29.01. - 31.01.2017
Florian
Um 10:00 Uhr ist
Messe in der kleinen Kapelle von Valon und Gaston. Sie gehören einer
christlichen Freikirche an.
Ich habe meine Gitarre mitgebracht und so begleite
ich gemeinsam mit Valon auf ihrer Ukulele den Gesang. Die Messe besteht aus
Bibelerklärungen (und Diskussionen, denn so einfach glaube ich Valons
Auslegungen auch nicht). Wir sollen bereit sein für die Ankunft des Messias,
denn er kommt noch dieses Jahr und uns nicht auf den Erwerb irdischer sondern auf
den geistiger Güter konzentrieren.
Gaston vollzieht eine Art Wandlung und am
Ende gibt’s lautstarke, innige Danksagungsgebete von den beiden – und zwar
gleichzeitig - Valon auf französisch und Gaston auf tahitianisch. Nach einer
Reihe weiterer Lieder ist die Messe nach knapp drei Stunden vorbei. Die Zeit
ist für mich verflogen.
Wir organisieren ein
gemeinsames Essen, zu dem ich einen Kaiserschmarren beisteuere. Mit einer
Partie Boulle (unser Boccia) und gemeinsamem Musizieren und Singen geht der
Abend zu Ende.
Am Montag erkunden
Martina und ich schnorchelnder Weise die Unterwasserwelt. Zwar gibt es große
Fischschwärme, aber die Korallenlandschaft ist leider wenig aufregend und die
Sicht schlecht. Ein wenig Bordarbeit ist natürlich auch immer dabei und so
lackiere ich mehrere schadhafte Stellen mit Epoxy (statt mit Klarlack) – das
gibt eine wunderschöne glasklare und sehr widerstandsfähige Oberfläche.
Dienstag machen sich
Martina und Dagmar auf, denn Gaston hat eine Perlenbohrmaschine. Valon, die bei
jeder Gelegenheit Geschenke haben möchte, meint, dass man in Tahiti einen
Dollar je Loch bezahlt. Die von uns überbrachten Geschenke (Lesebrille,
Olivenöl, Lippenstift, Kuchen, Batterien) lassen die finanziellen Wünsche
allerdings verschwinden.
Auch verrostete Gerätschaften bringen Franz und ich
wieder zum Leben und ich kontrolliere und repariere auch noch drei von Gastons
Festmacherbojen. Irgendwie wird Valons Art nervig: alles, das sie von uns
bekommt, ist in ihren Augen nichts wert oder sie braucht es ja eigentlich gar
nicht, dafür versucht sie permanent weitere Dinge (Benzin, Bier, Wein, Rum)
geschenkt zu bekommen.
So viel zur Abkehr
von irdischen Gütern: Wasser predigen und Wein trinken oder pecunia non olet
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