Freitag, 26. Oktober 2018

ZURÜCK IM NORDEN


22.10.2018

Florian

Das erste Tageslicht weckt mich und ich bin gut ausgeschlafen. Ententeich vor der Türe – auf geht’s!
Gestern hatte ich Gegenströmung beim Einlaufen – heute habe ich Gegenströmung beim Auslaufen aus der Bucht – können die sich nicht entscheiden?

Raus aus der Ankerbucht hinein in den neuen Tag - unter Motor

Unter Motor geht’s weiter, denn der Wind kommt zu hart auf die Nase zum Segeln. Nach der nächsten Insel passts. Irgendwie spinnt meine Bordelektrik – jedenfalls lädt meine Hausbatterie nicht bzw. schaltet das Relais die Startbatterie mit der Hausbatterie zusammen und trennt sie gleich wieder. Grund ist offensichtlich ein zu niedriger Ladezustand der Hausbatterie – aber was frisst meinen Strom??? Ich packe mein Strommessgerät aus und messe die Ampere durch, die so verbraucht werden. Als erstes gibt die Milliampereanzeige auf und als ich die Gesamtampere an der Verteilerleiste messen möchte gibt’s kurz einen Funken – und die 10 Ampereanzeige zeigt auch nur noch 00,00, ist scheinbar auch dahin – die halten auch wirklich nichts aus diese Dinger. Aber für meinen ersten Messversuch von Ampere gar nicht so schlecht. Wenigstens habe ich herausgefunden, dass ich die Ampere messen kann, wenn ich die Sicherung herausschraube und links und rechts davon am Kabel anhalte.

Weiter unter Motor. Und dann – völlig unspektakulär – auf einmal ein Äquator vor mir; ausweichen geht nicht mehr – ich also voll drüber – und….

Achtung ein Äquator!

Äquator überfahren

… jetzt bin ich also wieder auf der Nordhemisphäre.

ÄQUATORBIER!!

3 sm später ist schon mein heutiger Ankerplatz Kentar Island (00°03,2´N(!) 104°45,6´O) – heute nur 28 sm. Knapp nach mir kommt die PETIT PRINCE herein, die habe ich schon länger nicht gesehen.  Es gibt ein nettes Wiedersehen und ich erzähle meinen Freunden von meinen elektrischen Schwierigkeiten. 

PETIT PRINCE am Ankerplatz

Pierre meint, dass in meinem Messgerät wahrscheinlich eine Sicherung durchgebrannt ist – AHAAAA!! Und tatsächlich, ich finde die Sicherungen – beide hinüber – und kann die stärkere für den 10 Ampere Messbereich austauschen (eine schwache mit 400 Milliampere für den Milliamperebereich habe ich nicht). Jetzt kann ich weiter Messen, putze ein paar Kontakte, schüttle ein paar Drähte und spreche mit meiner Bordelektrik – finde aber nichts. 

Messtechniker am Werk

Als ich alles wieder zusammenbaue und den Motor zum Test starte, springt der wieder an wie immer und – welch Wunder - alles läuft wieder ganz normal. Ich bin nicht das einzige Schiff mit Elektrikproblemen in Äquatornähe  - offensichtlich ist es eine äquatoriale Magnetfeldinstabilität beim Überqueren des Äquators, die die Probleme verursacht hat. Jetzt im Norden ist das wieder vorbei. Das hätte ich mir ja gleich denken können, aber ich konnte wirklich nicht mehr ausweichen!