Donnerstag, 30. Juni 2016

HOCHZEITSTAG

Florian

Beziehungen sind natürlich immer schwierig, doch auf einem Schiff, wo man sich permanent so nahe ist, hat eine Beziehung eine noch intesivere Qualität. Und so sind wir doch ein wenig stolz, dass unsere Beziehung die Stürme der Zeit überstanden hat. Es gibt doch immer wieder Momente, da die Beziehung heftig "gebeutelt" wird (etwa, als Martina auf den Galapagos das Schiff verlassen wollte). Wichtig ist, dass man sich wieder versöhnt. Und deshalb ist ein Hochzeitstag eine gute Gelegenheit die Beziehung Revue passieren zu lassen. Es war unser 14. Hochzeitstag und wir haben ihn mit einem hervorragenden Essen und unserer traditionellen Flasche Hochzeitswein (AUGUR 2000, Rotwein, Velich, Apetlon) gefeiert.


Am nächsten Tag haben wir wieder einmal alles (reparierte) Wasserspielzeuge ins Dingi geladen und sind an den Strand. Ich habe den verlorenen Mastfuss nachgebaut und den Mast polyestert. Als ich das Segel aufziehen wollte, ist er allerdings wieder an der selben Stelle abgeknickt - ich habe ihn daher gleich einem einheimischen Arbeiter, der auf der Insel Kopra verarbeitet geschenkt. Er hat sich darüber sehr gefreut. Ich werde in Papeete schauen, dass ich einen neuen Mast (oder vielleicht doch gleich einen kompletten neuen Surfer) bekomme. Dann wollte ich meinen Kite aufbauen - ich habe ja auf den San Blas Inseln die Ventile der Luftkammern neu aufgeklebt. Allerdings waren von den Sieben Luftkammern drei noch immer leck. Also muss ich auch diese neuerlich und besser kleben, damit ich meine Kitefähigkeiten endlich verbessern kann (und mich Martina sicher wieder retten muss).



Da all mein Wasserspielzeug defekt war, sind wir eine Runde schnorcheln gegangen. Auf Grund der vorherrschenden Ciguaterra werde ich keine Rifffische mehr harpunieren. Womöglich sind deshalb so viele Rifffische vorhanden.

Am Abend haben wir die Besatzungen der JACARANDA und der CINNABAN, zwei kalifornische Ehepaare, zu uns aufs Vordeck geladen. Da der Wind allerdings doch winterlich kühl war, haben wir uns bald nach Achtern unter das Bimini verzupft. Dort war es gemütlich und der Abend ist mit Plaudern und Gitarrespiel zu Ende gegangen.


Morgen wollen wir zur Atolleinfahrt hinüber zum Schnorcheln. Und dann werden wir uns schön langsam Richtung Papeete/Tahiti begeben.

Dienstag, 28. Juni 2016

MOTU RUNDGANG

Martina

Der Starkwind hat sich etwas beruhigt und die Wolkendecke gibt die ersten Sonnenstrahlen seit Tagen wieder frei. Vor uns liegt ein längliches Motu (Insel) mit unzähligen hohen Kokospalmen und verschiedestem sattem Grün, eingesäumt in kitschig weißen Korallenstrand und umschlossen von einem unbeschreiblichen Angebot an Blautönen die keine Farbpalette bieten kann. Schöner kann es nicht sein und die Erinnerung an die mühsame Fahrt vor drei Tagen verblasst.




Wir schnappen uns das Dingi und gehen auf Schatzsuche. Das kleine unserer Esperanza schutzbietende Inselchen hat einen Umfang von ungefähr 2 Kilometern. Wir haben Schlapfen mit etwas festeren Sohlen, denn der weiße Strand schaut nur fein aus. Bis jetzt sind alle Strände hier in Französisch Polynesien aus spitzen groben Korallenteilen, die uns ein Barfußgehen nicht wirklich erlauben.

Dieses kleine Motu wird immer wieder von Einheimischen gepflegt, die Kokosnüsse gesammelt und Kopra gewonnen. Wir treffen zwar niemanden an, kommen aber an der wilden Südostseite an ihrer Unterkunft vorbei. Ein gut gewählter Platz, luftig und dadurch angenehm kühl und keine lästigen Fliegen. Zufrieden stellen wir fest, dass kaum angespülter Zivilisationsmüll zu entdecken ist. Wir finden einige nette Muscheln, sammeln zwei angespülte Perlenbojen ein, die wir dann am Strand zur Wiederverwendung platzieren.



Es liegt natürlich nahe, dass man nur über die schönen Dinge berichtet. Es gibt aber auch den einen oder anderen Mangel im Paradies. Das Wasser ist empfindlich kühler als auf den Marquesas. Auch die Luft ist, bedingt durch den hiesigen Winter, doch spürbar erfrischend. Unsere Luken und Fenster bleiben Nachts fest zu, und auch im Freien essen geht für mich nur mit Fliesjacke. Würden wir uns im windgeschützten Bereich verstecken, würden uns die Fliegen martern. Also ich hoffe ihr habt jetzt auch etwas Mitleid mit uns und bedauert uns des fürchterlichen Lebens hier im PARADIES!

Montag, 27. Juni 2016

DER TAG DANACH

Florian

Wir haben wundervoll geschlafen. Kein Wackeln, nur das Pfeiffen des Windes, aber unser Anker sitzt gut und wir rattern auch nicht über Korallen mit unserer Ankerkette.




Heute habe ich den guten Wind und den sicheren Ankerplatz genützt und habe meinen Windsurfer wieder einmal aktiviert - das letzte Mal war ja auf Union Island in St.Vincent and the Grenadines. Zwei Schiffe mit Kitesurfern ankern neben uns und so haben wir uns am Strand getroffen. Leider musste ich beim Aufbauen feststellen, dass die Metallplatte, die den Mastfuss am Sufbord hält fehlt.


Zurück zum Schiff habe ich aus einer kleinen Metallplatte unter Zuhilfenahme von Feile, Bohrer und Gewindeschneider einen neue Platte angefertigt. Zurück zum Strand hat es noch einige Unwegbarkeiten gegeben, aber schließlich war mein Windsurfer startklar. Mit 7,2m² war mein Segel womöglich etwas groß für den starken Wind, denn ich bin ordentlich herumgefetzt - womöglich lag es aber auch an der mangelnden Übung, dass ich immer mehr abgetrieben bin. Irgendwann sollte ich doch endlich die Halse schaffen, dann verliere ich nicht so viel Höhe und muss nicht bei jeder Richtunghsänderung wieder einen kraftraubenden Wasserstart hinlegen.


Als ich bereits etwas erschöpft wieder einmal um Höhe gekämpft habe, macht es plötzlich - PENG!!! - und ich liege im Wasser. MASTBRUCH! Ich setze mich aufs wackelige Brett und mache "Tote Fliege" in Richtung Strand - das Notrufzeichen. Irgendwie reagiert da keiner. Als ich dann auch noch festgestellt habe, dass ich aus einem Finger blute, wurde ich dann doch etwas nervös. Blut im Wasser ist hier keine gute Idee. Also winke ich heftig weiter und halte Ausschau nach Haien und schaue, dass kein Blut ins Wasser kommt. Endlich sehe ich in der Ferne, dass Martina mit dem Dingi auf mich zukommt.

Als Martina endlich bei mir ankommt, zerlegen wir den Surfer samt Segel und packen alles ins Dingi. Leider verlieren wir dabei den Mastfuss samt Mastverlängerung - blöd! Also werden wir morgen nochmals hierherfahren und mit der Taucherbrille versuchen den Teil wieder zu finden - das ist natürlich die Stecknadel im Heuhaufen, aber ich möchte es zumindest versucht haben, bevor ich mir eine andere Lösung überlege.

Sonntag, 26. Juni 2016

MEINE NERVEN

25./26.6.2016 

Martina

Das neue Ziel liegt 60 Seemeilen von uns entfernt und heißt Tahanea. Nach unserer missglückten Einfahrt in das Atoll Makemo setzen wir wieder unsere Segel und nehmen Kurs 220°. Der Wind nimmt schon deutlich zu und so segeln wir mit Groß im 2. Reff und 50% gereffter Genua mit 6 Knoten durch die Nacht.
Wir hoffen, dass uns diese Riffeinfahrt bei Tagesanbruch gelingt. Laut Tabellen sollte es um 6 Uhr Früh soweit sein. Um 22 h Nachts drehen wir 10 Seemeilen vor dem Atoll Tahanea bei und kommen so abwechselnd zu etwas mehr Schlaf.
Um 4:15 setzten wir unsere Fahrt Richtung Atolleinfahrt fort. Es ist schon hell, aber dicke schwarze Wolken bedecken wie angekündigt den Himmel. Der Wind pfeift uns mit 20 Knoten um die Ohren. Während Florian auf die Einfahrt zusteuert, beobachte ich mit dem Fernglas die Einfahrtlage. Alles schaut gut aus, keine Turbulenzen, kein Wellenchaos. Die Passage geht ganz schnell und völlig unproblematisch, wir hatten null Gegenströmung.
So jetzt einmal durchatmen, wir haben´s geschafft. Gleich neben der Einfahrt gibt es einen empfohlenen Ankerplatz, doch ein kurzer Blick verspricht nichts Gutes. Der Wind pfeift bereits mit über 20 Knoten aus Südost über das Atoll, wir müssen also an den Südostrand des Atolls fahren um von den Wellen geschützt zu sein. Das bedeutet aber eine Querung des Atolls gegen den Wind bei schlechter Sicht und ohne Sonne. Bedingungen wo jedes Lehrbuch sagt: das ist der glatte Wahnsinn!

Wir haben zwar gute Karten und auch Luftaufnahmen der Atolle mit ihren Korallenköpfen, aber trotzdem ist es sehr riskant. Ich stehe  vorne am Bug und versuche die Wellenbilder zu lesen. Frontal gegen Wind und Welle kommen wir nicht an, wir müssen die gereffte Genua als Unterstützung nehmen und aufkreuzen. Der Gedanke auf ein Riff aufzulaufen lässt wildeste Gedanken in mir aufkeimen. Was muss ich alles in die Rettungsinsel mitnehmen, wie setzte ich einen Mayday Ruf ab, ist hier jemand in der Nähe, der uns retten kann. Naja ist sicher übertrieben, aber ich habe echt Angst. Erst als ich unter diesen widrigen Lichtbedingungen die ersten Riffe erkenne, kann ich mich etwas entspannen. Es sind zwar nur 8 Seemeilen zum gewünschten Ankerplatz, aber sie erscheinen mir als nahezu unerreichbar. Ich stehe am Vordeck und sehe die Esperanza mit ihrem Bug in jede Welle eintauchen. Das Salzwasser spritzt mir mit jeder Welle entgegen, ich beginne trotz Segeljacke zu frieren. Egal, Zähne zusammen beißen und weiter nach Riffen Ausschau halten, jetzt gibt es kein jammern und klagen, jetzt heißt es konzentrieren. Meter für Meter kämpfen wir uns vorwärts und schön langsam bekomme ich den Eindruck, dass wir es doch schaffen könnten. Wir haben 4 Stunden gegen Wind und Welle gekämpft und diesmal gewonnen.


Unser Anker fällt auf 6 Meter Wassertiefe hinter einer schützenden Palmeninsel und wir fallen bei aktiviertem Ankeralarm um 11 h Vormittag erschöpft ins Bett."




Freitag, 24. Juni 2016

WAS NUN


Martina

Die Wettervorhersage kündigt für Sonntag den 26.6. 2016 starken SO Wind an. Wir beschließen daher unseren sicheren Ankerplatz schon am Freitag zu verlassen.



Unter Berücksichtigung der "Slack tide" verabschieden wir uns von den umliegenden Schiffen und segeln gemeinsam mit der SY Omweg nach Makemo. 90 Seemeilen liegen vor uns, und so sollten wir eine gemütliche Nachtfahrt haben und im Morgengrauen durch die  Atollpassage bei einlaufender Tide einlaufen können.


Der Wind hat uns trotz gereffter Segel eine schnelle Fahrt beschert, und so haben wir um 4 Uhr Nachts beigedreht. Bei Tagesanbruch sehen wir die wilden Wellen und ein Strömungschaos. Die Tabellen werden überprüft, wir besprechen uns mit SY Omweg und funken auch noch mit anderen Yachten. Eigentlich ist jetzt der beste  Einfahrtszeitpunkt, es wird nur schlechter. Wir versuchen unser Glück und steuern in die Wellenberge. Unsere Esperanza wird wild geschüttelt, unser Bug wird wie von Geisterhand nach rechts und links gedrückt. Wir brechen den ersten Versuch ab und steuern wieder aufs offene Meer hinaus.
Jetzt nimmt Ilona und Frans von der SY Omweg Anlauf und wir beobachten aus der Ferne am Plotter ihre  AIS Daten. Mit Schwung fahren sie der Strömung entgegen. Ihre Fahrt verlangsamt sich bis zu 0,8 Knoten, aber schlussendlich haben sie die Passage gemeistert. Das gibt uns Mut, wir versuchen es noch einmal, möglicherweise  hat die Strömung etwas nachgelassen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Auf geht's!  Florian versucht es mehr am linken Passrand  und wir kämpfen uns Meter für Meter vorwärts. Schon fast in der Mitte des Passes wird die Strömung noch stärker, unser Plotter zeigt dass wir rückwärts fahren. So geht's nicht, Florian steuert unsere Esperanza auf die andere Seite, vielleicht ist es drüben besser. Doch mit wenig Erfolg, mühsam erkämpfte Meter sind in Sekunden wieder verloren. Doch wieder auf die linke Seite hinüber und vorsichtig entlang der 10 Meter Wasserlinie unser Glück versuchen. Der Plan scheint zu funktionieren, wir machen 2,2 Knoten und haben schon 2/3 geschafft. Ich freue mich schon auf einen ruhigen Ankerplatz vor dem angeblich sehr netten kleinen Ort.  Jetzt sind wir an der engsten Stelle des Passes angelangt. Unsere Bootsgeschwindigkeit mit 1.700 Motorumdrehungen fällt auf Null. Nach 30 Minuten Kampf geben wir uns geschlagen. Unser Motor ist einfach zu schwach für 6 Knoten Gegenströmung und 15 Knoten Gegenwind.


Jetzt muss ein neuer Plan her, auf alle Fälle bedeutet das eine weitere Nachtfahrt.
Wie kann das passieren: Wir haben natürlich alle die Tidentabellen von den Atollen, aber so einfach ist das nicht. Je nachdem welche Wind- und Wellenbedingungen die letzten Tage vorgeherrscht haben, wurde mehr oder weniger Wasser über das Außenriff ins Atoll gespült. Von diesen Mengen ist es dann abhängig wieviel Wasser  bei den Durchfahrtspässen wieder hinaus rinnt. In unserem Fall war so viel Wasser im Atoll, dass selbst bei Niedrigwasser, bei dem die Strömung eigentlich hinein laufen sollte, das Wasser mit starker Strömung ausgelaufen ist. Oft hat man einfach Pech!

Donnerstag, 23. Juni 2016

HAI-PARANOIA

Florian

Ciguaterra ist in den Gegenden, in denen wir segeln immer ein Thema. Es wird durch Rifffische übertragen, die befallene Algen von den Korallen fressen. Ciguaterra ist eine Nervenkrankheit, bei der man etwa kein Temperaturempfinden mehr hat; man kann nicht unterscheiden, ob etwas heiss oder kalt ist und man fühlt sich monatelang schlecht. Also Achtung vor Ciguaterra!

Hier in Raroia soll es das angeblich nicht geben, und daher habe ich meine Harpune ausgemottet und bin mit Martina und Frans von der holländischen OMWEG auf Fischjagd gegangen. Alle sagen dir du musst sofort aus dem Wasser, wenn du einen Fisch geschossen hast, da die Haie gleich da sind und den Fisch sofort aus dem Wasser geben. Also sind wir ganz nah zum Dingi geschnorchelt. Es hat nicht lange gedauert, und schon habe ich den ersten Papageifisch geschossen (die sind hier fast weiß). Wie der Pfitschipfeil sind wir aus dem Wasser ins Dingi und ich habe den Fisch an der ca. 4 m langen Leine nach uns ins Dingi gezogen. Hai haben wir keinen gesehen.

Da wir noch einen Fisch wollten, sind wir zu einem anderen Riff ca. 1/4 Meile weiter gefahren - nur für den Fall, dass wir die Haie angelockt hätten. Beim anderen Riff haben wir gleich einmal einen kleinen Schwarzspitzenhai gesehen. Nach einigen Minuten habe ich hier einen Zackenbarsch auf ca. 10m Tiefe entdeckt. Also tief Luft geholt und ganz entspannt hinunter auf Sichtkontakt mit dem Barsch. Wenn man ruhig und entspannt ist, dann sind es die Fische auch. Der Zackenbarsch hat mich begutachtet und als er sich auf die Seite gedreht hat, habe ich mein Glück versucht und auch getroffen. Beim Auftauchen bin ich gleich Richtung Dingi, die Schnur mit dem zappelnden Barsch im Schlepptau. Plötzlich - STOPP - die Leine hat sich an einer Koralle verhängt; Luft knapp, Haie - rasch entscheiden erwünscht! Ich drehe also um und befreie die Leine und schürfe mich dabei an der Koralle auf - jetzt ich auch noch mein Blut im Wasser - na super. Ich also wieder wie ein Torpedo zum Dingi und aus dem Wasser, zappelnder Zackenbarsch im Schlepptau, und auch den rasch ins Dingi geholt. Hai haben wir wieder keinen gesehen.

Alles gut und genug Fisch haben wir nun auch, nur Martina hat ihre Nikon Collpix nicht ordentlich zu gemacht und sie ist mit Wasser voll gelaufen - hoffentlich überlebt die das. Gleich im Anschluss hat Illona von der OMWEG die Fische am Strand gesäubert. Der Zackenbarsch hat sich noch bewegt. Da hat Frans ihm zuerst mehrmals mit dem Messer ins Gehirn gestochen und ihn dann mit einem großen Stein den Schädel zertrümmert - als Illona ihn weiter geputzt hat, hat er noch immer die Kiemen bewegt. Also habe ich ihm dem Kopf abgeschnitten - jetzt sollte er wohl tot sein. Als wir den angsteinflößenden Kopf dieses Jägers und seine scharfen Zähne begutachten, schnappt er plötzlich und beißt mir meine Daumen blutig. "Der lebt ja noch immer!", meint Illona. "Wohl nicht ohne Körper am Kopf", meine ich. Schließlich hat er dann doch aufgehört zu zucken und Frans hat den Kopf ins seichte Wasser gelegt. Kurze Zeit später sind schon zwei Schwarzspitzenhaie bis ins 30 cm tiefen Wasser herangekommen, um den Kopf zu holen. Irgendwo habe ich von einem Wettkampf im Haiweitwerfen gehört. Dabei muss man einen Hai an der Schwanzflosse packen und ihn möglichst weit werfen. Also habe ich mir den Barschkopf im 30 cm tiefen Wasser zwischen die Füsse gelegt und versucht den Hai zu fangen. Der kam zwar bis auf 2 m an mich heran, dann hat er aber leider doch wieder abgedreht - offenbar haben ihn mein großen Füsse oder Zehen zu sehr erschreckt.




Der Fisch war jedenfalls ganz hervorragend und die übrigen Segler der Bucht haben sich auch zu uns ans Lagerfeuer gesellt. Martina´s Steckerlbrot war der Hit des Abends. Das war ein perfekter Tag!

KON TIKI

Florian

Gestern am Strand hat es uns ja ordentlich verregnet. Der Winter läßt grüßen - seit gestern haben wir ja Winter hier bei uns. Heute sind wir dann zum historischen Ort des Geschehens - Kon Tiki Island.



Hier soll Anfang August 1947 die Kon Tiki am 101. Tag ihrer Überfahrt von Peru aus gelandet sein (oder besser gestrandet/zerschellt). Die Insel ist nicht aufregend, aber ein kleines Denkmal erinnert an das historische Ereignis.


Heute leben hunderte Feenseeschwalben auf Kontiki Island
Am Rückweg hole ich uns von einer Palmeninsel drei Kokosnüsse mit viel Kokosmilch und dickem Kokos - wir werden nicht verhungern.



Dafür sorgen auch PLASTIK PLANKTON und OMWEG, die wir am Abend auf unser Vordeck geladen haben. Wir haben die historische Dokumentation über die Kon Tiki Expedition aus 1957, die einen Oskar gewonnen hat. Jeder hat ein wenig zu Essen mitgebracht und so sitzen wir nach Sonnenuntergang und machen Kino.


Auch wenn Österreich bei der Fussballeuropameisterschaft ausgeschieden ist - bei uns ist alles wunderbar!

Mittwoch, 22. Juni 2016

PERLENFARM

Martina

Über die tägliche Funkrunde erfahren wir, dass die etwa 1 Seemeile südlich von uns gelegene Perlenfarm besucht werden kann. Gigi, so heißt die Aufseherin aus Neukaledonien, gibt angeblich gerne Auskunft über die einzelnen Arbeitsschritte der Perlenzucht.
Mit dem Dingi gleiten wir dank unserer Auguste in kürzester Zeit zur Perlenzuchtinsel. Laut bellende Hunde kündigen uns schon von weitem an. Es gibt einen großen Steg, der auch uns zum Dingi befestigen angeboten wird.


Beim ersten Atemzug merken wir schon extremen Fischgeruch. Überall am Boden liegen Berge von leeren stinkenden Muscheln, dick bewachsene Seilstränge und prall gefüllte Muschelplastikkörbe.


Eine Baracke direkt am Ufer, in der die Hauptarbeit der Perlenzucht verrichtet wird, mit weit geöffneten Fenstern und Türen, dürfen wir besuchen. Gigi empfängt uns und erklärt die einzelnen Arbeitsschritte.
An ca. 1,50 cm langen Seilsträngen werden die Muscheln für die spätere Perlenzucht gezogen. Die dicht bewachsenen Muscheln werden von allen kleinen Bewüchsen gesäubert, mit einem kleinen Kunststoffkeil geöffnet und in eine Plastikkiste geschlichtet. Der nächste Arbeitsschritt ist dann der heikelste, der auch angeblich nur von chinesischen Arbeitern gemacht wird, das Einsetzten einer kleinen Kunstoffkugel. Diese gibt es in verschiedenen Größen und werden aus Japan angeliefert.



Die Perlenauster wird in eine Vorrichtung gespannt, und mit einem großen Keil in geöffneter Stellung fixiert. Mit Hilfe eines feinen Skalpells wird ein kleiner Schnitt in den Muschelmuskel geritzt. In diesen wird dann sogleich eine Kunststoffkugel platziert und danach kommt noch ein winziges Stückchen Muschelfleisch dazu, um der sich bildenden Perle eine Farbe zu geben. Das Muschelfleisch ist jedoch im Moment des Einsetzens farblos, und es kann niemand voraussehen, welche Farbe die Perle bekommen wird.


Nach einem Jahr wird bereits eine kleine Perle entnommen. Im Anschluss wird der Muschel ein größerer Rohling eingepflanzt und sie kommt wieder, angebunden an Seilsträngen in einen Kunststoffkäfig. Mit Booten werden die Körbe dann weit in die Mitte der Lagune gebracht, wo sie durch die perfekte Wasserqualität so wunderbar wachsen.
Leider kann man hier keine Perlen kaufen, aber ich werde schon noch welche finden.
Am Abend wollen wir beim Lagerfeuer auf der kleinen Insel die Dokumentation über die Kon Tiki anschauen, aber leider werden wir verregnet.

Montag, 20. Juni 2016

RAROIA

Florian

Raroia ist das Atoll, auf dem Thor Heyerdahl mit seiner Kon Tiki im Jahr 1947 gelandet ist - allerdings auf der gegenüberliegenden Seite von der Einfahrt - dem Pass - in das Atoll, vor dem wir jetzt unsere Kreise ziehen. Ein Atoll ist wie eine Supperschüssel. Irgendwo ist ein Stückchen vom Rand durchbrochen, dort kann man ein- und ausfahren. Allerdings schwappt das Wasser vom offenen Pazifik über den Rand der "Schüssel", sodass das Wasser durch den Pass ausrinnt. Dazu kommen noch Ebbe und Flut, die die Flussrichtung im Pass beeinflussen. Es ist eine Wissenschaft zu errechnen, wann man ein- oder ausfahren kann. Wenn man zur falschen Zeit ankommt, dann sieht das so aus, wie wir das jetzt sehen - schauerlich; ein Wildbach mit ca. 100 m Breite und ca. 300 m Länge, Welle ca. 1,5 m und heftige Strömung. Da die letzten Tage immer starker Wind und Welle waren, ist viel Wasser über das Riff (den Schüsselrand") ins Atoll geschwappt, das nun im Pass ausrinnt. Dadurch verschieben sich die Strömungen von Ebbe und Flut.

Vor uns kreisen SAHULA und MODESTA. Es ist ca. 11:00 Uhr; ab jetzt bis ca. 12:50 soll eine gute Zeit für die Einfahrt sein. Als erstes verliert SAHULA die Geduld und begibt sich ins Wildwasser. Sie schaukelt heftig und arbeitet sich langsam durch den Pass. Daraufhin verliert MODESTA ebenfalls die Geduld und wagt die Einfahrt. Nachdem auch sie drinnen sind und die Berichte über Funk positiv klingen, trauen auch wir uns um ca. 11:30 in die Einfahrt.

Zwei große, im Abstand von ca. 200 m hintereinander stehende Stangen im Atoll sind in Deckung zu bringen, dann ist man in der richtigen "Spur".


Ich finde die Spur und gehe auf Kurs, doch durch die Strömung entstehen ordentliche Wirbel und ich muss permanent Kurs korrigieren. Dabei schaukelt es in der Welle ganz heftig. Mit Vollgas arbeiten wir uns vorwärts - Martina am Bug hält Ausschau nach Untiefen, die aber im Wildwasser ohnedies nur schwer zu erkennen wären. Bei 1500 U/min des Motors fahren wir üblicherweise 5 Knoten - jetzt nur 1,8 bis 2; wir haben also 3 Knoten auslaufende Strömung. Meter um Meter kommen wir vorwärts. Und dann sind wir drin. Das Wasser ist "Ententeich"-flach, und vor uns die weite Ebene des Atolls.
Auf der gegenüberliegenden Seite - ca. 6 sm entfernt - sehen wir den anderen Rand; dort ist die Kon Tiki gelandet, und dort wollen wir nun hin. Die Seekarte im Atoll ist ungenau, also ist "Augapfelnavigation" gefragt. Martina steht am Bug, mit Polaroidbrillen (damit sieht man die Untiefen viel besser) und hält Ausschau nach den Korallenstöcken.


Diese sind beim herrschenden Sonnenlicht leicht zu entdecken. Das Atoll ist ca. 50 m tief und die Korallenköpfe kommen bis dicht unter die Oberfläche. So tuckern wir über glattes Wasser quer durchs Atoll.

Drüben sehen wir zwei Schiffe vor Anker, eines die niederländische OMWEG mit Freunden.


Wir machen den Anker klar, da entdecke ich, dass das erste Kettenglied aufgebogen und nicht mit dem Anker verbunden ist. "Wie konnte das denn passieren?", der Horror jedes Seglers, dass die Ankerkette bricht. Dabei haben wir unsere ja erst vo ca. 1 1/2 Jahren in Martinique gekauft. Ich befestige den Anker neu und schließlich fällt er auf 15 Meter Tiefe und wir stecken 65 m Ankerkette, um sicher zu liegen. GESCHAFFT! Heute werden wir hervorragend schlafen!

Sonntag, 19. Juni 2016

LIEGEN, SITZEN ODER KRIECHEN

Martina

Es hat so schön begonnen, und wir waren über die angenehmen Bedingungen sehr erfreut. Das Glück war leider nur von kurzer Dauer.
Die ersten Squalls besuchten uns natürlich in der Nacht. Das "liebe" ich so sehr, denn unter diesen wackeligen Bedingungen Florian am Vordeck zu sehen, wie er  mit dem Großsegel  kämpft, naja das sind Situationen, auf die ich allzu gerne verzichten könnte. Unser großes Glück ist der Vollmond, der uns in seiner vollen Größe mit gutem Licht unterstützt.
An einen guten Schlaf ist im Anschluss nicht mehr zu denken. Dauernd gehen wir hinaus und prüfen den Himmel, halten Ausschau nach dicken schwarzen Regenwolken. Nach so einem Squall läßt der Wind dann wieder nach und ausreffen ist angesagt. Mit zu kleiner Segelfläche bei 2-3 Meter Welle weiter zu segeln ist ebenfalls kein Vergnügen.
Durch meine Seekrankheitspflaster verspüre ich keinerlei Anzeichen von Übelkeit, das ist herrlich.
So gegen 15 h beginne ich immer für uns zu kochen. Eingesperrt in mein kleines Kücheneck, abgesichert mit einem breiten Gurt und einer Hand am Schiff geht's los. Alle Zutaten müssen irgendwo absturzsicher bereit gelegt werden, Antirutschmatten werden ausgelegt und der Herd wird entriegelt, damit er schön mit den Wellenbergen mitschwingen kann. Mein Blick durch das Kombüsenluk  zeigt mir einmal  den Himmel und dann gleich wieder die Unterwasserwelt.
Die schwierigste Aufgabe ist dann das Essen auf den Teller, den Teller auf den Tisch und dann noch das Essen vom Teller in den Mund zu bekommen. Da muss ich dann immer an meine Mama denken, die mich nach wie vor fragt: "Madl, warum tust du dir das an? Zu Hause hättest du es so schön!" ich kann uns in dem Moment auch nicht verstehen, aber man vergisst das alles, wenn man angekommen ist.
Teilweise haben wir Wackelsituationen, in denen man selbst am Boden sitzend keinen Halt hat, dann rutscht man quer durchs Schiff und hofft auf einen sanften Aufprall. Das alles führt dazu, dass ich hauptsächlich, liege, sitze oder krieche. Dies alles mit dem großen Vorteil, dass ich zumindest lesen und Sudoku spielen kann.
Die dritte Nacht von Sonntag auf Montag hat wieder mit kräftigen Squalls begonnen. Florian mein Kapitän hat ein Schlafverbot während der Wachen in dieser Nacht ausgesprochen, zu labil ist die Windsituation. Gegen Ende der Nacht lässt der Wind merklich nach und auch die Welle wird im Wellenschatten der ersten Atolle kleiner. Wir stellen die Uhr noch eine halbe Stunde zurück - nun sind wir auf Tahiti-Zeit bzw. 12 Stunden hinter Mittteleuropa. Um 08:30 Uhr erblicke ich in der Ferne erstmal uns Ziel - das Atoll Raroia.
Position 17.06.2016  1.Tag 18 h: 09°57´S; 140°25´ W Etmal 134 sm
Position 18.6.2016  2.Tag 18 h: 12°02´S; 140°56´ W Etmal 150 sm
Position 19.6.2016  3.Tag 18 h: 14° 26´S; 141°56´W
Position 20.6.2016  4.Tag 8 h:15° 51´S¸142°24´W noch 10 Seemeilen bis zur Einfahrt Raroia



ÜBERFAHRT MARQUESAS - TUAMOTUS 1. TEIL

Florian

Um 08:40 Uhr gehen wir "Anker auf". Es sind 425 sm direkte Linie von Ua Pou nach Raroia in den Tuamotus (16°00´S 142°28´W), doch diese Linie verlassen wir bereits bei der Ausfahrt aus dem Hafen. Wir wollen möglichst weit im Westen von Ua Pou vorbeisegeln, um nicht zu sehr in den Windschatten der hohen Insel zu geraten. Kurz fangen wir einen Funkspruch der MUKTUK auf, die auf Nuku Hiva noch Wasser bunkern und Morgen nach Alaska aufbrechen - ca. 4000 sm - gute fünf Wochen Überfahrt; dagegen kommen wir uns wie Segelschüler vor.

Kurz geraten wir in den Windschatten von Ua Pou und schalten die "Eiserne Genua" ein, doch danach bläst der Wind mit guten 10-15 Knoten. Bei unserem Kurs von 198° müssen wir ziemlich hart an den Wind. Am Nachmittag schlägt meine Angel an, und ich ziehe einen schönen Tunfisch an Bord. Die zweite Angel holen wir auch gleich ein; ca. 1,5 kg frische Tunfischfilets sind genug fürs Erste.


So geht es in unsere erste Nacht.


Diese verläuft ruhig - bis Martina mich um ca. 4:30 Uhr in Ihrer zweiten Wache ruft - dunkle Wolken, Squall. Und dann geht es auch schon los. Der Wind legt in Sekundenschnelle auf 25 Knoten zu und es schüttet; ich reffe die Genua gut ein, dann dreht der Wind wie verrückt und kommt auf einmal von back (also von hinten auf die Segel). Da ist nichts mehr mit Segeln. Dann ist der Wind auf einmal weg. Ich schalte den Motor ein und nach ca. 15 Minuten normalisiert sich alles wieder. Die dicken schwarzen Wolken sind hinter uns. Ich schicke Martina ins Bett und segle in den Tag hinein.



Unser erstes Etmal beträgt 134 sm. Falls wir 6 Knoten Schnitt segeln, könnten wir vielleicht noch am Montag die Einfahrt ins Atoll schaffen. Dann müssen wir nicht noch eine Nacht draussen am offenen Pazifik "abreiten". Als Daumen halten!!

Freitag, 17. Juni 2016

UNVERHOFFT KOMMT OFT

Martina

Eigentlich wollten wir morgen nach Nuku Hiva segeln und uns in aller Ruhe die letzte Insel der Marquesas anschauen. Wir hätten eine Woche dafür geplant, um dann Richtung Tuamotos/Raroia zu segeln. Doch eine letzte Wetterkontrolle verändert all unsere Pläne.
Der Wind wäre zwar für die Fahrt nach Nuku Hiva perfekt, aber danach schauts traurig aus. Der Wind wird Mitte der Woche immer schwächer und dann dreht er sogar auf SSO.
Wir rechnen für die 425 Seemeilen mit guten 3 Tagen, also müssten wir am Samstag von Nuku Hiva wieder aufbrechen, um noch mit dem letzten Windhauch nach Raroia zu kommen. Das macht wirklich keinen Sinn.

So werden wir also gleich von hier aufbrechen. Mit dem großen Nachteil, dass es keine Möglichkeit gibt Gemüse einzukaufen. Jetzt gehen wir noch rasch Milch, Brot und Leckerlies einkaufen, Wasser bunkern und Esperanza segelfertig machen.
Die nächsten Tage gibt es nur Textnachrichten von uns, wie es dann auf den Tuamotos mit Internet ausschaut wissen wir nicht. Also bitte nicht nervös werden, wenn wir uns nach Ankunft nicht täglich melden, denn dann sind wir nur im Internet-freien Paradies.

SCHNELLER FISCH

Schneller Fisch

·         Fischfilets in kleinere Würfel schneiden  (ich hatte Wahoo)
·         1 große Zwiebel in kleinere Würfel schneiden
·         2-3 Knoblauchzehen klein hacken
·         Fisolen waschen und putzen und in ca. 3 cm große Stücke schneiden (wenn aus der Dose, dann erst ganz am Schluss nach den Tomaten dazu geben)
·         2 Tomaten ganz klein würfeln oder Tomatenstücke aus der Dose
·         Chilli je nach Wunsch

Zwiebel in Olivenöl glasig rösten, Fisolen dazu und durchrösten. Alles in der Pfanne an den Rand schieben und den Fisch in der Mitte rösten. Knoblauch, Salz, Pfeffer, etwas Paprikapulver, Cumin und einen halben Suppenwürfel beigeben. Mit etwas Wasser aufgießen, Tomatenstücke dazu geben und kurz köcheln lassen. In 10 Minuten fertig!!




Vorher den Reis kochen und dann den Fisch! Siehe „Mein Reisgeheimnis“

MEIN REISGEHEIMNIS

Mein Reisgeheimnis

Ich koche den  Reis nur solange bis das Wasser knapp unter die oberste Reisschicht gesunken ist. Dann nehme ich den Reis vom Herd, decke ihn mit einem großen zusammengelegten Badetuch gut zu, und lasse ihn in aller Ruhe 10-15 Minuten schlafen. Spart Energie und der Reis kann jedenfalls nicht anbrennen! 10-15 Minuten später ist der Reis fertig.
Falls die Fleisch-, Fisch-  etc. Kocherei etwas länger dauert, kein Problem,  der Reis bleibt mindestens 30 Minuten heiß!

Einfach ausprobieren!

Donnerstag, 16. Juni 2016

TOURISTENAUFLAUF

Florian

Gestern habe ich mich wieder einmal in den Motorraum gezwängt und Motorölwechsel durchgeführt - alle 150 - 200 Motorstunden mache ich das, damit unser Motor zufrieden bleibt.
Heute in der Früh wurden wir von lautem Läuten geweckt - die Aranui 5 läuft ein; das Versorgungs-/Kreuzfahrtschiff, das von Tahiti aus die Marquesas versorgt. Sie gehört einer chinesischen Gesellschaft.


230 Touristen marschieren kurze Zeit später durch Hakahau, das sich für den Besuch herausgeputzt hat. Überall wird Kunsthandwerk angeboten und der Höhepunkt ist eine traditionelle Tanzvorführung. Leider haben viele der hiesigen Tänzerinnen Ihr Diätprogramm vernachlässigt, und so sehen manche Damen furchteinflössender aus als die tanzenden Krieger. Auch Manfred ist hier und verkauft - sehr erfolgreich - seine Schokolade.



Die Aranui 5 ist wohl der wichtigste Wirtschaftsfaktor für den Ort; und sie kommt alle 14 Tage vorbei. Das Publikum an Bord besteht fast ausschließlich aus älteren Herrschaften, die langsam durch die wenigen Straßen flanieren. Eine einfache Balkonkabine kostet für die 14-tägige Kreuzfahrt ca. EUR 6.000,00 pro Person - also eine luxuriöse Angelegenheit. Und wir hängen uns in den Touristenstrom und dürfen auch von den angebotenen Früchten kosten und uns die Tänze anschauen. Haben wir ein Glück...


Mittwoch, 15. Juni 2016

SCHARFE SACHE

Martina

Das muss ich jetzt gleich klar stellen. Ich habe gestern trotz Erschöpfung das Geschirr abgewaschen, nur war Florian schon so kaputt, dass er das gar nicht registriert hat.

Bei der Wanderung habe ich extrem scharfe Chillischoten entlang unseres Weges gepflückt. Heute habe ich mir ein Chilliöl angesetzt. Ich nehme an, dass ich dieses dann noch stark verdünnen muss, denn sonst verätzen wir uns noch die Speiseröhre.


Wir haben in Erfahrung gebracht, dass bei der Bibliothek eine gute und gratis Internetverbindung gibt. Deshalb sind wir wieder mit unseren beiden Laptops im wasserdichten Rucksack ausgerückt und erledigen unsere Internetarbeiten. Nicht so gemütlich und auch der Ausblick ist mit Atuona nicht zu vergleichen, aber wir sind ja schon froh, wenn es funktioniert.



Dienstag, 14. Juni 2016

WANDERUNG HAKAHETAU NACH HAKAHAU

Florian

Um 06:00 Uhr läutet der Wecker, denn heute wird gewandert. Frühstück gibts im kleinen Geschäft und dann gehts per Autostop vorbei am abenteuerlichen Flughafen (einer der gefährlichsten der Welt; kurze Landebahn und man landet bergauf gegen die Bergwand) vorbei nach Hakahetau.



Wir marschieren durch den Dschungel zum Wasserfall Vaiea und genießen ein kurzes, kühles Bad.


Danach wandern wir weiter zu Manfred, ein Deutscher, der seit 20 Jahren hier lebt und in Handarbeit 100 % Schokolade und sogar Pralinen herstellt - teuer (EUR 8,00 für eine 60 Gramm Tafel Schokolade und 2 Pralinen) aber sehr gut und wenn man sich die Arbeit ansieht auch absolut angemessen vom Preis.





Schließlich müssen wir uns von Manfred verabschieden und steigen eine steilen Dschungelpfad hinauf auf den Bergrücken. Dort verlaufen wir uns zunächst ganz hervorragend, aber schließlich finden wir doch wieder einen Weg und hoffen, dass es auch der richtige ist (wir wollen ungern im Dschungel übernachten).




Der Weg ist abenteuerlich und eine Herausforderung - selbst für mich; und Martina hält sich ganz hervorragend. Die Vegetation und die Ausblicke sind einzigartig. Endlich erreichen wir einen guten Aussichtspunkt und sehen nach Hakahau - wir sind also richtig und auch sehr erleichtert, denn nach 5 Stunden Wanderung ist es bereits spät.



Vorsichtig, um Martinas Beine so weit als möglich zu schonen, steigen wir ab und gelangen wieder nach Hakahau. Im chinesischen Minimarkt löschen wir den ersten Durst, danach mühen wir uns die letzten Meter zum Strand, wo wir eine ausgiebige Dusche genießen.


Zurück auf unserer ESPERANZA füllen wir die leeren Kohlenhydratspeicher mit Spaghetti auf und um 19:30 Uhr liegt Martina tot im Bett (nur ich muss noch diesen Blog schreiben und Geschirr abwaschen).