Montag, 30. September 2013

ALLTAG IN DER MARINA


 Ja das Wetter lässt uns nicht weiter, und so ich habe mir schon diverse Essensvorräte in Rexgläser eingekocht. ( Gulasch, Pasta ascutta, Alt Wiener Rindsuppentopf und Semmelknödel mit Linsen). So habe ich kein Problem mit meinem kleinen Kühlfach, und wenn es wieder etwas ruppig wird kann Florian einfach Gläser erwärmen und wir haben gutes Essen. Ich bin ja kein Dosenesser, da muss die Not schon sehr groß sein, dass ich das esse.

Heute war der Nirosterheckkorb zum Entrosten dran. Eine schööööööööööööne Arbeit, aber was soll`s das muss sein, deshalb mit Gummihandschuhen bewaffnen, Oxalsäure und mit viel Druck schrubben, mit Süßwasser abschwemmen und danach mit Vaseline gut einlassen. 3 Std. später ist unser Heckkorb wieder fast wie neu, und ich habe morgen sicher einen Muskelkater in meinen Armen.



Florian hat gestern mit unserem Segelfreund Martin der Mechaniker ist, am Motor die Ventile eingestellt, jetzt sollte er noch runder und ruhiger laufen. Auch der Sockel des Travellers ist neu einlaminiert und fest verschraubt.
Heute wäre eigentlich noch ein Ausflug nach Gibraltar geplant, ich bin schon gespannt ob wir das schaffen, denn noch sitzen die Herren am Funk und versuchen diesen zum Laufen zu bringen. Fortsetztung folgt.

Sonntag, 29. September 2013

GNOCCHI MIT GORGONZOLASAUCE

200g Gorgonzola ( oder ähnliches) mit der Gabel zerdrücken, 100g Speck in kleine Würfel schneiden, 1/4l Schlagobers oder Creme fine;

Gnocchi in Salzwasser kochen bis sie aufsteigen, abgießen;
Gleich im selben Topf den Speck kurz anrösten, Gorgonzola mit etwas Schlagobers dazu und unter ständigem rühren schmelzen lassen. Mit Pfeffer und dem restliche Schlagobers aufgießen, bei Bedarf etwas Milch, vorsichtig salzen.
Fertig in 15 min


Samstag, 28. September 2013

GIBRALTAR

Florian:

Die Arbeiten gehen gut voran. Der Druckschlauch von unserem Taylor`s Para-Fin Petroleum Herd ist ausgetauscht; jetzt stinkt es nicht mehr nach Petroleum. Der Händler in Gibraltar, bei dem wir den Druckschlauch gesucht (und auch nicht gefunden) haben, war begeistert, als er hörte welchen Herd wir haben. Glücklicherweise haben wir einen Ersatzschlauch an Bord gefunden, dann aber doch eine Werkstatt in Gibraltar gefunden, die mir - schwuppdiwupp - innerhalb von fünf Minuten einen Druckschlauch gepresst haben. Jetzt haben wir wieder einen Ersatzschlauch, sollte der eingebaute wieder porös und leck werden.

Die Druckwasserpumpe war schwierig. Altes Ding und der Keilriemen war gerissen. Überall habe ich 4 Tage lang nach einem passenden Keilriemen gefragt, in La Linea, in Gibraltar - kein Erfolg. Also habe ich in Gibraltar ebenfalls eine neue Druckwasserpumpe gekauft und eingebaut; funktioniert super und ist halb so groß wie die alte Pumpe. Die Pumpentechnik ist in den letzten 20 Jahren offenbar auch besser geworden. Als ich dann wieder alles eingeräumt habe und den Inhalt eines alten Kartons in einen neuen eingeordnet habe, was finde ich?? Vier Keilriemen für die alte Pumpe. Habe ich also nun eine alte Ersatzdruckwasserpumpe, die einwandfrei funktioniert. Ich nehme an ich werde sie irgendeinem Stammeshäuptling in der Südsee schenken, gegen eine langjährige Aufenthaltserlaubnis. Das Problem bei einem Weltumseglerschiff ist Folgendes: sobald man einen Ersatzteil benützt, kauft man zwei neue nach. Dadurch vergrößert sich das Ersatzteillager exponentiell und man weiß bald nicht mehr, was man alles hat. Insbesondere haben wir das Schiff ja übernommen und die meisten Ersatzteile nicht selbst gekauft. Es ist auch immer schwierig zu entscheiden, was man aufhebt und was nicht; ich versuche eher die Dinge wegzuschmeißen oder zu verschenken, damit wir einerseits mehr Platz an Bord bekommen und anderseits nicht zu einem schwimmenden Ersatzteillager werden (das sind wir aber ohnedies).

Die Wettervorhersage sieht ab nächster Woche Donnerstag gut aus für unseren Absprung auf die Kanaren; dann sollte der Wind langsam auf Nord drehen. Ab Mitte nächster Woche wird´s also akut mit der Weiterfahrt.

Was ist noch zu machen? Der Sockel vom Traveller vom Groß hat sich durch das Schlagen des Großsegels aus der Verankerung gelöst; muss ich schauen, wie ich das besser befestigen kann (wieder einmal mit meinen 190 cm in die 130 cm Backskiste hineinfalten). Mastsockel neu abdichten, Mast kontrollieren, Abruf von Gribfiles über Kurzwelle/Pactor zustande bringen; womöglich noch Einstellen des Ventilspiels beim Motor. Hab übrigens in Gibraltar Slick 50 als Zusatz für das Motoröl bekommen; das soll ein Wundermittel sein und den Motor auf weitere umgerechnet 80.000 km hervorragend schmieren (Geheimtipp von unserem lieben Freund Martin dem Ex-Motorrad Rennfahrer und Mechaniker auf der SY ALIEN). Und unsere ca. 400 Papier-Seekarten durchsehen auf Karten für die Kanaren und Kap Verden. Hoffentlich kommen unsere neuen Navionics Karten (elektronische Seekarten) Anfang nächster Woche an, die ich in Österreich bestellt habe. Hier kennt man sich mit diesen Dingen nicht wirklich aus.

Übrigens ist die Situation zwischen Spanien und Gibraltar derzeit ein wenig "angespannt". An der Grenze wird rigoros wegen Schmuggels (insbesondere Zigaretten) kontrolliert; jeden Tag ein super Stau über die Grenze. Da ist es angenehm, wenn man auf Laufschuhe und Fahrrad als Transportmittel setzt. Die Spanier wollen Gibraltar zurück und machen Probleme beim Grenzübergang; das wird die Briten eh ganz sicher überzeugen die Halbinsel zurückzugeben.

Kurz - uns wird nicht fad. Und ich muss auch noch um Gibraltar laufen - letzte Woche war ein 10 Kilometerlauf mit Siegerzeit 36:40 - und ich war noch nicht da! - ärgerlich; hätte gerne einen Pokal aus Gibraltar gehabt.


Mittwoch, 25. September 2013

NEUE FREUNDE

Wir ihr ja wisst, freuen wir uns über jedes Mail und jeden Kommentar von euch. Erstaunlich finden wir, dass völlig Fremde unseren Blog im Internet finden, und dann mit uns Kontakt aufnehmen. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet, und deshalb freut uns umso mehr, dass es so etwas gibt. Menschen mit unserem Blog Freude zu bereiten, sie möglicherweise irgendwann kennen zu lernen, das ist doch etwas wunder schönes.
Hier in der Marina von La Linea treffen wir auf viele Gleichgesinnte, es wird sicher viel Wissen und auch Erfahrungen im Laufe der nächsten Tage ausgetauscht werden. Wir freuen uns drauf.



Natürlich stehen auch wieder einige Reparaturen an, die Wasserpumpe will nicht mehr, der Druckschlauch für den Petroliumherd ist leck, der ist natürlich so gut eingebaut, dass wir den Steg neben uns in Anspruch nehmen und all unsere Schätze aus der Backskiste verteilen, sämtliche Nirostateile gehören wieder vom Rost befreit, also uns wird nicht fad.


An eine Weiterfahrt ist Wetter bedingt vor Montag nicht zu denken, eigentlich bin ich sehr froh darüber :-))

Dienstag, 24. September 2013

ANGEKOMMEN

So jetzt haben wir das Ende Europas erreicht. Es waren noch 38 Sm zu bewältigen, und so wie die Windvorhersage prophezeit hat, kein Wind für die nächsten Tag. Also war von vornherein klar, wir werden wieder Motorboot spielen. Die Strömung war auf unserer Seite und so haben wir die Etappe in 7 Std geschafft. Eine gewisse Aufregung war auch mit an Bord, wie wird das sein, Gibraltar, sehr viel Schiffsverkehr, Strömung, Wind, wir sind sehr froh auch diese Herausforderung gut gemeistert zu haben.





Haben hier unsere Segelfreunde aus Österreich getroffen und jede Menge Erlebnisse mit ihnen ausgetauscht. Es tut gut zu hören, dass es für niemanden einfach war bis hier her zu kommen. Alle kämpften mit zu viel oder zu wenig Wind, Welle, Seekrankheit und Reparaturen, und alle haben sich schon die Frage gestellt, ob man nicht ein bißchen verrückt sein muss, um solch eine Reise zu machen!
Liegen jetzt in der Marina von La Linea, der Grenzort zu Gibraltar, und warten hier ein gutes Wetterfenster für den Absprung auf die Kanaren ab.

Montag, 23. September 2013

GEMEINSAM SIND WIR STARK

Florian und Martina

Die Nachtfahrt vom 21.09. auf den 22.09. war dann auch wie vom Wunschzettel. Nachts wechselten wir die Besegelung auf Passatbesegelung, also Genua Steuerbord und Fock Backbord jeweils ausgebaumt - platt vor dem Wind. Die Welle kam genau von Achten und so segelten wir gute 5 Knoten durch die Vollmondnacht.


Am Morgen waren wir im Bereich des Cabo de Gata – am südwestlichsten Punkt Spaniens. Dort sind durch die Unterwassertopographie ums Kap unangenehme Wellen und Strömungen. Der Wind reduzierte sich ein wenig und so „wackelten“ wir über die unregelmäßigen Wellen – Martina lag mit Migräne flach. Da hieß es Zähne zusammenbeißen und durch.

Nach 10 Stunden hatten wir das Kap endlich umrundet. Die Dichte an Großschiffen hier ist enorm. Gut, dass wir das AIS (= Automatic Identification System, das den Schiffen wechselseitig Geschwindigkeit und Richtung der Anderen anzeigt) haben.



So segelten wir weiter Richtung Gibraltar. Der Wind legte wieder zu und so ging es in die dritte Nacht. Wieder am Boden im Schiff verkeilen, damit es einen nicht zu sehr herumhaut in der Welle. Wir begeben uns wie zwei Detektive durchs Schiff und suchen wo es knarrt, und schlägt, und klopft und ..... Es macht uns verrückt, Florian knurrt herum und ist stink sauer, "ich will schlafen, wie soll man denn da schlafen können?" Ja das ist eine gute Frage!


 Mit 20 Knoten Wind von achtern ging es gut voran. Immer wieder rechneten wir, ob es sich bis am Abend des 23.09. bis Gibraltar ausgehen könnte. Wäre nett, wenn wir uns eine vierte Nacht Gewackle ersparen. Diesmal hatten wir die Wachen getauscht. Ich übernahm die erste und die „Hundswache“, sie von 23:00 bis 02:00 und von 05:00 bis 08:00 Uhr.

Leider reduzierte sich der Wind am Morgen auf 5 – 6 Knoten; zu wenig, die Segel schlugen zu sehr und so mussten wir die Spinnakerbäume wieder abbauen, die Vorsegel wegrollen und auch unsere Hoffnungen auf ein rasches Erreichen von Gibraltar begraben. Leichte Frustration kam auf. So sehr hatten wir uns bereits auf eine ruhige Nacht im Hafen gefreut.

Was macht man gegen Frust? Richtig – Frühstück! ( Mineralwasser mit Butterbrot) Nach dem Auffüllen unserer körperlichen Energiereserven sah die Welt nicht mehr ganz so grau aus. Planänderung: ab an die Küste Richtung Puerto Cabo Pino (ca. 10 sm östlich von Marbella); dort sollten wir am späten Nachmittag – wenn sonst nichts mehr dazuwischen kommt – einlaufen können, doch es hat sich herausgestellt, dass diese Marina zu seicht für uns ist, also weiter nach Marbella. Und so schließt sich der Kreis, ich wollte immer schon gerne nach Marbella, deshalb kamen wir in die Flaute und mussten unsere Pläne ändern, ist ja doch alles Schicksal ;-) Morgen geht`s die restlichen Meilen nach Gibraltar.


Freitag, 20. September 2013

ÜBERFAHRT

 Florian

Langstreckensegeln ist wie Langstreckenlauf – nur nicht die Meilen zählen. Irgendwann kommt man an. Die Geduld wird gefordert. Ibiza nach Gibraltar sind ca. 360 sm. Wir hofften in vier Tagen (also drei Nachtfahrten) dort zu sein.

Die Windvorhersage von unseren Gribfiles (www.ugrib.com = amerikanisches Windvorher-sageprogramm) war hervorragend für die Fahrt nach Gibraltar. 10 – 20 Knoten von Ost, sodass wir schnell vorankommen sollten; ja, ja SOLLTEN.

Tatsächlich war der Wind wesentlich schwächer als vorhergesagt. Und so schlugen unsere Segel, sodass wir diese schließlich bergen mussten. Nur mit Motor ging es durch die erste Nacht nach Südwest. Ab Mitternacht reduzierte sich unsere Geschwindigkeit von 5 Knoten auf zunächst 4 und dann nur 3,5 Knoten. Offensichtlich gibt es an der Ostküste Spaniens Höhe Cartagena eine Strömung von 1 – 1,5 Knoten nach Nordosten – also uns genau entgegen. Mühsam, mühsam krochen wir voran. Am Morgen des 21.09. – nach 24 Stunden seit Anker auf – hatten wir 103 Seemeilen zurückgelegt – alles unter Motor.

Meine Berechnungen beruhigten uns: unser Dieseltank fasst ca. 300 Liter, wovon wir nur 250 Liter verbrauchen, um nicht den unten abgesetzten Dreck in die Spritleitung zu bekommen. Ich rechne mit 2,5 Litern Diesel pro Stunde, also 100 Motorstunden; tatsächlich war unser Spritverbrauch immer zwischen 2,1 und 2, 3 Litern Pro Stunde. Also doppelt sicher gerechnet, damit uns nicht der Sprit ausgeht.
Auch am 21.09. hofften wir auf den vorhergesagten Wind. Neuerliche Abfrage der Gribfiles über mein Iridium Satellitentelefon als Modem (nach dem fünften Versuch hat es endlich geklappt; wie hat der Verkäufer gesagt: „ Das ist überhaupt kein Problem“. Doch der erfahren Computernutzer weiß: „Es ist immer ein Problem mit diesen Computerdingern“): der Wind sollte im Laufe des 21.09. bis auf 15 Knoten zunehmen und am Morgen des 22.09. auf ca. 15-20 Knoten ansteigen, von Osten also für uns genau von achtern. Na schau ma mal.

Und dann völlig aus dem Nichts zischt die Spule von der Angelrute mit einem Affenzahn – ein großer Fisch am Haken! Ich beeile mich zur Angelrute und versuche die Spule aufzuhalten. Peng! Knallt die Kurbel auch schon schmerzvoll auf meinen Daumen und dann spult sie nicht mehr ab. Das Fischen muss ich erst noch lernen!  Unser Köder war weg, samt Vorfach. Also einen neuen Köder angebracht; in Form einer Sardine – vom Verkäufer in La Castella/Italien empfohlen. Angel wieder ausgebracht. Und man glaubt es nicht, eine Stunde später zischt schon wieder die Spule. Diesmal drehe ich die Bremse vorsichtig stärker. Als der Fisch nachlässt spule ich die Angelschnur auf; als er zieht, lasse ich sie wieder auslaufen. So geht das einige Male hin und her, aber nach fünf Minuten habe ich eine schöne Goldmakrele am Haken. Martina holt unser Netz und fischt sie aus dem Wasser, damit sie nicht schon wieder abhaut, wie vor einigen Wochen. War ja doch gut damals keine Fetzen sondern ein Netz zu kaufen.



Und dann liegt sie in unserer Plicht. Unser erster selbst gefangener Fisch!! Ausnehmen darf ich ihn, Martina mag das gar nicht; ihre Aufgabe wird dafür das Braten sein.

Bärlauchnudeln mit Regenbogenmarkrelenfilet


Donnerstag, 19. September 2013

MY PRINCE ABDULAZIZ

Nach einer kurzen Überfahrt von Ibiza nach Formentera von ca.2 Stunden liegen wir hier vor Anker und es schaut aus wie in der Karibik.



Noch dazu hat sich der König von Saudi Arabien mit seiner MY Prince Abdulaziz auch in diese große Bucht verlegt!


Morgen geht`s auf Richtung Spanisches Festland, die Winde sind für die nächsten Tage aus Ost angesagt, und so werden wir versuchen so weit als möglich Richtung Gibraltar zu segeln. Das sind für uns ca 350 Sm, und das bedeutet 3 Tag und Nachtfahrten. Also werdet ihr in den nächsten Tagen keien Eintrag im Blog finden. Wünscht uns gute Winde und wenig Welle. Bis bald!



IBIZA

Nach einer sehr unruhigen Nacht sind wir gleich in der Früh aufgebrochen. Es waren nur 8 Sm bis Ibiza, und das wieder ein mal ohne Wind. Was soll`s wir wollten uns Ibiza anschauen, und so haben wir in der Hafenmarina angelegt und uns zuerst ausgeschlafen. Das tat gut, und es war Zeit den Magen wieder zu beruhigen.
Dann ging die Sightseeing tour los, hinauf in die Oberstadt - DÀltvila mit ihrer Kathedrale Maria de las Nieves aus dem 14Jhdt



Von dort oben hat man auch einen wunderschönen Blick auf die gesamte Stadt und die Marina



Die Unterstadt ist von der Oberstadt durch eine mächtige Burgmauer und mehrere Burgtore umschlossen, alles wunderbar renoviert und sehr sehenswert.


Durch verwinkelte Gassen und unendlich viele Lokale schlendern wir wieder bis zum Hafen, und da war sie, die unglaubliche Motoryacht von König Abdulaziz. Findet ihr auch im Internet, es war die größte private Motoryacht des 20 Jhdt. Ohne Worte!!

Ibiza ist eine Reise wert.









Dienstag, 17. September 2013

WILDER RITT

Florian

Unser Dingi war ja bereits bei unserer Abfahrt in schlechtem Zustand. Sämtliche Klebestellen haben sich aufgelöst. Luft ist ausgegangen. Zuletzt hatte ich mit drei Dosen Schlauchdichtungsmittel (zum Abdichten von Motorradschläuchen) samt mehreren Lagen Klebeband die hintere Spitze des rechten Luftkörpers dicht bekommen. Dazu musste ich das Dingi mit dem Behelfsfall ( ein Seil über eine Umlenkrolle am Mast, das zum Kranen verwendet werden kann) am Mast senkrecht aufziehen, das Ventil der rechten Luftkammer abschrauben, die drei Sprühdosen Kleber hineindrücken und durch entsprechende Verlagerung die Klebemasse ins rechte hintere Eck fließen lassen. Und – man staune! – es hat funktioniert. Seither mussten wir die Luftpumpe nicht mehr überlall mit dem Dingi mitnehmen, um nachzupumpen – das Dingi war wieder einmal dicht. Genauer gesagt Luftdicht; denn die Lenzöffnung war selbstverständlich ebenfalls undicht – und nicht dicht zu bekommen - , sodass wir immer ein Schöpfgefäß zu Dingi Ausfahrten mitnehmen mussten, um das eindringende Meerwasser auszuschöpfen.

Kurz gesagt war das letale Ende unseres alten Dingis nur mehr eine Frage der Zeit. Daher habe ich auf Mallorca ein neues Dingi gesucht. Einige Segler rieten mir, bis Gibraltar mit dem Kauf zu warten, da die Dingis dort (wegen Umsatzsteuerfreiheit) günstiger seien. Als ich mich nach langem Suchen für ein Zodiac 260 Rib Cadett entschieden hatte, habe ich versucht mit dem Zodiac-Händler in Gibraltar Kontakt aufzunehmen, doch weder mein e-mail noch das Telefon wurden beantwortet.

Auf Mallorca ist die Versorgung mit Marinezubehör jedoch perfekt. Ich habe bei zwei Händlern Preisanbote eingeholt und schließlich in Santa Ponca auf Mallorca zugeschlagen. Um EUR 1.840,00 kaufte ich ihm das Objekt der Begierde ab. Besser ein wenig mehr bezahlen, als bei dem bevorstehenden Exitus des alten Dingis irgendwo zu stehen, wo es keine Dingis gibt.


Und am 16.09. war es dann soweit. Wir hatten uns von Port Andratx in die nahe Bucht von Peguera verlegt, um den letzten Abend mit unserem lieben Freund Hans zu verbringen, den wir hier besucht hatten. Das neue Dingi wurde also ausprobiert und  - WELTKLASSE!! Mit seinem harten GFK-Boden kommt es sehr rasch ins Gleiten, die Füße stehen nicht im einsickernden Wasser, Luftpumpe und Schöpfgefäß können wir am Schiff lassen – es ist ein Vergnügen.


Nach einem netten Abschlussabend in Peguera samt Besuch im Lokal der steirischen Wirtin Hermine wachen wir bei Sonnenaufgang auf Grund des starken Schwells auf. Also Dingi an Bord, Anker auf und ab Richtung Ibiza. Der Wind war von der richtigen Richtung, zunächst mit 20 Knoten, dann abnehmend angesagt. Als wir aus der Bucht von Peguara hinausmotorten dachte ich, dass die Windvorhersage wieder einmal falsch war – kein Wind.

Als wir dann aber das offene Meer erreichten, änderte sich das ganz rasch. Mit Großsegel im ersten Reff und Fock statt Genua flog unsere ESPERANZA mit 6 – 7 Knoten nur so dahin. Leider kam die 2 – 3 Meter hohe Welle wie der Wind ebenfalls aus 100° Steuerbord, und so wurde es ein heftiger Ritt. Wellenberge hinauf und hinunter. Mehrfach spülte eine Welle übers Deck. Martina – nach 6 Tagen an Land wieder „wellenentwöhnt“ – fütterte die Fische und auch mir wurde ganz flau im Magen.



Nach 8 Stunden hatten wir 48 Seemeilen zurückgelegt und erreichten Ibiza, wo wir uns in eine der ersten Calas ( Bucht) an der Südseite vor Anker legten und einmal einige Stunden schliefen, bevor Martina uns ein wunderbares Abendessen zauberte. Die Lebensgeister waren zurückgekehrt. 

Montag, 16. September 2013

PALMA


Ein Pflichttermin ist natürlich Palma de Mallorca, auf mich wirkte es wie "klein Barcelona". Sehr gepflegt, herrliche Grünanlagen, nette Cafes, köstliche Tapas Bars und sehr gepflegte teure Geschäfte. 


Wir bummelten über den Born und 



den Placa Major, für mich ein Vergnügen. Ich habe zwei Stunden lange jedes Schuhgeschäft in Palma besucht, armer Florian !!



Die Kathedrale von Mallorca aus dem Jahr 1306-1601 besuchten wir natürlich auch. Das besondere ist, dass Gaudi mit der Umgestaltung der drei Apsiden beauftragt wurde, und er diese in einer höchst eigenartiger Weise umgestaltet hat. Über Geschmack lässt sich ja angeblich streiten.




rechte Absis

Hauptapsis

Am Abend besuchten wir eine sehr nette Tapas Bar, da konnte man sich selbst ca 30 verschiedene Weine in 3 verschiedenen Mengen einschenken. Zum Kosten, zum Genießen oder zum viel Trinken, alles wird direkt auf eine Codekarte gespeichert und am Schluss bezahlt man. Sehr originell und köstlich.



Samstag, 14. September 2013

SERRA DE TRAMUNTANA

UNESCO WELTNATURERBE 2011
Wir wollten den imposanten Nordwestteiles von Mallorca, den wir ja schon von der Meerseite bestaunt hatten nun auch von Land aus erkunden. Mit dem Auto ging es die traumhafte Küstenstrasse von Port Andratx Richtung Norden. Die deutlich sichtbaren Spuren eines schrecklichen Waldbrandes vom Juni 2013 waren bedrückend. Kilometerlang fährt man durch verkohlte Waldgebiete, und nur ganz zart beginnen Gräser und Palmen wieder auszutreiben. Hunderte Waldarbeiter sind tagtäglich damit beschäftigt den Wald wieder von verkohlten, kaputten Bäumen zu befreien.



Mit unglaublichem Aufwand gelang es der Feuerwehr mit Hilfe von Wasser -und Hubschrauber Löschflugzeugen die unzähligen traumhaften Finkas in diesem Gebiet vor dem Feuer zu schützen. Immer wieder sieht man in total abgebrannten Waldteilen Finkas in "Grünoasen" stehen.

Herrliche Aussichtspunkte und glasklares Wasser begeistern uns. Mallorca ist sicher nicht nur "Ballermann"


 


Wir besuchen den malerischen Ort Valdemossa mit seiner Kartause aus dem Jahr 1399, die Vertreibung der Mönche erfolgte aufgrund des unter Mendiazabal verabschiedeten Säkularisierungsgesetzes aus dem Jahre 1835. Mit Ausnahme der Kirche wurde das gesamte Kloster privatisiert. Die Zellen der Mönche und die sonstigen Nebengebäude wurden unter neuen Privateigentümern aufgeteilt. So kam es auch das im Winter 1838/39 die Kartause den Komponisten Frederic Chopin und die französische Schriftstellerin George Sand beherbergte. Hier entstand auch das Buch "Ein Winter auf Mallorca".

Kirche der Cartoixa 1399


Frederic Chopin und George Sand

Bibliothek


Danach geht`s weiter Richtung Westen nach Soller. Ein lieblicher, sehr gepflegter Ort der durch eine alte Strassenbahn, ca.15 min Fahrt, mit dem Port de Soller, in dem wir ja schon vor einigen Tagen geankert haben, verbunden ist.



Banc de Soller mit doppeltem Erker aus 1911

Pfarrkirche Sant Bartomeu 1688-1811







Mittwoch, 11. September 2013

TOMATEN MIT MOZZARELLA

Finde die Art wie uns auf den Balearen Tomaten mit Mozzarella angerichtet wurde sehr nett!

Tomaten in dünne Scheiben schneiden und kreisförmig auf einen Teller legen, mit dünn geschnittenem Mozzarella, Salz und eingelegten Bärlauch darauf gegeben, einen kreisrunden Turm schlichten. Hübsch!!


EINGELEGTER BÄRLAUCH

Frische, saubere, junge Bärlauchblätter von längeren Stielen befreien und nudelig schneiden. Kleinere Gläser mit verschließbarem Deckel jeweils mit einer gut zusammengedrückten Schicht Bärlauch, etwas Salz und Olivenöl einlegen. Wiederholen bis das Glas voll ist. Alles gut mit Olivenöl bedecken und am Schluss noch ein mal gut mit groben Meersalz bestreuen. Deckel schließen, hält sich im Kühlschrank über 1 Jahr.


Dienstag, 10. September 2013

ZUCCHINI MIT SCHINKEN

1 Zwiebel klein schneiden und anrösten, 2 kl. Zucchini in Stifteln schneiden und dann nur kurz mitrösten damit sie noch knackig bleiben. Ca.200g. in Streifen geschnittenen Schinken ( oder Geselchtes) dazu, mit einer großen ausgepressten Zitrone etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Wer möchte kann auch zum Zwiebel etwas Chilli dazu geben. Die fertig gekochten Teigwaren unterheben und fertig. Ist wirklich köstlich.
15 min fertig!!





Montag, 9. September 2013

FLUCHT

Um 7h weckt mich das schreckliche Gewackel in der Bucht von der Cala de Caldera auf. Der Wind hat gedreht und jetzt steht der Schwell mit 1 m direkt in unsere kleine Ankerbucht. Flucht, und das schnell, das Dingi noch rasch an Bord, das Geschirr hab ich Gott sei Dank noch gestern in der Nacht abgewaschen, alles schnell verstauen und ablegen. Langsam kämpft sich unser Motor gegen Wind und Welle aus der Bucht, ja und draußen empfängt uns die Realität. 2-3m hohe Welle zuerst volle Breitseite, dass einmal so richtig  im Schiff abgeräumt wurde was doch nicht so gut verstaut war. Es war als würde man im Zorn den Schreibtisch oder den Kasteninhalt seiner Kinder mit einer großen Handbewegung  räumen. Dann von hinten ( das ist ja gut) aber leider viel zu wenig Wind, wir beschließen in den nur 6 Sm westlich liegenden sicheren Naturhafen Puerto Soller zu fahren, dort etwas ab zu warten bis Wind aufkommt, und dann erst weiter zu segeln.


Um 9h liegen wir sicher im Hafenbecken und jetzt gibt`s endlich Frühstück, ja und wer mich kennt, kann sich ja gar nicht vorstellen, dass ich ohne Kaffee lebensfähig bin, wie sich die Zeiten ändern ;-))
Gegen 14h nach Internet und Einkauf geht`s weiter, mit herrlichem, wenn auch am Schluss zu leichtem Segelwind fliegen wir zuerst unter Passatbesegelung der Insel Dragonera entgegen. Dort wollten wir eigentlich in einer Bucht ankern, aber der Wind hat dann noch gedreht, Regenwolken kamen auf, und so sind wir lieber gleich weiter in das Bojenfeld von Port D`Andratx gefahren. Hier treffen wir Freunde und bleiben einige Tage.




Sonntag, 8. September 2013

MANCHMAL GEHT NICHTS WEITER

Florian

Obwohl die Nacht nicht angenehm war, fühlte ich mich am Morgen halbwegs ausgeschlafen – als wir aufwachten war es allerdings bereits 9:30 Uhr. Ein ordentliches Frühstück mit Ham and Eggs brachte uns wieder auf Touren. Voll motiviert gingen wir um 10:30 Uhr Anker auf und motorten aus unserer Bucht. Draußen – windstill. Nach einer Stunde gegen das vom Gewitter unangenehm aufgewühlte Meer entschieden wir uns für einen Badestopp.


Um 16:00 Uhr ging´s weiter – wieder windstill, wieder gegen die Welle – Hochschaubahn; Martinas Gesicht war konzentriert auf den Horizont gerichtet und wechselte in Richtung gelb-grün. Ich fungierte als ihr „Hörbuch“ und las ihr aus einem alten Profil vor wie Europa 2050 aussehen könnte – na ich bin gespannt. Wegen der mühsamen Fahrt reduzierten wir unsere Tagesstrecke auf insgesamt 23 Sm und legten uns in die Cala de Sa Calobra – auch bekannt als „Felsenpforte“; sehr beeindruckend!! Tolle Felsformationen um eine Flussmündung getrennt vom Meer durch eine 50 Meter breite Öffnung in den über 100 Meter hohen Felswänden links und rechts.


















Wirklich sehenswert! Das wissen aber auch die fünf Wirte dort; Bier EUR 5,00; Stück Kuchen EUR 5,50 – was soll´s, der Platz war wunderbar und geschmeckt hat es uns trotzdem, und für die Norweger am Nachbartisch war das Bier sicher auch noch billig – man lernt zu relativieren….

RISOTTO MIT PILZEN

Ca 1/3 von einer Lauchstange halbieren und fein schneiden, in etwas Olivenöl kurz anrösten, 1ne klein geschnittene Knoblauchzehe und etwas Chilli dazu, mit einem kräftigen Schluck Weißwein ablöschen. Jetzt immer wieder mit etwas Suppe (an Bord gibts natürlich nur Suppenwürfelsuppe) aufgießen; und ich rühre das Risotto nicht immer nur nach rechts!! Wer`s eiliger hat legt dazwischen einmal den Deckel drauf, dann wird der reis schneller fertig. Ein Glas eingelegte gemischte Pilze zum Reis geben. Am Schluß dann noch einmal Suppe und eine gute Handvoll geriebenen Parmisan einrühren. Anrichten und noch einmal etwas Parmesan drüber. Nach einem Segeltag echt herrlich, auch wenn die Pilze aus dem Glas sind!!
20 min fertig



Samstag, 7. September 2013

PLANÄNDERUNG

Florian

Nach einer geruhsamen Nacht in Port Fornells/Menorca und dem vergeblichen Versuch am Morgen noch im Supermarkt einzukaufen (beide Supermärkte im Ort sperren erst um 10:30 Uhr auf) legen wir ab. Ziel ist Ciutadella an der Westküste von Menorca.

Der Wind kommt von achtern und so gibt es Genusssegelen vor dem Wind entlang der Nordküste von Menorca; wir passieren Cap Cavallieria. Plötzlich „spinnt“ der Wind und kommt fünf Minuten später aus 30 Grad von Backbord vorne – also hart am Wind weiter. Nun war klar, dass wir nach Ciutadella kreuzen mussten. Der Wind legte zu und wir tauschten die Genua gegen die kleinere Fock. Als es Zeit gewesen wäre zu wenden beschlossen wir gleich nach Mallorca zu segeln; 25 sm offenes Meer; es würde knapp werden vor Einbruch der Dunkelheit drüben anzukommen, aber gegen den Wind ach Ciutadella aufzukreuzen war und zu blöd.

Der Wind war perfekt – zwischen 15 und 19 Knoten aus 90 Grad Backbord; die ESPERANZA galoppierte wie ein junges Fohlen mit 6,5 bis 7 Knoten über die Wellen (obwohl… bei 6,9 Knoten war Schluss; die 7 Knoten Schallmauer haben wir nicht wirklich durchbrochen). So ging es die nächsten Stunden- unglaublich; so kommt man weiter. Martina hatte „Glück“ - eine große Welle stieg völlig unvorhergesehen ein und Martina war waschlnass – es blieb die einzige Welle auf der Überfahrt, die den Weg aufs Deck gefunden hat; irgendwie hatte Neptun mit Martina noch eine Rechnung offen; wahrscheinlich hat ihm ihre Kritik über die letzte Nacht vor Menorca nicht gefallen.

4 sm vor Cap de Formentor, dem nordöstlichen Kap von Mallorca zog dann irgendwer den Stecker raus und der Wind war vorbei. Also Motor angestartet und die letzte Stunden gemotort. Um 19:30 fiel der Anker in der Cala Figuera. Es schaute aus wie in einem norwegischen Fjord. Steile Küste, Felsen, grüne Vegetation.





Leider passten auch die dunklen Wolken zum norwegischen Ambiente. Nach einem Hervorragenden Abendessen aus Martinas Trickkiste legten wir uns zufrieden in unsere Kojen. Da pfiff auch schon die erste Fallböe mit 20 Knoten übers Deck. Der Ankeralarm war zwar gestellt, aber bei solchen Windstößen schläft man nicht wirklich gut. Und dann wurden wir von Blitz und Donner und Regen geweckt – um 3:30 Uhr – na super. Also alles dicht gemacht und gehofft dass das Gewitter nicht in unsere Richtung zieht. Glücklicherweise hat es das auch nicht gemacht, und so konnten wir zumindest ein paar Stunden Schlaf finden (obwohl Martina meinte ich hätte gleich wieder geschnarcht – aber alles glaub ich ihr dann auch wieder nicht).