Donnerstag, 7. Dezember 2017

DAS LAND DES KLOPAPIERS

05.12.2017

Florian

Einmal ein wenig Allgemeines  zu Neuseeland. Ich habe bislang kein Klo gefunden, auf dem es kein Klopapier gibt. Selbst wenn es sich um ein stinkendes Plumpsklo irgendwo am Ende der Welt handelt, Klopapier gibt es.

Neuseeland ist aber auch das Land der Zäune. Nirgendwo sonst habe ich auf der Welt bislang kilometerlange Zäune gesehen wie hier, selbst an den entlegensten Plätzen. Ich nehme an dies hängt einerseits mit dem angloamerikanischen Titlesystem zusammen, in dem man durch eine lückenlose Kette von Übertragungsdokumenten sein Eigentum nachweist. Es gibt hier – nehme ich an – kein Grundbuch und digitale Katastermappe, in die ich Einsicht nehmen und mich informieren kann, wem ein Stück Land gehört und wodurch mein Land und Eigentum definiert und abgesichert ist. Wodurch soll ich denn sonst wissen, wem ein Stück Land gehört und bis wohin es reicht? Daher gibt es wohl die Zäune, um das Eigentum an Grund und Boden für jedermann sichtbar zu machen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Streitigkeiten mit den Maori und die oftmals fragwürdigen Umstände der Eigentumserlangung durch Siedler dazu geführt haben, dass man sein Eigentum durch Zäune besonders sichtbar macht.

Schließlich zeichnet sich Neuseeland durch hervorragende touristische Infrastruktur aus. Unzählige wunderschöne und markierte Wanderwege, gute Parkplätze, gute Sanitärenrichtungen und freundliche Menschen machen Neuseeland zu einer hervorragenden Touristendestination – wenn es nur nicht so weit entfernt wäre (zumindest für uns Europäer – die Australier sehen das naturgemäß anders), Nicht verwunderlich also, dass 38 % des BIP aus dem Tourismus kommt.

Und nun einmal zu unserem Jucy Campervan. Das Gesamtkonzept des Campervans ist gut – zu zweit perfekt, und selbst zu dritt geht es einigermaßen. Platz für Gepäck ist wenig, aber die Einrichtung mit 50 l Süßwassertank, 55 l Schmutzwassertank, Waschbecken, Gasherd mit zwei Flammen und Kühlschrank mit Gefrierfach ist gut durchdacht. Schade, dass Jucy ein wenig schlampig mit seinen Fahrzeugen umgeht. Bei unserem Fahrzeug waren bei Übergabe die meisten Druckknöpfe für die Scheibenabdeckungen in der Nacht ausgerissen, der Wasserhahn locker, der Stoppel des Waschbeckens ausgerissen, das Anschlussstück für den Gartenschlauch hat gefehlt und das Paar Gummihandschuhe zum Entleeren des Schmutzwassertanks waren zwei linke Handschuhe. Zwar nur kleine Probleme, dafür aber unnötig ärgerliche und mit ein wenig Sorgfalt von Jucy leicht vermeidbare Probleme – also schlampiges Management; allerdings auch überaus freundliche Mitarbeiter. Unser Campervan, auf Toyota Hiace Basis, braucht ca. 13,5 l Normalbenzin auf 100 km, was bei 135 PS relativ viel ist. Kosten tut er täglich umgerechnet ca. EUR 140,00. Alternativen? Die beiden Marken, die wir dauernd sehen sind Maui und Britz – wie gut die sind und was sie kosten weiß ich aber nicht. Alles in allem hat sich unser Juicy aber bislang ganz gut bewährt.


So und nun zu uns: wir besichtigen heute Wanaka, ein beliebter Ferienort am gleichnamigen See. Danach machen wir einen kleinen Spaziergang auf den Mount Iron mit fantastischem Ausblick auf die Gegend. 

 



Und schließlich fahren wir weiter Richtung Norden zu einem kleinen Campingplatz der Nationalparkverwaltung, dem Kidds Bush Reserve Campsite am Lake Hawea. Auf der 7 km Schotterstraße, die uns zu unserem Campingplatz führt, treffen wir auf einen Viehtrieb. 


115 Stück Rinder – laut Farmer Rindfleisch für Mc Donalds – werden von ca. 10 Hirtenhunden von einer Viehweide in die nächste getrieben. Na bitte, glückliches Rindfleisch für glückliche Hamburger! Die Welt in Neuseeland ist noch in Ordnung!!

1 Kommentar:

  1. Jetzt scheint ja auch das Wetter mitzuspielen! Ihr hab's echt ein Glück!

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