Dienstag, 27. Oktober 2015

ABSCHIED

Martina

Dieses mal hat es aber geklappt. Unser Auto kennt inzwischen den Weg zum Fischmarkt in Panama City und dann weiter zum Flughafen.
Wir stärken uns noch mit köstlichem Shrimpscocktail und dann geht es für Papa wieder zurück nach Wien.


Ohne ihn wären wir noch immer an Anfang. Vieles kann man hier weder kaufen noch reparieren lassen.
Papa ist mit einigen kaputten Geräten nach Wien unterwegs und wird sie reparieren oder - wenn das nicht geht - neue Geräte besorgen.




Florian´s Familie kommt uns im November besuchen und wird dann mit vielen elektronischen Schätzen im Gepäck anreisen.

Bis dahin werden wir Urlaub von dem Wahnsinn machen, und auch keine Blogeinträge schreiben.

Es geht gestärkt weiter am 11.11. um 11:11 h mit hoffentlich schönen Urlaubsbildern!

Montag, 26. Oktober 2015

IN LETZTER SEKUNDE

Martina

Nachdem wir mit Papa wieder auf die Esperanza zurück gekehrt sind, wollten wir unsere Bordbatterien mittels Motor und Lichtmaschine einmal komplett aufladen. Der Test verlief mit einigen Schwierigkeiten.
Zuerst hat es mit zu viel Spannung in die Startbatterie geladen, sodass unser neues Batteriekontrollgerät, das die Bordbatterien von der Startbatterie trennt, die Batterien nicht zusammengeschlossen hat. Laut Beschreibung tut sie das, wenn eine Batterie über 16 Volt hat.
Schlussfolgerung: der Schnellladeregler ist auch kaputt, ist aber kein Problem. Wir haben dieses Gerät jetzt abgeklemmt, und jetzt ladet alles wie gewollt.
Als wir den Ladevorgang wieder starteten, machte sich nach ca. 3 Stunden ein sonderbares Geräusch bemerkbar. Ich sagte zu Florian: "Ich höre ein eigenartiges, mir fremdes, schepperndes Geräusch aus dem Motorraum."
Florian hasst es mittlerweile, wenn ich wieder irgendetwas höre. Es hilft alles nichts, ich höre es aber trotzdem. Jetzt gesellt sich auch das Ohr meines Vaters in den Motorraum, und was haben wir da: wieder ein mal kaputte Kugellager. Dieses Mal sind sie in der Lichtmaschine.



Florian eröffnet wieder die Baustelle auf der Esperanza und begibt sich auf die Knie. Nach kurzer Zeit ist die Lichtmaschiene demontiert, die beiden Kugellager ausgebaut und ich sitze mit Papa im Auto und wir fahren wieder nach Sabanitas zum Motor-Chinesen. Zum Glück hat er die beiden Kugellager auf Lager.

Florian reinigt in der Zwischeinzeit alle Einzelteile mit Benzin und wir können sofort mit dem Zusammenbau der Lichtmaschine beginnen. Um 19 h läuft wieder alles.


Unsere Esperanza dachte sich wahrscheinlich: "Wenn Papa schon da ist, dann kann er ja noch etwas servicieren."

Sonntag, 25. Oktober 2015

SOFTWAREPROBLEM

Florian

Nach einer Woche Hilfe war Zeit für Helmut zurückzufliegen. In Panama City legten wir noch zwei kurze Zwischenstopps bei ICOM Händler (Funbkgeräte) ein; die Preise für ein neues Kurzwellenfunkgerät sind doch sehr hoch (ICOM 802 ca. 2.400,00 und ICOM 718 ca. USD 1.200,0) und wir wissen noch gar nicht, ob unser Antennentuner überhaupt noch funktioniert.

Weiter gings zum Centro Marino, das größte Schiffszubehörgeschäft an der Pazifikseite. Leider gibt es auch dort nur Landstromladegeräte mit 120 Volt - hoffentlich kann Elctronica Willy in Colon, dem wir unser kaputtes Ladegerät gebracht haben, dieses reparieren.

Dann noch zum Fischmarkt ein Abschiedsfischessen mit Helmut und ab zum Flughafen Tocumen. Dort die angenehme Nachricht: Martinas Führerschein lag noch bei AVIS; warum diese Hiasln uns nicht anrufen weiß niemand. Für den Plotter holen wir uns eine Zollbestätigung, damit wir bei der Wiedereinfuhr keine Probleme bekommen - dem Zollbeamten kommt kein Grinser aus (wir haben ihn beim täglichen Nichtstun gestört).

Und dann zum Check-In. Der Check in Mitarbeiter schaut uns auf einmal ungläubig an; mit dem Ticket stimmt etwas nicht. Wir sind schon verunsichert, da klärt sich das Problem auf. Helmuts Rückflug ist erst am Samstag; wir sind zwei Tage zu früh hier!! Auch unsere Software hat offenbar einen Blitzschaden abbekommen.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

OJE

Martina

Es ist für uns schon fast unglaublich, aber der heutige Tausch der Wellendichtung war kein Problem. Alles passt, alles dicht, die Schraube ist wieder drauf und das Getriebe läuft ganz rund. Papa ist zufrieden und das ist ein echtes Gütezeichen.
Die Großbaustelle kann geschlossen werden, und ich mache mich an die Arbeit und reinige den Öl versauten Motorraum.


Jetzt bleibt noch Zeit, um gemeinsam mit Papa das neue UKW Radio einzubauen. Es scheint vorerst alles wie am Schnürchen zu laufen und der erste Sprechtest läuft sehr gut. In weiterer Folge sollen noch die GPS Daten vom Plotter mit dem UKW verbunden werden, damit in einem Ernstfall unsere genauen Koordinaten durch drücken einer einzigen Taste automatisch übermittelt werden. Dies stellt sich aber als Problem heraus, weil es nicht und nicht gelingt die GPS Daten in dieses blöde UKW Funkgerät zu bekommen.


Es wird gelötet, gesteckt, umgesteckt, umgelötet, heftigst diskutiert, Hilfe aus dritter Hand in Anspruch genommen und sogar mit Österreich telefoniert. Leider haben wir keinen Erfolg, im Gegenteil. Es erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass unser Plotter doch einen Blitzschaden abbekommen hat. Der NMEA Datenanschluss beim Plotter dürfte defekt sein.


Wir beratschlagen und kommen zu dem Entschluss, dass wir Papa den Plotter mitgeben, er ihn dann weiter zu Raymarine in Vorarlberg (Werner Ober) schickt, wo wir ihn gekauft haben und, da wir mehr Vertrauen in österreichische Qualität der Überprüfung und Reparatur haben.



POSITIVE KATASTROPHE

Martina

Für den heutigen Tag waren 2 Dinge geplant, UKW Funkgerät einbauen und installieren und die Wellendichtung für das Stevenrohr zu tauschen. (Die Abdichtung der Antriebswelle durch den Schiffsrumpf)


Papa meinte, wir sollten mit der Wellendichtung beginnen, da man nie wissen kann, was es für Überraschungen gibt. Gestartet wurde mit dem Abzug des Propellers, damit man die Welle so weit aus dem Getriebe ziehen kann, um dann die Wellendichtung abzuziehen und danach die neue Dichtung wieder drauf schieben zu können. Da es sich wie erwähnt um Teile handelt, die durch den Schiffsrumpf gehen, gilt es natürlich einige Vorbereitungen zu treffen, damit nicht all zuviel Wasser ins Schiff eindringt. Papa bespricht mit Florian ganz genau den Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte und dann geht`s los. Dichtungsmassen, Fetzen und alle notwendigen Werkzeuge liegen bereit. Die Schraube lässt sich mit Hilfe eines von Papa selbst kontruiertem Werkzeuges problemlos abziehen, danach schlägt  Florian die Welle mit viel Kraft aber doch vorsichtig aus dem Getriebe.



Bevor der nächste Arbeitsschritt erfolgt, stellt Florian die verhängnisvolle Frage: "Darf das Getriebe ein Spiel haben?" (darf das Getriebe wackeln?).
WAS?!?! -  tönt es entsetzt aus Papas Mund, WAS TUT ES?
Florian: "Ich kann das Getriebe dreidimensional leicht hin und her bewegen"


Papa: "ganz schlecht, das darf nicht sein, das kann so nicht bleiben. Das Getriebe muss ausgebaut werden und dem muss auf den Grund gegangen werden"
Unsere Köpfe fallen zu Boden, Papa fliegt in zwei Tagen und wir haben einen Getriebeschaden! Ist es jetzt endlich so weit, können wir die Esperanza jetzt endlich versenken, das war Florian´s erste Reaktion.
Wir erholen uns nur langsam von dem Schock, es hilft nichts, das Getriebe muss ausgebaut werden. Florian steckt für 2 Stunden zusammengelegt, verkrümmt und auf allen vieren im 40° heißem Motorraum und baut das Getriebe aus. Schweiß trieft aus allen Poren und Florian stöhnt und flucht bis er endlich das 30 kg schwere Getriebe in die Plicht stemmt.



Gleich zu Beginn der Zerlegung fallen die Teile des Kugellagers auch schon heraus. Metallspäne haben sich schon im Getriebe verteilt und verklemmt. Wir hatten riesen Glück, dass wir diesen Schaden durch Zufall entdeckt haben. Unser kaputtes Kugellager ist Gott sei Dank ein sehr gebräuchliches, und wir bekommen es auf Anhieb bei einem Mechaniker in Sabanitas nur eine Autostunde entfernt.



Um 15:30 beginnen die Reparaturarbeiten und der Wiedereinbau des Getriebes. Um 20 h zischen erleichtert und glücklich die Bierdosen. Die Wellendichtung und das UKW kommen morgen dran!
Möglicherweise ist das auch ein Blitzschaden, man kann es nicht sagen!

Dienstag, 20. Oktober 2015

EINKAUFEN

Martina

Unser Wecker läutet um 6:15 denn wir wollen zeitig nach Colon fahren, da heute ein 3 tägiges Wahlfahrts Fest in Portobelo beginnt, und angeblich unzählige Polizeikontrollen und viel Verkehr sein soll. Ich bin die Chauffeurin. Planmäßig verlassen wir die Marina und kommen nach einer halben Stunde Fahrzeit gut durch Portobelo durch. In dem kleinen Örtchen Maria Chiquita werde ich zu einer Kontrolle gestoppt. Pass und Führerschein bitte; kein Problem; ich greife zielstrebig in meine Handtasche - doch da ist kein Führerschein.
Der Polizist hat kein Erbarmen. Ich muss das Mietauto am Straßenrand abstellen, mit dem Bus wieder zurück aufs Schiff den Führerschein holen, erst dann dürfen wir weiter fahren. Mittels telefonischer Hilfe eines hier lebenden Österreichers schafft Florian es nach 1 Stunde und etwas ortsüblicher Nachhilfe, dass er mit dem Auto weiter fahren darf. Wir sind erleichtert!
Unsere Einkaufsliste ist lange. Wir fahren wieder zum Electronic Willi und geben unser kaputtes Bordladegerät ab. Am Samstag erfahren wir angeblich, ob er es reparieren kann oder nicht.


Danach geht es noch zu weiteren Geschäfte in Colon und wir erstehen 4 x 60 Ampere Sicherungen, ein UKW Funkgerät, einen Kompressor und ein Ventil für unseren Kühlschrank, Elektrosteckverbindungen, Öldrucklämpchen und danach noch den normalen Einkauf. In der Freihandelszone von Colon sollte es ein ICOM Fachgeschäft geben, aber als Florian dort ankam stand er vor "verschlossener Türe". Wie sich später herausstellt, wird das Geschäft gerade errichtet, aber laut Internet sollte es bereits existieren. Leere Kilometer!

Um 15 h kamen wir mit unseren Schätzen zurück an Bord. Die positive Nachricht des Tages ist, dass wir entgegen der gestrigen Befürchtung, dass die Solarpanelen kaputt sind, heute festgestellt haben, dass sie doch einwandfrei funktionieren.  Bordstromversorgung abgeschlossen, Kompressoreinbau für Petroliumherd abgeschlossen, Kühlschrankreparatur abgeschlossen, Solarreglermontage abgeschlossen.

Wir sind auf einem guten Weg!






Jetzt fehlt nur noch mein Führerschein - ich kann ihn nicht finden!

Sonntag, 18. Oktober 2015

STIMMUNGSSCHWANKUNGEN

Florian

Meine Stimmungsschwankungen sind schon enorm.

In der Früh habe ich in die Bilge geschaut - voll Wasser. Auch stellen wir fest, dass das Ladegerät, das 220 Volt Landstrom zu 12 Volt Bordstrom umwandelt kaputt ist. Meine Stimmung war dementsprechend bedrückt und deprimiert. Das Wasserproblem ist natürlich besonders unangenehm. Sinken wir nun tatsächlich endlich?

Findet man die Ursache für ein Problem, dann ist das Problem schon zu 70 % gelöst; also Ursachenforschung beim Wassereintritt. Dieser entsteht nur, wenn der Motor läuft - und es ist Salzwasser; also von draußen. Bei laufendem Motor krieche ich in den heißen Motorraum und suche nach dem Wassereintritt - und finde ihn unter dem Impeller. Irgendwas ist da undicht. Ich baue den Teil aus und Helmut weiß zum Glück gleich die Ursache - undichte Simmerringe. Nachdem diese getauscht und ich im Motorraum zurück unter Verrenkungen das ganze wieder eingebaut habe, ist die Sache dicht.

Helmut hat in der Zwischenzeit die Verkabelung für das neue Trennrelais gebaut und schließlich können wir einen Testlauf starten - Sache funktioniert!!


Und zum Drüberstreuen repariert Helmut den Wechselschalter für unser Ankerlicht/Dreifarbenlaterne, und ich darf das Ding einlöten - und man staune - es funktioniert.


Am Abend ist meine Stimmung um ein Vielfaches besser als noch am Morgen. Ich schätze ich bin im Wechsel.

WAS JETZT?

Martina

Gleich nach dem Frühstück wird das Schiff wieder zum Gesamtarbeitsplatz. Das heutige Ziel sollte sein, die aufwendigen Arbeiten für eine funktionierende Stromversorgung abschließen zu können. Auf Hochdruck wird geschraubt, gemessen, getestet und improvisiert. Um 13 h stehen wir aber an, Papa braucht unbedingt 3 Hochleistunsgdioden mit einer Stärke von mindestens 50 Ampere und einen Transistor.
Ich versuche übers Internet Informationen zu bekommen, wo wir diese elektronischen Teile erhalten. Leider finde ich nur eine Adresse in Panama City, das wären dann gute 3 Stunden Fahrzeit in eine Richtung. Ich rufe eine Österreicherin an, die schon seit 14 Jahren hier lebt, und bekomme die angenehme Auskunft, dass es einen Chinesen in Colon gibt, der Dioden hat. Wir machen uns voller Hoffnung auf den Weg und erreichen nach 2 Stunden Colon.
Dank der guten Wegbeschreibung von Silvia ist der "Electronic Willi" leicht zu finden und auch sehr kompetent. Nach wenigen Minuten haben wir eine Diode, aber leider nur eine. Der Verkäufer ist sehr bemüht und es wird sogar für uns herumtelefoniert. Die niederschmetternde Auskunft ist: in ganz Panama gibt es keine weiteren Schottkydioden zu kaufen.


Was jetzt?
Papa überlegt hin und her, sucht angestrengt nach einer anderen Lösung des Problemes. Dann die zündende Idee: wenn wir ein Trennrelais in einem Marinazubehörgeschäft bekämen, dann könnte er mit einigen Umbauten eine andere Lösung erarbeiten.
Und wirklich, bei Abernathy in der Einkaufsmall bekommen wir so ein Trennrelais.


Zufrieden kehren wir um 18 h wieder auf die Esperanza zurück. Heute wird nicht mehr viel erledigt, aber morgen sollte dann das Lichtmaschinen - Stromthema fertig werden.
Ich suche mir Arbeiten, bei denen ich jederzeit für Hilfsdienste unterbrechen und jederzeit meinen Standort verlegen kann. Manchmal wäre es gut, wenn ich mich in Luft auflösen könnte.


So habe ich heute etwa ca 50 verrostete Angelhaken entrostet.


Florian entdeckt neue beunruhigende Probleme: wir haben auffällig viel Salzwasser in der Bilge. Er hat noch keine Ahnung, woher das Wasser kommt und das macht ihn dementsprechend unruhig!

Samstag, 17. Oktober 2015

AN DIE ARBEIT

Florian

Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen.


Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst.



Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast.


Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina verwöhnt uns mit einem hervorragenden Abendessen. Morgen geht´s weiter - die Nacht wird kurz.


Donnerstag, 15. Oktober 2015

PAPA IST DA

Martina

Wir sind um 7:15 Uhr mit dem öffentlichen Bus nach Colon gefahren. Um 9:30 Uhr - kaum in Colon ausgestiegen - ging es auch schon mit dem nächsten Bus nach Panama City. Es war dann bereits 12:15 Uhr, als wir in der Albrook Mall ankamen. Schnell ein paar Bissen gegessen, ein paar LED Ersatzlampen käuflich erworben, und dann ging es schon mit dem nächsten Bus weiter zum Flughafen.
Wir hatten noch genug Zeit, um das reservierte Mietauto von Avis zu übernehmen. Hatten noch einige Schrecksekunden, da uns die Angestellten ohne Pass kein Auto geben wollten. Wir haben aber keine Pässe eingesteckt, so dachten wir. Erst als sich unsere Verzweiflung zugespitzt hatte, ist Florian eingefallen, dass wir unsere Pässe ja bei den Schiffspapieren haben. Ja und unsere Schiffspapiere hatten wir mitgenommen, da wir bei möglichen Problemen mit den Ersatzteilen beim Zoll vorweisen wollten, dass unser Schiff in Transit ist. Tatsächlich, die Pässe waren in der Mappe, und dann gab´s auch das Mietauto. Das hätte uns jetzt noch gefehlt!
Der Flieger war überpünktlich, und wir sind überglücklich, dass wir Papa mit all seinen Schätzen in Empfang nehmen konnten.
Um 19 Uhr waren wir dann endlich wieder am Schiff. Gemeinsam haben wir noch etwas gegessen und ein, zwei Biere getrunken. Morgen geht es dann los!

Dienstag, 13. Oktober 2015

ISLA MAMEY

Martina

Mitten im Werken klopft es an unsere Bordwand. John und Medea, nette Segler vom selben Steg, fahren mit dem Dingi zu einem sehr netten Strand und fragen, ob wir nicht auch etwas Abwechslung brauchen könnten.
Florian sagt kurzentschlossen zu, und so entkommen wir dem Wahnsinn für zwei Stunden. Ach das tat wirklich gut.






WICHTIGE HILFSDIENSTE

Martina

Dank technischer Auskunft, Ratschlag von Papa und einer vorübergehenden Überbrückung des elektronischen Temperaturreglers (TEC) durch Florian haben wir seit Montag wieder einen kühlenden Kühlschrank. Papa hat schon einen Plan, wie er das repariert, denn diesen TEC konnte er anscheinend in Österreich nicht so schnell bekommen.



Florian hat das AIS an seinen Laptop angehängt und versucht herauszufinden, was noch funktioniert und was wirklich kaputt ist. Am Laptop sieht das AIS in Ordnung aus, doch es überträgt kein Signal an unseren Plotter - also sind keine fremden Schiffe am Plotter sichtbar. Viele Fakten werden gesammelt, und dann wird hoffentlich mit Hilfe von Yachtelektronik Ober und Papa das Rätsel gelöst werden.

Ich versuche allzeit bereit zu sein, um den Schraubenzieher, Zange, Schraubenschlüssel, Kabel, Nussensatz etc zu halten, holen, auszutauschen und dabei hilfsbereit, positiv, aufmunternd und bewundernd zu sein.
Zwischendurch räume ich immer wieder zusammen, putze den Dreck im Schiff weg, schrubbe die verschimmelten Griffe vom Dingi und zaubere ein köstliches Abendessen damit wir dann glücklich den Abend ausklingen lassen können.



In der Drecksuppe rund um unser Schiff, machte ich dann zwei nette Fischschnappschüsse!





Unglaublich aber wahr, dies ist unser 600er Blogeintrag!! Ich wünschte es wäre irgend eine tolle Palmeninsel!

Montag, 12. Oktober 2015

EIN ERLEUCHTETER SONNTAG

Florian

Gestern habe ich ja das neue Ankerlicht für das Masttop gebaut. Heute war alles getrocknet und so ging es nach dem Frühstück ab nach oben. Das schaukelt natürlich ganz gut so auf 17 Metern Höhe. Und dann oben Kabel abschneiden, abisolieren, Ankerlicht mit winzigen Beilagscheiben und Muttern verschrauben, Kabel verbinden und isolieren - und nichts fallen lassen! Es ist schon eine mühsame Sache und man darf nicht hudeln. Aber schließlich habe ich alles geschafft.

Wieder an Deck gab´s noch das vordere Positionslicht (also die rot/grün Laterne) zu reaktivieren; Fassung umpolen (denn den alten Glühbirnen war egal, wo plus und minus ist - ganz anders die LEDs), alles zerlegen und wieder zusammenbauen. Auch das war schließlich geschafft.

Also war sonntagnachmittägliches Ausruhen angesagt. Wir haben unser Dingi ins Wasser gekrant und wollten einen kleine Ausflug machen - weg von der Stätte der Arbeit. Außenborder springt super an - und stirbt ab. Also Motor zerlegen und Vergaser entleeren. Nach 20 Minuten neuerlicher Versuch mit Vergaserspray - und schnurrt wieder. Ist schon ein gutes Gefühl, wenn die Sachen wieder funktionieren.

Und am Abend konnte ich sämtliche neu montierten Lichter ausprobieren - ein erleuchteter Moment!


Sonntag, 11. Oktober 2015

SCHRITT FÜR SCHRITT

Florian

Die Situation ist natürlich alles andere als einfach, doch ich fühle mich nur dann hilflos, wenn ich nicht weiß, wie ich eine Situation lösen soll. Anfangs gleich nach dem Blitzeinschlag waren wir schon sehr niedergeschlagen und haben unser ganzes Abenteuer in Frage gestellt. Allerdings ist ein Abbruch auch nicht so einfach zu bewerkstelligen (jedenfalls ein geordneter Abbruch).
Wir haben uns dann also zusammengesetzt und haben unsere Möglichkeiten und die weitere Vorgangsweise erörtert. Der wichtigste Punkt war zunächst einmal in Sicherheit zu kommen. Wir lagen ja in Brandungsnähe in Portobelo; glücklicherweise ließ sich der Motor am Morgen nach dem Blitzeinschlag noch starten und wir konnten uns nach Puerto Lindo in die halbfertige Marina verlegen,
Dann haben wir Martinas Vater Helmut gefragt, ob er zu uns fliegen und uns helfen würde. Als er zugesagt hat, war das eine große Erleichterung; denn wir haben ja vor allem elektrische Probleme und Helmut ist ein begnadeter Elektrotechniker.

Dann also war Schadensfeststellung angesagt. Ich will gar nicht alles aufzählen; an jedem Eck "spinnt" irgendetwas, so zeigt unser Amperemeter etwa Minus 20 an??? Die wesentlichen "Baustellen" sind die Stromerzeugung (Lichtmaschine samt Laderegler defekt); Solarladeregler defekt, UKW-Funkgerät tot, Kühlschrank defekt, AIS defekt. Da muss der Fachmann - also Schwiegerpapa - ran.



Und dann bin ich bei Morgengrauen aufgestanden und habe mich ans Reparieren gemacht. Die LED-Glühbirnen, die durchgebrannt sind, habe ich so gut als möglich ersetzt. Die Decksbeleuchtung und das Dampferlicht habe ich komplett erneuert. Die Positionslichter musste ich teilweise umbauen.


Heute ging es schließlich in den Masttop. Na dort sieht es ein wenig wild aus. Ich habe die Zellone vom Toplicht und den Rest von der UKW Antenne abgebaut.


Zwar gibt es UKW Funkgeräte hier, aber dort, wo man diese kaufen kann gibt es keine Antennen - und sie wissen auch nicht, wo man eine solche bekommt (panamesisches "Fachpersonal"). Das Toplicht habe ich umgebaut, sodass wir nur noch ein Ankerlicht und keine Dreifarbenlaterne mehr oben haben. Da war Fantasie angesagt, damit aus den Fragmenten und irgendwelchen Teilen ein neues Ankerlicht entsteht. Anstatt des abgesprengten Deckels haben wir nun den Deckel einer Pringlesdose und darüber den Deckel eines Marmeladeglases epoxiert und mit 3M 5200 abgedichtet - hält 1000 Jahre.



Durch das Arbeiten verschwindet die schlechte Stimmung und wir haben jeden Tag ein kleines Erfolgserlebnis - wenn man sich "tief unten" fühlt, geht es umso steiler bergauf. Die Wunden der ESPERANZA verheilen Stück für Stück...



Freitag, 9. Oktober 2015

SCHÖN FREUNDE ZU HABEN

Martina

Vielen Dank für eure lieben Worte.
Es ist mir schon klar, dass es viel schlimmer ausgehen hätte können. Wir hatten sicher auch sehr viel Glück im Unglück, denn dass wir das gesund überlebt haben ist sicher das Beste an der ganzen Misere.

Florian ist dauernd am messen, löten, schrauben und Fehler suchen. Wir haben bereits wieder Strom in unseren Bordbatterien und somit haben wir Licht.
Unser Kühlschrank dürfte ganz kaputt sein, und so mussten wir rasch eine Lösung für unsere voll verproviantierte Kühlbox finden. Das meiste Fleisch habe ich rasch in Gläser eingekocht, und teilweise haben wir Lebensmittel bei anderen Schiffen im Kühlschrank untergebracht.

Gestern entdeckten wir, dass es auf der Marinabaustelle Eis zu kaufen gibt, somit kommen wir mit unseren restlichen zu kühlenden Sachen über die Runden.
Gekocht wird sowieso nicht viel, denn der Appetit ist uns vergangen.


Florian ist heute um 7 h mit dem Bus nach Colon gefahren, und versucht einiges an Ersatzteilen zu besorgen. Ich hüte das Schiff und beobachte und messe unsere Batterien damit wir nicht zu viel Strom in die Batterien laden da ja unser Solarregler durchgebrannt ist.