05.12.2017
Florian
Einmal ein wenig Allgemeines
zu Neuseeland. Ich habe bislang kein Klo gefunden, auf dem es kein
Klopapier gibt. Selbst wenn es sich um ein stinkendes Plumpsklo irgendwo am
Ende der Welt handelt, Klopapier gibt es.
Neuseeland ist aber auch das Land der Zäune. Nirgendwo sonst
habe ich auf der Welt bislang kilometerlange Zäune gesehen wie hier, selbst an
den entlegensten Plätzen. Ich nehme an dies hängt einerseits mit dem
angloamerikanischen Titlesystem zusammen, in dem man durch eine lückenlose
Kette von Übertragungsdokumenten sein Eigentum nachweist. Es gibt hier – nehme
ich an – kein Grundbuch und digitale Katastermappe, in die ich Einsicht nehmen und
mich informieren kann, wem ein Stück Land gehört und wodurch mein Land und
Eigentum definiert und abgesichert ist. Wodurch soll ich denn sonst wissen, wem
ein Stück Land gehört und bis wohin es reicht? Daher gibt es wohl die Zäune, um
das Eigentum an Grund und Boden für jedermann sichtbar zu machen. Ich könnte
mir aber auch vorstellen, dass die Streitigkeiten mit den Maori und die oftmals
fragwürdigen Umstände der Eigentumserlangung durch Siedler dazu geführt haben,
dass man sein Eigentum durch Zäune besonders sichtbar macht.
Schließlich zeichnet sich Neuseeland durch hervorragende
touristische Infrastruktur aus. Unzählige wunderschöne und markierte
Wanderwege, gute Parkplätze, gute Sanitärenrichtungen und freundliche Menschen
machen Neuseeland zu einer hervorragenden Touristendestination – wenn es nur
nicht so weit entfernt wäre (zumindest für uns Europäer – die Australier sehen
das naturgemäß anders), Nicht verwunderlich also, dass 38 % des BIP aus dem
Tourismus kommt.
Und nun einmal zu unserem Jucy Campervan. Das Gesamtkonzept
des Campervans ist gut – zu zweit perfekt, und selbst zu dritt geht es
einigermaßen. Platz für Gepäck ist wenig, aber die Einrichtung mit 50 l
Süßwassertank, 55 l Schmutzwassertank, Waschbecken, Gasherd mit zwei Flammen
und Kühlschrank mit Gefrierfach ist gut durchdacht. Schade, dass Jucy ein wenig
schlampig mit seinen Fahrzeugen umgeht. Bei unserem Fahrzeug waren bei Übergabe
die meisten Druckknöpfe für die Scheibenabdeckungen in der Nacht ausgerissen,
der Wasserhahn locker, der Stoppel des Waschbeckens ausgerissen, das
Anschlussstück für den Gartenschlauch hat gefehlt und das Paar Gummihandschuhe
zum Entleeren des Schmutzwassertanks waren zwei linke Handschuhe. Zwar nur
kleine Probleme, dafür aber unnötig ärgerliche und mit ein wenig Sorgfalt von
Jucy leicht vermeidbare Probleme – also schlampiges Management; allerdings auch
überaus freundliche Mitarbeiter. Unser Campervan, auf Toyota Hiace Basis,
braucht ca. 13,5 l Normalbenzin auf 100 km, was bei 135 PS relativ viel ist.
Kosten tut er täglich umgerechnet ca. EUR 140,00. Alternativen? Die beiden
Marken, die wir dauernd sehen sind Maui und Britz – wie gut die sind und was
sie kosten weiß ich aber nicht. Alles in allem hat sich unser Juicy aber bislang
ganz gut bewährt.
So und nun zu uns: wir besichtigen heute Wanaka, ein
beliebter Ferienort am gleichnamigen See. Danach machen wir einen kleinen
Spaziergang auf den Mount Iron mit fantastischem Ausblick auf die Gegend.
Und
schließlich fahren wir weiter Richtung Norden zu einem kleinen Campingplatz der
Nationalparkverwaltung, dem Kidds Bush Reserve Campsite am Lake Hawea. Auf der
7 km Schotterstraße, die uns zu unserem Campingplatz führt, treffen wir auf
einen Viehtrieb.
115 Stück Rinder – laut Farmer Rindfleisch für Mc Donalds –
werden von ca. 10 Hirtenhunden von einer Viehweide in die nächste getrieben. Na
bitte, glückliches Rindfleisch für glückliche Hamburger! Die Welt in Neuseeland
ist noch in Ordnung!!
Jetzt scheint ja auch das Wetter mitzuspielen! Ihr hab's echt ein Glück!
AntwortenLöschen