Montag, 15. Oktober 2018

ORANGUTANS - TANJUNG PUTING NATIONAL PARK

09.-11.10.2018

Florian

Gegenüber meines Ankerplatzes sind siloartige Gebäude. Interessant: darin werden Schwalbennester "gezüchtet" und als "birds nest" an Chinesische Restaurants verkauft. Ein Kilo besteht aus etwa 120 Nester, bringt hier umgerechnet etwa EUR 1.000,00 und kostet in China dann etwa EUR 6.000,00  pro Kilo.

Nestzucht

Um 9:00 Uhr werde ich vom Klotok abgeholt und gemeinsam mit meinen Freunden von der SY ALLURE und SY MOONSHADOW geht es den Fluß hinauf in den Tanjung Puting National Park, der maßgeblich aus den Bemühungen von Dr. Birute Galdikas resultiert, die ihr Leben den Orangutans verschrieben hat. Hier ist mit etwa 6000 Tieren die größte Orangutan Population der Welt beheimatet.



Das Klotok - ein Hausboot - hat im "Erdgeschoß" das Manschaftsquartier, Motor und Steuerstand, Küche und Bad. Im "ersten Stock" sind wir Gäste und haben daher eine hervorragende Aussicht auf den Dschungel, durch den sich der Fluß zieht.

Unser Klotok

Die Gästeetage

Bald machen wir den ersten Stop. Über Holzstege geht es zur Fütterungsplattform. Die Wildhüter bringen Bananen in Körben, schütte sie auf die Plattform und machen einen Ruf wie Wolfsgeheul, um die Orangutans zum Essen zu rufen.

Es erscheint ein mächtiges Männchen, setzt sich seelenruhig auf die Plattform und beginnt Bananen zu schälen und in sich hineinzuschieben - so schnell es ist unglaublich, Nach ca. 50 Stück ist er fertig und verschwindet im Wald.


Kurz darauf kommen weitere Orangutans - jüngere Männchen und Weibchen samt Babies - und fressen, oder stecken sich möglichst viele Bananen ins Maul und klettern auf einen Baum, um sie dort zu verzehren. Es ist ein faszinierendes Schauspiel.



Nach etwa einer Stunde brechen wir auf und es geht weiter den Fluß hinauf, bis wir am Ufer des mittlerweile recht schmalen Flusses an Bäumen festmachen, um hier zu übernachten.


Neben uns in den Bäumen sitzen Nasenaffen, die Vögel kreischen, die Grillen zirpen laut - während wir an deck dinieren. Es ist atemberaubend. Nachdem wir ausgiebig und gut getafelt haben werden die Betten hergerichtet - dicke Matratzen mit Moskitonetz.

Unsere "Schlafgemächer"
Die Nacht im Dschungel mit seinen Geräuschen ist magisch und ich schlafe hervorragend.  am Morgen gehts nach einem guten Frühstück weiter zur nächsten Fütterungsstation - gleiches Schauspiel wie gestern...

Wir sind nicht die einzigen

... und schließlich ins Camp Leaky - dem Zentrum des Nationalparks. Wieder beobachten wir die Orangutans beim Fressen. Diesmal hat sich auch ein wildes Schwein zum Festmahl gesellt und wird von den gelassen wirkenden Orangutans "nicht einmal ignoriert."

Wir verbringen die zweite Nacht wieder am Flussufer und es ist wieder magisch, diesmal weil ein heftiger Tropenregen über uns niedergeht - es ist mittlerweile Regenzeit.

Am Morgen gehts den Fluss zurück zur Besichtigung eines kleinen Dorfes, als es plötzlich direkt vor uns ein lautes "PLATSCH" gibt, dann noch eines und noch eines. Nasenaffen springen von 10 Meter Höhe aus der Baumkrone über den Fluß (denn darin gibt es Krokodile) und landen mit Bauchfleck in Ufernähe des anderen Ufers im Wasser. Ein Mensch wäre bei diesem Bauchfleck schwer verletzt - den Affen macht das offenbar nichts, es "hagelt" Affen!!

Nach Besichtigung des sehr ursprünglichen Dorfes geht es zurück zu unseren Schiffen. Es war ein unglaubliches Erlebnis und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Nicht nur wegen der Orangutans, sondern wegen der Atmosphäre am Klotok im Dschungel. Einmalig!!


Dorf mitten im Dschungel

Morgen gehts weiter nach Belitung, aber davor habe ich heute noch eine Überraschungseinladung erhalten - das Leben hat so seine Überraschungen!