Montag, 15. Oktober 2018

BOKU- WIEN

11./12.10.2018

Florian

Gäbe es die Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) nicht, gäbe es diese Geschichte nicht.

Beim Dinner im Sultanspalast  unterhalte ich mich mit dem örtlichen Parlamentsabgeordneten. Als er erfährt, dass ich aus Wien bin, zieht er sein Handy aus der Tasche, wählt eine Nummer und gibt es mir. Es ist ein Freund des Abgeordneten dran, der in Wien an der BOKU studiert hat und hier ein Forstunternehmen führt. Auf Deutsch versteht er mich allerdings nicht.

Ich werde also von Paul aus Korea - dem Ex BOKU Student 1992 - 1996 - zur Besichtigung seines Betriebes eingeladen. Ein Geländewagen mit Fahrer holt mich unmittelbar nach der Rückkehr von den Orangutans ab und es geht 1 1/2 Stunden über holprige Straßen, 45 Minuten davon über 4-spurige Forststraßen, bis wir - es ist bereits dunkel - an einem herrschaftlichen Gebäude halten.


Im Niemandsland von Borneo


Paul aus Korea, Ex BOKU Student und hiesiger Betriebsleiter


Gästehaus
Mein Gästezimmer - sehr fein!


Paul ist Betriebsleiter des größten Forstbetriebes von KTH in Indonesien. KTH ist ein koreanisches Unternehmen, das Holzpellets für die japanische Papierindustrie und Zellulose für die Textilindustrie herstellt.

Das Forstgebiet

Die Dimensionen muss an sich auf der Zunge zergehen lassen: die gepachtete Fläche umfasst über 94.000 Hektar, mit zugepachteten Flächen in Summe etwa 100.000 Hektar - also 1000 km², das Gebiet ist sohin etwa 50 km lang und 20 km breit. Hier wird Wald angepflanzt - konkret eine Art von Eukalyptusbäumen, denn die wachsen schnell. 6 Jahre dauert ein Wachstumszyklus bis zur "Ernte". 10.000 Hektar - also 100 km ² - werden pro Jahr abgeholzt, 70 % der ausgepflanzten Bäume wachsen zur verwertbaren Größe, 70 % der gepachteten Fläche dient der Bepflanzung. Der Rest ist Naturschutzgebiet für Orangutans, Forschungsgebiet und Infrastruktur. 4500 Menschen werden von  KTH hier beschäftigt - ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in dieser entlegenen Region.

Dienstunterkünfte

Hauptquartier



Wir genießen mit seinen Kollegen, zwei Forschern aus Korea, ein wunderbares Abendessen und ich werde im Gästehaus sehr nett untergebracht.

Am nächsten Morgen zeigt mit Paul noch ein wenig von der Anlage. Es gibt auch einen 9-Loch Golfplatz, Gemüse- und Obstgärten, etc.

Golfplatz
Riesig

Forschungsbereich für den perfekten Eukalyptus

Fläche 2 1/2-mal Wien
Es ist beeindruckend wie und in welcher Dimension hier gearbeitet wird.

Schließlich ist es Zeit für mich aufzubrechen und der Chauffeur bringt mich wieder nach Kumai zurück.

Jetzt geht es aber wirklich los nach Belitung. Ein wenig mulmig ist mir schon, denn es ist weit und ich muss diesmal zumindest 2  Nächte durchsegeln. Na schau ma...