Montag, 1. Oktober 2018

GEPLANTE PLANLOSIGKEIT

01.10.2018

Florian

Mein Morgenlauf führt mich zum nagelneuen Flughafen; 4-spurige Straße von der schmalen zweispurigen Inselhauptstraße weg, die Abfertigungshalle noch nicht fertig und das alles für Kleinflugzeuge - interessant.

Um 8 Uhr soll ich mich mit Juris treffen, der mir seinen Motorroller borgen möchte. Ich bin um 8 Uhr am Strand, aber Juris erscheint nicht. Also gibts keinen Plan mehr, außer jenem, keinen zu haben und den Tag auf sich zukommen zu lassen.

Ich spaziere also in den Miniort in meiner Ankerbucht, finde ein kleines Warung (kleine Imbissstube) und bestelle Frühstück. Frühstück unterscheidet sich hier von keiner anderen Mahlzeit - und ich lasse die Chilli eh immer weg - für mich also Nasi Goreng Campur.


Frühstück

Vor mir düsen die Motorroller vorbei und es ist ein witziges Schauspiel, das mir da geboten wird.







Danach spaziere ich an Reisfeldern vorbei Richtung Tambak und mache Motorroller-Stop. Gleich nimmt mich ein zahnloser Mann mit - Johan. Er fragt mich nach dem wie, wo, was, wann und ich erkläre ihm, dass ich einen Motorroller mieten will. Also chauffiert er mich zu seinem Bruder, wo es zunächst einmal Kaffee gibt und einen Plausch.

Reisfelder
Besprechung
Nach 1/2 Stunde fährt er mit mir in sein Heimatdorf - ca 30 Minuten entfernt, wo wir  bei einem Freund wieder Kaffee trinken und wieder plaudern (so weit das halt geht in gebrochenstem Englisch), bis der Motorroller da ist. Ich miete ihn für 3 Tage, was mit 150.000 Rupien zu Buche schlägt - umgerechnet etwa EUR 10,00 - nicht pro Tag, sondern insgesamt!

Mein Flitzer für die nächsten drei Tage
Johan läßt es sich nicht nehmen und fährt mit  mir in den Hauptort von Bawean, Sangkapura. Die Ortschaft ist zwecksmäßig und nicht hübsch. Es ist allerdings auffallend, dass Bawean streng muslimisch ist, praktisch alle Frauen Kopftuch tragen, die Häuser wesentlich gepflegter sind, als auf allen bisherigen indonesischen Inseln, und die Moscheen besonders prunkvoll sind.

Sangkapura

An den Straßen sehe ich immer wieder Fahnen und Plakate, die die Festivitäten ankündigen, wegen derer die Sail Indonesia Rally da ist. Insbesondere wird der 417. Jahrestag der Besiedelung von Bawean gefeiert - ob das irgendwie im Muslimischen oder auf Bawean ein rundes Jubiläum ist??

Drum samma da

Wir umrunden die Insel auf der 45 km langen Küstenstraße und kommen bei einem auf Stelzen stehenden Warung vorbei, in dem wir uns natürlich stärken müssen. Der Zugang aus Bambusgeflecht schwingt bedrohlich unter meinen Füßen.


Spannend!

Bald sind wir wieder in Tambak, ich frage nach einer Massage und Johan organisiert eine für mich. Im Haus von Johans Bruder massiert mich die Iranische Hammerwurfmeisterin am Fussboden so fest, dass einige Bodenfliesen unter meinem Körper zerspringen - ich werde nach keiner zweiten Massage mehr fragen.

Heilmassage - von Massagen bin ich vorerst geheilt!

Schließlich organisiert mir Johan und sein Bruder noch 200 Liter Wasser, sodass ich wieder voll bin. Ich muss drei mal mit dem Dingi fahren, denn auf dem Motorroller kann man ja nur 2 Flaschen transportieren. Ich warte also am Strand und plaudere mit einem Einheimischen. Neben uns machen Jugendliche Kunstücke auf ihren Motorrollern, als einem dieser "Artisten" der Roller auskommt und er in mich kracht - auf meinem Schienbein fehlt ein Fleck Haut, was nicht weiter schlimm wäre, wenn ich nicht dauernd ins nicht ganz so saubere Wasser müsste.

Wasserlieferung

Schön blöd!

Meine Abwehrkräfte werden hier ganz ordentlich auf die Probe gestellt.

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