25. - 28.1.2017
Martina
Wir
laufen um 14:30 Uhr in die Anse Amyot ein. Es ist eine schmale Durchfahrt in
den Scheinpass im NW von Toau. Hier lebt Valon mit ihrem Mann Gaston, die ich
seit 2010 aus Erzählungen von meinem Vater und von den Weltumseglern der SY
Risomaru kenne. Seit damals freue ich mich auf das Paradies Toau in den
Tuamotus.
Sobald
wir die Engstelle passiert haben, eröffnet sich ein unbeschreibliches Bild vor
meinen Augen. Türkisfarbiges ruhiges Wasser, weißer Korallenstrand,
Kokospalmen, einige kleine Hütten mit einem Bootsanleger, und all das
verschmilzt mit meinen Vorstellungen
einer perfekten Südseeinsel.
Die SY
Cinderella ist schon 30 Minuten vor uns angekommen und ich rufe Dagmar zu: „Was
sagt die Martina, wenn sie so etwas sieht?“ Dagmar antwortet: „Hier ist es so
schön, hier bleib ich länger!“
Wir
legen uns an eine Boje, lassen danach unser Dingi ins Wasser und fahren die
Hausherren begrüßen. Am Steg erwarten uns zwei süße, schwanzwedelnde Hunde, und
ein Fregattvogel, der immer wieder für einige Tage vorbei kommt und sich mit
frischen Fischen füttern lässt.
Kurz
darauf begegnen wir Valon, voller Freude treten wir ihr entgegen, aber sie
begrüßt uns mit den fragenden Worten: „ Was macht denn ihr jetzt hier?“ Etwas
erstaunt über die plumpe Begrüßung wechseln wir rasch das Thema und sprechen
über meinen Vater, Ilse und die SY Risomaru, die ja schon vor 10 Jahren einen
Monat hier verbracht hatten. Doch leider, Valon kann sich nicht erinnern.
Am
nächsten Morgen nehme ich meinen Computer mit und zeige ihr Bilder von meinem
Vater, doch sie kann sich nicht erinnern, sie meinte nur es kommen jedes Jahr
ca. 200 Schiffe. Etwas später zeige ich erfolgreich Gaston die Bilder, er kann
sich erinnern, wahrscheinlich haben die beiden gemeinsam einiges repariert.
Wir
erzählen von uns und unserer Reise und versuchen das Eis zu brechen, doch
irgendwie ist es schwierig. Valon versucht das Gesprächsthema immer wieder auf
Gott zu bringen, oder uns zu fragen ob wir Rum, Wein, Bier, Olivenöl, Zangen,
Batterien, Lesebrillen etc, etc………. für sie haben.
Auf
diesem Motu leben im Moment nur 5 Personen. Früher hatten sie eine Perlenfarm,
aber die haben sie schon vor Jahren aufgegeben. Sie leben von Lobster - und
Fischfang und von Copra. Gaston fängt in einer Nacht 20-30 Kilo Lobster, die er
dann in seine Reusen gibt und mit Haifischen füttert bis sie verkauft werden.
Valon
ladet uns für kommenden Sonntag zu der von ihr gestalteten Messe ein, wir sagen
in der Hoffnung auf ein Näherkommen zu.
Am
Samstag machen Dagmar und ich einen Kanuausflug zum übernächsten Motu. Schwarze
Wolken ziehen auf und wir paddeln in einer gespenstischen Stimmung.
Gemeinsam
begeben wir uns wieder auf Muschel-Schatzsuche, aber der Anblick der Riffe ist
ernüchternd. Millionen abgebrochene Korallenteile liegen am ca.10 Meter breiten
Außenriff, der Begriff Korallenfriedhof trifft das Bild wohl am besten. Ohne
nennenswerte Beute paddeln wir gegen Wind, Welle und Strömung wieder zu unseren
Schiffen zurück. Der Muskelkater für morgen ist mir schon sicher.
Hi, kennt ihr auch den Bertel Bühring? Mit Hannes und Sabine Frühauf von der Cayenne hattet Ihr ja schon Kontakt. Schlimme Nachricht von der Odin von Bertel Bühring, immer schön beim Tauchen aufpassen!!! Ich verfolge ja noch so andere Weltumsegler, unter anderen ja auch euch
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