Montag, 30. November 2015

ABFAHRT

Martina

Zum letzten Mal übernachten wir zu fünft auf unserer Esperanza. Das Lanca ist für 7:30 in der Früh bestellt, denn die Strecke ist für unser Dingi mit dem Gepäck zu weit.
Ein gemeinsames Frühstück und dann noch rasch die letzten Sachen in den Rucksack. Wir sind startklar und zu unserer freudigen Überraschung kommt das Lanca auf die Minute genau.


Wir haben noch immer ganz guten Wind und deshalb schaukelt es beim Einsteigen auch ziemlich. Noch einmal gut aufgepasst, wir wollen keine Verletzungen in letzter Sekunde! Alle sind drinnen und schon fahren wir Richtung Festland.


Die Fahrt dauert knappe 15 Minuten und dann steht man am Puerto Terminal Niga Kantule.



Wie gesagt führt hier die einzige Strasse von Panama nach Guna Yala. Es herrscht ein reges Treiben. Die Touristen kommen mit den Sammeltaxis an und werden auf die diversen Lancas aufgeteilt. Es hat alles seine Ordnung und es funktioniert auch alles perfekt wie ausgemacht.
Hier entdecke ich auch eine Guna Yala Nummerntafel, hat sicher Seltenheitswert!


Der Abschied war wieder schwierig, wir fahren auf unsere Esperanza zurück, heben den Anker und segeln 5 Stunden zu unserer Lieblingsinsel zurück.


Sonntag, 29. November 2015

LETZTER TAG

Papa

Nach 15 Tagen Guna Yala gilt es Abschied zu nehmen von diesem wunderbaren Land und den Kindern. Das Land ist nicht nur eine Reise wert sondern auch die Art wie wir es bereist haben. Die Esperanza war unser zu Hause auch wenn meine Frau und ich nur einige Male auf ihr geschlafen haben. Zu fünft auf diesem kleinen Schiff bedarf es besonderer Rücksichtnahme. Für mich schwierig und durchaus neu, sich den Anordnungen meines Sohnes als Skipper unterzuordnen und möglichst wenig Fragen zu stellen, das ist notwendig bei diesem engen Zusammenleben, ist auf einem Schiff aber erforderlich.
Guna Yala ist unbeschreiblich schön und zweifellos einzig auf der ganzen Welt. Ich bedanke mich bei unseren Kindern für eine wunderbare Betreuung und wünsche allen Lesern noch viel Spaß an den Blogs von Martina und Florian!

Mutti

Ja, das große Abenteuer ist zu Ende! -  Leider, leider. leider. Ich habe es genossen mich von unseren Kindern verwöhnen zu lassen. sie haben das in liebevoller und aufmerksamster Weise getan!!!

Panama, der Kanal und die riesige Baustelle der neuen Schleuse, haben mich sehr beeindruckt.
Guna Yala, das Land der Gunas entführt uns wieder in uralte Zeiten des Zusammenlebens. Besonders die letzten beiden Tage haben uns ursprüngliches, friedliches, einfachstes Leben gezeigt. Unvorstellbar, dass so etwas in der heutigen Zeit noch möglich ist. - und das in unmittelbarer Nähe der modernsten heutigen Technik des Kanals! Morgen geht es zurück Richtung Heimat.
Danke für dieses wunderbare Erlebnis.

Maria

Heute haben wir die Carti- Inseln erforscht. Die Hauptinsel, Carti Sugdup, wo wir gestern Abend schon waren, ist unglaublich unübersichtlich, eng, wild urtümlich, mit liebevollen Vorgärtchen vor vielen Hütten - einfach ein Erlebnis der besonderen Art. Hier leben 1200 Menschen! Wein gibt es nirgends (sehr zum Leidwesen von Martina), Bier schon.



Viele kleine Geschäfte, von außen kaum erkennbar. Manche schaun aus wie Privathütten, verkaufen dann doch etwas. Ob das jetzt ihr eigenes Gewand ist oder wirklich zum Verkauf gedacht...?


Und dann gibt es auch noch ein Gunamuseum. In einem kleinen Raum alles voll mit Kunstwerken und Bildern zu ihrer Geschichte.
Echt nett ist die zweitgrößte Insel, für uns die Blumeninsel Carti Yandup oder quasi "Döbling": sehr sauber, nicht gleich offensichtlich auf Touristen eingestellt, aber blitzschnell kommen die Frauen und legen all ihre Molakunstwerke vor die Hütten. Es gibt nur ein Geschäft, wo man auch was zum Trinken bekommt, allerdings gibt es nur eine Dose Bier.




Und dann besuchen wir noch die kleine Insel daneben, Carti Tupile. Wir nennen sie Simmering. Einfache Hütten, kleine Gärten, kein Mensch erwartet hier Touristen. Aber alle sehr freundlich, so wie überall.


Wieder zu Hause auf der Esperanza kochen wir ein herrliches Menu mit den Fischfilets aus der gestrigen Riesenmakrele mit Brotbaumfrucht auf serbische Art und grünem Salat. Köstlich! Dank an die Makrele, die sich gestern noch schnell von uns hat fangen lassen!

So, und jetzt zu meinem Rückblick auf unser Panama-Abenteuer. Was bleibt hängen?
Die unglaublichen Dimensionen der Anlage vom Panama-Kanal mit den Riesenfrachtschiffen.
Interessante Menschen von anderen Segelbooten
Immer wackeliges Schiff, überall blaue Flecken, erst mit der Zeit lerne ich wieder, wie man sich auf einem Schiff bewegt.
Immer Wind um die Nase, mal mehr, mal weniger.
Krokodile im Dschungel, Haie im Meer
Bunte Korallen und Schwämme, Fische in allen Formen und Farben, und das alles in herrlich warmen Badewannenwasser.
Inseln wie aus dem Bilderbuch
Richtige Indianer, die fischen, in der Hängematte liegen, 15 Kokosnüsse am Tag aufheben, Molas besticken.
Schöne Abende mit meiner Familie.
Und noch unsagbar Vieles, von dem ich an kalten Winterabenden zehren kann. Und viel zu erzählen!

Gute Weiterreise, Martina und Florian!

Samstag, 28. November 2015

NACH CARTI

Florian

Die Nacht in Gunboat Island war unruhig. Es war sehr windig und wir standen mit dem Heck der ESPERANZA knapp vor einem Riff - kein guter Platz - Legerwall! Die Karte hier ist leider nicht sehr präzise. Am Morgen ankerten wir daher um; dennoch schaukelte es uns ordentlich durch und Martina war gleich wieder ein wenig seekrank. Zwei Gunas kommen mit ihrem Ulu vorbei und bieten uns Langusten an. Wir erstehen nach einigem Verhandeln eine große und eine kleine Languste um insgesamt USD 15,00 (nur für die große wollten sie ursprünglich USD 20,00 - man muss eben handeln).


Also Anker auf und ab nach Carti - dort am Festland gibt es die einzige Straße, die nach Guna Yala führt; von dort sollen Mutti, Papa und Maria nach Panama City fahren (wenn wir herausfinden, wie wo, was, wann das geht).

Aber zunächst galt es noch die Ausfahrt aus dem dreieckigen Atoll von Gunboat Island zu finden - es gelang wie immer mit einigem Ziehen in der Magengegend. Danach die Genua hinauf und bei gutem Wind pflügten wir mit guten 6 Knoten unserem Ziel entgegen - ein Vergnügen.

Ja und dann plötzlich ein Knall - die Angel spielt verrückt. Ich schreie:"Fisch, Fisch" und schnappe mir die Angelspule. Da zieht etwas ganz gewaltig. Segel runter, Autopilot aus, Dingi verkürzen, andere Angel einholen, Gaff her, alles auf ihre Plätze. Ich Spule die Leine langsam auf. Da kommt er zum Vorschein - ein großer Fisch. Zunächst denken wir ein Tunfisch, aber es stellt sich heraus, dass es sich um eine Großaugenmakrele handelt. Mit dem Gaff hieve ich ihn aus dem Wasser in die Plicht; Martina reicht mir die Spritze mit hochprozentigem Schnaps; hinter die Kiemen und ich erlöse ihn von seinem Leid. Ein Prachtexemplar, 80 cm lang - jetzt haben wir Langusten und einen Superfisch!



Schließlich durchqueren wir den Kanal von Carti und ankern ziemlich rollig im Lee von Carti Sugdup. Die Rundreise mit meiner Familie durch die San Blas Inseln nimmt hier ein Ende - alles gut gegangen!


Freitag, 27. November 2015

WEITER NACH WESTEN

Martina

Leider können wir uns keinen Faulenzertag leisten. Wir haben nur noch 2 Tage und dann müssen wir in Carti sein, da von dort die einzige Möglichkeit besteht über den Landweg von Guna Yala nach Panama City zu kommen.
Heute ist uns der Wind wohlgesonnen. Der Wind mit einer Windstärke von 17 Knoten aus 120° Steuerbord, angenehmer gehts nicht. Teilweise frischt der Wind etwas auf und verändert seine Richtung und unsere Esperanza legt sich auf den Backbord Rumpf. Ein Raunen geht durchs Schiff, und Maria meint dann: "Solange Martina noch ganz entspannt da sitzt, brauchen wir auch nicht nervös werden!"

Unser Tagesziel ist Gunboat Island (Nubesidup), eine kleine Insel und rundherum großflächige Riffe mit einer schmalen Durchfahrt von Westen. Wie immer ist die Anspannung und Aufmerksamkeit sehr groß. Leider haben wir keinen idealen Sonnenstand und somit tasten wir uns im Schritttempo durch die Riffeinfahrt. Alles gut, wir sind drinnen.



Zu unserer Überraschung gibt es hier ein kleines neues Gunahotel. Die Insel wird von einer Gunafamilie gepflegt und geführt, alles ist sehr sauber, selbst die Sanitäranlagen sind perfekt.



Hier gibt es eine große Anzahl an Pelikanen, die einen stürzen sich aus 10 m Höhe ins Meer und fangen einen Fisch nach dem anderen, und die anderen sitzen auf den höchsten Palmen und trocknen ihre Flügel.


Kaum ist das Ankermanöver abgeschlossen, ist Maria bereits mit Schnorchel und Taucherbrille im Wasser. Das Riff ist nicht berauschend, aber wir finden hier riesige Fischschwärme in verschiedensten Größen. Zum ersten Mal gelingt es mir mitten in einem Fischschwarm schnorcheln. Ein tolles Erlebnis!


Donnerstag, 26. November 2015

DREI WELTEN IM GUNALAND

Maria

Anstrengende Nacht: Bis um 3 Uhr werden wir mit lauter Musik beschallt (offensichtlich feiern die SportlerInnen und das Militär), um 5 Uhr geht der Muschelbläser durch den Ort, dann fangen die Lancas an vorüberzubrausen. Nach dem Frühstück holen wir die Eltern von Nargana ab. Sie haben gut geschlafen, von der Musik nichts gehört. Es regnet nicht, dadurch schaut der Ort gleich viel freundlicher aus. Auch die riesigen Lacken von gestern sind fast aufgetrocknet. Nargana ist eine interessante Mischung aus möchtegern-modern und traditionell. Gemauerte Häuser mit Wellblechdächern, von wirklich nett und geschmackvoll bis Totalruine, daneben traditionelle Bambushütten mit Palmwedeldächern, manche plastikverstärkt. Frauen in traditioneller Tracht genauso wie in peppigen T-Shirts oder kurzen Kleidern. Etliche Albinos laufen uns auch über den Weg.




Nächstes Ziel: Rio Azucar nach 3 sm. Das ist ein traditioneller Ort, wo die Wohnhäuser alle aus Bambus sind und einem großen Bambushaus als Versammlungsort. Wir ankern vor der Insel, fahren mir dem Dingi zur einzigen Bar von Professor Acosta (ist jetzt schon in Pension, war 33 Jahre Lehrer in der Schule hier). Wir zahlen 2 Dollar pro Person Eintritt, streunen ein bisschen durch den Ort, fotografieren, kaufen ganz frisches Kunabrot, trinken Bier in der Bar.





Da kommt ein Ulu, bietet uns Langusten und Fisch an. Florian handelt einen guten Preis aus und unser Galadinner ist gesichert. Mit der Machete werden die Langusten von Florian zerlegt, einige Haxerln kommen zu den 2 Wasserschildkröten, die der Professor aufzieht. Martina organisiert noch eine Brotfrucht, frisch vom Baum, jetzt brauchen wir nurmehr den passenden Platz zum Grillen.




Wir visieren die Insel Morbedup (Canbombia) an und legen den Weg in kürzester Zeit unter voller Besegelung zurück. Sehr nette Insel, langer Sandstrand, eine Gunafamilie wohnt hier sehr traditionell in einer Hütte, viele Kinder, verspielte Hunde. Gerade wollen wir das Feuer herrichten, da fängt der Regen an (aber bis jetzt haben wir Sonne gehabt!). Also alles wieder zurück an Bord. Martina bratet die Langusten, ich koche ein Brotfruchtgemüse mit Rosmarin und Bärlauchsalz (so was hat eine Brotfrucht sicher noch nie erlebt!).




Nach diesem Nobelnobelessen entspinnt sich die übliche Familiendiskussion über Gott und die Welt. Wir schlafen alle an Bord, die Draußeren wandern dann irgendwann wegen Regen auch hinein.

Mittwoch, 25. November 2015

RIO DIABLO

Florian

... übrigens funktioniert die Fernbedienung von unserem "neuen" (Dezember 2013) Autopilot nicht mehr. Offenbar ist auch der dem Blitz zum Opfer gefallen. Naja, es gibt schlimmeres - so ändern sich die Zeiten.

Heute haben wir jedenfalls den Rio Diablo erkundet. Gleich gegenüber von Nargana ist die Einfahrt; dort haben wir auch gleich mit dem Dingimotor den Boden umgepflügt - zu fünft im Dingi liegen wir eben ein wenig tiefer als sonst.


Im Rio Diablo soll man aufpassen, da es angeblich Krokodile gibt - wir waren jedenfalls gespannt. Und siehe da, gleich nach der schließlich erfolgreich passierten Einfahrt lag auch ein schönes Krokodil auf einer Grasfläche gleich neben dem Fluss - 30 m entfernt - und hat sich gesonnt. Stimmt also doch das mit den Krokodilen.



Der Fluss windet sich durch den Dschungel und man muss aufpassen, dass man nicht mit einem der Bäume im Fluss kollidiert. Schließlich haben wir an einer netten Stelle einen Badestop eingelegt. Das Wasser war wunderbar erfrischend und wir haben gleich auch die Gelegenheit des Süßwassers für ausgiebige Körperpflege genutzt - es war herrlich; natürlich immer ein Auge auf allfällige Krokodile.


Am Weg zurück haben wir mehrere Gunas mit ihren Ulus passiert, die im Fluss Wasser holen, Wäsche waschen oder Erde aus dem Dschungel holen.


Schließlich waren wir gut zurück auf der ESPERANZA. Martina hat uns mit gestern erstandenem Bonito mit verschiedenstem Wurzelgemüse verwöhnt und danach ging es in die Sonntagsmesse. Die älteren Damen haben herzzerreißend gesungen - laut, falsch zum Zehennägel einrollen aber mit Begeisterung - es war ein Erlebnis.

Dienstag, 24. November 2015

INVASION IM PARADIES

Mutti

Von Waisaladup zurückgekehrt aufs Boot können sich Maria, Florian und ich noch nicht trennen, Martina und Punki (Theodor II) verschwinden unter Deck. Wir schlafen ja heute zum 1. Mal auch auf dem Boot (5 Personen!) Wir machen es uns bequem in den Deckchairs und begießen den Tag mit mehreren von Florian gemixten "Moon Risern" ---   mit herrlichem Erfolg: ich schlafe herrlich an Deck bei strahlendem Sternenhimmel.
Um ca 6:00 h herrlich rot-oranger Sonnenaufgang, sehe ich mich nochmals satt an Martinas Trauminserl ----. Nach einem fast heimischen Frühstück mit Müsli, Gunabrot, Butter und Früchten fährt die Schiffsbesatzung zum Tauchen aufs Riff. Da kommt ein Guna Ulu  mit zwei Gunas, sie beginnen am Ufer unserer kleinen Insel das Gras zusammen zu rechen. Kurz darauf braust das erste Lanca heran angefüllt mit Rucksacktouristen. Die Inselputzer sind noch nicht fertig, sie müssen warten; ein 2. und 3. Boot kommt -  alle spucken ihre Fracht auf unser Trauminserl ....     Tische,  Sessel, Getränkekisten  ---   Fußball im seichten Wasser ...


Der Traum ist vorbei ! ! !

Maria

Und weiter geht´s nach Nargana. Wir probieren ein bisschen den Wind aus, ist aber nicht berauschend. Die letzten der 6 Seemeilen wirft Florian den Motor wieder an. Nargana: eine Insel bis an den Rand mit Häusern bebaut. Wir ankern mit Blick auf die Brücke, die die beiden Inseln miteinander verbindet. Auf der anderen Seite mündet der Rio Diablo mit einem großen Delta ins Meer. Da kommen der Reihe nach Uhlus heraus, schwer beladen mit Tonnen voll mit Trinkwasser.



Wir warten den Regen ab (wieder einmal) und fahren denn mit dem zur Insel, legen bei einer Bar an. Zuerst ein Bier, dann Zimmer für die Eltern suchen.Nettes kleines rosa Hotel, sauberes Klo und Dusche, "Aufenthaltsraum" direkt am Meer mit Steg. Interessant, vom Steg aus sieht man all die kleinen Hütteln, eines neben dem anderen, ins Meer hinausgebaut: die WCs der Häuser!!! Daher sollte man hier in der Gegend eher nicht im Meer baden.


Die Straßen sind alle unbefestigt und jetzt, nach dem Regen stehen überall Seen. Das ganze Dorf scheint auf den Beinen zu sein: großes Fest am Sportplatz! Die Männer spielen Fußball (Schlammschlacht), die Frauen Volleyball, daneben exerziert das Militär.Richtige Feststimmung!


Wir fallen ins beste Lokal der Insel ein. Strohhuhn und Tintenfisch-Schneckeneintopf. Zumindest nicht wieder Strohfisch!
Verdauungsspaziergang durch die verwinkelten Straßen, über die Brücke zur Nachbarinsel. Dort vor einem Haus wird irgendwas ausgeschenkt. Wir stellen uns dazu und erfahren, dass da im Haus ein Toter aufgebahrt liegt und jetzt die ganze Nachbarschaft kommt. So bekommen auch wir Wasserkakao und Gunabrot.
Am Weg zurück schreit einer "pesca fresco" oder so. Ja wirklich, ganz frisch gefangene Fische" Wir kaufen 3 kleine Bonitos zu je 1 Dollar. Am Schiff nehme ich sie aus und schneide sie gleich in nette kleine Steaks. Die werden wir morgen genießen!.


Montag, 23. November 2015

VON BBQ NACH WAISALADUP

Maria

Florian holt Mutti und Papa ab, damit sie sich auf dem Schiff von ihrer anstrengenden Nacht erholen können. Dann fahren Florian und ich mit dem Dingi an die Riffkante. Er will Fische oder Langusten harpunieren, um sie auf unserer nächsten Insel zu grillen. Das Wasser spielt alle Farben, von dunkelgrün, hellgrün, verschiedene Blautöne.


An der Riffkante Dingi ankern, und ab geht es. Korallen und Fische in allen Formen und Farben: Kofferfische, Mondfische, riesige Hirnkorallenstöcke, Röhrenwürmer in allen Farben (manchmal wie kleine Weihnachtsbäumchen). Dann kommt ein Barracuda vorbei, ich schwimme ein bisschen in den Sand hinaus  – ein Hai kommt mir entgegen (wird wohl auch wieder ein Ammenhai sein). Einige Langusten stecken in ihren Höhlen. Florian legt sich bei einer auf die Lauer, aber sie kommt nicht raus. Auch bei den Fischen hat er kein Glück, die Harpune klemmt. Dafür kommt nochmal ein/der Hai vorbei.
Wir fahren zum Schiff zurück und legen ab. Nein – zuerst müssen wir uns alle einschmieren: die Sonne scheint!!!  Und fast keine Wolken am Himmel!!! So sollte doch karibisches Wetter sein – oder?
Dafür haben wir zu wenig Wind zum Segeln, also tuckern wir unter Motor die 7 Seemeilen nach Waisaladup. Unterwegs kleine Nachhilfe in Knotenkunde. Haben wir ja eh alles einmal gekonnt, aber wenn man es nicht braucht, vergisst man schnell.



Die Zeit vergeht schnell und bald fahren wir auf Martinas Lieblingsinsel zu. Wo? Na die dort! Die paar Palmen? Das ist die ganze Insel? Also wirklich: so lieb kleinwinzig! Wir lassen den Anker runter mit 60 m Kette. Liegen gut.


Dann wird die Insel erkundet. Ich schnorchle hin. Wird immer flacher… Ich muss den Bauch schon sehr einziehen. Dann, östlich der Insel, wird es wieder tiefer und eine herrliche Unterwasserwelt tut sich auf: riesige violette Fächerkorallen, Schwämme wie Bäume in grün, dunkelrot, beige, und dann so riesige Wedel, die sich wie Farne im Meer hin und her bewegen.


Mit dem Dingi kommen die Sachen zum Grillen. Florian und Papa hacken mit der Machete Holz, und wir schaffen wirklich ein Feuer! Bald liegen die Folienkartoffel in der Glut und – ganz karibisch – Käsekrainer (!) am Rost (in Ermangelung der Fische, die von Florian nicht gefangen werden wollten).


Dann setzen wir uns im Mondschein zusammen, singen österreichische Lieder und diskutieren über die ideale Familie…..

Sonntag, 22. November 2015

HAI AUF BBQ ISLAND

Papa

Zuerst zum Autor: Mein Name ist Theodor der II., weil mein Vater Theodor hieß, ich der zweite Theodor bin, mein ältester Sohn Theodor der III und dessen Sohn Theodor der IV ist.

Der Hinweis unserer Kinder, dass BBQ Island eine Besonderheit sei bewahrheitete sich hinlänglich. Die erste Nacht in dem winzigen Zelt, hineinkriechend und auf zwei Matratzen beachtlich weich liegend, gestaltete sich abgesehen von einigen blauen Flecken zwischen meiner Frau Ditha und mir erträglich.
Frühstück bestehend aus kolumbianischem Kaffee mit Milchpulver, in triefendem Fett herausgebratenem Leberkäse und ebenfalls Fett triefenden dicken Palatschinken, diente der Stärkung des anschließenden Bocciaspieles auf einer in das Meer hinausreichenden blütenweißen Sandzunge. Erfolg dieses Spieles konnte nur durch Glück erzielt werden, denn der unebene Sand verhinderte das Einsetzten der üblichen Technik. Sieger wurde – wer sonst – Florian, was die Freude über meine Reise beachtlich beeinträchtigte.




Der Tag verging mit Schnorcheln, zu wunderbaren Riffen Schwimmen - wie in einem Aquarium nur viel wärmer und bunter. Martina´s  lauter Ruf ein HAI erschreckte uns und ihre Erzählung ergab, dass ein ca. 2 m großer Ammenhai an unseren Kindern vorbei geschwommen ist und auch  unter Wasser fotografiert wurde. Er ist angeblich ungefährlich, aber wer weiß das schon.


Abendessen auf der Esperanza mit dem Dingi ca. 400 m vor Anker. Es gab zur Freude für mich, der schön langsam von „Pescados“ genug hatte Teigwaren mit Käsesauce – wunderbar! Dazu Panamabier!

In der Zwischenzeit begann strömender Regen. Florian chauffierte uns zur Insel zurück. Unser Zelt stand zur Hälfte unter Wasser. Ditha zog sofort aus und übernachtete in der mit Fächerpalmen gedeckten Gunahütte im Trockenen in einer Hängematte. Ich schlief in dem weniger nassen Teil des Zeltes. In der Früh war rundherum alles patsch nass. Das war auch ein Erlebnis in San Blas.