VERBOTEN

Martina

05.02.2017

In dem Atoll von Apataki gibt es im Gegensatz zu vielen anderen Atollen noch viele Perlenfarmen. Schon in der Passeinfahrt stehen kleine Hütten im Wasser, zu denen täglich in der Früh die Arbeiter mit einem kleinen Boot gebracht und am Abend wieder abgeholt werden. Im Atoll steht der große Bruder!

Ich hoffe, dass wir hier auch noch einige Perlen kaufen können, denn ich bin fleißig am Schmuck basteln. Auch Florian hat seinen Spaß an den kleinen bunten Kugeln gefunden und kombiniert sie gekonnt mit seinen geschliffenen Perlmutschneckenhäusern.

In Niutahi, dem Hauptort von Apataki gibt es einen neuen Priester. Wir sind zu seiner Einführung herzlich eingeladen und auch zum anschließenden Mittagessen.

Es stehen viele verschiedene Gerichte auf dem Tisch und wir kosten uns durch. Bei einer Speise sind wir uns nicht ganz einig, was für eine Art Fleisch wir da essen. Florian meint „Fisch“ ich meine „Fleisch“. Wir fragen nach und bekommen mit leiser Stimme und leicht eingezogenem Kopf die Antwort „Turtel“ - also Schildkröte.

Es ist verboten Schildkröten zu essen, aber die Einheimischen tun es trotzdem, weil ihnen das Fleisch der Schildkröte so gut schmeckt. Ich kann nur sagen es ist wirklich gut, und wir haben uns nach der Aufklärung noch eine kleine Portion nachgenommen. Bin gespannt wie weit es noch bis zu Hund und Katze ist, denn die werden auf den Tuamotus angeblich auch gegessen.

Hier ist auch die Möglichkeit, um den Kite von Florian zu reparieren. Die Klebestellen der Luftschläuche im inneren des Kites sind leider aufgegangen und wir haben schon ein Set neue Schläuche aus Österreich mitgenommen. Florian packt alles aus und wir versuchen die Luftkammern zu wechseln. Dabei platzt leider einer dieser Schläuche gleich wieder und somit ist das Thema kiten vorerst wieder gestorben.

Wir haben im Moment ein sehr durchwachsenes, instabiles Wetter. Die Winde sind schwer vorhersagbar, teilweise rasch drehend und mitunter auch stark. Einen so schwarzen Wolkenhimmel wie hier habe ich noch nie gesehen und die Blitze am Himmel sind weiträumiger als mein Blickfeld erfassen kann. Leider regnet es aber trotzdem nicht stark genug, damit wir unsere Wassertanks wieder füllen können. Wir sind jetzt doch schon die siebente Woche unterwegs und unser 400 Liter Wassertank ist nur noch zu 1/3 voll. Also werden wir versuchen hier Wasser zu bekommen, damit wir wieder unabhängig weiter segeln können.