02./03.02.2017
Florian
Ich war ja schon länger
nicht mehr laufen, da mir meine Achillessehnen weh tun. Allerdings rosten die
Sehnen ein, wenn man nichts macht, also habe ich frühmorgens ein kleines Läufchen
durch die Ortschaft von Apataki – Niutahi – unternommen.
Niutahi wirkt
gepflegt und gut organisiert. Eine Sandstraße umgibt die Ortschaft – 1,87 km;
eine ca. 600m lange betonierte Hauptstraße führt mitten durch (U = 2rл; 2r = U/л;
2r = 1870/3,14; 2r = 595,54; ich wollte nicht mitten auf der Hauptstraße durch
die Ortschaft laufen, wir fallen auch bereits so genug auf – daher die
mathematischen Berechnungen).
Es gibt einen
kleinen Flughafen,
Flughafen |
einen ordentlichen Schiffsanleger (Dienstags kommt das Versorgungsschiff),
ein überdimensioniertes Rathaus, ein tadellos bestücktes Geschäft,
Geschäft |
eine
Bäckerei und eine nette Kirche. Die Menschen sind sehr freundlich und
hilfsbereit.
Die Organisation des
Lebens auf so kleinen Atollen ist dann doch immer wieder spannend. Die Bäckerei
bäckt Dienstags und Freitags. Will man Brot, muss man am Vortag oder um 7 Uhr in
der Früh bestellen, dann ist das Brot um 11:30 Uhr fertig. UM und nicht bis
oder ab; wer nicht pünktlich ist, bekommt nichts.
Die Bäckerei zeichnet
sich bislang dadurch aus, dass man dort nie jemanden antrifft. Ich frage mich
also am Donnerstag durch, wo man seine Bestellung abgeben kann und eine Dame auf
der Straße meint, sie wird meine Bestellung an die Bäckerei weitergeben. Am Freitag
bei meinem Lauf ist an der Bäckerei ein Zettel – Brot heute erst um 15:00 Uhr. Gegenüber
fragt mich jemand, ob ich etwas bestellen will und schickt mich drei Häuser
weiter zur Bäckerin. Dort angekommen ist sie bereits informiert über meine
Bestellung vom Vortag. Als ich um 15:00 Uhr zur Bäckerei komme – wieder gähnende
Leere. Ich gehe zum Haus der Bäckerin und sie hat die Brote auf ihrem Fahrrad
(zwar nicht alles, aber immerhin, wir haben Brot). Als ich sie auf den Zettel
mit 15:00 Uhr anspreche, meint sie freundlich, das Brot ist fertig, wenn es fertig
ist.
In Niutahi ist das
Hauptverkehrsmittel das Dreirad. Jeder scheint ein solches zu haben.
Bagger, LKW und Transportbarkasse
kann man sich von der Gemeinde durchaus günstig ausborgen und es gibt
ordentliche Mülltrennung.
Einen Schüler frage
ich, wo er in die Schule geht. Er fährt mit dem Boot zum Nachbaratoll Arutua
und von dort geht’s mit dem Flugzeug nach Rangiroa in die Schule – Sonntags hin
und Freitags wieder zurück – jede Woche. Niutahi funktioniert!
Also mit diesen mathematischen Kenntnissen, könnte man Dich, Florian, glatt zum Dipl.-Ing. h.c. ernennen. Mehr Mathematik brauche ich als Prozeßing. auch nicht (Prozentrechnen und Dreisatz). Für die Archillessehne sollte es aber doch eine Salbe geben, oder?
AntwortenLöschenIch wünsche Euch schönes Wetter!
Rudi
Anscheinend hatte ihr hier Gelegenheit, euch von leeren PET-Flaschen zu trennen :-)
AntwortenLöschenAlles Gute