Donnerstag, 2. Februar 2017

GOTT UND GELD

29.01. - 31.01.2017

Florian

Um 10:00 Uhr ist Messe in der kleinen Kapelle von Valon und Gaston. Sie gehören einer christlichen Freikirche an. 


Ich habe meine Gitarre mitgebracht und so begleite ich gemeinsam mit Valon auf ihrer Ukulele den Gesang. Die Messe besteht aus Bibelerklärungen (und Diskussionen, denn so einfach glaube ich Valons Auslegungen auch nicht). Wir sollen bereit sein für die Ankunft des Messias, denn er kommt noch dieses Jahr und uns nicht auf den Erwerb irdischer sondern auf den geistiger Güter konzentrieren. 


Gaston vollzieht eine Art Wandlung und am Ende gibt’s lautstarke, innige Danksagungsgebete von den beiden – und zwar gleichzeitig - Valon auf französisch und Gaston auf tahitianisch. Nach einer Reihe weiterer Lieder ist die Messe nach knapp drei Stunden vorbei. Die Zeit ist für mich verflogen.

Wir organisieren ein gemeinsames Essen, zu dem ich einen Kaiserschmarren beisteuere. Mit einer Partie Boulle (unser Boccia) und gemeinsamem Musizieren und Singen geht der Abend zu Ende.


Am Montag erkunden Martina und ich schnorchelnder Weise die Unterwasserwelt. Zwar gibt es große Fischschwärme, aber die Korallenlandschaft ist leider wenig aufregend und die Sicht schlecht. Ein wenig Bordarbeit ist natürlich auch immer dabei und so lackiere ich mehrere schadhafte Stellen mit Epoxy (statt mit Klarlack) – das gibt eine wunderschöne glasklare und sehr widerstandsfähige Oberfläche.

Dienstag machen sich Martina und Dagmar auf, denn Gaston hat eine Perlenbohrmaschine. Valon, die bei jeder Gelegenheit Geschenke haben möchte, meint, dass man in Tahiti einen Dollar je Loch bezahlt. Die von uns überbrachten Geschenke (Lesebrille, Olivenöl, Lippenstift, Kuchen, Batterien) lassen die finanziellen Wünsche allerdings verschwinden. 

Auch verrostete Gerätschaften bringen Franz und ich wieder zum Leben und ich kontrolliere und repariere auch noch drei von Gastons Festmacherbojen. Irgendwie wird Valons Art nervig: alles, das sie von uns bekommt, ist in ihren Augen nichts wert oder sie braucht es ja eigentlich gar nicht, dafür versucht sie permanent weitere Dinge (Benzin, Bier, Wein, Rum) geschenkt zu bekommen.


So viel zur Abkehr von irdischen Gütern: Wasser predigen und Wein trinken oder pecunia non olet

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