Mittwoch, 30. November 2016

HARTE ARBEIT

27.-29.11.2016

Martina

Kurz nach 9 h in der Früh gehen wir Anker auf und segeln Richtung Nordspitze Huahine. Es läuft sehr gut und wir haben genug Wind. Sobald wir Huahine hinter uns lassen, bekommen wir den Südoststrom voll zu spüren. Der versprochene NO Wind setzt nicht ein, und so wird sehr rasch klar, dass wir ein hartes Stück Arbeit vor uns haben, wir müssen aufkreuzen.
Die Wellenberge und die Gegenströmung sind mit schuld, dass wir nur einen Wendewinkel von 130°-150° zusammen bringen. Florian hofft auf ein Wunder und beruhigt mich mit den Worten: "Vielleicht haben wir ja Glück und der Wind dreht sich"
Ich glaube schon länger nicht mehr an Windwunder, und mir ist auch bald klar, dass wir die 100 Seemeilen sicher nicht mit einer Nachtfahrt hinter uns bringen werden.


Wir haben zwischen 15 und 22 Knoten Wind, und unsere Esperanza schneidet die 2 Meter hohen Wellenberge völlig unbeeindruckt. Immer wieder stellen sich die Wellen an der Luvseite auf und versetzten unserer Lady kräftige Ohrfeigen. Das Wasser kommt in regelmäßigen Abständen übers Deck geflogen, und wir verbringen die meiste Zeit drinnen.

Schräglage

Bei solchen Bedingungen helfen leider meine Pflaster nicht und ich begebe mich wieder in die Waagrechte. Nach jeder Wende baue ich mir mein Salonbett auf die andere Seite, damit ich mich gut an die Rückenlehne anpressen kann.
Ich bin froh, dass ich vorgekocht habe, denn schon das Aufwärmen ist anstrengend genug.

Noch schrägere Lage

Florian macht es auch keinen Spaß bei solchen Bedingungen zu segeln, und für mich ist das wieder eine Fahrt die sich in die Liste der hassenswerten Überfahrten einreiht.

52 Stunden segeln wir mit einer Schräglage von 20°-30° und wir legen 265 Seemeilen statt 100 Seemeilen zurück.


Mit einer dicken Salzkruste laufen wir vor der Marina Taina ein. Wer werfen den Anker auf 14 m Wassertiefe und sind glücklich, dass wir die Fahrt hinter uns haben. Jetzt machen wir ein ausgedehntes Entspannungs-Mittagsschläfchen.

Sonntag, 27. November 2016

ZWISCHENSTOP

26.11.2016

Florian

Unser Positionslicht am Masttop hat beim Einlaufen gestern nicht funktioniert. Also öffne ich heute als erstes die unendlichen Weiten unseres Elektroverteilerkastens, um das Problem zu suchen. Es ist auch bald gefunden - ein Kabel vom Schalter hat sich gelöst. Anlöten - jetzt sollte es wieder funktionieren.


Dann widme ich mich unserem Dingi, das immer Wasser im Zwischenboden hat, daher unnötigen Balast transportiert und Martina und ich nicht ins Gleiten kommen und nur so dahintuckern können. Ich entferne alle Borddurchlässe und verklebe sie neu mit 3M5200 - hoffentlich bleiben wir jetzt trocken bzw. dicht.



Schließlich treffen wir "J", Erwin von der SY WINSOME und Jean-Paul und Karen von der SY CARINHO, die eine schwierige Überfahrt von Raiatea hatten bei der Happy Hour im Huahine Yachtclub. "J" lädt und kurzentschlossen auf die WINSOME ein, und so verbringen wir einen netten Abend mit unseren Freunden.


"J" an Bord ihrer SY WINSOME
Die WINSOME ist Baujahr 1976, ESPERANZA 1977 und CARINHO 1978 - Morgen werden CARINHO und wir nach Tahiti aufbrechen und auch WINSOME ist am Überlegen. Es sind etwa 120 sm über Nacht, hoch am Wind bzw. Aufkreuzen; Ablegen Morgen 9:00 Uhr am Morgen. Und was hat man, wenn mehr als ein Segler unterwegs ist? Richtig - ein Rennen. Wird spannend zu sehen wie unsere Schiffe im reifen Alter sich gegeneinander schlagen. Daumen halten!!

SY CARINHO

SY WINSOME

Samstag, 26. November 2016

AUFKREUZEN

25.11.2016

Florian

Nach einem gemütlichen Frühstück gehen wir um 10:00 Uhr Anker auf, um nach Huahine zurückzusegeln. Um 11:00 Uhr sind wir am nordöstlichen Pass von Raiatea und verlassen das schützende Riff. Draußen ist der Wind wieder einmal anders als vorhergesagt, von Südost anstatt von Ost - aber egal. Wir kreuzen unserem Ziel entgegen. Das ist bei Welle und Strömung gar nicht so einfach und man braucht Geduld bei 4 Knoten Geschwindigkeit. Die Zeit vergeht und es wird klar, dass wir nicht bei Tageslicht ankommen werden. Kurz überlegen wir gleich nach Tahiti weiterzusegeln, aber dann entscheiden wir uns doch für Huahine; wir kennen die Riffeinfahrt, den Hafen und den Ankerplatz - also keine Angst, wird schon schiefgehen.
Um 20:30 Uhr passieren wir das Riff und um 21:00 Uhr fällt nach 45 sm der Anker an unserem alten Ankerplatz vor Fare. 5 Minuten später kommt ein heftiger Regenguss - jetzt sind wir und die ESPERANZA auch frisch geduscht. Und jetzt habe ich mächtigen Hunger!

untere Spur nach Raiatea - obere Spur zurück nach Huahine


Freitag, 25. November 2016

LUXUSTASCHE

24.11.2016

Florian

Martina gibt sich mit dem Wissen um ihre neue Tasche nicht zufrieden und hat gleich noch einen Tag mit den Damen aus den Austral Inseln gebucht; diesmal um eine schwierige Tasche zu flechten. Martina radelt mit unserem Bordfahrrad die 6 Kilometer nach Uturoa zu ihrem Unterricht; ich gebe ihr läuferischen Geleitschutz und laufe wieder zurück.




Mit Berg ist heute leider nichts, da alles tief in Wolken verhangen ist und es immer wieder regnet. Ich widme mich einige Fugen auf unserer ESPERANZA, die ich mit 3M 5200 schließe; sieht nun wieder schön aus.


Martina kommt spätnachmittags völlig geschafft zurück, aber ihre Tasche ist wirklich schön.


Dafür gönnen wir uns ein nettes Abendessen bei "Snack Mimosa" mit unseren Freunden Andrew und Claire von der EYE CANDY und Jean Paul und Karen, ein französisches Lehrer-Seglerpaar.



KUNSTHANDWERKSKURS

23.11.2016

Martina

Am Hauptplatz von Uturoa findet ein Kunsthandwerksmarkt von den Damen der Austral Inseln statt. Nachdem ich den Damen erklärt habe, dass wir eigentlich zu den Austral Islands segeln wollten und ich dort gerne Taschen und Hüte herzustellen gelernt hätte, sagte sie mir, dass es hier die Möglichkeit eines 1 1/2 stündigen Workshops gibt. Ich kann kommen wann immer ich will und dann lerne ich eine einfache Tasche zu machen.

Für mich war sofort klar, dass ich das machen möchte und ich verabredete mich gleich für den heutigen Tag um 8 h in der Früh. Florian hat mich noch schnell mit dem Moped nach Uturoa gebracht, und danach das Moped zurück gegeben.

Meine Lehrerin ist eine junge 20 jährige Polynesierin, die das Kunsthandwerk von ihrer Mutter erlernt hat. Sie spricht ein wenig englisch und ich lerne bei ihr ein wenig Französisch. Sie richtet uns einen Arbeitsplatz auf einer Plane am Boden ein und dann gehts auch gleich los.


Die Form der Tasche bestimmt ein Holzmodell, auf dem die Pandanusblätter mit Hilfe von Reissnägeln fixiert, eingeflochten und schön langsam zu einer Tasche werden.


Die größte Schwierigkeit habe ich, um die Ober- von der Unterseite des getrockneten Blattes zu unterscheiden. Mit der Hilfe meiner Lehrerin Vahine habe ich dann die einzelnen Blätter richtig angebracht und dann lehrt sie mich, wie diese nun richtig verwoben werden, damit die Tasche auch hält.


Sie lehrt mich auch zwei verschiedene Arten von Taschenriemen flechten, und ich versuche alles mit Hilfe von Fotos und durch Aufschreiben fest zu halten. Es werden ausschließlich Pandanusblätter verwendet, egal ob zum Aufnähen, für den Verschluss oder für die Trageriemen.



Am Ende des 1 1/2 stündigen Workshops ist meine Tasche natürlich nicht fertig und ich bitte sie mir den ganzen Tag und auch morgen weitere Techniken zu lehren. Nachdem sie mich für talentiert hält, ist sie einverstanden und so sitze ich bis 16 h am Boden und arbeite an meiner Tasche.


Die Tasche ist fertig und ich bin glücklich, begeistert und freue mich schon auf morgen! Ich habe aber um einen Arbeitsplatz mit Sessel gebeten, denn meine Gebeine sind im Moment nicht glücklich.

Donnerstag, 24. November 2016

AVOKADO

21. und 22.11.2016

Martina

Heute war Tauchflaschen füllen angesagt. Kompressor auspacken bedeutet sehr viel Zeug aus der Backskiste ausräumen, damit man dann endlich zum Kompressor gelangt.
Florian zieht fest am Starterseil, und schon läuft er. Im Nu sind die beiden Tauchflaschen gefüllt und Florian macht noch rasch einen Kompressorölwechsel und Kompressorfilterwechsel, und dann fahren wir die nähere Umgebung auskundschaften.

Hier gibt es zwei Marinas die unmittelbar nebeneinander liegen und einen kleinen Steg haben, an dem wir unser Dingi anbinden können. Entlang der Uferstrasse gibt es Unmengen von Mangoverkaufsständen, freundliche Polynesier, die uns alle grüßen, als würden wir sie kennen, aber leider kein Geschäft in der näheren Umgebung. Für unser Baguette müssen wir schon 30 Minuten in eine Richtung gehen, aber besser als bei der Hitze Brot zu backen. Wir reservieren uns ein Moped für den nächsten Tag und marschieren wieder zu unserem Dingi zurück.

Soursop ist die große grüne leicht stachelige Frucht
In der Nacht beginnt es um 3 h so richtig zu schütten. Ich stehe auf und stecke den Wassersammelschlauch in eine leere Wasserflasche nach der anderen. Nach 20 Minuten haben wir
40 l Wasser gesammelt und ich gehe wieder schlafen.

Die Inselrundfahrt von Raiatea ist ein voller Erfolg. Wir haben ein gutes, vollgetanktes Moped bekommen, und sind gegen den Uhrzeigersinn von Uturoa los gefahren. Nach 1 Stunden zeigt unsere Tankuhr nur noch 1/3 voll, also wir brauchen eine Tankstelle. Der Tank war also doch nicht voll. Florian fragt in so einem kleinen Örtchen, wo die nächste Tankstelle ist und man sagt uns, dass es nur eine Tankstelle auf der Insel gibt, und die ist dort wo wir weggefahren sind, nämlich in Uturoa. Gar nicht gut, also was jetzt? Wir haben Glück, es gibt einen Mechaniker in dem Ort, und der verkauft uns etwas Sprit.



Die Fahrt führt uns weiter in den Süden und wir erreichen das bedeutendste Marea von französisch Polynesien, das Marae Taputapuatea. Von hier aus soll die gesamte Besiedlung von Polynesien ausgegangen sein. Dargestellt durch einen Octopus auf der Karte sieht man Havaii - der ursprüngliche Name von Raiatea.



Im SO fahren wir an etlichen Avocadobäumen vorbei, wir haben das Glück, dass 4 reife Avocados im hohen Gras am Boden liegen, die natürlich ganz schnell in meiner Tasche verschwinden.



Alles in Allem ein wunderschöner Ausflug auf einer wunderschönen Insel.



Mittwoch, 23. November 2016

TAUCHAUSFLUG

20.11.2016

Florian

Vorweg: meinem Kopf geht es wieder gut. So ein harter Schädel hält schon was aus.

Mit uns geht es weiter. Der Wind ist soweit abgeflaut, dass wir uns aus der Bucht wagen; wir wollen nach Süden nach Raiatea, das innerhalb desselben Riffgürtels liegt wie Taha´a.

Martina steht wie immer am Bug und bedient den Anker, Ich gehe langsam Fahrt voraus, damit die Ankerwinsch nicht die EPSERANZA ziehen muss; es dauert eine Weile, denn wir haben unsere gesamte Ankerkette - 70 m - ausgelegt. Dann geht ein Ruck durch das Schiff, die ESPERANZA nickt vorne ein und auf einmal "hüpft" sie wieder nach oben und die Ankerwinsch spult ganz locker die Kette auf. Kein Wunder, wir haben keinen Anker mehr dran - Anker abgerissen. NA SUPER!!!

Ich zisch schnell zum Plotter und setze einen Wegpunkt an unserer aktuellen Position. Dann mache ich den anderen Anker klar und wir ankern am Wegpunkt. Zum ersten Mal brauchen wir unsere Tauchausrüstung! Mit dem Dingi geht es über unseren Anker und dann geht´s hinunter auf 18 Meter - dort war der Anker; Sicht 1,5 Meter. Wir haben eine Leine mit, die bald zu kurz wird. Dann verliere ich Martina in dem Sud. Ich suche sie, finde sie aber nicht. Da höre ich sie rufen - wie ein Delfin; nur unter Wasser kann man ein Schallsignal nicht orten. Ich tauche auf und suche nach Luftblasen - nichts. Also wieder hinunter - finde sie wieder nicht. Also wieder hinauf - da ist sie und macht mir Vorwürfe, warum ich nicht bei ihr geblieben bin. Ganz Spitze - wie soll ich sie denn in diesem Kaffeewasser finden???

Sie hat den Anker gefunden, dann auf mich gewartet und als ich nicht gekommen bin, hat sie versucht sich den Weg dorthin einzuprägen und ist aufgetaucht.

Wir holen eine längere Leine und gehen nochmals hinunter - diesmal ich an ihrer Hand. Sie taucht mal links, mal rechts und ich bin sicher, dass wir den Anker sicher nicht finden. Dann hinter einen Felsen - unser Anker - dass sie den gefunden hat ist ein Wunder. Die Bergung funktioniert, ich bin stolz auf Martina und mit stolzgeschwellter Brust gehen wir - mit 4 Stunden Verspätung - endlich Anker auf nach Raiatea.

Im Schutz des Außenriffs motoren wir bis zum Pass, dort setzen wir Segel alles im 2. Reff und segeln aus dem Riffgürtel bei konstanten 20 - 25 Knoten Wind. Die ESPERANZA darf endlich wieder einmal zeigen, was sie kann.

Wir pfeifen nach Raiatea
Mit 6,5 Knoten samt Dinghi hinten dran segeln wir hoch am Wind zum nordwestlichsten Pass von Raiatea; die Gischt spritzt, Martina ist nicht happy, aber unsere ESPERANZA pflügt durch die Fluten (die Wellen sind minimal, denn wir sind ja im Lee des Riffs).


Eine Stunde später motoren wir durch den Pass von Raiatea und finden bald einen guten Ankerplatz - keine Minute zu früh, denn es wird bereits dunkel. Alles noch gut geworden!!

p.s.: zur Frage meiner Schwester im Kommentar, ob die Inselbewohner auch Weihnachten feiern? Na selbstverständlich, aber 6 Monate später, die haben ja jetzt Sommer hier, da kann man doch nicht Weihnachten feiern. Weihnachten muss man ja im Winter feiern.

Dienstag, 22. November 2016

GEGENWIND RADPARTIE

19.11.2016

Martina

Der Regen ist vorbei, aber der Wind bläßt nach wie vor mit 20 Knoten aus SO, Spitzenböen zeigen rasch einmal 30 Knoten auf unserem Windmesser. Aber es scheint wieder die Sonne und ich verlasse nach drei Tagen endlich wieder unsere Esperanza.
Gleich vis a vis des kleinen Hafenbeckens von Tapuamu gibt es einen Souvenierstand, wo man auch Fahrräder mieten kann.
Für 8 h in der Früh haben wir zwei Räder reserviert, und die junge Dame winkt uns schon von weitem freundlich zu. Wir bekommen sogar ein Fahrradschloss und einen Inselplan und einige Empfehlungen für eine Perl- oder Vanille Farm.


Wir starten im Uhrzeigersinn und strampeln zufrieden Richtung Norden. Ein kurzer Stopp ohne Kaufrausch bei der empfohlenen Perlenfarm und dann gehts auch schon wieder weiter, denn es liegen 70 km vor uns.
Am Straßenrand entdecke ich eine Soursop Frucht am Boden liegen. Die hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Sie ist wunderbar reif und wir verspeisen sie gleich an Ort und Stelle.


Kaum passieren wir das nordwestliche Inselende, pfeift uns der Wind gehörig um die Ohren. Jetzt haben wir mit unserem Drahtesel schlechte Karten, keine Gangschaltung und sehr hohe Lenkstangen. Florian übernimmt die Führung und ich versuche mich im Windschattenfahren. Jede gepflanzte Palmenreihe, die uns etwas Windschutz bietet, ist ein Segen.


Taha´a ist eine sehr gepflegte Insel mit lediglich 5 kleinen Orten. Es ist Samstag Mittag und die Insel wirkt ausgestorben, bis wir dann nach Faaaha kommen. Hier trifft sich dieses Wochenende der Großteil der Inselbewohner zum Volleyballturnier. Teilweise spielen die Damen sogar barfuß aber alle spielen mit viel Einsatz und Freude. Wir stärken uns mit einem frisch gepressten Mangosaft und einem Baguette. Im Hafenörtchen Haamene kaufen wir zuerst noch etwas Obst ein und queren dann die Insel, deren Strassen wie ein Achter über die Insel gelegt ist. Um wieder zurück auf die Westseite zu kommen, müssen wir unsere schweren chinesischen Gäule über einen steilen Hügel schieben.



Auf der Westseite gönnen wir uns eine Abkühlung im Meer, doch leider gibt es auf ganz Taha´a keinen Strand, also begnügen wir uns mit einem Sitzbad am Straßenrand. Auf unseren letzten Kilometern fahren wir an einigen verfallenen Häusern mit riesigen Mangobäumen vorbei. Wir bleiben stehen und füllen unsere Fahrradkörbe mit auf dem Boden liegenden großen Mangos. Rasch entsteht die Idee, die reifen aufgeplatzten Mangos noch heute zu einer Marmelade zu verarbeiten.


Wir geben die Räder um 16 Uhr zurück und dann starte ich mit der Marmelade. während Florian den Schiffsrumpf weiter schrubbt. Gekocht wird dann aber nicht mehr, Florian holt uns von einem Roulotte eine Pizza, eine willkommene Abwechslung.

Montag, 21. November 2016

REGENMACHER

16.-18.11.2016

Florian

Thorsten, danke für deinen Kommentar zu unserem letzten Blog. Du hast natürlich vollkommen recht. Korallen werden ohnedies nicht berührt und Martina wird mein gutes Brot nicht wieder an die Fische verfüttern - ich hab´s ihr eh gesagt, aber was soll ich dir sagen, Martina hört manchmal einfach nicht auf mich.

Aber hinkünftig werden wir eh weniger Zeit zum Schnorcheln haben, denn ich habe jetzt DIE Entdeckung des 3. Jahrtausends gemacht. Ich kann Regen machen!!! Kein Schmäh - die letzten drei Tage ausprobiert - funktioniert perfekt. Sobald ich die Luken unserer ESPERANZA öffne, fängt es binnen 2 Minuten zu regnen an - aber nicht nur ein bisschen, nein es schüttet wie aus Schaffeln. Meine Versuchsreihe von zehn Versuchen verlief erfolgreich und so werde ich nun in Kontakt mit Dubai treten und mit ihnen gute Geschäfte machen.


Tapuamu
Das Internet in Tapuamu an der Westseite von Taha´a war nicht existent, weswegen wir nichts von uns hören lassen konnten. So hatten wir ruhige Tage an Bord und ich war jeden Tag laufen. Nur unsere Ankerkette ratterte über den Grund. Wir haben sie bei 45 Metern mit unserem Kugelfender "aufgehängt", aber leider verhedderte sich der Fender immer wieder in unserer Ankersicherung und so musste ich jede Nacht mehrfach aufstehen und den Fender befreien, denn sonst glaubt man, jemand kratzt mit Fingernägeln an deinem Trommelfell - da ist an Schlaf nicht zu denken.

Kugelfender 
Die Sturmböen von bis zu 40 Knoten haben wir mit 70 Metern Ankerkette - fast - gut überstanden. In der ersten Nacht schau ich aus der Türe und - PENG -  bekomme einen Schlag auf die Stirn. Unsere Eingangstür war nicht eingehängt und ist in einer Böe zugekracht und mit dem Griff mir auf die Stirn - Platzwunde; 5 cm tiefer und meine Brillen sind hin und ich hab den Griff im Aug - Glück gehabt!  


Die Schlechtwetterfront ist jetzt durch und wir sehen wieder blauen Himmel - ich nehme an, weil ich die Luken nicht mehr geöffnet habe.

Eins noch: unsere Ankerwinsch ist eine französische LOFRANS Tigre. An der Unterseite der Kettennuss ist ein Niro-Dorn, der die Kette von der Nuss in den Kettenkasten ableitet. Die Befestigung ist aus Alu. Niro + Alu + Salzwasser = Korosion; da haben die Leute von Lofrans nicht nachgedacht. Es waren schon ordentlich Korosionsspuren zu sehen. Ich habe Korosionsschutzpaste draufgegeben, jetzt sollte alles ok sein.


Freitag, 18. November 2016

FRECHE FISCHE

15.11.2016

Martina

Wie bereits angekündigt haben wir heute gleich nach dem Frühstück unsere Schnorchelausrüstung und unsere beiden Photoapparate ins Dingi gelegt und sind den kurze Weg zum kleinen Motu Tautau hinüber gefahren.
Unseren Dingianker haben wir auf 50 cm Wassertiefe an der Südspitze von Tautau in den weißen Sandboden gelegt.


Wir schnappen unsere Sachen und gehen am Ufer des Motu Tautau ans Nordspitzerl der kleinen Insel. Dort angekommen kann man schon ganz deutlich die starke Strömung, die durch die beiden Motus fließt erkennen. Ausrüstung anlegen, Photoapparat schussfertig machen und dann hinein in die Fluten. Kaum hat man die Schnorchelposition eingenommen gibt es kein zurück mehr. Die Strömung ist so stark, dass man nur mit größter Anstrengung und für kurze Zeit seine Position halten kann. Man hat nur zwei Möglichkeiten, entweder an irgendeinem Korallenstock festkrallen oder eben wie ein Stück Holz treiben lassen.
Es ist herrlich, wie im Unterwasserkino, nur richtungskorrigierende Flossenschläge sind gefragt, denn manchmal ist es wirklich sehr seicht. Zar heißt dieser Schnorchelplatz "Korallengarten", aber die Korallen sind nicht aufregend. Das besondere sind die tollen Fische.




Ich habe ein Stück gutes Vollkornbrot in einem Sackerl für die Fische mitgenommen, und scheinbar wissen die Fische schon, dass das Futter für sie ist. Viele unterschiedliche kleine Fische umzingeln mich und treiben mit mir in der Strömung, ohne mein kleines Sackerl aus den Augen zu verlieren. Ich muss aber zuerst einen strömungsgeschützten Platz finden, damit ich das Fütterungsschauspiel auch beobachten kann. Kaum lasse ich die ersten Bröserl aus dem Sackerl, bestürmen mich die kleinen frechen Fische. Die Raubtierfütterung ist rasch vorbei und Florian, der das Schauspiel von der Nähe photographiert, wird sogar in den Finger gebissen.


Trotzdem, ich bin total begeistert und mache diesen Schnorcheltauchgang drei Mal, doch dann müssen wir zurück aufs Schiff, denn das Schlechtwetter braut sich um uns zusammen und wir müssen uns in die nach Osten geschützte Bucht Tapuamu verlegen, um uns vor dem herannahenden Sturm zu schützen.

Mittwoch, 16. November 2016

WEITER

14.11.2016

Florian

Die Nacht war bis auf einige wenige Fallböen ruhig und wir lagen sicher genug. Heute aber geht es weiter, denn so schön ist der Ankerplatz mit seinem braunen Wasser nicht. So motoren wir entlang der Westküste von Tahaa nach Norden, vorbei an üppiger Vegetation,


einfachen Häusern


und einer Kirche, die Martina wegen ihrer Farbe an die Kirche in Dürnstein an der Donau erinnert (das ist aber auch schon alles, das daran erinnert).


Wir ankern uns auf der äußeren Riffplatte knapp nördlich vom Tahaa Private Island & Spa ein - angeblich das exklusivste Hotel von Französisch Polynesien (aber das haben wir jetzt auch schon mehrfach gelesen).


Neben uns ankert ein witziges Schiff - da bekommt der Begriff Hausboot gleich eine neue Bedeutung.


Zwischen Hotelinsel und Nachbarinsel soll ein Korallengarten sein, durch den man sich mit der Strömung durchtreiben lassen kann. Den wollen wir morgen erkunden.

p.s.: Türenspiel: 5:1 für mich bzw. Wechseln; neues Spiel: ich wähle Tür 1