Samstag, 31. Dezember 2016

GUTEN RUTSCH UND FROHES NEUES JAHR 2017

Wir wünschen allen unseren Bloglesern einen Guten Rutsch und ein gesundes und glückliches Neues Jahr 2017.

2016 war ein gutes Jahr für uns und unsere ESPERANZA und wir hoffen natürlich, dass es 2017 in dieser Form weiter geht. Wer unseren Blog verfolgt, wird allerdings bereits wissen, dass es bei uns nie fad wird und Überraschungen hinter jeder Ecke warten (nolens volens). Wir wünschen uns Gesundheit, Zufriedenheit, wenig Reparaturen, guten Wind, nette Menschen kennen zu lernen und dass wir unsere Familie und Freunde gesund wiedersehen.






AUF ZU NEUEN UFERN!!

Florian & Martina
SY ESPERANZA




Freitag, 30. Dezember 2016

VERSORGUNGSSCHIFF

29.12.2016

Martina

Unsere Segelfreunde Karen und Jean-Paul machen eine 10 tägige Atollkreuzfahrt auf dem Frachter Mareva Nui. Dieser legt heute in Fakarava an und so treffen wir sie für 2 Stunden am Hafen. Wer eine absolut günstige Kreuzfahrt ohne viel Komfort aber traumhafter Insellandschaften erleben möchte, das ist die Lösung.



10 Tage, 15 Atolle, 3 Mahlzeiten an Bord, Gemeinschaftsdusche und WC. Selbst mitzubringen, Matratze, Polster, Handtücher, Teller, Häferl und Besteck. Gesamtkosten umgerechnet ca. 300 US$. Auf die Frage von Florian, ob ich auch Lust hätte so eine Kreuzfahrt zu machen, gab es ein klares NEIN!

Unsere Hoffnung auf frisches Obst und Gemüse hat sich bis auf Ananas und Äpfel nicht erfüllt. Lustig war jedoch wie sie unsere Ananas und Äpfel von der Mareva Nui entladen haben.


Wir haben angenehme 28° Wassertemperatur, eine sanfte Brise und immer wieder abkühlende Regenschauer.


Morgen segeln wir einige Seemeilen Richtung Süden und verlassen damit auch die Möglichkeit einer Internetverbindung.

Donnerstag, 29. Dezember 2016

GELEITSCHUTZ

27.12.2016

Florian

Die ONOTOAS haben ein Kühlschrankproblem. Nach 6 Monaten an Land funktioniert so einiges an Bord nicht - so auch der Kühlschrank. Aldric von Nautic Service Fakarava (ein französischer Segler, den es mit seiner Familie hierher verschlagen hat) füllt auf der ONOTOA das Kühlgas nach und siehe da - funktioniert wieder. Da wir gleich nebenan sind, ersuche ich Aldric auch bei uns den Kühlschrank zu überprüfen. Er misst den Stromverbrauch des Kompressors - 3,5 Ampere - alles in Ordnung. Warum man auf Grund des Stromverbrauches feststellen kann, das genug Kühlgas im Kompressor ist, ist mir zwar nicht ganz klar, aber mir soll´s recht sein (und Martina ist beruhigt). Ein wenig Kühlflüssigkeit fülle ich noch in den Sekundärkreislauf nach - dann ist alles wieder palletti.

Nach erfolgreicher Kühlschrankwartung, brechen wir zu einer Radtour auf.



Angeblich soll es 12 km südlich von Rotoava ein verlassenes Anwesen des früheren französisch polynesischen Präsidenten geben. Hier auf Fakarava gibt es so einige Skurrilitäten. So soll die 22 km lange Betonstraße für den Besuch des französischen Ex-Präsidenten Jacques Chirac errichtet worden sein - der dann nie erschienen ist. Und so ranken sich auch die Gerüchte um dieses Präsidentenanwesen, das seit der Ablöse des Präsidenten leer steht.

Unsere Radtruppe sieht ja eigentlich so aus, als ob der Präsident mit seinen Bodyguards laufen geht - ein Läufer und 4 Fahrradbegleiter.


Die Betonstraße in diesem Niemandsland ist eher deplatziert; sie hat sogar einen eigenen Fahrradstreifen, und das bei geschätzten 30 Fahrzeugen auf der Insel. Nach 3 km legen wir bereits einen Mittagsstop bei einer Snackbude am Strand der Lagune ein. Anders als in Tahiti oder den anderen Gesellschaftsinseln, gibt es hier nette Strandlokale.


Nach ausreichender Rast gehts weiter. Die Sonne sticht am Nachmittag vom Himmel, und als wir das Anwesen nach guten 11 km erreichen, bin ich froh, eine Pause zu bekommen. Franz bricht eine Kokosnuss auf und ich bin für das Kokoswasser dankbar.


Und dann sehen wir die - ehemalige - Pracht. Parkartiger Garten, mehrere nette Wohngebäude, ein luxuriöser Wasserbungalow und alles dominiert von einem riesigen Anlegesteg mit Pavillon  (um mit seinen Freunden einen kleinen Umtrunk nehmen zu können - man gönnt sich sonst nichts).


Erstaunlich, dass das alles brach liegt. Zwar gibt es offensichtlich einen Bewacher, der eines der Gebäude bewohnt, nur zu sehen bekommen wir ihn nicht und der Wachhund begrüßt uns höchst freudig und wird von uns mit Kokosnuss gefüttert, die er gierig frisst.  Ein 5 m langer massiver Holztisch steht in der Mitte des Pavillons und riesige Luster aus Perlmut hängen von der Decke. Sogar die Bestuhlung ist noch vorhanden. Hier sollten wir Silvester feiern!


Nach ausgiebiger Rast gehts auf den Heimweg - wieder gute 11 km nach Norden - zum Glück knallt die Sonne nicht mehr so stark vom Himmel. Als wir nach 23 km wieder bei unseren Dingis sind, bin ich ziemlich geschafft - und mein Geleitschutz ebenso.

Dienstag, 27. Dezember 2016

SEEIGEL

25.12.2016

Martina

Eine ruhige und regenfreie Weihnachtsnacht hat uns zu ausreichend Schlaf verholfen. Unser Stoffchristbaum von Florian´s Tante mit den abgebrannten Kerzen steht noch am Salontisch und die echten Rotweingläser stehen unabgewaschen in der Küche. Alles erinnert noch an den netten Heiligen Abend mit unseren Freunden bei uns auf der ESPERANZA.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die zu Weihnachten an uns gedacht haben und uns per Mail, SMS oder Telefon gesegnete Weihnachten gewünscht haben.

Wir genießen die leichte Brise beim Frühstück am Christtag, doch schwarze Wolken ziehen auf, und beenden die Gemütlichkeit aprupt. Es prasseln unglaubliche Wassermassen auf unser Deck und wir sammeln mit unserem Regenwasserauffangsystem etliche Kübeln und befüllen unsere Wassertanks.

Alle Luken sind fest zu und es beginnt im Schiff zu dampfen. Kaum macht der Regenguss eine kurze Pause, öffnen wir alle Fenster und erfreuen uns an einer kühlen Brise.

Am Nachmittag erkunden wir die nähere Umgebung und an diesem Motiv konnte ich nicht ohne einem Schnappschuss vorbei gehen - Weihnachten auf polynesisch.


Am alten Leuchtturm vorbei geht es zum Außenriff und ich komme endlich wieder zum Schnecken und Muscheln sammeln. Hier macht es besonders viel Spaß, denn es gibt wirklich viel zu finden. Nach 2 Stunden kehren wir mit schönen und neuen Exemplaren auf die Esperanza zurück.





Neu in meiner Sammlung sind unzählige Seeigelstacheln die sich besonders für Halsketten eignen.
Ich entdecke auch einen mir noch unbekannten Seeigel, der für einige Fotos Model steht und dann wieder zurück ins Meer darf.



Jetzt gehts ans Reinigen und Sortieren und danach werden meine Funde anhand meines neuen Schnecken- und Muschelbestimmungsbuches, das mir das Christkind gebracht hat, geordnet.


Sonntag, 25. Dezember 2016

WEIHNACHTEN AUF FAKARAVA

23./24.12.2016

Florian

Nach einer guten Nacht Schlaf erkunden wir am 23. Dezember Rotoava. Zwei kleine Geschäfte - gar nicht so schlecht bestückt. Ich entdecke eine Ankündigung: Weihnachtsfeier in der örtlichen Sporthalle um 18:00 Uhr. Wir besuchen diese "Sporthalle", ein großes Dach mit Basketballplatz darunter; Seitenwände braucht man hier nicht. Die Bühne ist aufwändig dekoriert - das lässt einiges erwarten und da uns Starkregen an der Rückkehr zum Boot hindert, bleiben wir bis zum Konzert.


Die Qualität ist "bemüht" - die Lautsprecheranlage ist übersteuert, die Sänger gehen von der Bühne noch während eines Stückes ab, Hunde  laufen im Zuschauerraum umher, am Rand des Daches wird Essen zubereitet, sodass das Bruzzeln der Pommes Frites im heißen Öl die Darbietungen untermalt, der Zuschauerraum ist zu 20 % gefüllt, die Menschen applaudieren wann und wie es ihnen gefällt, und irgendwie weiß man nicht so recht, ob das nun die Generalprobe oder bereits das Konzert ist. Jedenfalls ist es sehenswert. Als der Starkregen kurz nachlässt flüchten wir zurück aufs Schiff.

Am 24. Dezember genießen wir ein gemeinsames - pot luck - Weihnachtsessen (jeder bringt, was er hat) auf der Cinderella gemeinsam mit unseren Freunden.


Anschließend gehts um 18:00 Uhr in den Weihnachtsgottesdienst. Die katholische Kirche ist brechend voll. Sie ist mit Muscheln und Blüten wunderbar geschmückt. Die Menschen singen mit Begeisterung und die Stimmung ist sehr festlich - nur heiß ist es, richtig heiß - so um die 32 ° Grad. Der Diakon (Priester gibt es hier praktisch nie zu sehen) meint:" Ja heiß ist es, aber es ist ja Weihnachten, da ist es immer heiß." Grüß Gott auf der Südhemisphäre.

Nach der Messe werden wir durch Starkregen vom Heimweg abgehalten. Wir stellen uns bei einer Familie unter deren Vordach unter. Sie bereiten gerade ihr Weihnachtsessen vor. Die Dame des Hauses hat 10 eigene und 4 adoptierte Kinder. Sie bringen uns Bier, aber wir lehnen dankend ab, ein Glas Wasser ist ausreichend und wir wollen die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren - Bier ist ob der hohen Preise ein Luxusgut hier.

Schließlich läßt der Regen genug nach, dass wir auf die ESPERANZA flüchten können, wo der Gabentisch gedeckt ist und wir gemeinsam Weihnachten feiern.


Es ist sehr stimmungsvoll, wenngleich ein völlig anderes Weihnachten als zu Hause - Weihnachten auf Fakarava.


p.s.: Internet ist ein "Glückspiel" hier; aber eigentlich eh erstaunlich, das man am Ende der Welt überhaupt Internet hat.

Samstag, 24. Dezember 2016

GESEGNETE WEIHNACHTEN

24.12.2016

Martina und Florian



Liebe Blogleser!

Wir wünschen euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und viel Glück, Gesundheit und Frieden für das Jahr 2017

Freitag, 23. Dezember 2016

ÜBERFAHRT TUAMOTUS (Teil 2) - ZITTERPARTIE

22./ 23.12.2016

Martina

Seidenweich schmiegt sich unsere Esperanza über die kleinen Wellenberge. Der schwache Wind aus NW und eine NO Strömung mit bis zu 2 Knoten lassen uns schön langsam unserem Ziel näher kommen. Bereits am 22.12. ist es auf Grund einiger längerer Phasen von Windstille eindeutig, dass wir erst am Freitag den 23.12. in Fakarava ankommen werden. Es ist und bleibt eine Zitterpartie: Wind - kein Wind - Wind - kein Wind - etc.

Florian hat dafür ein perfektes Trainingsprogramm für seinen Oberkörper: unzählige Male setzt er unsere Segel, um sie kurz darauf wieder zu bergen. Der Wind spielt ein unfaires Spiel mit uns, und wir haben keine andere Möglichkeit, als uns mit diesen Gegebenheiten zu arrangieren.

Nachdem ich mein Seekrankheitspflaster dieses Mal schon 2 Tage vor der Abfahrt hinter mein Ohr geklebt habe, geht es mir bestens. Ich kann lesen, kochen und abwaschen und so reiht sich diese Überfahrt im Ranking zu einer der angenehmsten ein.


Wir erreichen am späten Nachmittag des 22.12. die ersten Korallenatolle der Tuamotus und bekommen einen langen und heftigen Squall ab. Florian nützt den Regenguss zum Duschen und Wassersammeln, ich verschlafe das Spektakel.



Eine unangenehme Welle und mäßiger Wind aus der falschen Richtung veranlassen uns in der letzten Nacht den Motor zu starten, und uns so sicher zwischen den Atollen durchzuschummeln. Es ist stockdunkel und ich höre nur die Brandung von Atollen, die wir passieren. Da gibt es keine kurzen Schlafeneinheiten mehr, das Gebiet zwischen den versunkenen Vulkanen ist zu gefährlich, unsere permanente Aufmerksamkeit ist unabdingbar.
Bei Sonnenaufgang um 5:15 erreichen wir die Einfahrt des Nordpasses von Fakarava.


Der Zeitpunkt ist perfekt, denn die Strömung sollte jetzt nur sehr gering sein und uns keinerlei Probleme bescheren. In der Mitte des breiten Passes holen uns mehrere Delfine ab und gleiten in unserer Bugwelle ins Atoll. Noch 4 Seemeilen Flachwasser, dann erreichen wir nach 285 Seemeilen (davon 13 unter Motor) nach 2 Tagen und 22 Stunden unser Ziel für das Jahr 2016, die Bucht von Rotoava an der Nordspitze von Fakarava.

Alles in allem eine schöne Überfahrt und jetzt kann es auch für uns Weihnachten werden.

Donnerstag, 22. Dezember 2016

ÜBERFAHRT TUAMOTUS (Teil 1)

19./20./21.12.2016

Florian

Um 15 Uhr legen wir am Montag den 19. Dezember aus der Marina Pape´ete ab, um nach Fakarava in den Tuamotus zu segeln und dort mit unseren Freunden von der CINDERELLA und ONOTOA Weihnachten zu feiern (inklusive Obst- und Ersatzteillieferung an dieses Ende der Welt). Der Wind ist mit 7 Knoten angesagt. Nach Verlassen des Hafens setzen wir bald Segel, doch der Wind ist absolut grenzwertig (im unteren Bereich). Die Segel stehen nicht. Um 17:30 Uhr entscheiden wir in die Bucht von Venus Point zurückzumotoren und dort zu übernachten. Beim letzen Zacken Licht fällt der Anker. Die Nacht ist sehr wackelig, denn der Schwell steht in die relativ offene Bucht.

Dienstag Morgen ist kein bis wenig Wind. Die Wettervorhersage war falsch. Wir beratschlagen, ob wir nach Pape´ete zurückmotoren und dort Weihnachten verbringen, da kommt Wind auf und wir zielen um 9:00 Uhr mit unserem Bugspriet nach Nordost - Fakarava Nordpass ca. 480 km (ca. 250 sm)offener Pazifik liegen vor uns. Wir segeln einige Stunden gut in die gewünschte Richtung. Als wir weit genug von Tahiti entfernt sind, um nicht mehr zurückmotoren zu können, schläft der Wind ein. Nach endlosen "Segelexperimenten" - wie schlagen sie am wenigsten - berge ich um 15:00 Uhr die Segel - wir treiben; und schauen uns einen Kinofilm am Laptop an. Als der Film vorbei ist, kommt wieder ein wenig Wind auf und wir "zittern" uns in die Nacht. Ich hole die Gitarre heraus und wir singen Adventlieder - es weihnachtet.

Auch in der Nacht geht es nach gleichem Schema weiter - wenig Wind und schlagende Segel - dafür ist es dunkel. Schließlich bergen wir wieder die Segel und treiben dahin. Um 02:30 Uhr weckt mich Martina auf - WIND!! - Segel rauf und hinein in den Dienstag! Dann gegen 06:00 Uhr - es ist meine 2. Wache - nähert sich eine riesige dunkle Wolkenwand. Es schüttet wie aus Schaffeln und plötzlich haben wir 15 Knoten Wind  - die ESPERANZA pflügt mit bis zu 7 Knoten durch die flache See. Um 06:30 Uhr ist der Spaß vorbei - Flaute - Segel runter. Um 07:30 Uhr reißt der Himmel auf und angenehme 10 Knoten Wind werden "aufgedreht". Segel rauf - und Frühstück machen. Ab nun ist es Genusssegeln - 5 Knoten, praktisch keine Welle bzw. Segeln mit der Welle. Martina und ich genießen ein ausgedehntes Frühstück und wir hoffen, dass wir den 24. nicht auf hoher See verbringen.

21.12.2016, 11:00 Uhr Ortszeit, Pos. 16°39´S 148°27´W, noch 161 sm bis Fakarava; derzeit läufts; DAUMEN HALTEN!!!

Dienstag, 20. Dezember 2016

WIEDER ZURÜCK

19.12.2016

Martina

Ich habe unser Obst und Gemüse in Zeitungspapier gerollt und in unseren Netzen gut verstaut.


Unser Handy läutet um 8:30 Uhr, unsere letzte Matratze wird geliefert und sie passt, wir sind zufrieden.


Leider macht mir mein Tennisellenbogen seit geraumer Zeit schwer zu schaffen. Trotz verschiedenster Therapien, gibt es leider keine Besserung, im Gegenteil es wird immer schlechter. Jetzt brauch ich schon Hilfe beim Frisieren und Anziehen. So kann das nicht weiter gehen. Poline, die französische Krankenschwester macht für mich einen Termin im Spital aus, damit ich mir noch kurz vor Abfahrt eine dicke fette Spritze holen kann. Kostenvoranschlag ca. €150.-, was soll´s, ich halt die Schmerzen nur mehr schlecht aus.
Ich strampel mit unserem Bordfahrrad zum öffentlichen Spital und treffe dort auf Dr. David. Er ist sehr nett und hat immer einen Witz auf Lager. Die Vorbereitungen für meine Spritze laufen ab, als würden sie mir den Arm amputieren. Dr. David meint ich soll lieber bei der Spritze weg schauen, denn am Schluss kommt dann das große Messer. Er ist wirklich sehr lustig, und als ich dann zahlen will meinte er: "Die Behandlung ist ein Geschenk von ihm und Poline für mich".  Es weihnachtet!

Die Esperanza ist um 15 h startklar und so verlassen wir die City Marina Papeete. Die Windvohersage verspricht leichte Winde aus NW, also sollten wir einen gemütlichen Segeltörn vor uns haben. Wir setzen die Segel und nehmen Kurs zurück auf die Tuamotus. Nach einer Stunden leichtem Wind verabschiedet sich auch diese Brise und wir treiben nur noch. Eine kurze Beratschlagung bringt uns zu der Entscheidung den Ankerplatz vor Venus Point im Norden von Tahiti anzulaufen und morgen einen weiteren Versuch Richtung Tuamotus zu starten.

Montag, 19. Dezember 2016

ENDSPURT

16./17./18.12.2016

Florian

Das Wetter sieht so aus, als ob wir am Montag den 19.12.2016 Richtung Tuamotus aufbrechen könnten. Daher sind noch einige letzte Arbeiten zu machen. Ich repariere das zerbrochene Gräting am Bugspriet; jetzt kann man wieder draufsteigen.


Außerdem repariere ich endlich unseren zweiten Spinnakerbaum, der uns bei der Pazifiküberquerung abgebrochen ist. Er ist zwar jetzt ungefähr einen Meter kürzer, aber dafür funktioniert er wieder. Ich musste dafür auch neue Gewinde für die Befestigungsschrauben schneiden, da die Stahlschrauben das Gewinde im Aluminiumbaum bereits zerstört haben. Mit einer speziellen Schutzpaste für Alu-Stahlverbindungen, die ich auf die Gewinde auftrage, sollte das nicht mehr passieren.


Unsere neuen Matratzen für die Bugkabine sind trotz vier Besuchen vom Matratzenmacher noch nicht fertig. Hoffentlich bringt er am Montag die letzte - dann - passende Matratze.

Für Martina ist Großwaschtag - wir werden nun länger keine Waschmaschine mehr sehen.

Am Samstag nehme ich am "Corrida de Noel" (dem Weihnachtslauf) in Punaauia teil. 10 km mit dem Fahrrad anreisen, die Leute kennen mich schon und winken mir entgegen. 4,9 km auf einem netten Laufkurs, am Ende werde ich in 18:06 min 14. und in meiner Altersklasse 2.; danach wieder 10 km nach Hause radeln - so bleibe ich sicherlich fit.

Ein Foto gibt´s hier:   www.fapf.pf

Am Sonntag gehen wir um 6 Uhr früh auf den Markt, um uns Obst und Gemüse für die Tuamotus zu kaufen. Dort ist beides absolute Mangelware. Der Sonntagsmarkt ist wieder sehr voll. Ich bin immer erstaunt über die teuren Obstpreise; die würden sich unsere Bauern in Österreich wünschen. 1/2 kg Limetten um EUR 5,00. Und auch im Supermarkt: 150g Mozarella EUR 7,00, 200g Parmesan EUR 9,00. Aber dafür ist alles frisch und wir finden auch immer wieder Obst und Gemüse, das wir nicht kennen.







Nach dem Markt besuchen wir die Sonntagsmesse um 8:00 Uhr (hier ist eben alles ein wenig früher) in der Kathedrale, die heute der neue Erzbischof von Tahiti zelebriert.


Und am Abend schauen wir uns "Vaiana" den Weihnachtszeichentrickfilm von Disney an - eine polynesische Geschichte - wie passend.




Samstag, 17. Dezember 2016

PRIVATSTRASSE

16.12.2016

Martina

Geschlafen haben wir halbwegs gut; bis auf ein paar Gelsen und einige tropische Regengüsse wars eine gute Nacht. Die ersten Schritte in der Früh sind mühsam, die Gebeine erinnern uns an den langen Fussmarsch von gestern. Die heutige Strecke ist angeblich etwas kürzer und so gehen wir frohen Mutes zum Frühstück.
Auch hier sind wir von der nicht erwarteten Qualität überrascht. Der Kaffee schmeckt gut und wir bekommen frisch aufgebackene Croissants, Baguettes, Marmelade und Omeletts.


Auf die Frage ob die Strecke Richtung SW kürzer als die gestrige Strecke ist, erfahren wir, dass wir den Weg nicht gehen können, da er seit über 3 Jahren über ein Privatgrundstück führt und durch einen Zaun und Bewachung abgesperrt ist. Es erstaunt uns, dass man bei der Touristeninformation in Papeete keine Ahnung von der Sperre hat.

Um 8:30 Uhr packen wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg. Leider haben wir heute mit dem Wetter nicht so viel Glück. Nach den ersten Kilometern sind wir immer wieder heftigen tropischen Regengüssen ausgesetzt. Es gibt keine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen, und so werden wir nass bis auf die Unterhose.


Auf unserem Rückweg füllen wir unsere leeren Trinkflaschen mit herrlich frischem Wasser an einem der unzähligen Wasserfälle.


Schon gegen Ende unserer Strecke sehen wir ein Schild, das auf eine Wanderstrecke auf der anderen Seite des Flusses verweist.



Ein herrlich kühles Fußbad erfreut unsere müden Beine und wir spazieren durch einen zauberhaften Bambuswald bis zu einer kleinen unbewohnten Hütte. Hier finden wir einen trockenen Platz für unser Picknick.





Nach der Stärkung wandern wir die letzten Kilometer zurück zur Hauptstraße und kurz darauf kommt auch schon der Bus zurück nach Papeete. Meine Knie sind ok, meine Hüften sind beleidigt und ich habe Blasen an den Zehen, sonst ist alles gut!

Freitag, 16. Dezember 2016

STINKBOMBE UND TOLLE AUSSICHT

14.12.2016

Florian

Seit einigen Tagen stinkt es nach Verwesung im Bereich des Abgangs in die ESPERANZA. Wir suchen überall bzw. gehen unserer Nase nach - und finden nichts. Es wird immer stärker - irgendwie scheint es aus der Backkiste an Steuerbord zu kommen; doch auch da finde ich nichts. Allerdings - da kommt mit ein Schwall Gestank von der achterlichen Festmacherleine entgegen und ich schaue mir diese näher an. Ein toter Fisch liegt an Deck und hat sich darunter versteckt. Offenbar ist er vor einem Räuber geflüchtet und bei uns an Deck gesprungen. Stinkbombe gefunden und
entsorgt!


Um 06:30 Uhr brechen wir zu einer Wanderung auf; wir, das sind J und Erwin von der WINSOME, Wolfi von der PLASTIK PLANKTON, Martina und ich. Wir wollen die Insel durchqueren; von Papenoo an der Nordküste über das Papenoo-Tal zum Relais de la Maroto, dort übernachten und dann Morgen über den Lac Vaihiria bis zur Südküste.


Mit dem Bus gehts nach Papenoo und dort den Fluss entlang nach Süden in die Insel hinein. Dickes Grün schmückt die schroffen Berghänge um uns. Immer wieder tauchen tolle Wasserfälle auf.



Wir machen einige Badestopps am Fluss, doch hunderte kleine Fliegen verleiden uns das Badevergnügen. Nach 10 km legen wir ein Picknick ein, um Erwin mit seinen 76 Jahren eine Verschnaufpause zu gönnen. Frisch gestärkt wandern wir die ansteigende Straße hinauf. Es  geht über mehrere Brücke immer tiefer ins Tal hinein.



Und dann sehen wir das Relais de la Maroto vor uns auf einer Anhöhe, ein Hotel wie auf einem Adlerhorst - nach 20 km haben wir unser Ziel für heute erreicht.



Das Hotel hat zwar die besten Jahre bereits lange hinter sich, aber es bietet ein Dach über dem Kopf und ein Bett.


Die Aussicht ist absolut fantastisch und entschädigt für den langen Fussmarsch. Es sieht aus wie in "Herr der Ringe" oder "Jurassic Park"; unglaublich, dass das wirklich echt ist.




Ich gehe noch 30 Minuten ausjoggen, um mein gestriges hartes Training aus den Beinen zu schütteln und genieße den Ausblick von noch höher oben. Danach gönnen wir uns ein gutes Abendessen und ziehen uns bald zurück - unsere Beine wollen nur noch schlafen.