06.02.2017
Martina
Ich
verlasse um 9:45 Uhr mit einem Sack Schmutzwäsche unser Schiff und spaziere wie
beim Kinoabend vereinbart zum Flughafen. Dort arbeitet eine junge Französin,
die mir angeboten hat bei ihr privat die Wäsche zu waschen. Sie teilt mir aber
leider mit, dass sie zu wenig Wasser habe, und daher meine Wäsche doch nicht
waschen kann. So mache ich mich mit meinem Sack auf und frage eine Polynesierin,
die gerade in ihrem Garten steht, ob sie so nett wäre und ich meine Wäsche bei
ihr waschen dürfe. Catherina sagt sofort ja und ihre Tochter Florence hilft mir
dabei. Ich kann auch herrlich frische große Freilandeier bei ihr kaufen, die
gerade von ihrer Schwägerin geliefert werden.
Florian
fragt Catherina wie man das polynesische Wunderelexir aus der Nonifrucht
herstellt. Sie reicht uns mit der Frage an eine ältere Dame – Noemi - weiter.
Noemi hat früher hier auf Apataki mit ihrem zweiten Mann (dem Ortsgendarm) gelebt,
und ist nach seinem Tod nach Tahiti gezogen. Sie hat 7 Kinder und viele Enkelkinder,
von denen auch einige hier auf Apataki leben. Sie freut sich sichtlich über
unser Interesse an der uralten Heilpflanze, nimmt uns an der Hand und schon
geht es los. Wir ziehen durch einige Gärten und pflücken reife Nonis. Danach
gehen wir ins Haus eines ihrer Enkelkinder,
waschen und schneiden die Nonis und
bekommen die weitere Anleitung wie die Frucht weiter zu verarbeiten ist. In 7
bis 14 Tagen sollte der Saft fertig sein. Noni riecht wie Florians Laufsocken
nach einem Marathon – oder noch schlimmer; das muss ja supergesund sein.
Danach
geht sie mit uns noch in Nachbars Garten, holt einige Zitronen von Baum und
sagt wir sollen mit ihr kommen. Am Ufer ihrer momentanen Unterkunft ist ein
kleines Becken abgegrenzt, in dem sich einige Muscheln befinden.
Sie steigt mit
einem Messer in der Hand ins Wasser und beginnt die Muscheln zu öffnen und
danach zu säubern. Dann träufelt sie ein paar Tropfen Zitrone in die Muschel,
reicht sie uns und sagt: „Mange!“ Ich schaue Florian hilfesuchend an, denn
irgendwie schaut das sehr schlitzig und schlatzig aus. Florian kostet zuerst
und ist begeistert. Die zweite Muschel verschwindet dann schon in meinem Mund
und mir schmeckt es auch.
Die
Muscheln leben hier ungefähr 10 cm unter dem Sand, und Florian hat sie nicht
gleich gefunden. Erst als Noemi ihm beim Suchen half, fand er diese dann auch
selbst tief im Sand versteckt. Reich mit Muscheln, Kokosbrot, Noni und in Rum
eingelegte Vanillieschoten beschenkt, verabschieden wir uns von Noemi.
Am Nachmittag
dürfen wir uns von einer netten Familie Wasser holen und werden sogleich reich
mit Crepes aus Kokoswasser, gegrilltem Fisch und Kokostrinknüssen beschenkt.
Morgen sollen wir um 16 Uhr wieder kommen, uns wieder Wasser und weitere
Kokosnüsse abholen. Als Dank bringen wir eine neue Taucherbrille und eine große
Rolle Verbandszeug, denn der angelegte Verband auf dem Bein des Mannes ist
schon sehr schmutzig.
Marco und Miriama |
Hier
erleben wir die besondere Freundlichkeit der Polynesier hautnah. Wir fühlen uns
herzlich willkommen und das ist wunderschön.
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