Sonntag, 2. Oktober 2016

KEINE LANGEWEILE

Florian

Wir stehen - Jetlag bedingt - noch immer vor 5 Uhr früh auf. Martina heute allerdings nicht. Sie liegt mit 38,3° Fieber im Bett. Eigentlich hätten wir es ja wissen können. Wann immer Eingeborene mit der Zivilisation in Kontakt kamen, rafften die Krankheiten der Zivilisation die Eingeborenen dahin - so offenbar nun auch bei uns.

Beim Montieren des neuen Autopiloten ist mir der 12/13 Gabelschlüssel ins Wasser gefallen. Ich bin mit Schnorchel und Flossen getaucht, um den Schlüssel wieder zu finden - und bei 15 m leuchtete er mir auch entgegen; allerdings lag er auf 20 m und obwohl ich mir sicher war, dass ich zu ihm hinunter kommen würde, war ich mir nicht sicher, ob ich es danach wieder an die Wasseroberfläche zurück schaffen würde. Also Tauchzeug heraus. Mit der 5 l Tauchflasche bin ich abgetaucht - da war der Schlüssel nicht mehr zu finden. Die 5 l Pressluftflasche war auf 20 m natürlich bald leer, also musste ich den Kompressor auspacken. Und das Sch....ding wollte und wollte nicht anspringen, sodass ich es bald ins Wasser geschleudert hätte. Schließlich habe ich den Vergaser ausgebaut und gereinigt (und der war wirklich ziemlich schmutzig). Erschwerend war nur, dass ich diesen Vergaser noch nie zerlegt hatte. Aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft. Nach erfolgreichem Zusammenbau - siehe da - springt der Kompressor nun an wie ein Lercherl.


Neuen Bergungsversuchen mit der Pressluftflasche steht also nichts im Wege.

Das Bordventil von der Küchenabwasch lässt sich nicht mehr bewegen. Heute war es also so weit - wieder einmal etwas, das ich noch nie versucht habe - ein Bordventil wechseln. Erschwerend war nur, dass wir im Wasser liegen und bei Demontage ein 1 1/4 Zoll dicker Salzwasserstrahl ins Innere der ESPERANZA dringen kann - eine gute Möglichkeit, um sie zu versenken.


Mit Installateurkitt in einem Plastiksackerl habe ich von außen den Borddurchlass so gut als möglich zugestopft.


Danach konnte ich das schadhafte Ventil - natürlich mühsam, aber doch - abschrauben. Selbstverständlich ist Wasser herein geflossen. Aber zumindest konnte ich die Dimension abmessen und vor Sinken alles wieder zusammenschrauben. Beim Zubehörhändler in der Marina habe ich zum Glück ein passendes Bordventil bekommen. Ich soll es aber "mit viel Teflonband" zusammenschrauben. Super, wenn gleichzeitig das Schiff geflutet wird.
Zurück an Bord habe ich also alles wieder auseinandergeschraubt, trotz Wassereinbruch durch den notdürftig verstopften Borddurchlass habe ich "viel Teflonband" um den Anschlussstutzen gewickelt und schließlich das neue Ventil aufgeschraubt. Das alte Ventil war wirklich fertig - der Hebel war abgerissen. Wie sagt mein Schwiegervater immer:"Nach fest kommt ab". Diesmal war ich es aber wirklich nicht, der zu viel Kraft angewendet hat.


Und man glaubt es kaum - alles dicht und funktioniert! ESPERANZA schwimmt noch!!


Langweilig wird mir sicher nicht, und jetzt kann ich Martina pflegen.

1 Kommentar:

  1. Marianne Grädel3. Oktober 2016 um 08:12

    Bin schon froh, dass die Esperanza nicht abgesoffen ist! Das würde ein langweiliger Winter werden hier...
    Liebe Martina, ich wünsche dir baldige Genesung!

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