Donnerstag, 23. April 2015

VIAZUL

Florian

Um 9:30 Uhr sollten wir beim Busbahnhof von VIAZUL sein, um die Tickets nach Camagüey zu kaufen. Als wir allerdings nach dem Frühstück ins Zimmer wollen, läßt sich die Türe nicht mehr aufsperren. Die Vermieterin eilt herbei und - zack - hat den Zylinder in der Hand. Türe und Fenster versperrt sitzen wir auf Nadeln. Die Vermieter holen einen "Techniker" herbei, der versucht das Schloß ohne Zylinder mit Hilfe von Schraubenziehern aufzubekommen - hoffnungslos. Schließlich ist es 9:30 Uhr und als Martina auf die Dringlichkeit, hinweist brechen sie ein Fenster auf - nicht das Glas, denn Fensterglas bekommt man in Kuba nicht - sondern der Rahmen des Fensters wird aufgedrückt. Wir packen schleunigst unsere Sachen und eilen zum Bus. Vor dem Busbahnhof die üblichen Taxifahrer, die versuchen den Fahrgast abzuwerben und mit dem Taxi ums selbe Geld an das gewünschte Fahrziel zu bringen. Von uns wollen sie 80,00 CUC, wir meinen die Busfahrt kostet 50,00 CUC - also winken sie ab. Schließlich bezahlen wir für unsere Tickets in Summe nur 30,00 CUC - Busreisen in Kuba ist durchaus günstig.



Wir wollen nach Camagüey, da ich vor 2 Wochen in der Presse von einem Österreicher - Joseph Haderer, Zuckerbäcker - gelesen habe, der vor 17 Jahren nach Kuba ausgewandert ist. Wir finden in Camagüey tatsächlich die Casa Austria und man sieht bereits von weitem, dass sie gepflegter als die sonstigen Casa Particulars sind.


Es gibt das Cafe Sissi, Pianobar, Restaurant Mozart und einige Fremdenzimmer - die österreichische Hand ist unverkennbar.



Sepp - mittlerweile kubanischer Rechtsanwalt geworden - ist leider auf einem juristischen Kongress in Havanna und ich spreche mit ihm lediglich übers Telefon. Wir treffen allerdings seine hübsche und sympatische kubanische Ehefrau und genießen das beste Wiener Schnitzel unseres bisherigen Karibikaufenthaltes.



Wer nach Camagüey kommt, sollte sich diesen Platz nicht entgehen lassen. Da wir Sepp nicht antreffen, spazieren wir wohl gesättigt zum Busbahnhof und kaufen um 18 CUC pro Person Tickets für den Nachtbus nach Santiago - ich muss bis zum nächsten Kubaaufenthalt warten, um die hiesigen Züge kennen zu lernen. Und so kommen wir schließlich um 01:35 Uhr wieder in Santiago an. Trotz der nächtlichen Stunde warten die Taxihyänen vor dem Ausgang. " Marina Marlin - 10 CUC die Antwort - 8 CUC - o.k., o.k." -zig  Taxifahrer bieten sich an, wir wählen einen mit buntem T-Shirt. Er bringt uns zu einer knallorange Klapperkiste Marke Lada. Sie wird angeschoben, da die Batterie wohl "nicht mehr ganz neu" ist. Auf halbem Weg meint er, dass die Marina Marlin weiter ist, als er gedacht habe und er will 10,00 CUC. Ich bin - noch - freundlich und meine, dass wir uns auf 8 CUC geeinigt haben. Nach einer Minute diskutiert er wieder, bleibt in einer dunklen  kleinen Nebenstraße stehen und will 10 CUC. Ich frage ihn, ob er ein Bandit ist oder korrekt, erkläre ihm, dass wir einen Vertrag haben - und das wirkt - ich bin doch nicht umsonst Anwalt geworden!! Um 2:00 Uhr morgens kommen wir doch noch in der Marina an. Unsere ESPERANZA schwimmt noch. Es ist schön zu Hause zu sein - unser Bett ist doch das Beste!!

1 Kommentar:

  1. Marianne Grädel12. Mai 2015 um 10:40

    Wow, Nervenstärke bewiesen! Ich lasse mich immer zu schnell einschüchtern. :)

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