schrecklich, der Motoralarm pfeifft, schnell Motor abdrehen und feststellen was los ist. Florian schaut und meint, wir müssen irgendwo anlegen um die Ursache genau überprüfen zu können. Die nächste Möglichkeit ist der Industriehafen von Salina Joniche, die Einfahrt ist auf der STB Seite angeblich versandet. Also vorsichtig! Bei leichtem Wind steuern wir gegen 14h den Hafen an, na das schaut nicht gut aus, langsam, langsam, stopp, stooooooooooop zurück, da ist es viel zu seicht, das kann sich nieeeeeeee ausgehen. Deshalb zurück und vor der Einfahrt im Schwell ankern, mit dem Dingi erkunden. Na das war aber knapp, die Einfahrt ist total versandet, max 1,20m Tiefe( wir haben 1,85m Tiefgang), keine Leuchttürme mehr bei der Einfahrt, diese Italiener sind echt pleite.
Florian zerlegt das Kühlsystem, testet wann und wo wieviel Wasser durchfließt, er ist bis 21h im Motorraum, und Motorraum heißt bei uns am Schiff ein Loch von 1m x 2m, total verdreckt und verschwitz baut er gegen 22h wieder alles zusammen. Unser Ankerplatz ist zu unsicher, wir müssen manövrierfähig sein, wenn auch nur für kurze Zeit mit Motor, dann könnten wir ja wieder Segeln.
Fazit, der Motor gehört in eine Fachwerkstätte, er ist total verkalkt, und lässt deshalb viel zu wenig Kühlwasser durch.
Tipps per Telefon waren: Salzsäure in den Kühlkreislauf geben, haben wir aber leider nicht an Bord, wir haben 75% Phosphorsäure, geht das auch? Die Telefone laufen heiß, die einen meinen ja, die anderen sagen nein, also besser nicht.
Unser Plan, heute nach Reggio di Calabrie zu segeln, ist nicht ganz aufgegangen. Angesagt waren 10Kn Wind aus SSO, in Wirklichkeit hatten wir bis zu 26Kn Wind aus N, wir sind den ganzen Tag hart am Wind aufgekreuzt, haben Segel gerefft und es dann Schlussendlich bis Reggio geschafft, es fehlen uns für morgen nur noch 3,5 Sm bis zu Hafeneinfahrt, dann lassen wir die Fachmänner an die Arbeit, und hoffen, dass sie das Problem langfristig lösen.
Also gestern sind wir frohen Mutes, von unserem eher unangenehmen Ankerplatz ( ich habe im Salon am Boden geschlafen, da wackelt es nicht so sehr) aufgebrochen.
Unser Thunfisch Angelköder |
Florian zerlegt das Kühlsystem, testet wann und wo wieviel Wasser durchfließt, er ist bis 21h im Motorraum, und Motorraum heißt bei uns am Schiff ein Loch von 1m x 2m, total verdreckt und verschwitz baut er gegen 22h wieder alles zusammen. Unser Ankerplatz ist zu unsicher, wir müssen manövrierfähig sein, wenn auch nur für kurze Zeit mit Motor, dann könnten wir ja wieder Segeln.
Fazit, der Motor gehört in eine Fachwerkstätte, er ist total verkalkt, und lässt deshalb viel zu wenig Kühlwasser durch.
Tipps per Telefon waren: Salzsäure in den Kühlkreislauf geben, haben wir aber leider nicht an Bord, wir haben 75% Phosphorsäure, geht das auch? Die Telefone laufen heiß, die einen meinen ja, die anderen sagen nein, also besser nicht.
Unser Plan, heute nach Reggio di Calabrie zu segeln, ist nicht ganz aufgegangen. Angesagt waren 10Kn Wind aus SSO, in Wirklichkeit hatten wir bis zu 26Kn Wind aus N, wir sind den ganzen Tag hart am Wind aufgekreuzt, haben Segel gerefft und es dann Schlussendlich bis Reggio geschafft, es fehlen uns für morgen nur noch 3,5 Sm bis zu Hafeneinfahrt, dann lassen wir die Fachmänner an die Arbeit, und hoffen, dass sie das Problem langfristig lösen.
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Standort:
Reggio Calabria, Italien
Donnerstag, 1. August 2013
MARTINA`S HÜHNERSCHNITZEL A LA CALABRIA
dünn aufgeschnittene Hühnerfiltes für 2 Personen; salzen und pfeffern
1 kl.Zucchini, in kleine Würfel schneiden
1 mittlere Zwiebel fein würfeln
3 Knoblauchzehen klein gehackt
8 getrocknete Tomaten klein schneiden.
Zwiebel in Olivenöl anrösten, zuerst Zucchini dazu und mitrösten, dann Tomaten dazu. Alles in der Pfanne an den Rand schieben und die Hühnerfilets anbraten.( ich muss dazu sagen, dass ich zur "1 Topf Kochmethode" an Bord tendiere). Am Schluss mit etwas Wasser aufgießen und noch 3 min. durchziehen lassen, abschmecken - FERTIG
dazu gab`s Reis
Ich koche Reis an Bord nur ca 5 Minuten, nehme ihn dann vom Feuer und wickel ihn fest in unser Badetuch ein. Wenn das Fleisch fertig ist, ist auch der Reis fertig. Könnte man auch "Energiesparkochen" nennen.
Schaut doch richtig italienisch aus. Uns hat`s geschmeckt, nachkochen erlaubt, freu mich über feedbacks.
1 kl.Zucchini, in kleine Würfel schneiden
1 mittlere Zwiebel fein würfeln
3 Knoblauchzehen klein gehackt
8 getrocknete Tomaten klein schneiden.
Zwiebel in Olivenöl anrösten, zuerst Zucchini dazu und mitrösten, dann Tomaten dazu. Alles in der Pfanne an den Rand schieben und die Hühnerfilets anbraten.( ich muss dazu sagen, dass ich zur "1 Topf Kochmethode" an Bord tendiere). Am Schluss mit etwas Wasser aufgießen und noch 3 min. durchziehen lassen, abschmecken - FERTIG
dazu gab`s Reis
Ich koche Reis an Bord nur ca 5 Minuten, nehme ihn dann vom Feuer und wickel ihn fest in unser Badetuch ein. Wenn das Fleisch fertig ist, ist auch der Reis fertig. Könnte man auch "Energiesparkochen" nennen.
Schaut doch richtig italienisch aus. Uns hat`s geschmeckt, nachkochen erlaubt, freu mich über feedbacks.
CAPO SPARTIVENTO
So jetzt ist auch mein Handy Geschichte, eine weitere Abnabelung!
Sind heute schon um 7:30 abgefahren, da wir eine weite Strecke vor uns haben. Ca 50 Sm wollen wir zurücklegen. Bei besten Segelbedingungen, mit bis zu 18 Kn achterlichem Wind, sind wir mit teilweise über 7Kn schon fast geflogen. Herrlich, so lässt es sich segeln. Wir passieren das Cap Spartivento um 17:30
Sind heute schon um 7:30 abgefahren, da wir eine weite Strecke vor uns haben. Ca 50 Sm wollen wir zurücklegen. Bei besten Segelbedingungen, mit bis zu 18 Kn achterlichem Wind, sind wir mit teilweise über 7Kn schon fast geflogen. Herrlich, so lässt es sich segeln. Wir passieren das Cap Spartivento um 17:30
Jetzt liegen nur noch ca. 60 Sm vor uns bis zur Strasse von Messina.Also das schaffen wir in 2 Tagen wunderbar, denn da sind so gut wie keine Winde angesagt, denn man darf durch die Strasse von Messina nicht segeln, und mit der Esperanza gegen Wind und Welle anzutreten ist nicht sehr effizient.
Ich werde auch ein Kochbuch von unserer Reise schreiben, vorerst ist der Plan nurRezepte online zu stellen die in max. 20min fertig sind. Also schnelle Küche an Bord. MAHLZEIT
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