16./17.02.2017
Florian
Donnerstag morgen
ist der Wind auf 20 - 30 Knoten zurückgegangen. Nach der letzten Nacht
erscheint das richtig angenehm. Leider kommen immer wieder Squalls durch, die
uns wieder ordentlich auf die Seite legen und der Regen kanns auch noch immer.
Der Tag schleppt
sich vorbei. Als es dämmert sehe ich auf einmal Lichtblitze vom Ufer. Von der
Hütte leuchtet jemand mit der Taschenlampe hektisch in unsere Richtung. Ich
hole unsere Taschenlampe und antworte ebenfalls mit Lichtzeichen. Dann sehe ich
rote Lichter bei der Hütte. Irgendwer hat da ein ernsthaftes Problem. Der Wind
pfeift ordentlich, die Welle und schlechte Sicht machen es auch nicht
einfacher. Mit dem Dingi ans Ufer fahren oder nicht – gute Frage. Nach einiger
Diskussion mit Martina entscheide ich, dass ich hinüber fahre. Falls ein Mensch
in ernsthafter Gefahr ist, kann ich nicht tatenlos zusehen.
Vorsichtig steuere
ich unser Dingi Richtung Ufer, die starke Taschenlampe ins Wasser gerichtet, um
Korallenköpfe zu entdecken. Mehrmals muss ich abrupt die Richtung ändern, um
nicht aufzulaufen. Wenn dem Motor jetzt etwas passiert, dann treibe ich ins
offene Atoll im Sturm. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich das Ufer. Zwei
Burschen stehen vor der Hütte. Ich frage, was sie für ein Problem haben, Sie
meinen: „Gar keines“. Warum sie dann mit der Taschenlampe unsere Aufmerksamkeit
erwecken wollten? Sie wollten nur schauen, ob bei uns alles in Ordnung ist. Ich
mache ihnen heftige Vorwürfe, dass man keine Fehlalarme abgeben soll. Sie
entschuldigen sich und ich mache mich auf den Rückweg zur ESPERANZA. Wieder
durch den schreienden Wind, das fliegende Wasser und durch die Korallenköpfe,
aber zum Glück mit dem Wind aus schräg achterlich. Als ich wohlbehalten an Bord
ankomme, bin ich natürlich komplett durchnässt, aber dafür kann ich nun ruhig –
soweit es der Wind halt zulässt – schlafen.
Und die Nacht ist
zum Glück ruhiger als die letzte Nacht. Wir schlafen ganz gut (aber auch
deshalb, weil wir schon ziemlich übernachtig sind).
Freitag Morgen hat
der Wind dann weiter abgenommen und wir haben Windgeschwindigkeiten von „nur“
noch 15 – 20 Knoten. Das Sturmtief zieht langsam weiter.
Meine Güte...
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